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Kein Frühstück ans Bett

Seniors
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03.10.2001
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Kein Frühstück ans Bett

Er war einfach da. Völlig überraschend, wie aus dem Nichts. Er packte sie an den Haaren, drückte ihr ein Tuch auf den Mund und zerrte sie zum Auto. Sie hatte keine Chance. Panik und Erstaunen vermischten sich in ihren Augen.

Sie ist so wunderschön. Wie sie eben die Straße entlang lief... Kaum merklich wippten ihre Hüften bei jedem Schritt. Die langen Haare wie immer völlig zerzaust und in wirren Strähnen. So wunderschön. So verletzlich. So unschuldig.

Als sie endlich wieder zu sich kam, saß sie mit Handschellen an die Tür gekettet und notdürftig geknebelt auf dem Rücksitz seines Wagens.

Verdammte Scheiße, was ist passiert? Was hat der Idiot vor?

Sie konnte sehen, wie er sie durch den Rückspiegel beobachtete, wie er sie anstarrte.
„Na, Süße... hast du gut geschlafen? Ich hoffe, ich habe dir nicht weh getan. Hab keine Angst. Ich werde dir nichts tun. Ich will nur reden.“

Ja, klar. Nur reden. Was sonst? Was zum Teufel sollte man sonst mit einer geknebelten Frau tun als reden? Dieser dämliche Spinner. Natürlich hat es nicht weh getan, als du mich an den Haaren zum Auto geschleift hast. Ich möchte nicht wissen, wie du meinen betäubten Körper in dein beschissenes Auto bekommen hast...

Wieder starrte er sie an. Sie wandte ihren Blick vom Rückspiegel ab und schaute aus dem Fenster. Die Strecke kannte sie nicht. War das die A9?

Sie ist immer noch so verdammt schön. So schön wie an dem Tag, an dem ich sie zum ersten Mal traf. Damals in der U-Bahn. Sie ist mir sofort aufgefallen. Ihr kleiner, weicher Körper, ihre Schüchternheit, versteckt hinter dieser unauffälligen Nickelbrille. Und diese süßen, winzigen Sommersprossen, die ihr Stupsnäschen schmücken, von dem man meint, es wäre kaum in der Lage, das Gestell der Brille zu halten. Jeden Morgen habe ich sie beobachtet. Wochenlang.

Plötzlich trat sie mit aller Wut und Kraft, die sie aufbringen konnte, gegen seinen Sitz. Im Spiegel erschien ein breites Grinsen.
„Keine Angst, meine Schöne. Wir sind gleich da.“
Sie hatten die Autobahn schon vor einiger Zeit verlassen. Es war ihr unmöglich, die Ortsschilder der kleinen Dörfer zu lesen, durch die sie fuhren. Ihr Kopf schmerzte, sie fühlte sich benommen und schlief ein.

Sie ist so schön, wenn sie schläft. Morgens in der U-Bahn, nachts bei mir. Kaum zu glauben, daß ich es tatsächlich irgendwann geschafft habe, sie anzusprechen. Oh man, war ich aufgeregt... Angestrahlt hat sie mich. Oder doch eher gelächelt? Es hat so verdammt lange gedauert, bis sie mein war. Aber ich habe es geschafft. Ich habe es wirklich geschafft...

Das Auto war bereits zum Stillstand gekommen, als sie langsam wach wurde.

So ein Mist. Hab ich geschlafen? Wo sind wir hier? Wieso parkt der mitten im Wald? Dieses kranke Arschloch. Reiß dich zusammen, es ist alles im grünen Bereich.

„Schön, daß du wieder wach bist. Wir sind fast da. Du mußt jetzt ein braves Mädchen sein. Das wirst du doch, oder?“
Sie trat erneut zu. Es muß weh getan haben, aber seine Miene zeigte keine Reaktion.
„Mein Engel, ich hoffe sehr, daß ich das als Zustimmung werten kann. Wir werden jetzt ein wenig spazieren gehen. Das mochtest du doch immer, nicht wahr?“ Ihre Schuhe bohrten sich in seine Rückenlehne.
„Fein. Ich bin froh, daß wir uns so gut verstehen. Ich hab dich echt vermißt in den letzten Wochen. Warum hast du dich nicht gemeldet? Ich hab dir mehrmals auf den Anrufbeantworter gesprochen. Naja, egal. Jetzt sind wir ja wieder zusammen.“
Er stieg langsam aus dem Wagen. Vor ihrer Tür blieb er stehen, schaute sie an und ging weiter zum Kofferraum.

