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Kein Frühstück ans Bett

Seniors
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03.10.2001
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Kein Frühstück ans Bett

Er war einfach da. Völlig überraschend, wie aus dem Nichts. Er packte sie an den Haaren, drückte ihr ein Tuch auf den Mund und zerrte sie zum Auto. Sie hatte keine Chance. Panik und Erstaunen vermischten sich in ihren Augen.

Sie ist so wunderschön. Wie sie eben die Straße entlang lief... Kaum merklich wippten ihre Hüften bei jedem Schritt. Die langen Haare wie immer völlig zerzaust und in wirren Strähnen. So wunderschön. So verletzlich. So unschuldig.

Als sie endlich wieder zu sich kam, saß sie mit Handschellen an die Tür gekettet und notdürftig geknebelt auf dem Rücksitz seines Wagens.

Verdammte Scheiße, was ist passiert? Was hat der Idiot vor?

Sie konnte sehen, wie er sie durch den Rückspiegel beobachtete, wie er sie anstarrte.
„Na, Süße... hast du gut geschlafen? Ich hoffe, ich habe dir nicht weh getan. Hab keine Angst. Ich werde dir nichts tun. Ich will nur reden.“

Ja, klar. Nur reden. Was sonst? Was zum Teufel sollte man sonst mit einer geknebelten Frau tun als reden? Dieser dämliche Spinner. Natürlich hat es nicht weh getan, als du mich an den Haaren zum Auto geschleift hast. Ich möchte nicht wissen, wie du meinen betäubten Körper in dein beschissenes Auto bekommen hast...

Wieder starrte er sie an. Sie wandte ihren Blick vom Rückspiegel ab und schaute aus dem Fenster. Die Strecke kannte sie nicht. War das die A9?

Sie ist immer noch so verdammt schön. So schön wie an dem Tag, an dem ich sie zum ersten Mal traf. Damals in der U-Bahn. Sie ist mir sofort aufgefallen. Ihr kleiner, weicher Körper, ihre Schüchternheit, versteckt hinter dieser unauffälligen Nickelbrille. Und diese süßen, winzigen Sommersprossen, die ihr Stupsnäschen schmücken, von dem man meint, es wäre kaum in der Lage, das Gestell der Brille zu halten. Jeden Morgen habe ich sie beobachtet. Wochenlang.

Plötzlich trat sie mit aller Wut und Kraft, die sie aufbringen konnte, gegen seinen Sitz. Im Spiegel erschien ein breites Grinsen.
„Keine Angst, meine Schöne. Wir sind gleich da.“
Sie hatten die Autobahn schon vor einiger Zeit verlassen. Es war ihr unmöglich, die Ortsschilder der kleinen Dörfer zu lesen, durch die sie fuhren. Ihr Kopf schmerzte, sie fühlte sich benommen und schlief ein.

Sie ist so schön, wenn sie schläft. Morgens in der U-Bahn, nachts bei mir. Kaum zu glauben, daß ich es tatsächlich irgendwann geschafft habe, sie anzusprechen. Oh man, war ich aufgeregt... Angestrahlt hat sie mich. Oder doch eher gelächelt? Es hat so verdammt lange gedauert, bis sie mein war. Aber ich habe es geschafft. Ich habe es wirklich geschafft...

Das Auto war bereits zum Stillstand gekommen, als sie langsam wach wurde.

So ein Mist. Hab ich geschlafen? Wo sind wir hier? Wieso parkt der mitten im Wald? Dieses kranke Arschloch. Reiß dich zusammen, es ist alles im grünen Bereich.

„Schön, daß du wieder wach bist. Wir sind fast da. Du mußt jetzt ein braves Mädchen sein. Das wirst du doch, oder?“
Sie trat erneut zu. Es muß weh getan haben, aber seine Miene zeigte keine Reaktion.
„Mein Engel, ich hoffe sehr, daß ich das als Zustimmung werten kann. Wir werden jetzt ein wenig spazieren gehen. Das mochtest du doch immer, nicht wahr?“ Ihre Schuhe bohrten sich in seine Rückenlehne.
„Fein. Ich bin froh, daß wir uns so gut verstehen. Ich hab dich echt vermißt in den letzten Wochen. Warum hast du dich nicht gemeldet? Ich hab dir mehrmals auf den Anrufbeantworter gesprochen. Naja, egal. Jetzt sind wir ja wieder zusammen.“
Er stieg langsam aus dem Wagen. Vor ihrer Tür blieb er stehen, schaute sie an und ging weiter zum Kofferraum.

