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Kein Lächeln

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11.05.2002
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Kein Lächeln

Ich war nur da, um mir eine Cola zu kaufen, weil mir einfach danach war. Ich war vorher bei drei Getränkemärkten, die alle zu hatten. So ging ich dann zum Supermarkt. Im Zeitungsladen nebenan kaufte ich bei der Gelegenheit vorher noch schnell für fünfzehn Euro Guthaben für mein Handy.
Ich stehe also dann an der Kasse im Supermarkt und vor mir ist so ein kleines Mädchen. Sie kann gerademal über das Fließband gucken. Neben ihr steht ein kleiner Junge, der nicht gerade viel größer ist als sie. Ich vermute, dass es ihr Bruder ist. Die beiden wollen eine Tüte Gummicolaflaschen und einen Streifen Duplo kaufen. Die Sachen kosten neunundneunzig Cent und das kleine Mädchen schüttet den gesamten Inhalt ihres kleinen, geschmacklos rosanen Portemonaies auf das Laufband. Die Kassiererin - eine etwas dickere Frau, mitte vierzig schätze ich - zählt das Geld. Es reicht natürlich nicht aus, weil das Mädchen nur ein und zwei Cent Stücken beihatte. Ich überlege mir wie sie stolz von ihrem Opa oder Irgendeinem anderen die kleinen Münzen bekommen hat und nun ihr ganzes Geld für diese doofen Süßigkeiten ausgibt. Sie kramt noch zwei oder drei Münzen aus der Tasche, aber das Geld reicht immer noch nicht. Ich frage wieviel denn noch fehlt. Die Kassiererin sagt das sie nur neunundsiebzig Cent hat und ich gebe ihr die restlichen zwanzig Cent dazu. Die Frau nimmt das Geld ohne eine Miene zu verziehen und sagt zu dem Kind: "Der junge Mann hier hat euch das eben spendiert." Das Mädchen dreht sich um, bedankt sich und geht mit ihrem Bruder. Als ich meine Cola bezahlen will, habe ich dann nur noch siebzig Cent in der Hand. Meine Cola kostet sechsundsiebzig Cent.
Ich stehe ein wenig verdutzt da und irgentwie hoffe ich das hinter mir ein nettes Mädchen steht, welches mir die sechs Cent ausgibt, so wie ich das gemacht habe. Ich hoffe, dass sie mich dann anlächelt und ich mich noch kurz mit ihr unterhalten kann oder sowas in der Art. Aber nichts passiert. Nach einem kurzem Schweigen bezahle ich schließlich mit Karte die sechsundsiebzig Cent. Die Kassiererin verzieht dabei nicht einmal das Gesicht. Ich gehe ohne ihr einen schönen Tag zu wünschen.

 

Hi Felix und herzlich Willkommen auf der Seite,
der Clou hinter Deiner Geschichte ist echt nicht schlecht. Im Prinzip das Liebe-Deinen-Nächsten-Prinzip, das dann zum eigenen Nachteil umschlägt (zum Glück kein arg gravierender... ;) ).
Ausbaufähig ist an Deiner Geschichte die Art, wie Du (be-)schreibst. Im Moment wirkt die Geschichte mehr wie eine Aufzählung, eine (ziemlich) emotionslose Beschreibung der Umgebung, in der die Handlung stattfindet. So fehlt es der Story einfach an Bedeutung für den Leser, denke ich - will sagen, man vergisst sie schnell und sie ist nichts Besonderes.
Gib dem Protagonisten etwas mehr Gedankenfreiheit, vielleicht einige Gefühle dazu, mach die Geschichte etwas lebendiger, dann bleibt sie auch in Erinnerung (wenn man das nächste Mal an der Kasse steht).

Nebenher sind noch ein, zwei unschöne Satzgebilde wie z.B.:
{quote]So ging ich dann zum Supermarkt. Da habe ich mir vorher noch Handyguthaben im Zeitungsladen nebenan gekauft, wofür ich 15 Euro ausgab[/quote]
Zuerst habe ich gedacht, er kauft das Guthaben im Supermarkt, weil Du schreibst "Da habe ich mir ..."
Auch würde ich die fünfzehn Euro früher einsetzen: "Da habe ich mir für fünfzehn Euro..." So klingt es besser.

Zahlen (ausser sie sind riesig lang) würde ich immer ausschreiben und den Text vorher nochmal durch eine Rechtschreibprüfung jagen - teilweise sind da einige Rechtschreibfehler.

Gruß, baddax

 

Hi Felix und willkommen auf KG.de. :)

Hm, zuerst einmal: In Deiner Geschichte befinden sich noch einige Rechtschreibfehler, die Groß- und Kleinschreibung wird z.B. oft missachtet, das/dass - Fehler finden sich auch noch zu Hauf, das musst Du noch korrigieren.

