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Kein Licht

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04.07.2016
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Kein Licht

Kein Licht in Sicht. Nicht ein einziger Funken. Kein Reiz der verarbeitet werden kann, höchstens ein Gefühl.
Ein kleiner Hauch von Informationen, der ihr ermöglicht zumindest im Ansatz eine Ahnung zu haben. Sie fühlt die Schweissperlen,
die aus ihren Poren kriechen, um ihre stressbedingte Temperaturerhöhung vergeblich zu vermindern.
Epileptisch zitternde Extremitäten, die sie zwar nicht sehen mag, aber dafür umso deutlicher fühlt.
Sie fühlt die Blässe in ihrem Gesicht, welches durch die Nässe der Krokodilstränen schon viel zu lange viel zu eisig ist.
Sie fühlt ihren Magen, welchen sich nicht halten könnte, wäre er gefüllt,da das im Kreislauf zirkulierende Adrenalin bereits zu lange zu konzentriert ist.

Die Dunkelheit verschwimmt, zerfließt in tausend Schlieren und Farbe kommt in die Sequenz. Als wäre die Iris zum Kaleidoskop mutiert, entstehen fragende Fraktale, welche einheitlich und verschieden zugleich sind, verschwimmen zu Massen und Zahlen, welche mit irdischen Vokabeln nicht zu begreifen, gar zu beschreiben sind. Ein Becken voller Regenbogen-getaufter Kois. Eine bizarre auf sie zukommende Wolke Gas, welche von Partikeln getragen wird, jene aus Molekülen bestehen, die in Farben getränkt sind, die mit keiner Wellenlänge definiert werden können. Nicht der manischste Künstler würde es wagen dies zu interpretieren, geschweige denn zu kreieren. Die Farben formen, fallen, gleiten, schweben, ächzen, krächzen, lieben und hassen, wie es nur eine Existenz zu machen vermag.
Und so formen sie Bilder, welche neutral beäugt werden, da sie einfach passieren und so persönlich unpersönlich sind, dass sie nicht zu begreifen sind. Die Farbanordnung scheinen sich zufällig zu finden und absurde Dinge entstehen:

Ein Spatzenkind fliegt im freien Fall, von Mutter aus dem Nest getrieben, doch dank mangelnder Flügelkraft verliert es beim Aufprall nicht nur den Lebensmut, sondern auch die Verbindung der Nerven im Rückgrat. Ein Herr, welcher seinen Wanderstock verliert, aber unfähig ist ihn wieder zu greifen. Ein Baum der tiefer wurzeln will, aber gegen den massiven Stahlbeton keine Chance hat. Ein Fisch, welcher der Nahrungskette nachgeht, mit dem Unwissen, dass der verköstigte Parasit ihn von innen fressen wird. Luftströme, die permanent in Bewegung sind um Kreaturen mit Sauerstoff und Pflanzen mit CO2 zu versorgen, also mobiles Leben sind, aber nicht wissen, dass sie letale Nanopartikel mit sich tragen.

Die komplette Bizarrheit verliert den Fokus des Partzipianten durch ein kleines Zittern. Ein Zittern, welches alle paar Sekunden auftritt und stetig stärker wird. Die gerade noch perfekten Bilder scheinen weit entfernt als sie wieder zu sich bewegenden Farbschlieren zerfallen. Das Zittern ist nun ein Beben und die Farben fast komplett passé.
Der nächste Takt des Bebens gleicht einem Fausthieb und zerbricht die Dunkelheit in abertausend kleine Teile.

Mit dem letzten Schub stöhnt der gerade noch korpulierende, warme Körper ein letztes mal, steigt von ihr herab, löst ihre Handschellen, wirft sich den neu gekauften Mantel über und verlässt den Raum. Sie, noch beeindruck von ihren Farbkomplexen, richtet sich auf um die Hämatome zu kaschieren und plötzlich geht die Tür auf.
"Achja, vergiss nicht, der bärtige Naturalist benötigt ein wenig Glück in Scheinform, um das deine gewährleisten zu können, Volk."
"Ich weiss, Vater Staat."
"Ich hab dich sehr lieb!" - "Ich dich ebenso."
Die Tür fällt zu. Volk's müde Augen wandern zum Medikamentenschrank. Nun auch ihre Beine, um den letzten Serotoninwiederaufnahmehemmer aus dem Blister zu drücken und ihn mit Cognac zu spülen. Sie putzt sich routiniert die Beißer und läuft fröhlich Richtung Discounterkasse, um ihrem täglichen Werk nachzugehen.

Volk ist glücklich - Staat auch.

 

Hallo Tetrogod,

du schreibst ja sehr schön, aber das ist too much an Eindrücken ohne dass etwas passiert. Diese verlieren so mehr und mehr an Wert. Ein paar Sätze sind auch arg kompliziert und voll mit hochgestochenen Begriffen. Schreib es lieber einfach als so, dass der Leser es nicht versteht oder erst nachschlagen muss. Und dann plötzlich der Cut, ein schwer verständlicher Dialog, den so niemand halten würde, und sie ist im Supermarkt.

Ist nicht böse gemeint, aber das ist meine Meinung.