Diese Augen. Wie ich diese Augen liebe! Wenn sie erzählt, rollen diese großen, blauen Augen aufgeregt hin und her. Schade, daß sie nur so selten lacht. Doch wenn sie es tut, kräuselt sich ihre Nase leicht und ein kleiner Teil der Sommersprossen wird unsichtbar. Ich habe sie noch nie laut lachen gehört. Ihre geschwungenen, schmalen Lippen stehen selten still. Häufig passiert es dann, daß sich ihre zarte, hohe Stimme überschlägt und sie vor Verlegenheit rot wird. Aber das nimmt ihr keiner übel. Am wenigsten ich. Wie könnte ich auch.

Endlich öffnete er die hintere Wagentür. Noch immer war sie daran festgekettet. Die Wut in ihren Augen war nicht zu übersehen. Er machte sich daran, ihre Füße zu fesseln, damit er die Handschellen abnehmen konnte, ohne daß sie in Versuchung käme, wegzulaufen.

Ich muß es versuchen. Jetzt oder nie. Scheiß auf die Handschellen. Diese Arschgeige. Ganz alleine mit dem Penner hier. Wer weiß, was der vorhat. Jetzt oder nie!

Ihre Beine befanden sich außerhalb des Autos, während er vor ihr kniete. Den Oberkörper so weit entfernt wie möglich. Er verlor sich fast im Anblick ihrer Beine. Sein Körper war angespannt, als er sich nach vorne beugte, um die Handschellen von der Tür zu entfernen. Seine Gedanken waren noch immer bei ihren Beinen, als ihn der Schlag ihres Handrückens hart im Gesicht traf. Er schrie, sprang auf. Das Blut lief von seinen Fingern, die er sich vor sein schmerzverzerrtes Gesicht gepresst hatte. Auf allen Vieren kroch sie panisch aus dem Auto. Es war nicht einfach, mit zusammengebundenen Beinen zu kriechen. Doch sie hatte den Dreh schnell raus. Ihre Knie waren bereits aufgerieben und blutig, als er sie an den Füßen griff, auf den Rücken drehte und ihr einen kräftigen Schlag ins Gesicht verpaßte. Ohnmächtig sank sie zusammen.

Ich hasse es, ihr weh zu tun. Warum bringt sie mich immer dazu? Warum kann sie nicht einfach so zart und zerbrechlich sein, wie ich sie kennengelernt habe?

Tränen rannen ihm über die Wangen. Traurig und ohne Eile ging er zurück zum Wagen und räumte den Kofferraum leer. Als er alles in die kleine gartenhausähnliche Holzhütte geschafft hatte, zog er sie an den Füßen bis zu den Treppenstufen. Dann griff er ihre Hände, zerrte ihren leblosen Körper nicht ohne Anstrengung ins Haus und fesselte sie an die Pfosten des bäuerlichen Bettes. Wie er es haßte. 'Ich hätte sie lieber getragen.' dachte er, seufzte und verließ den Raum.

Nach kurzer Zeit kam er mit einem Waschlappen und Alkohol wieder. Zärtlich wusch er ihre Knie ab, länger und großflächiger als es nötig gewesen wäre. Liebevoll strich er ihr eine schmutzige Strähne aus dem Gesicht, berührte sanft ihren Hals, streichelte kaum merklich über ihre linke Brust, schüttelte den Kopf und ging hinaus.

Warum tut sie das? Glaubt sie etwa wirklich, ich könnte ihr etwas antun? Ich? Ich, der sie mehr liebt, als irgend jemand anders es jemals könnte? Oder gehört es dazu? Sie sah so unschuldig aus, wie sie auf dem Bett lag. Verdammt. Sie hat mir fast die Nase gebrochen. Ihre warmen, weichen Beine. Sie hat sie immer um meine geschlungen. Im Bett. Ihr Gesicht in ihrer Mähne versteckt und leise geschnarcht. Ob sie das immer noch tut? Die Wochen ohne sie waren die reinste Hölle. Warum tut sie mir so weh?

Sie öffnete langsam die Augen und spürte den Schmerz. Es war bereits hell draußen. Sie mußte kurz überlegen, wo sie war. Ihr rechtes Auge war zugeschwollen, der Kopf dröhnte. Sie ließ ihre Lider langsam sinken und wäre beinahe wieder eingeschlafen, wenn da nicht dieses schüchterne Klopfen an der Tür gewesen wäre.
"Was willst du, du Arschloch?" "Ähm, ich habe dir Frühstück gemacht. Brötchen mit Sonnenblumenkernen, ein Sechsminutenei und starken Kaffee, schwarz natürlich." "Ich will nicht frühstücken, du Idiot." "Naja, darf ich trotzdem reinkommen?"
Als keine Antwort kam, betrat er das Zimmer. Die Zartheit in ihrem Gesicht, die Zartheit, die er so liebte, war verschwunden. Sie sah böse aus.