Diese Augen. Wie ich diese Augen liebe! Wenn sie erzählt, rollen diese großen, blauen Augen aufgeregt hin und her. Schade, daß sie nur so selten lacht. Doch wenn sie es tut, kräuselt sich ihre Nase leicht und ein kleiner Teil der Sommersprossen wird unsichtbar. Ich habe sie noch nie laut lachen gehört. Ihre geschwungenen, schmalen Lippen stehen selten still. Häufig passiert es dann, daß sich ihre zarte, hohe Stimme überschlägt und sie vor Verlegenheit rot wird. Aber das nimmt ihr keiner übel. Am wenigsten ich. Wie könnte ich auch.

Endlich öffnete er die hintere Wagentür. Noch immer war sie daran festgekettet. Die Wut in ihren Augen war nicht zu übersehen. Er machte sich daran, ihre Füße zu fesseln, damit er die Handschellen abnehmen konnte, ohne daß sie in Versuchung käme, wegzulaufen.

Ich muß es versuchen. Jetzt oder nie. Scheiß auf die Handschellen. Diese Arschgeige. Ganz alleine mit dem Penner hier. Wer weiß, was der vorhat. Jetzt oder nie!

Ihre Beine befanden sich außerhalb des Autos, während er vor ihr kniete. Den Oberkörper so weit entfernt wie möglich. Er verlor sich fast im Anblick ihrer Beine. Sein Körper war angespannt, als er sich nach vorne beugte, um die Handschellen von der Tür zu entfernen. Seine Gedanken waren noch immer bei ihren Beinen, als ihn der Schlag ihres Handrückens hart im Gesicht traf. Er schrie, sprang auf. Das Blut lief von seinen Fingern, die er sich vor sein schmerzverzerrtes Gesicht gepresst hatte. Auf allen Vieren kroch sie panisch aus dem Auto. Es war nicht einfach, mit zusammengebundenen Beinen zu kriechen. Doch sie hatte den Dreh schnell raus. Ihre Knie waren bereits aufgerieben und blutig, als er sie an den Füßen griff, auf den Rücken drehte und ihr einen kräftigen Schlag ins Gesicht verpaßte. Ohnmächtig sank sie zusammen.

Ich hasse es, ihr weh zu tun. Warum bringt sie mich immer dazu? Warum kann sie nicht einfach so zart und zerbrechlich sein, wie ich sie kennengelernt habe?

Tränen rannen ihm über die Wangen. Traurig und ohne Eile ging er zurück zum Wagen und räumte den Kofferraum leer. Als er alles in die kleine gartenhausähnliche Holzhütte geschafft hatte, zog er sie an den Füßen bis zu den Treppenstufen. Dann griff er ihre Hände, zerrte ihren leblosen Körper nicht ohne Anstrengung ins Haus und fesselte sie an die Pfosten des bäuerlichen Bettes. Wie er es haßte. 'Ich hätte sie lieber getragen.' dachte er, seufzte und verließ den Raum.

Nach kurzer Zeit kam er mit einem Waschlappen und Alkohol wieder. Zärtlich wusch er ihre Knie ab, länger und großflächiger als es nötig gewesen wäre. Liebevoll strich er ihr eine schmutzige Strähne aus dem Gesicht, berührte sanft ihren Hals, streichelte kaum merklich über ihre linke Brust, schüttelte den Kopf und ging hinaus.

Warum tut sie das? Glaubt sie etwa wirklich, ich könnte ihr etwas antun? Ich? Ich, der sie mehr liebt, als irgend jemand anders es jemals könnte? Oder gehört es dazu? Sie sah so unschuldig aus, wie sie auf dem Bett lag. Verdammt. Sie hat mir fast die Nase gebrochen. Ihre warmen, weichen Beine. Sie hat sie immer um meine geschlungen. Im Bett. Ihr Gesicht in ihrer Mähne versteckt und leise geschnarcht. Ob sie das immer noch tut? Die Wochen ohne sie waren die reinste Hölle. Warum tut sie mir so weh?

