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Katharina

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07.08.2002
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Katharina

Ein enzianblauer Himmel, mit ein paar Wölkchen, die still in halber Höhe der Bläue stehen und so mit Licht gefüllt sind, daß man sie nicht lange anschauen kann.

Ein strahlend heißer Hochsommertag.
Die schattenspendenden Gewächse des Campus-Parks erleichtern mir meine Gedanken klar zu fassen. Entspannt liege ich im tiefen Gras und bewundere den Himmel, der sich endlos über die Weite des Horizonts zu erstrecken scheint.
Die Sonne wirft lange Schatten und ich spüre die wohlige Wärme der Sonnenstrahlen, die durch die Laubdächer fallen und mein kleines Plätzchen aufhellen. Einer der schönsten Sonnentage des Jahres. Bis jetzt meinte es der Sommer nicht gut mit uns. Die reinste Geduldsprobe für die Norddeutschen. Oft hängen die Wolken tief und die Tage sind in grau getaucht. Nun spiegelt sich das tiefe Blau im kleinen Flüsschen, daß sich quer durch das Gelände schlängelt. Die gelben Teichrosen, zeigen sich über der Wasseroberfläche und verhelfen dieser Flora und Fauna zu einem Motiv, von dem sich Landschaftsmaler inspirieren lassen. An den Ufern hält sich der Rohrammer in seinem Nest versteckt und brütet dort im Schutze des dichten Schilffröhricht

Die kleine Holzbank neben den Eichen ist mit Sicherheit vor dem Bau der Universität hier verankert worden.
Wie alt mag sie wohl sein? An einigen Stellen ist das Holz schon ganz morsch. Die Verzierungen und Gravierungen früherer Generationen geben deutliche Hinweise und sagen zusätzlich als Zeuge der Zeit aus, und so beschliesse ich ihr Alter willkürlich auf fünfzig Jahre festzusetzen. Sie ist schon seit Jahren begehrtes Plätzchen für jedermann, der sich fernab des Hochschulgeschehens ein paar ruhige Minuten gönnen möchte. Studenten vertiefen sich hier in ihrer Fachliteratur, halten ein Pläuschchen, versinken in Gedanken und lassen sich verträumt von der Natur berieseln. Pärchen sitzen eng umschlungen an diesem Platz, Blicke nur füreinander habend, liebkosen und vertiefen sich ineinander.
Wer mag hier wohl schon gesessen haben?

Ich fühle mich wohl an diesem Ort und genieße die Stille, die nur durchbrochen wird, vom Gesang des Gartenrohrschwanzes, der im lichten Laubwald brütet und dem leisen Rascheln der Eichenblätter.

Viel zu lange bin ich nicht mehr an diesem Ort gewesen, habe ihn gemieden, heute jedoch werde ich Abschied nehmen. Erinnerungen vergangener Tage schlummern in meinem Unterbewußtsein, die immer mehr zum Vorschein kommen. Jetzt spüre ich ein altbekanntes Kribbeln und Jucken am ganzen Körper. Meine Hände werden feucht und mein Herz beginnt zu pochen, als würde ein Therapeut meine Komplexe, die tief im "Unbewußten" vergraben sind, erbarmungslos hervorkitzeln. Diesmal lasse ich die Bilder, die sich geradewegs in mein Gedächtnis schleichen, zu. Einmal möchte ich noch in die Vergangenheit blicken, jene Tage, die ich so genoss, nachempfinden.

Ich traue es mir zu. Ich werde das Geschehene vergangener Zeiten vor meinem geistigen Auge vorbeiziehen lassen, ohne befürchten zu müssen, das mich Wehmut packt oder Kummer auflebt. Damals verbot ich mir Gedanken über die schönsten Tage meines Studentenlebens, zu groß die Traurigkeit über eine entgangene Liebe. Zu heftig die Emotionen die meine Erinnerungen begleiteten.

Ja, auch ich habe schon einmal auf dieser Bank gesessen.
Ich...

Nein!!

Es ist doch kein schöner Ort mehr.
Ich stehe auf, möchte lieber gehen.


 

Hi Archetyp,

eine schön geschriebene, wehmütige Geschichte über die Erinnerung an eine entgangene Liebe. Der Versuch einer Aufarbeitung, die dem Protagonisten dann doch nicht gelingt. Gut gemacht.
Entscheide dich aber für eine Zeitform. Du springst zwischen Gegenwart und Vergangenheitsform.(z.B...Nun spiegelt sich das..,..schlängelt..,..verhilft usw.)
Und die paar Rechtschreibfehler findest du sicher.

Liebe Grüße - Aqualung

 

Hallo Archetyp,
hallo auch noch mal an Aqualunge,

sicher muß man mit den Zeiten vorsichtig sein und gerade hier schaust du sicher noch mal drüber. Aber ein Wechsel darf auch sein, er bringt einen anderen Winkel, plötzlich.Das kann eine Geschichte dreidimensional scheinen lassen.
Trotzdem starker Text, gefällt mir...
*Merlinwolf**********

 

Hallo Merlin, da hast Du ja meine 1. Geschichte ausgegraben, du hast recht ich springe zwischen den zeiten, hab noch was korrigieren können, aber wohl längst nicht alles...naja.

ich hab noch mal die story gelesen, hab mich aber nicht getraut weiterzulesen. danke für deine krititk war mir eine hilfe.

hei aqualung, habe mich damals gefreut, daß da mal ne resonanz kam, wusste da noch gar nicht das man darauf antworten kann.

liebe grüsse arche

 

Hi Arche!

Schade, daß Reinhard Mey das nicht liest. Denn Du widersprichst genau einem seiner Lieder, in dem er singt: "Erinnerungen sind in uns und nicht an irgendeinem Ort...". Das wäre ein interessanter Diskussionspartner für Dich! In seinem Lied war es allerdings anders, denn er wollte schöne Erinnerungen wieder aufleben lassen - und der Ort hat sich verändert...