Ach, Marie. Wenn du wüßtest, wie sehr ich das alles hasse. Aber ich tu das nur für dich. Warum bist du nur so böse auf mich? Können wir nicht ganz normal reden?

Er stellte das Tablett auf das Nachttischchen und zwang sich zur Härte.
"Du fragst dich sicher, warum ich dich hierher gebracht habe."
"Allerdings frage ich mich das. Meinste, es macht mir Spaß, mit so einem Wichser wie dir in einer Holzhütte im Wald zu hocken? Ans Bett gekettet mit blauem Auge. Außerdem muß ich pissen."
"Ich hatte gehofft, wir könnten nochmal in Ruhe über alles reden."
"Über alles reden?" Sie lachte schallend. "Du kleiner hoffnungsloser Spinner. Es gibt nichts zu reden. Du hast immer noch nicht verstanden, was ich will."
"Doch, das habe ich. Wären wir sonst hier?"
"Warum mußt du durch dein Gequatsche immer alles kaputt machen?"

Sie sieht so traurig aus. Ich bringe es nicht übers Herz. Ich weiß, was sie jetzt von mir erwartet. Aber ich kann das nicht mehr. Ich habe ihre Spielchen so satt. Ich will ihr nicht weh tun. Warum verlangt sie das von mir?

"Ich muß dir was sagen."
"Verfluchte Scheiße. Du hast alles versaut. Dabei warst du am Anfang so gut." Sie lachte.
"Du hast deine Rolle so perfekt gespielt. Ok, der Schlag ins Gesicht war schon ziemlich fest. So what? Du warst so überzeugend. Wow, es wirkte alles so verdammt echt. Ich bin voll aufgegangen in dem Spiel. Scheiße, sogar meine Gedanken waren echt. Es hätte so perfekt sein können, wenn du es endlich mal richtig gemacht hättest. Drei Wochen habe ich gewartet. Meinst du, es ist mir leicht gefallen, nicht anzurufen? Aber ich wollte dir Zeit geben. Zeit dich zu entscheiden. Zu entscheiden, das Richtige zu tun. Fuck. Diesmal sah es so gut aus."
"Marie, ich kann diese Spielchen nicht mehr. Du mußt dir jemand anderen suchen. Ich habe es wirklich versucht."
Mit gesenktem Kopf legte er den Schlüssel für die Handschellen neben das Sechsminutenei und verließ die Hütte.


© Pandora (K.B.), 2003

 

Hallo Braindead, (wie kommt man eigentlich auf so einen Nick?), hallo Anja,

Danke fürs Lesen. Freut mich, daß euch meine Geschichte gefallen hat. Inwieweit sie allerdings witzig ist, müßtest du mir dann doch etwas genauer erklären ;)

liebe Grüße, Pan

 

Hallo Anja,

ja, stimme dir in soweit zu, daß diese ganze Enführungsgeschichte eine Art "Sexspielchen" zwischen den beiden war. Allerdings finde ich sowas nicht witzig, eher traurig, weil solche Leute meiner Meinung ein sehr gestörtes Verhältnis zur Sexualität haben. Aber ich sag mir immer: erlaubt is, was beiden (manchmal auch mehr ;) ) gefällt.
Meine Geschichte erhebt aber, wie du schon richtig bemerkt hast, nicht den Anspruch, irgendwelche Neigungen anzuprangern. Ich wollte einfach nur mal eine etwas andere "Entführungsstory" schreiben.

liebe Grüße, Pan

 

Hallo Pandora
So, nun eine ausführliche Version der von mir bereits ausgeübten Kritik, ich hoffe du erinnerst dich an den Zettel mit meinen Hieroglyphen. :) Ich werde nicht im Einzelnen auf kleinere Formfehler eingehen, weil es mir um die Struktur des Texten und solchen im Ganzen geht. Wie dem auch sei.
Grund für eine schriftliche Version sind großteilig auch die vorhergehenden Postings, denn viele kann ich nicht nachvollziehen, da ich vollkommen anderer Meinung bin.
Ich finde die Geschichte formal nicht gut geschrieben. Grund dafür ist der in meinen Augen vollkommen unrealistische Ablauf der Gedanken, Dialoge, Handlungsstränge. Was auf mich vollkommen unglaubwürdig wirkt ist der selbst dokumentierende Gedankengang der Protagonisten. Als Beispiel