Sie öffnete langsam die Augen und spürte den Schmerz. Es war bereits hell draußen. Sie mußte kurz überlegen, wo sie war. Ihr rechtes Auge war zugeschwollen, der Kopf dröhnte. Sie ließ ihre Lider langsam sinken und wäre beinahe wieder eingeschlafen, wenn da nicht dieses schüchterne Klopfen an der Tür gewesen wäre.
"Was willst du, du Arschloch?" "Ähm, ich habe dir Frühstück gemacht. Brötchen mit Sonnenblumenkernen, ein Sechsminutenei und starken Kaffee, schwarz natürlich." "Ich will nicht frühstücken, du Idiot." "Naja, darf ich trotzdem reinkommen?"
Als keine Antwort kam, betrat er das Zimmer. Die Zartheit in ihrem Gesicht, die Zartheit, die er so liebte, war verschwunden. Sie sah böse aus.

Ach, Marie. Wenn du wüßtest, wie sehr ich das alles hasse. Aber ich tu das nur für dich. Warum bist du nur so böse auf mich? Können wir nicht ganz normal reden?

Er stellte das Tablett auf das Nachttischchen und zwang sich zur Härte.
"Du fragst dich sicher, warum ich dich hierher gebracht habe."
"Allerdings frage ich mich das. Meinste, es macht mir Spaß, mit so einem Wichser wie dir in einer Holzhütte im Wald zu hocken? Ans Bett gekettet mit blauem Auge. Außerdem muß ich pissen."
"Ich hatte gehofft, wir könnten nochmal in Ruhe über alles reden."
"Über alles reden?" Sie lachte schallend. "Du kleiner hoffnungsloser Spinner. Es gibt nichts zu reden. Du hast immer noch nicht verstanden, was ich will."
"Doch, das habe ich. Wären wir sonst hier?"
"Warum mußt du durch dein Gequatsche immer alles kaputt machen?"

Sie sieht so traurig aus. Ich bringe es nicht übers Herz. Ich weiß, was sie jetzt von mir erwartet. Aber ich kann das nicht mehr. Ich habe ihre Spielchen so satt. Ich will ihr nicht weh tun. Warum verlangt sie das von mir?

"Ich muß dir was sagen."
"Verfluchte Scheiße. Du hast alles versaut. Dabei warst du am Anfang so gut." Sie lachte.
"Du hast deine Rolle so perfekt gespielt. Ok, der Schlag ins Gesicht war schon ziemlich fest. So what? Du warst so überzeugend. Wow, es wirkte alles so verdammt echt. Ich bin voll aufgegangen in dem Spiel. Scheiße, sogar meine Gedanken waren echt. Es hätte so perfekt sein können, wenn du es endlich mal richtig gemacht hättest. Drei Wochen habe ich gewartet. Meinst du, es ist mir leicht gefallen, nicht anzurufen? Aber ich wollte dir Zeit geben. Zeit dich zu entscheiden. Zu entscheiden, das Richtige zu tun. Fuck. Diesmal sah es so gut aus."
"Marie, ich kann diese Spielchen nicht mehr. Du mußt dir jemand anderen suchen. Ich habe es wirklich versucht."
Mit gesenktem Kopf legte er den Schlüssel für die Handschellen neben das Sechsminutenei und verließ die Hütte.


© Pandora (K.B.), 2003

 

Moin Pandora!

Erst mal hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Du baust bis zum Ende Spannung auf, wobei das Ende dann auch nicht dem Ende entspricht, welches man erwartet, sondern anders ist.

Ich haße es, ihr weh zu tun.
Wie er es haßte.
Ach, Marie. Wenn du wüßtest, wie sehr ich das alles haße.
Wenn die bei allen drei "haßt"-Varianten das "ß" durch ein "ss" ersetzt, wäre ich glücklich. :D

Sie hat sie sie immer um meine geschlungen.
Ich würde vermuten, hier haben sich die zwei "sie"s zu drei "sie"s vermehrt, das eine "sie" wäre damit zu viel.