Die Zahlen sollten ausgeschrieben werden, das liest sich viel leichter.

Zum Inhalt: Die Story ist aus dem Leben gegriffen, eine typische Alltags-Geschichte mit einem traurigen Unterton. Die Idee finde ich gut, da könnte man sicher noch etwas mehr draus machen.
Also, ich würde entweder die Figuren noch etwas besser darstellen, näher auf sie eingehen, die Beobachtungshaltung des Erzählers etwas ausbauen und dem Leser damit die Chraktere näherbringen, oder aber den Tonfall etwas mehr ins Lakonische gleiten lassen. Vielleicht etwas resignierter noch sprechen, etwas zynisch vielleicht sogar. Das Ende ist ja recht deprimierend und desillusionierend, vielleicht kann man das noch etwas mehr hervorheben.

Das ist aber jetzt nur mein subjektiver Gedanke, was mir spontan nach dem ersten Lesen einfiel. :)

Gruß,
Ginny

 

... da poste ich gleichzeitg und bin doch die Zweite. :(
Wer hat da seine Finger im Spiel, hä? :D

 

@baddax ... Das seh ich als Beweis für ihre Richtigkeit. :p

@Felix ... und weil ich eh nicht schlafen kann hab ich noch ein paar Fehler rausgesucht, dann hast Dus einfacher beim korrigieren:

Ich vermute das es ihr Bruder ist.
Ich vermute, dass es ihr Bruder ist.
... schüttet den gesammten Inhalt
den gesamten Inhalt ...
oder Irgenteinem anderen
... oder irgendeinem Anderen ...
immernoch
immer noch
nurnoch
nur noch
Ich hoffe das sie mich dann anlächelt
Ich hoffe, dass sie mich ...

Du benutzt übrigens kaum Kommata, das erschwert es dem Leser. Versuche mal, Haupt- und Nebensätze einafch dadurch zu trennen, mit der Zeit bekommt man ein Gespür dafür, wo eines hingehören muss. ;)

Wie gesagt, die Idee der Geschichte gefällt mir.

 

Hey, danke für die lieben Tipps und die Korrekturhilfen. Das find ich echt super. Ich mach mich gleich ans Korrigieren.
Ich wollte noch sagen das die Geschichte gerade so kurz angebunden und kalt wirken soll, weil ich das so empfunden habe und so rüberbringen wollte.

Also danke nochmal.
MfG. Felix.

 

Hi!
Deine Geschichte kommt zu negativ rüber finde ich.
Da steht nun ein kleines Mädchen, dass sich vielleicht zum ersten Mal vom eigenen Geld Süssigkeiten kauft, da geht einem doch das Herz auf (mir zumindest!).
Du bezeichnest die Farbe ihrer Geldbörse als "geschmacklos" und ihre Süssigkeiten als "doof".

Das paßt irgendwie nicht!

Denn Du lieferst keinen Grund, die Geschichte ins Negative zu ziehen.
Du deutest nicht an, dass Du es bspw. eilig hattest oder noch eine sehr lange Schlange hinter Dir stand und Du nur deswegen draufgezahlt hast!

Du leihst dem Mädchen anscheinend das Geld, weil Du ihm eine Freude machen möchtest, eben aus Nächstenliebe.
Und die sollte meiner Ansicht nach keine Eigenliebe nach sich ziehen!

Ansonsten eine schöne alltägliche Situation, die mir aber mit einem "Happy End" besser gefallen hätte!

Machs gut
Liebe Grüße
flashlight

 

:rolleyes:
Man sollte die schon geschriebenen Kommentare besser lesen - Du hast ja geschrieben, dass die Geschichte so kalt wirken soll!

Sorry, meine Kritik kam einen Moment zu spät!

Hoffe, dass ist O.K.!
Gruß
flashlight

 

Hi Felix. :bounce:

Meinen Kommentar kennst du ja eigentlich schon, aber trotzdem: An deiner Schilderung der Ereignisse fehlt etwas entscheidenes - was kann ich dir immer noch nicht sagen. Ich bin wahrscheinlich nur an einen anderen Stil von dir gewohnt.

Toll gefällt mir allerdings deine Echtheit in der Beschreibung der Antipathi gegen das Portemonee und die Süßigkeiten (präzise und auf den Punkt gebracht *g*)

ciao smily

 

Hallo Felix!

Herzlich Willkommen auf kg.de!

Auch mir gefiele Deine Geschichte besser, ginge sie mehr in die Tiefe und hätte sie ein anderes Ende.

Ja, ich habe Deinen Kommentar dazu gelesen...
Aber ich lasse nicht so leicht locker, mußt Du wissen. ;)

Anders als wenn man so etwas wie seine Memoiren schreibt, kann man doch bei Erlebnissen wie diesem ein bisschen dazuerfinden, weglassen, ändern...
Diese Version kannst Du Dir ja als Rohfassung aufheben.

