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Kausalität

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21.06.2007
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Kausalität

„Das sind doch alles nur übertriebene Geschichten, dachte ich mir immer wenn ich diverse Menschen über das Bermuda-Dreieck reden hörte. Ich, Marcel Wieland, Flugzeugpilot mit langjähriger Berufserfahrung, bin selbst schon oft durch das berüchtigte Bermuda-Dreieck geflogen und somit weiß ich einfach, welche Geschichten erfundener Mist sind und an welchen Geschichten etwas Wahres dran ist. Und Geschichten über das Teufelsdreieck gehörten nun mal zur Kategorie „Erfundener Mist“... dachte ich mir zumindest. Doch leider musste ich selbst erleben, wie sehr man sich täuschen kann. Es ist bereits ein paar Wochen her, als ich den Auftrag hatte, eine gut betuchte Person im Privatjet von Berlin nach Miami zu fliegen, welches südwestlich vom Bermuda-Dreieck liegt. Selbstverständlich gab es beim Flug durchs Dreieck keine merkwürdigen Vorkommnisse. Ich flog also, nachdem ich die Person in Miami abgesetzt hatte, wieder alleine zurück nach Europa. Ich war gerade mitten im Bermuda-Dreieck, als ich heftige Turbulenzen hatte. Es gab da sehr dichten Nebel und zu allem Überdruss fiel mein GPS-System aus. Kontakt zu den Satelliten abgebrochen oder so. Aber das sollte mich als langjähriger Pilot nicht aufhalten, schließlich hatte ich immer noch den guten alten Kompass, so konnte ich meine Reise wie geplant fortsetzen. Kaum hatte ich das Bermuda-Dreieck verlassen, war von dem Nebel auch nichts mehr zu sehen. Prächtiges Wetter und Sonnenschein. Ich flog also meine Route weiter, wollte in Deutschland landen, was jedoch ohne GPS relativ schwierig war, selbst auf meine Funksprüche antwortete niemand. Dummerweise konnte ich auch nicht einmal mit bloßem Auge etwas wie einen Flughafen erkennen. Schließlich konnte ich aber dann auf einem nicht ganz so dicht bewachsenen Feld notlanden. Von diesem Tag an bin ich mir sicher, dass die meisten Geschichten über das Bermuda-Dreieck wahr sind. Ich weiß nicht, wie und warum das alles an jenem Tag passiert ist, aber es hat mein Leben grundlegend verändert und für mich wird wohl nichts mehr je wieder so sein wie früher.“

Marcel hörte auf zu schreiben und legte, hungrig wie er war, den Kreidestein beiseite, nahm die in einem Spalt befestigte Fackel und setzte sich zu der anderen Gruppe. Er nahm sich ein Stück des rohen Mammutfleisches, steckte es auf seinen Stock und hielt es über das Feuer. Die Gruppe hatte großen Respekt vor ihm und war ihm sehr dankbar, sie kannten bisher kein gegrilltes Fleisch. Er hatte ihnen gezeigt, dass sie keine Angst haben müssen und wie man das Feuer beherrschen kann. Er zeigte es allen, die er sah, denn keiner kannte bisher den Nutzen des Feuers.

 

Hallo Fensterbank,

die Idee deiner Geschichte finde ich eigentlich ganz gut, doch sie ist leider sehr lieblos runtergeschrieben. Die Frage, die du dir stellen solltest ist: Wie kann ich das, was ich erzählen möchte, mit einem Spannungsbogen versehen? Denn das ist es, woran deine Geschichtlein leider wenig abbekommen hat. Du ratterst schnell den ersten Absatz runter, um dann endlich zur Pointe zu kommen.
So einfach geht das nicht. Lass dir Zeit beim Erzählen, lass uns erleben, was dein Prot erlebt. So nimmt der Leser keinen Anteil, die Kg geht nicht auf.
Bei deinem Text kann man eher von einer Skizze sprechen. Die musst du jetzt aber noch so verpacken, das sie als Geschichte durchgeht.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi weltenläufer, danke für deine Antwort.
Ja, wie soll ich das denn machen, dass der Leser an der Geschichte mehr Anteil nimmt? Ich könnte den ersten Absatz ja verlängern, also die ganze Sache genauer erzählen, aber wird es dadurch sicher spannender, oder vielleicht nur unnötig in die Länge gezogen? Und wenn ich seine Suche nach einem Flughafen genauer erläutere, verrate ich nicht dann schon zuviel, sodass die Pointe nicht mehr wirkt?
Hast du da konkrete Vorschläge und so für mich, bin nämlich noch ziemlich neu im Geschichten schreiben. ;D

Gruß,
Fensterbank

 

Hey Fensterbank!

Was du da geschrieben hast, ist ja eine klassische Pointengeschichte und denen tut es ja meistens gut, wenn sie etwas kürzer sind.

Allerdings wirkt der Anfang wirklich nicht besonders mittreißend, da hat der weltenläufer Recht. Klar, dein Prot kratzt den Text gerade in eine Höhlenwand oder so, aber es lässt sich darüber streiten, ob das die besste Form der Erzählung für die Vorgeschichte ist.
Es ist wenig spektakulär, wenn du verstehst;) . Jaa, ich weiß, special effects sind teuer, aber doch immer ein Augenschmaus.

