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Kein schlechtes Gewissen?

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16.05.2002
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Kein schlechtes Gewissen?

Wach.
Unter einem Haufen von alten Decken und Altzeitungspapier begraben, machten sie ihre Augen auf. Schmutz, Gestank. Sahen als erstes den Atem des anderen an sich vorbei ziehen. An ihren Nasen schienen Eiszapfen zu hängen. Haben gar nicht richtig geschlafen. Mehr eine Art Halbschlaf. Sie mußten sich ausruhen, waren viel unterwegs. Doch nun hatten sie aufzustehen, würden in der Kälte sonst zu tode schlafen. War ja auch Winter. Und das schon lange. Mußten sich bewegen, aufwärmen. Zuerst stand Peter auf und wurde geblendet von der weiß angestrichenen Wand eines Wohnhauses in Kalk. Es stand am Rand des Parkplatzes auf dem sich unser Trio hinter einem Papierkontainer niedergelassen hatte. Seit einem Jahr schon kamen sie zu an diesem Ort um die Nacht über da zu liegen. Peter bekam die Augen nur schwer auf. Hatte zu kämpfen. Wach war er aber. Unweigerlich stand er mit einem lauten Krächsen auf. Hat es absichtlich laut gemacht. Alfons folgte ihm. Atmete erst langsam tief durch und stand dann auch auf. Wollte nicht im Halbwarmen liegen bleiben. Stand rasch auf. War ein bischen jünger als Peter, trotzdem steinalt. Dann guckten sie sich gegenseiteig an. Hatten keine Zigaretten. Ein Schluck Fusel. Alfons fing an sich mit den Handflächen die Beine runter zu reiben. Dann wieder hoch. Kratzte sich am Kopf. Peter rieb sich mit seinen Fingerspitzen die Stirn hoch. Juckte sich an seiner kalten Nase. Wischte sie sich trocken. Alfons pulte sich noch Dreck aus den Augen. "Ich habe noch ein bischen Kleingelt" mummte Peter. Alfons mußte antworten: "Ja, lass uns Kaffe holen." An dem Kiosk bei der alten Fabrik gab es in Plastikbecher gefüllten Kaffe für fünfzig Pfennig. Ein Windzug fegte über ihre beiden Rücken. Sie verschränkten die Arme und ließen ihre Hände unter den Oberarmen verschwinden. Den Kopf nach unten gesenkt, den Rücken zum Buckel gekrümmt, standen sie da. So war es ein bischen wärmer. Das Gewicht abwechselnt auf den einem und dann auf den anderen Fuß verlagernt. Dann gingen sie los.
Horst lag noch da. Er war der Allerälteste. Und unterwegs fing Peter an zu erzählen, fing an sich mit Alfons zu unterhalten: "Alfons...?" Dann holte er erstmal tief Luft. "Wenn ich am einschlafen bin, dann habe ich das Gefühl in eine warme Kiste zu steigen. Und wenn ich anfange zu träumen, dann schließt sich diese Kiste und mir ist ganz warm. Und fühle mich wohl, sehe nicht was außerhalb dieser Kiste vor sich geht. Doch wenn ich aufwache, dann öffnet sich der Boden und ich falle. Erst wenn ich aufgestanden bin, falle ich nicht mehr." Alfons hatte eigentlich nicht die Lust sich zu unterhalten: „Ich träume nie.“ Als sie am Kiosk ankamen und eine Weile dort verweilten wurde Peter stutzig: "Wo bleibt denn Horst? Sonst kommt er doch immer nachgelaufen. Noch nie ließ er so lange auf sich warten. Lass uns mal zurück gehen und nachsehen." "Warte", erwiederte Alfons. "Nein, lass uns nicht zurückgehen. Lass uns den Kaffee zuende trinken und dann woanders hingehen. Ich habe Angst, dass er noch immer noch da liegt."
Dann guckten sie nach unten auf den Boden und waren ruhig. Auf dem Bürgersteig klebten alte Kaugummies die schon schwarz getreten waren. Sahen zwischen die Bordsteinplatten den Unkraut an, der sich da mühsam hindurch gezwängt hatte. Kratzten sich am Kopf, rieben sich die Oberarme warm. Zum Glück fing der Kioskbesitzer an sich mit ihnen zu unterhalten. Er machte dumme Witze über das Leben. Sie lächelten aber lachten nicht wirklich. Vielleicht stoßten sie mal etwas lauter den Atem aus. Der alte Kioskverkäufer äußerte sich dann noch über die Politiker. Man werde nicht beachtet. Peter und Alfons hörten zu und nickten zustimment. Schauten dabei wieder auf den Boden. An der Theke bildete sich eine Schlange von Fabrikarbeitern. Peter und Alfons standen abseits, wollten nicht mehr warten. Wolken zogen am Himmel vorbei. Es wurde grau. Sah nach Regen aus. „Es wird bestimmt gleich anfangen.“ Passanten packten schon ihre Regenschirme aus. Dann gingen Peter und Alfons in eine andere Richtung weiter. Es regnete nicht. Doch von der Ferne hörten sie schon das Donnern.