Ja, klar. Nur reden. Was sonst? Was zum Teufel sollte man sonst mit einer geknebelten Frau tun als reden? Dieser dämliche Spinner. Natürlich hat es nicht weh getan, als du mich an den Haaren zum Auto geschleift hast. Ich möchte nicht wissen, wie du meinen betäubten Körper in dein beschissenes Auto bekommen hast...
oder
Sie ist so wunderschön. Wie sie eben die Straße entlang lief... Kaum merklich wippten ihre Hüften bei jedem Schritt. Die langen Haare wie immer völlig zerzaust und in wirren Strähnen. So wunderschön. So verletzlich. So unschuldig.

Wenn man schizophren ist, mag es sein, dass einem solche Sätze durch den Kopf gehen. Andernfalls schießen Gedanken für gewöhnlich durch den Kopf und würden, auf Papier gefasst, einen vollkommenen Wirrwarr darstellen. Ist natürlich auch nur meine Einschätzung, aber ich habe es so oder ähnlich von anderen Leuten oft gehört. Man kann es, denke ich, im eher abgehackten Stil von "Wo bin ich? Wohin fahren wir? Was hat er vor?" machen, aber den ganzen Text hindurch? Das wäre sehr müßig. Insgesamt ist die Variante die Gedanken der Protagonisten mit dem eigentlichen Handlungsstrang zu wechseln für mich nicht im Personalen Erzähler möglich. Du könntest stattdessen Third-Person-View verwenden, auch wenn du dafür den gesamten Text umschreiben müsstest. Es wirkt einfach wesentlich realistischer. Ein weiteres Manko des Textes ist, wie ich finde, der allgemeine Sprachablauf. Ich hatte dir ja geraten auf Parallelismen in der Satzkonstruktion zu achten. Ich habe mir den Text jetzt noch einmal genauer angeschaut und bemerkt, dass ein großer Teil der Sätze SPO konstruiert wurde, selten verwendest du Inversionen, dadurch klingen die Sätze für mich eher ungeschickt aneinander gereiht. Vielleicht wäre es auch gar nicht so schlimm wenn dein Subjekt nicht meißtens ein Personalpronomen wäre. Allein um die 70 mal zähle ich in deinem Text "Sie", oft am Satzbeginn. Dadurch fielen mir auch die anderen Stellen negativ auf. Das ist natürlich auch eine Folge von der Namenlosigkeit der Protagonisten, aber vielleicht findest du Wege das Problem zu umgehen.
Potential wird verschenkt in Sätzen wie
Sie konnte sehen, wie er sie durch den Rückspiegel beobachtete, wie er sie anstarrte.
Sandra würde jetzt sagen, dass dies das Skelett ist und Fleisch fehlt, um es zum Eigentlichen werden zu lassen. Hier hast du die Möglichkeit Stimmung zu erzeugen. Wie sieht sie in seine Richtung? Wie beoabachtet er sie? Welchen Beigeschmack hat das Anstarren? Du versuchst das im Text oft mit explizitem Sprachgebrauch (ich hatte dir die Stellen ja mal angekreuzt), was ich recht billig finde. Mag sein, dass manche Menschen so aggressiv sind, dass sie selbst in ihren Gedanken auf diese Weise fluchen müssen, ich fände es jedenfalls besser, wenn du es schaffst, den Leser, ohne es direkt zu schreiben, spüren lässt, wie sich die Protagonisten fühlen.
Um auf den Satz zurückzukommen: So wie er hier steht klingt er gefühllos und banal. Mir fehlen die Adverbien, Attribute, Patrizipien. Ich habe diesbezüglich noch einmal genauer hingeschaut und gemerkt, dass du solche wenig bis gar nicht in diesem Text einsetzt. Durch sie erhält das Geschriebene mehr Dynamik, Spannung und Gefühl, daher würde ich auf keinen Fall darauf verzichten. Nicht in jedem Satz und nicht in jedem zweiten, aber generell öfter als momentan.
Eine ganz subjektive Meinung habe ich zu dem Protagonisten, der ein absolutes Weichei ist. Ich halte ihn für vollkommen überzeichnet. Besonders im Nachhinein wirkt es unecht, dass er sich auf so eine Sache inlässt. Vorher hat man noch das Bild des abgedrehten Psychopaten (übrigens auch irgendwie sehr klischeehaft).
Insgesamt finde ich die Geschichte nicht gut. Die Idee mag noch einigermaßen interessant sein, die Umsetzung finde ich fraglich aus den oben genannten Gründen. Überraschend mag ich die Geschichte nicht bezeichnen, obgleich sie es ist, doch nicht weil es auf einmal gar keine wirkliche Entführung ist, um die es sich handelt, sondern weil die Pointe von der Situation her auf mich sehr unglaubwürdig wirkt.
San und ich hatten dir ja einige Anregungen gegeben, wie du die Geschichte von der Storyline her umschmeißen könntest. Zusammen mit meiner Kritik hoffe ich, dass du weiter an deinem Text arbeiten und dabei ein paar Punkte aufgreifen kannst.