Sie öffnete langsam die Augen und spürte den Schmerz. Es ist hell draußen. Sie muß kurz überlegen, wo sie ist. Ihr rechtes Auge war zugeschwollen, der Kopf dröhnte.
In Satz 1 und 4 benutzt du hier Vergangenheit, in Satz 2 und 3 allerdings Präsens, solltest du anpassen. :D

LG,
Jasmin

 
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Hi Paule,
danke für deine einschleimende Kritik :D
Nein, Scherz. Freu mich daß meine Geschichte dir gefallen hat ;)

Hi Alli,
auch dir danke. Obwohl deine Korithenkackerei nervt :D
Flüchtigkeitsfehler hab ich selbstredend sofort ausgebessert. Widersprechen muß ich dir bei "Wie er es haßte". Das is richtig so. Man, die neue Rechtschreibung macht mich echt kirre. Mußte extra im Duden nachschauen. Wär mir früher nie passiert.
Danke fürs peinliche Raussuchen :)

Gruß, Pan

 

Am Anfang musste ich irgendwie an den Song Jeanny von Falco denken. Aber das Ende verblüfft. Und gefällt.

:thumbsup: Mehr kan ich jetzt nicht sagen. Bin überwätigt :D

@Paule:

Wie dem auch sei. Es gelingt dir, in meinen Augen, den Leser erfolgreich und sprachlich flüssig, auf eine falsche Fährte zu locken. Die Charaktere wirken glaubwürdig und die Dialoge realistisch. Auch das Ende, welches bei genauerer Betrachtung vielleicht ein wenig krude wirkt, kannst Du so vermitteln, dass man es ohne Widerworte akzeptiert, da es einfach glaubwürdig wirkt.
Wer hat Dir das vorgesagt? :D

 

Abra: danke für deine andächtigen Worte. Freu mich, daß die Story so gut ankommt. Die Idee fürs Ende kam mitten beim Schreiben. War mir nicht sicher, ob ich diese fixe Idee glaubhaft umsetzen kann. Aber Paule hat mich ermutigt, es zu versuchen. Scheint sich gelohnt zu haben, mal auf Paule zu hören ;)

Gruß, Pan

P.S.: Ich wars net. Ehrlich.

 

Ganz einfach, so wie ich es schreibe. :)

Pandora, Deine Geschichte ist gut, und meine Überzeugung Deine Talente betreffend habe ich schon zum Ausdruck gebracht.

Jetzt ist es bei dieser Story einfach so, daß die Geschichte an sich aufgrund ihrer Weiblichkeit durchsichtig wirkt; das macht sie nicht schlechter - eher im Gegenteil.

 

....wie gesagt, das macht sie nicht schlechter.

Ich hätte wenig Lust von Entführung, Vergewaltigung oder Mord zu lesen, und darauf würde es nicht hinauslaufen.

Ein Typ hätte kaum eine Frau als Fadenzieher hinter einer solchen Szenerie hineingeschrieben, Du bist da unbefangener, weil ja kein Typ :)

Mithin. . . .

 

Jaja, wir werden oft unterschätzt ;)

Hab ja auch nicht gesagt, daß du das negativ meinst. Wollte das nur begründet haben. Wirkte so etwas dünn und ich konnte ohne Erklärung damit nichts anfangen.

Gruß, Pan, die vor Weiblichkeit strotzt :D

 

Also ich muß sagen, daß ich das Ende nicht so toll fand. Ganz ehrlich: Es paßt einfach nicht zusammen. Ihr Verhalten, ihre Gedankengänge, seine Gedanken über sie - das ist in meinen Augen unlogisch, unsinnig. Wieso sollte eine Frau, die auf solche Spielchen steht, sich so vehement wehren? Wieso sollte sie so panisch versuchen zu fliehen, daß sie sich sogar die Knie blutig aufreißt? (Das tut sauweh!) Und wie passen ihre Gedanken ins Bild? Er denkt:

Ich habe sie noch nie laut lachen gehört.
Das paßt null zu ihr, wie du sie beschreibst. Später dann lacht sie schallend. Ist das wirklich das erste Mal, daß er das von ihr hört? Sehr merkwürdig.
Offensichtlich haben die beiden schon öfter solche "Spielchen" gespielt. Wozu braucht er dann "Zeit sich zu entscheiden"?