 

Hi civan!

Ich finde deine Geschichte recht stimmungsvoll, ein Abschnitt aus dem Leben dreier Obdachloser, in dem wohl die Trostlosigkeit ihres Daseins dargestellt werden soll, was dir auch einigermaßen gelungen ist.
Stellenweise wirkt die Geschichte jedoch ein wenig langatmig, z.B. wenn du das Aufwachen und Aufstehen beschreibst.
Es sind auch viele Rechtschreibfehler enthalten, z.B.:

abwechselnt
abwechselnd

"Ich habe noch ein bischen Kleingelt" mummte Peter.
...ein bisschen Kleingeld“
mummte? Bestimmt meinst du murmelte oder murrte.

Vielleicht stoßten sie mal etwas lauter den Atem aus.
Vielleicht stießen sie...

Es sind noch etliche andere Fehler drin, vielleicht läßt du mal die Rechtschreibung von Word drüberlaufen.

Dass es zum Schluss erst nach Regen aussieht und dann donnert, verwundert mich etwas. Ich hatte mir einen kalten Wintertag vorgestellt. Fände es wahrscheinlicher, wenn es schneite... ;)

Viele Grüße
Cat

 

Hi Civan!

Herzlich Willkommen auf kg.de!

Deine Geschichte finde ich interessant. Zwar sind einige Fehler drin, aber ich habe sie trotzdem gern gelesen. :)

Allerdings möchte ich Dich zu einem anderen Schluß überreden, auch wenn der jetzige sehr schön klingt....

Gerade Obdachlose wissen, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt, gegenseitige Hilfe, ist. Ich bin mir sicher, die würden niemals nicht nachschauen, was mit Horst ist, warum er nicht kommt. Sie würden ihn ganz bestimmt nicht einfach liegen lassen.

Wäre fein, würde Dir ein anderer, ebenso interessanter Schluß einfallen, bei dem die Obdachlosen ein bisschen besser, nämlich wie sie wirklich sind, wegkommen. - Kann sein, daß ich da jetzt ein bisschen viel von Dir will, aber das ist meine ehrliche Meinung und nicht böse gemeint. ;)

Liebe Grüße
Susi

 

zu cat:
Rechtschreibfehler? ich sage eher Tippfehler,
aber du hast Recht sie sind schon recht nervig.
Das kommt wohl daher weil ich schnelltipper bin
(Programierer) :-)
Das Aufstehen habe ich absichtlich lange beschrieben da ich extra noch auf die
"Morgentoilette" des Trios eingehen wollte.
(Zitat: "...pulte sich noch Dreck aus den Augen"
Danke für deine Kritik

zu Susi(lein):
Deinen Verbesserungsvorschlag muss ich leider
meiden: Mir ist schon klar das gerade Obdachlose
wissen, wie wichtig Freundschaft und
Zusammenhalt, gegenseitige Hilfe, ist. Aber
soweit ich mich erinnern kann hatte der Alfons
ANGST gehabt, dass HORST (der Allerälteste)
immer noch da liegt. Vielleicht wollte er
auch nur einen unangenehmen Anblick vermeiden.
Danke für deine Kritik

 

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