Tatsächlich ist es aber wirklich so, daß die Orte Erinnerungen herausholen, insbesondere solche, die noch nicht verarbeitet sind und schmerzen.
Wenn erst einmal die Erinnerungen nicht mehr weh tun, verlieren auch die Orte ihren Schrecken. Dann kann man sogar auf Erlebnisse zurückblicken, die schmerzlich waren, ohne daß sie einem erneut ins Herz stechen.

Du hast die Gefühle Deines Protagonisten eindringlich beschrieben, und ich hoffe - wünsche ihm -, daß wir irgendwann eine Art Fortsetzung lesen können, in der seine Verletzungen ausgeheilt sind? Apropos Verletzungen: Erst tun sie weh, dann bildet sich eine Kruste und wenn es juckt, löst sich die Kruste, wird es gut. Nur ist die Haut dann noch sehr dünn und man muß drauf aufpassen - vor allem, daß man sich nicht gleich nochmal verletzt...

Alles liebe
Susi

 

Hallo Arche,

das Wehmütige als Gegensatz zu dem schönen Sommertag hast Du gut dargestellt. Du läßt das Unterbewußte von Deinem P. hervorholen, sehr oft wird in Geschichten nicht deutlich, daß man nicht `einfach so´ Zugang zum Unterbewußtsein hat.
Der „Gartenrohrschwanz“ ist doch hoffentlich kein Kreuzungsprodukt der Rohrammer?

Liebe grüße,

tschüß... Siegbert

 

also ich weiss nicht so recht, archetyp.....die story geht zwar sicher ans herz, aber mit deiner sprache komme ich nicht so ganz klar. ich empfinde sie zu weich, schwulstig-----irgendwie nicht passend. außerdem empfinde ich einige stellen nicht ganz logisch:

"Ein strahlend heißer Hochsommertag.
Die schattenspendenden Gewächse des Campus-Parks erleichtern mir meine Gedanken klar zu fassen. Entspannt liege ich im tiefen Gras und bewundere den Himmel, der sich endlos über die Weite des Horizonts zu erstrecken scheint.
Die Sonne wirft lange Schatten und ich spüre die wohlige Wärme der Sonnenstrahlen, die durch die Laubdächer fallen und mein kleines Plätzchen aufhellen. " also: es ist ein strahlend schöner Hochsommertag, also richtig heiß, sogar in norddeutschland. der protagonist liegt im schatten. die langen schatten deuten auf den abend. immer noch so heiß? und warum erhellen die sonnstrahlen das plätzchen, wo es doch im schatten liegt?

soviel nur in kürze. liebe grüße. ernst

 

Hallo Häferl, du wolltest also, dass die Story noch nicht von den Kellerasseln befallen wird?

Nein, du wolltest etwas anderes! Danke

Hei Wolto, das ist meine 1. hier, jawohl, die darfst du lesen, jawohl! Durften bis jetzt noch nicht viele.................also frag nicht soon scheiss nach Rohrammer und Gartendingens da:mad: :mad:

Kenne das Gefieder selbst nicht, jawohl!:p

Liebe, nein allerliebe Grüsse an Wolto, dem Philosophen, übrigens wann schreibst denn mal wieder und erfreust mein Herz?;) :D

Ooch ernst, das war doch meine 1. story, also ich weiss nicht recht, wie ich es mir ausmalte, aber ich fand es damals nicht so unlogisch! Ich sitz unter ne Eiche, Sonnenstrahlen fallen durch Blaetter, es ist heiss, Geddanken sind leichter zu machen ich sitz im Schatten, oder besser auf Schattenflecken, naja....oder so!

Vielen dank ihr drei, bleibt dabei!

Archetyp

 

Hallo Arche,

genau – man soll dieses Federvieh einfach in Eßbares und Ungenießbares einteilen!
Das ist Deine erste Story? Dann bist Du ja nicht weit von der Pole - Position gestartet!
Meine nächste Geschichte kommt, wie meistens zur Monatsmitte, nochmal ins Philo- Forum. Einiges soll auch in SF verschoben werden, da ist vielleicht noch `was dabei, was Du nicht kennst, z.B. „Standortbestimmung“

Liebe Grüße,

tschüß... Woltochinon

 

Servus Archetyp!

Eine schöne Geschichte. Man betritt selbst den Platz und fühlt sich wohl, ist umgeben von Altvertrauten, dem Sonnenlicht, welches durch die Blätter bricht. Und da steht sie - die Parkbank die so viele Erinnerungen birgt. Und in dem Wohlsein fühlt man sich dem Vergangenen plötzlich doch viel näher als man glaubte. Und da kommt er aus seinem Versteck ganz langsam hervor, der Schmerz. Und in all der Schönheit einer Erinnerung merkt man, dass es noch weh tut. Der Ort der den Schmerz hervorruft ist nicht die Bank, im Park, sie ist nur der Wegweiser, der Ort ist in einem selbst.
Mir hat die Geschichte ganz besonders gut gefallen und sie bestätigt was ich dir letztens antwortete. Du bist sehr vielschichtig. In dem wie du auf Dinge zugehst, sie betrachtest. Das ist manchmal witzig, oft geistreich und kann, so wie hier auch melancholisch sein.

Wunderbar erzählt, lieben Gruß Eva

 

Danke Schnee.eule, genaus so wie du es aufgezeigt hast, ist es. Nicht die Bank, die Bank, die Eiche ist die Erinnerungshilfe, der begleitende Reiz, der Auslöser. Exakt getroffen in deiner Kritik.

Liebe Grüsse stefan

 

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