Für mich funktioniert die Geschichte nicht, was schade ist, denn die Idee ist gut und sprachlich und stilistisch finde ich sie sehr gelungen.

Nichtsdestotrotz muß ich noch ein paar Korinthen kacken:

Panik und Erstaunen vermischte sich in ihren Augen.
vermischten.

Ihr Blick wandte sich vom Rückspiegel ab.
Klingt schräg für mich. Wie wärs mit "Sie wandte den Blick..."?
Er fuhr so schnell, daß es ihr unmöglich war, die Ortsschilder der kleinen Dörfer zu lesen, durch die sie fuhren.
Selbst wenn er wie ein Wahnsinniger rasen würde, würde sie die Ortsnamen lesen können, sofern sie nicht gerade blind wie ein Maulwurf ist.
Doch wenn sie es tut, bilden sich kleine Grübchen auf der Nase, die einen Teil der Sommersprossen unsichtbar werden läßt.
Ähem. Grübchen auf den Wangen, am Kinn, am Hintern, okay. Aber auf der Nase?? Und noch dazu magische, die Sommersprossen verschwinden lassen?? :susp:

Er kniete vor ihr. ... Bis ihn ihre Füße hart im Gesicht trafen.
Stell ich mir das richtig vor? Sie sitzt im Wagen, nur die Beine draußen? Wenn er so nah vor ihr kniet, daß er ihre Beine fesseln kann, wie kann sie ihn dann mit den Füßen im Gesicht treffen? Ich denke, sie müßte ihn entweder mit den Füßen ins Allerheiligste treten oder aber mit den Knien im Gesicht. *korintherausquetsch*
des bäuerlichen Bettes
"bäuerlich"? Schreib doch einfach Bauernbett.
Beinahe zärtlich wusch er ihre Knie ab
Wieso beinahe?
ich könnte ihr etwas an tun
Ich denke, auch nach der neuen Rechtschreibung (verflucht soll sie sein), heißt es "antun".
Ich, der sie mehr liebt, als es irgend jemand jemals könnte?
"als irgend jemand anders", oder?
Er stellte das Tablett auf das Nachttischchen und zwang sich zur Härte.
"Du fragst dich sicher, warum ich dich hierher gebracht habe."
Was versteht denn der unter Härte? :D Okay, okay, schon gut...
So what?
Paßt irgendwie überhaupt nicht an der Stelle.

Ich hoffe, Du weißt das zu würdigen... ;)

 
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Hi Sav,

danke fürs Lesen und Auseinandersetzen mit dem Text.

Erstmal zu den Korinthen:

Punt 1: no comment.

Punkt 2: Hab das eigentlich so geschrieben, damit ich nicht nochmal einen Satz mit "sie" anfangen muß. Aber passiv passt hier wirklich nicht. Habs umgeschrieben.

Punkt 3: Der war schon geändert, bevor deine Kritik kam ;)

Punkt 4: Also wenn Dustin lacht, kräuselt seine Nase sich oben ganz leicht. Die kleinen Fältchen, auch Grübchen genannt, können dann durchaus eine winzig kleine Sommersprosse verschwinden lassen. Denk ich mir mal so :shy:

Punkt 5: Jo, machmal sollte man eben, die Sachen, die man im Kopf hat und die einem selbstverständlich erscheinen, auch aufschreiben. Hab ich geändert.

Punkt 6: Des bleibt so. Mir gefällt der Ausdruck und "Bauernbett" klingt einfach saudämlich :D

Punkt 7: Stimmt. Warum eigentlich beihahe? :confused:

Punkt 8 & 9: no comment.

Punkt 10: Jetzt wirste aber albern ;). Ich denke schon, daß klar wird, was gemeint ist.