Lg, chico

 

Danke für den schnellen Beitrag Chico!
Du hast natürlich recht, aber das wollte ich gezielt versuchen, den Leser gegen eine Wand laufen zu lassen, um ihn am Ende noch ein verlegenes Lächeln zaubern zu können.
Ich versuchte also auch, die Absurdität mit dem Dialog hervorzuheben.
Aber wenn ich die Kirche schon nicht im Dorf lasse, kann ich eine solche Reaktion mehr als verstehen!:D
lg

 

Hallo Tetrogod
Tut mir leid, aber ich habe den Text nicht verstanden. Ich habe manche Sätze zweimal gelesen und keinen Zusammenhang gesehen, geschweige denn Wörter wie "korpulierende" oder "letale Nanopartikel" verstanden. Ich denke dass du durchaus weißt was dein Text und diese Wörter bedeuten, doch andere dürften damit Schwierigkeiten haben. Auch wenn ich nicht erfahren bin, bin ich mir da sicher. Wenn mir jemand nicht zustimmt, dann entschuldige ich mich schon mal dafür, dass ich möglicherweise falsch liege.
Am Ende habe ich dann doch noch eine Geschichte entdeckt. Also Kompliment an deinen großen Wortschatz.
LG
Dalina

 

Hallo Tetrogod ;)

Ich fang direkt mal an.

stressbedingte Temperaturerhöhung

die Blässe in ihrem Gesicht, welches durch die Nässe der Krokodilstränen schon viel zu lange viel zu eisig ist.

Na was denn nun - zum einen schwitzt sie, zum anderen ist ihr Gesicht blass und eisig?
An zwei aufeinander folgenden Satzanfängen "Sie fühlte" - unschön.

das im Kreislauf zirkulierende Adrenalin

Das ist doppelt gemoppelt und unnötig verkompliziert, Kreislauf und zirkulieren sagt ja beides genau das gleiche aus.

Als wäre die Iris zum Kaleidoskop mutiert
Selbst wenn das ein schönes Bild ist, würde die Protagonistin nichts davon sehen, wenn sich ihre Iris verändern würde. Sehen können wir nur das Licht, dass durch unsere Pupille einfällt - die Iris ist ja gerade die Blende, die die Pupillengröße bestimmt. Wenn dieses Bild funktionieren soll, würde ich dazu tendieren, die Iris durch "Linse" zu ersetzen. Allerdings fehlt dann vielleicht der direkte Bezug zum Auge und man fragt sich, was für eine Linse gemeint ist.

Eine bizarre auf sie zukommende Wolke Gas, welche von Partikeln getragen wird, jene aus Molekülen bestehen, die in Farben getränkt sind, die mit keiner Wellenlänge definiert werden können.
Puuh. Warum nicht Gaswolke? Warum muss eine Gaswolke getragen werden, wenn die Haupteigenschaft von Gas doch ist, dass es je nach Dichte mehr oder weniger gut "schweben" kann? Was besteht aus Molekülen, die Partikel? Was ist das für eine Aussage, so ziemlich alles und jeder besteht aus Molekülen, abgesehen von einzelnen Atomen, warum also so kompliziert? Farben, die mit keiner Wellenlänge definiert werden können? Das Konzept "Farbe" entsteht doch erst dadurch, dass Licht bestimmter Wellenlängen absorbiert wird. Farbe ohne Licht geht also nicht, und Licht ohne Wellenlänge genausowenig.
Ich bekomme gerade das Gefühl, dass hier einfach nur tolle, komplizierte Wörter aneinander gereiht wurden, die nur gut klingen, wenn man ihren Inhalt nicht hinterfragt.

die permanent in Bewegung sind um Kreaturen mit Sauerstoff und Pflanzen mit CO2 zu versorgen, also mobiles Leben sind,
Das ist faktisch falsch. Sie ermöglichen Leben, aber deswegen tragen sie es nicht in sich.

verliert den Fokus des Partzipianten
des Partizipanten - also wenn es schon so unnötig kompliziert sein muss, dann doch bitte auch richtig ;)

der gerade noch korpulierende, warme Körper
auch hier: kopulierende!

Sie putzt sich routiniert die Beißer
Das absolut umgangssprachliche "Beißer" passt hier überhaupt nicht zum Rest des Textes.

So. Du hast ein unglaubliches Talent im Umschreiben und Paraphrasieren von zT echt banalen Dingen - Hut ab! Manchmal übertreibst du es aber für meinen Geschmack.

Wie darf ich den Text verstehen - das Volk wird vom Staat gefickt, bekommt davon aber wenig mit weil es permanent auf Drogen ist und glaubt hinterher auch noch, der Staat tue ihm was Gutes?
Eigentlich gar nicht mal so schlecht die Idee ;)

Liebe Grüße,
Sommerdieb

 

Hallo Tetrogod!
Erst ein mal ein herzliches Willkommen von einem Wortkrieger:)

Ich muss Chico1989 beipflichten. Es hat mich beim Lesen deiner Geschichte, obwohl sie an sich sehr gut formuliert ist, einige Anstrengungen gekostet, mich durch deine komplizierten Sätze zu kämpfen. Letztendlich wurde ich jedoch am Ende des Textes in einem Zustand totaler Verwirrung zurückgelassen. :/
Willst du mit den Namen der Protagonisten(Volk, Staat) etwa in irgendeiner Weise Gesellschaftskritik üben? Tut mir leid aber ich habe deine Geschichte nicht verstanden. Ist mir wohl einfach zu hoch :)

Dieser Strudel an Eindrücken hat mich erinnert an den Zustand der Synästhesie, der z.B. beim Konsum von Halluzinogenen auftreten kann.

Das mag jetzt vielleicht alles ein bisschen hart klingen, ist es aber nicht gemeint. Trifft wohl einfach nicht meinen Geschmack. :)

LG, Chocier

 

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