Liebe Grüße
Frederik

P.S.: Finde schade, dass nicht alle so konstruktiv kritisieren wie Raven und Gam. In ihren Beiträgen stecken viele gute Anregungen mit denen man arbeiten kann, wie ich finde.

 
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Hallo Pandora!

Da war ich wohl auf dem Holzweg...so wie es ausging! Dachte schon "So ein A...!"
Das die Frau dahinter steckt, hätte ich nicht gedacht.
Das einzige, was nicht so zum Ausdruck kommt ist, warum sie so unzufrieden mit ihm ist, wenn er doch tut was sie will...oder?
Du hast es meinem Vorkommentator, schon erklärt, aber in der Geschichte wird das nicht deutlich (Mh, kann Dir momentan keinen konkreten Vorschlag machen-werde aber drüber nachdenken)

Ansonsten eine tolle Idee-darauf muss man erstmal kommen!

Gruß Joker

 
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Hallo Frederik,

sorry, daß ich erst Stellung nehme. Ich wollte mir für die Antwort Zeit nehmen, da du ja eine ganze Menge Punkte angesprochen hast, und habs dann vergessen :shy: .
Bei dem Punkt mit den Gedanken hast du eigentlich Recht. Eigentlich kann man Gedanken nicht literarisch darstellen. Doch ich hab mich dann mal ein bißchen schlau gemacht und in Büchern von mir nachgeschlagen und z.B. bei Kafka festgestellt, daß er es genauso gemacht hat (frag mich bitte nicht nach dem Werk, das weiß ich nicht mehr, ist zu lange her, müßt ich nochmal in Ruhe nachsehn). Von daher denke ich, daß das so ok ist.
Die anderen Punkte gehe ich anhand des Textes nochmal durch, sobald ich ne neue Druckerpatrone habe. So am Rechner ist mir das ehrlich gesagt zu mühselig.
Ich danke dir auf jeden Fall für deine ausfühliche und zeitaufwendige Kritik und melde mich dann nochmal, sobald ich den Text mit deinen Punkten durchgegangen bin :kuss:

Joker, auch dir danke für deine Kritik.

 

Naja Pan, mir geht es ja nicht allein um die Tatsache, Gedanken in eine Geschichte einzuflechten. Die Gedanken sind einfach nicht authentisch, wodurch die Geschichte ihre Glaubwürdigkeit verliert.
Was genau meinst du denn, wenn du schreibst "dass er es genauso gemacht hat"? Den Aufbau?

 

Ja, vom Stil her halt. Man kann Gedanken nicht so konfus darstellen, wie sie sind. Und bei Kafka waren sie auch zusammenhängend.
Was genau findest du denn nicht authentisch?

liebe Grüße, Pan

 

Autehtisch ist u.a. der dokumentierende Stil, also all die Teile, die wiedergeben, was gerade passiert. Es klingt unlogisch, dass man das is solch einer Situation macht, fraglich ob man überhaupt im Stande wäre ganze Sätze zu formulieren. Aber auch die Retroperspektive ist unlogisch zu nutzen.

So schön wie an dem Tag, an dem ich sie zum ersten Mal traf. Damals in der U-Bahn. Sie ist mir sofort aufgefallen. Ihr kleiner, weicher Körper, ihre Schüchternheit, versteckt hinter dieser unauffälligen Nickelbrille. Und diese süßen, winzigen Sommersprossen, die ihr Stupsnäschen schmücken, von dem man meint, es wäre kaum in der Lage, das Gestell der Brille zu halten. Jeden Morgen habe ich sie beobachtet. Wochenlang.
Warum sollte sich der Protagonist selbst erzählen, was früher war. Er weiß es bereits. Tatsache ist, dass sich eben diese Rückblicke meistens in Bildern, nicht in Texten äußern. Auch erste Eindrücke äußern sich zunächst in Gefühlen, die werden jedoch in deinem Text kaum berücksichtigt, Emotionen sind außer einer gewissen Aggressivität kaum enthalten. Das ist der Punkt an dem die Authenzität mE scheitert.

 

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