Punkt 11: Passt mE. Du wirst sehen, nächstes Jahr steht der Audruck im Duden :D

Zur Logik:

Das mit dem Lachen ist Absicht (ich muß das sagen als Autor :D). Hierdurch sollte einfach klar werden, daß sein Bild, was er von ihr hat, einfach gar nicht zu ihr passt. Seine romantische Sicht von ihr ist einfach realitätsfremd. Erst gegen Ende wird ihm das langsam klar. Aber selbst dann begreift er es noch nicht richtig.

Ihr Verhalten und ihre Gedankengänge müssen natürlich zum Spiel gehören. Was bringt es ihr sonst? Sie wird ja nicht da sitzen und denken: "Wie cool. Er hat mich endlich entführt. Und ich weiß gar nicht, wo ich bin. Ich hab solche Angst. Boah, is das geil :bounce: Und nachher wird er mich ficken. Dabei will ich das gar nicht. Wie cooooooool."

Diese Spielchen haben sie eben noch nicht gemacht in der Form. Sie haben es ein paar Mal versucht, auf welche Art auch immer. Aber es hat eben nicht geklappt. Deshalb hat sie auch den Kontakt abgebrochen. Weil sie ihn mit gewalt dazu bringen wollte, daß zu tun,was sie will.

Durch manche Gedankengänge, die unlogisch erscheinen mit dem Background (ich danke Ivi für dieses geniale Wort, daß sich in meinen Wortschatz festgebissen hat) einer echten Entführung, wollte ich klar machen, daß sie teilweise selbst nicht mehr zwischen Realität und Spiel unterscheiden kann (bsp: "Reiß dich zusammen, es ist alles im grünen Bereich.") Sie geht in dem Spiel auf (blutige Kie). Schade, daß es nicht rübergekommen ist.
Mal abwarten, vielleicht muß ich da doch etwas ändern.

Trotzdem (oder gerade deshalb?) danke.

so long, Pan

 
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Hi Pan.
Hier nun die versprochene Kritik. Fangen wir mal mit ein paar mehr oder weniger Kleinigkeiten an:

Er packte sie an Haaren,
"Er packte sie an den Haaren, ...
Die langen Haare wie immer völlig zerzaust und in wirren Strähnen.
Der Satz wirkt auf mich irgendwie unvollständig, im besonderen nach "in wirren Strähnen" müsste mE noch was kommen wie "im Gesicht hängend". Oder man schreibt ihn ein wenig um wie z.B: "Die langen Haare hingen ihr wie immer völlig zerzaust und in wirren Strähnen im Gesicht.
Und ich möchte nicht wissen,
Und wieder starrte er sie an.
Ich würde eigentlich Sätze gar nicht mit "Und" anfangen und wenn, dann nur wenns nicht anders geht. An dieser Stelle würde ich überlegen, die Sätze ohne "Und" zu beginnen.
Ist das die A9?
Ist das nicht unwichtig? ;)
Angestrahlt hat sie mich, eher gelächelt.
Wirkt auf mich auch etwas inkonsequent, würde das mit dem Lächeln entweder rausnehmen oder voranstellen.
Ihr Kopf schmerzte, sie fühlte sich benommen und schlief ein.
Das finde ich auch nicht so überzeugend. Es ist ein Spiel für die beiden, gerade für sie ein wohl sehr erregendes, aufregendes Spiel. Ich denke, sie wird dabei auch Adrenalin oder so was ausschütten und deswegen finde ich es irgendwie unwahrscheinlich, dass sie einschläft, trotz der Schmerzen die sie wohl hat. Das würde ich an deiner Stelle noch einmal überdenken.
Wie liebe ich diese Augen!
Wenn du den Satz so stehen lässt, müsste ein Fragezeichen am Ende stehen. Da es aber wohl eine Aussage sein soll würde ich umstellen und schreiben: "Wie ich diese Augen liebe!" Im folgenden Satz beschreibst du ihre Augen als "hin und her rollend". Irgendwie gefällt mir das Wort nicht so, würde vielleicht ein anderes benutzen. Vielleicht: "Ihre Augen schweiften unruhig hin und her..." oder ähnliches.
Er machte sich daran, ihre Füße zu fesseln, damit er die Handschellen abnehmen konnte
Auf allen Vieren kroch sie panisch aus dem Auto
Also, so wie ich das verstanden habe, ist er gerade dabei ihre Füße zu fesseln, als sie ihm den Tritt gibt. Wie kann sie denn dann davon kriechen? Sie ist doch noch immer an die Wagentür gefesselt. Die Stelle finde ich unlogisch und du solltest sie ein wenig umschreiben, so daß deutlich wird, dass sie nicht mehr an die Wagentür gefesselt ist oder sie nicht wegkriechen lassen. Your Choice! ;)
Hätte sie lieber getragen.
Er hätte sie lieber getragen. Da der Abschnitt kein Gedankengang ist musst du mE das "Er" hier noch vorrausstellen.
Sie sieht so traurig aus.
So wie du sie davor beschreibst sieht sie eher stinkwütend aus und ist kurz davor zu explodieren. Klar, der Entführer sieht das vielleicht anders und hat ein verschwommene Sicht der Dinge, aber ich denke, selbst er merkt den Unterschied zwischen traurig und wütend.
Hahaha.
Würd ich streichen, die sind schließlich nicht im Chat. ;)
OK, der Schlag ins Gesicht war schon ziemlich feste. So what? Du warst so überzeugend. Und der Schlag...
1. Muss das nicht "Ok" heißen?!
2. Der Schlag war feste würde ich in "Der Schlag war hart" ändern.
3. Die Wortwiederholung von "der Schlag" solltest du ändern.
"Was willst du, du Arschloch?"
Ich würde ein "du" streichen, dann klingt es noch ne kleine Ecke flüssiger und härter. "Was willst du, Arschloch?"