Bin gespannt auf weiteres und ganz nebenbei: Willkommen an der SF-Wühltheke auf kg.de!

Grüßken
omno

 

Hallo Fensterbank!

Willkommen auf kg.de.

"Ja, wie soll ich das denn machen, dass der Leser an der Geschichte mehr Anteil nimmt?" => Mein Vorschlag dazu: Nicht den ersten Absatz verlängern, sondern den zweiten.
Lass die Leser miterleben, wie dein Protagonist auf die Steinzeitmenschen trifft. Wie verständigt er sich mit ihnen? Versucht er es auf deutsch, englisch, in Zeichensprache? Haben sie Angst vor ihm? Mögen sie die Knöpfe seiner Uniformjacke, und so weiter.
Konzentriere dich nicht krampfhaft auf die Pointe, lass sie sich entwickeln.

Grüße
Chris

 

Hallo Fensterbank,

zunächst einmal das Positive: Deine Geschichte hat Potenzial und ist ausbaufähig (ich meine die positive Form von 'ausbaufähig' und nicht die nette Umschreibung von 'anfänger- oder dilletantenhaft').

Die Kritik: Du lässt deinen Charakter in der Ich-Form erzählen. Ist bei Romanen eher schlechter Stil, aber bei KG's durchaus in Ordnung. Aus dieser Sicht bietet es sich an, daß du ihn die ganze Sache vom Anfang deiner Gesch. an durchleben lässt und ihn in ein Wechselbad der Gefühle tauchst.
Er hat albtraumhafte Errinnerungssequenzen, die ihn aufschrecken lassen. Sein ursprüngliches Leben wurde ja quasi beendet und durch ein neues ersetzt. D.h. es verfolgt ihn immer und überall. Lass den Leser das auch spüren indem du ihn von Anfang an zuindest bruchstückhaft damit konfrontierst!

Zitat: "Ich weiß nicht, wie und warum das alles an jenem Tag passiert ist, aber es hat mein Leben grundlegend verändert und für mich wird wohl nichts mehr je wieder so sein wie früher.“
->das klingt vor dem Hintergrund, daß jemand mit Gewalt und in so erschreckender Weise aus seiner Welt in eine andere versetzt wird, sehr verharmlosend. Bring das Gefühlschaos das in Marcel tobt zum Ausdruck, auch in Bezug auf seine Beziehung zu den 'Ureinwohnern'
auf die er ja (zumindest Anfangs) eine Gottgleiche Wirkung haben mußte.
Beschreibe seine Nächte, in denen er aufschreckt und dann feststellt, daß er 'immernoch' in der Urzeit gefanhgen ist und doch keinen Traum hatte.

Zum Schluß noch: Meiner bescheidenen Ansicht nach, wäre es durchaus in Ordnung, auch den ersten Absatz zu verlängern.

Leg falsche Fährten für den Leser, bau die Karriere von Marcel ein wenig ein und lass den Wechsel in die andere Welt und somit in die Gegenwart ruhig plötzlich auftauchen. Der Leser soll ja in ähnlicher Weise wie Marcel mit der Tatsache konfrontiert werden.

Insgesamt schließe ich mich Weltenläufer an. Deine Sprache ist ein wenig lieblos oder eher hölzern. Lass dir beim Erzählen mehr Zeit und schmück alles mit Details aus, ohne dich aber zu verkünsteln. Streichen kannst Du immer noch.
Deine Pointe finde ich gut, aber die letzten beiden Sätze kommen ein wenig deplaziert. Das 'mildert' die Wirkung erheblich.

So und jetzt viel Spaß beim Schreiben, bleib dran und lass dich durch Kritik nie entmutigen!!! Krirtik die um der Kritik willen stattfindet, kannst Du ad acta legen.

Gruß Klaus.

 

So, hallo nochmal.

Ok, also zur Antwort von Chris Stone muss ich omnocrat zustimmen, es soll eine reine Pointengeschichte sein, der Leser soll erst in den letzten paar Sätzen erfahren, wo die Hauptperson eigentlich wirklich gelandet ist, deswegem wäre es nicht gut, den zweiten Absatz zu verlängern.

An die Vorschläge von Ed Hunter werd ich mich mal halten und versuchen, die ganze Sache n bisschen auszubessern. Kann aber noch n bissle dauern denk ich.

Aber auf jedenfall danke für die viele Kritik! :D

 

Hallo Fensterbank!

Zeitreise durchs Bermuda-Dreieck? Naja, warum nicht ... ;)
Deine Geschichte gibt aber nicht mehr her als die zugrundeliegende Idee, da könnte man noch viel mehr Fleisch auf die Rippen packen, damit sie nicht so hastig runtererzählt wirkt - eine andere Frage ist, ob die Mühe lohnen würde. Abgesehen davon finde ich den Plot nicht besonders originell, vielleicht auch eher was für die (leider nicht vorhandene) Mystery-Ecke als für SciFi.

Seaman

 

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