Drei Punkte möchte ich ansprechen - und auch wenn ich nun schon weiß, daß es ein reales Erlebnis ist, schreibe ich vom Protagonisten, weil ich mir da leichter tu, verzeih...:

Warum spricht der Protagonist von doofen Süßigkeiten? Arbeite die Gründe heraus. Als Leser ist es für mich unverständlich, warum die Süßigkeiten doof sind. Weil der Protagonist es unvernünftig findet, das ganze Geld dafür auszugeben? Weil er vielleicht selbst Erinnerungen hat, wo er kein Geld hatte, weil er es für "doofe Süßigkeiten" ausgegeben hatte? Z.B. "Ich sah mich selbst als Kind, wie ich mit leeren Taschen dastand...". - Oder doch eher "Sind zwar nicht gesund, aber ich mache ihr halt eine Freude"?
Gib mir bitte was, damit ich die negative Einstellung nachvollziehen kann oder komm drauf, daß es so negativ ja gar nicht war und laß es weg...;)

Warum lächelt die Kassierin nicht, ob dieses Vorfalles? Lächelt denn der Protagonist, oder ist er vielleicht zu steif, zu verkrampft? Ist die Kassierin vielleicht müde vom Arbeiten..?
Was erwartet sich der Protagonist denn? Soll die Kassierin in seinen Augen die paar Cent drauflegen? Wie viele solcher Kunden mag es wohl geben an einem Arbeitstag einer Kassierin, wo sie Gelegenheit hätte, ihr karges Privatgeld zu verschenken? - Ich denke, der Protagonist sieht das etwas einseitig...

Der Schluß: Schreiben hat der Realität eines voraus - man kann selbst jede Handlung beeinflussen, negativen Erlebnissen einen positiven Schluß verpassen und damit die Sache selbst positiver sehen.
Oder man kann Situationen, in denen man falsch gehandelt hat überdenken und in der Geschichte richtig handeln. Dadurch kann man lernen...
Es müßte ja nicht einmal sein, daß jemand dem Protagonisten die restlichen Cent bezahlt, er hat sie ja, nur eben auf der Bank...
Ein positiver Schluß wäre zum Beispiel, daß die Kassierin und er darüber lachen, daß er jetzt kein Bargeld mehr hat und die paar Cent mit der Karte zahlen muß. Aber ich vermute, wie schon zu Beginn erwähnt, daß der Protagonist selbst zu unlustig und zu steif war, zu verbissen.

Ein paar Fehler hab ich auch noch gefunden:

"ihres kleinen, geschmacklos rosanen Portemonaies" - "rosanen" schreibt man nicht, entweder "rosaroten" oder "rosafarbenen" - und: "Portemonnaie", nach neuer Rechtschreibung auch "Portmonee"

"ein und zwei Cent Stücken" - Ein- und Zwei-Cent-Stücken

"Ich überlege mir wie sie stolz von ihrem Opa oder Irgendeinem anderen" - überlege mir, wie... irgendeinem Anderen

"Ich frage wieviel denn noch fehlt. Die Kassiererin sagt das sie nur neunundsiebzig Cent hat und ich gebe ihr die restlichen zwanzig Cent dazu." - Ich frage, wieviel.... Die Kassierin sagt, dass sie.... ...Cent hat. Ich gebe... (sonst ist zu viel in dem Satz und man könnte es falsch lesen, sodaß die Kassierin sagt, sie gebe die restlichen Cent dazu)

"und irgentwie hoffe ich das hinter" - irgendwie hoffe ich, dass

"Nach einem kurzem Schweigen" - einem kurzen Schweigen - schöner wäre es aber ohne "einem", dann würde "kurzem" stimmen

"Ich gehe ohne" - gehe, ohne

Alles liebe
Susi

 

Hi Häferl,

Ich finds toll, daß du dir so viele Fragen zu der Geschichte stellst. Ich werde mal sehen, ob ich einige davon in einer Neufassung der Geschichte beantworten werde. Obwohl ich es eigentlich ganz spannend finde so viele Fragen offen zu lassen. Aber du hast schon recht, einiges müßte man noch diesbezüglich überarbeiten.
Aber eine Frage hab ich dann auch mal. Warum wollt ihr alle, daß die Geschichte ein positives Ende hat? Das muß doch nicht sein. Die Geschichte soll traurig sein und ich war es sn diesem Tag auch. Ich finde das Ende passt dazu, auch wenn es nicht schön ist.
Nungut, ich hoffe ich komme demnächst dazu das nochmal zu überarbeiten. Ach und danke für die vielen Hinweise und Tipps.

Gruß Felix.

 

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