Sooo, das waren dann erstmal die mehr oder weniger kleinen Schnitzer oder Sachen, die mich gestört haben. Der Inhalt an sich hat mir gefallen, der Verlauf der Entführung und den Wechsel zwischen Geschehen und Gedanken halte ich für gelungen. Die kleinen Anspielungen auf das wahre Motiv der Entführung und den Sinn dahinter, dass es wohl irgendein Sexspielchen ist, hast du auch gut eingebaut, auch wenn man erst (ich jedenfalls) beim zweiten Lesen darauf aufmerksam wurde. Beim ersten mal kam das Ende schon ein wenig überraschend. Leider hat es hat mich nicht 100% überzeugt, vielleicht solltest du es ein wenig ausbauen. Das der Typ einfach nur die Schlüssel hinlegt und geht war mir zu plötzlich. Mein Vorschlag: Vielleicht lässt du ihn durchdrehen und sie dann weiterquälen, bis sie gar nicht mehr will, weil es ihr zu weit geht und das Spiel für sie aufgehört hat. Doch er kann nicht aufhören und die Situation eskaliert vom (perversem) Spiel zu TOTalem Ernst?! Naja, du weißt schon was ich sagen will, war nur nen Denkanstoß und ich denke mit einem etwas anderem Ende würde die Geschichte noch mehr abgerundet und mir noch besser gefallen, als sie es jetzt schon tut. Du hast ja selber gesagt, dass die das Ende beim schreiben eingefallen ist, deswegen würde ich eine Überarbeitung noch einmal in Betracht ziehen, denn dass könnte die Geschichte noch mehr aufwerten.
Fazit: Es ist dir eine Geschichte mit einer spannenden Athmosphäre und einem (mE ausbaufähigem) Ende gelungen, die mich bis auf oben genannte Zitate überzeugt hat, wobei das ja meist nur kleinere Fehler waren. Also, setzen und weitermachen. :D

Saludo, Gam.

 
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Hey Honey,

danke für deine Kritik.
Die peinlichen Klopser sind ausgebügelt.

"Wie liebe ich diese Augen!" hast Recht, klingt scheiße, aber deine Begründung ist Humbug ;)

"Hätte sie lieber getragen" Tja, da wollte ich wieder mal mit billigstem Mittel einer "Er"-Wiederholung vermeiden.

"Sie sieht so traurig aus." Genau das ist der Knackpunkt. Wie ich bei Sav schon schrieb: seine Vorstellung/Wahrnehmung deckt sich nicht mit der Realität. Sind halt beide total bekloppt :D

"Hahaha." Schreiben wir im Chat nicht hehehe? ;) Habs rausgenommen. Obwohl ichs irgendwie cool fand.

"Was willst du, du Arschloch?" Durch deinen Vorschlag würde der Satz noch mehr an Härte gewinnen. Zuviel Härte vertrage selbst ich nicht ;)

"Die langen Haare wie immer völlig zerzaust und in wirren Strähnen." Paßt mE. Deine Begründung für mich nicht nachvollziebar.

"Ist das die A9?" Nö, is net unwichtig, weil sie sich ja fragt, wo sie ist und wo sie hingebracht wird.

"Ihr Kopf schmerzte, sie fühlte sich benommen und schlief ein." Klar ist das spannend für sie, aber sie leidet gerade ein wenig unter den Nachwirkungen des Betäubungsmittels ;)

Dein Vorschlag fürs Ende: abgelehnt. Spannung aufbauen, den Leser sich das Schlimmste ausmalen lassen und dann einfach gehen. Sorry Süßer, aber da geht meine saddistische Ader mit mir durch :D Des bleibt so.

Tja, kommen wir zum Peinlichsten. Dem unverzeihlichen Logikfehler :bonk: . Und keiner Sau ist das vorher aufgefallen. Skandal. Naja, haben wir ja grade im Chat besprochen. Ich hoffe, es ist jetzt ok. Danke für deine Hilfe :kuss:

Gruß, Pan

 

So ist brav, Pan.

Durch deinen Vorschlag würde der Satz noch mehr an Härte gewinnen. Zuviel Härte vertrage selbst ich nicht
Musst du ja auch nicht, sondern deine Protagonisten. :D
Zum Logikfehler: Kann ja jedem mal passieren, auch wenns nicht sollte. :p Passt aber jetzt.
Schade wegen dem Ende, aber ist ja deine Entscheidung und wohl auch in Ordnung so.

Gruß, Gam.

PS: Schön, mal wieder was von dir gelesen zu haben. ;)

 

So, hab jetzt noch etwas an der Logik gefeilt. Ich glaube, jetzt müßte klar werden, daß ihre Gedanken dem Spiel angepasst waren. So müßten ihre Gedanken auch mit dem Wissen, wie die Geschichte ausgeht, logisch sein.

Ich danke Ben für die Anregungen. Manchmal kommt man auf die naheliegensten Sachen nicht ;)

Gruß, Pan

 

Jo, Pan.

Das war auch schon der Hauptkritikpunkt den ich hatte, aber jetzt ist das Ende nicht mehr so inkonsistent mit dem übrigen Handlungsverlauf.

Der Rest ist gut geschrieben, mit einer Wendung, die man nur deshalb kommen sehen könnte, weil das ganze in "Seltsam" steht, und man daher nicht unbedingt eine "straighte" Verbrechens-Story erwartet.

Ansonsten eine originelle und spannende Variante des Entführungs-Themas.

Gruß

Ben

 

Hi Ben,

naja, habs halt nicht geschafft, anhand ihrer Gedanken klar zu machen, daß sie im Spiel voll drinhängt. Logisch, daß das für den Außenstehenden unlogisch scheinen muß. Naja, ich kenn ja die Geschichte und weiß, wie die Protagonistin drauf ist. Das ist das Problem als Autor. Aber deine Idee war genauso simpel wie genial. hatte mich schon fast damit abgefunden, ihre Gedanken ändern zu müssen.

liebe Grüße, Pan

 

Die Geschichte gefällt mir sehr gut. Anfangs dachte ich: "Was für ein kranker Typ.", und dann ... kam es etwas anders, was durch seine Gedanken auch schon vorher angedeutet wurde, was man als Leser aber wieder eher als kranke Perversion in seiner Phantasie ablegte.

Ein Typ hätte kaum eine Frau als Fadenzieher hinter einer solchen Szenerie hineingeschrieben, Du bist da unbefangener, weil ja kein Typ.

Da wäre ich mir gar nicht so sicher!
Schonmal was von geschlechtsspezifischer Prägung gehört? (hat nix mit dem Geschlecht ansich und auch nix mit der sexuellen Ausrichtung zu tun) ;)

 

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