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Kasimirs Beine

Seniors
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22.10.2004
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Kasimirs Beine

Eines Morgens beschloss der Faulpelz Kasimir, dass er keine Lust zum Aufstehen hatte. In seinem Bett war es so schön kuschelig und gemütlich, und draußen wartete ja nur jede Menge Arbeit auf ihn. Besser war es da doch, sich noch einmal tief in sein weiches Kissen zu kuscheln und von den vorwitzigen Sonnenstrahlen, die durch sein Fenster fielen, an der Nase kitzeln zu lassen.
So lag er zufrieden in seinem Bett, und der Morgen schritt immer weiter fort. Kasimir aber war schon fast wieder eingeschlafen.
Plötzlich begann sein großer Zeh zu zucken, und mit einem Schlag war der Faulpelz wieder wach und starrte mit großen Augen auf seinen Fuß.
„Hoppla, was ist das denn?“, fragte er erstaunt. Denn eigentlich war er viel zu bequem, um sich zu bewegen, und er konnte sich das Zucken seines Zehs nicht erklären.
Natürlich bekam Kasimir keine Antwort. Aber dafür begannen auch seine anderen Zehen lustig zu zucken, bald auch noch seine Füße und schließlich seine gesamten Beine, sodass er gehörig durchgerüttelt wurde in seinem weichen Federbett. Es war gerade so, als wollten seine Beine ihn wach schütteln und aus dem Bett zerren. Damit war er aber gar nicht einverstanden.
„Heda, aufhören!“, schrie er empört und hielt sich mit beiden Händen an dem Bettpfosten fest.
Da ging plötzlich ein gewaltiger Ruck durch seinen Körper, und schwupp standen seine Beine ohne ihn vor dem Bett!
Noch immer gaben sie keine Ruhe, sondern tanzten fröhlich im Schlafzimmer umher.
„So ist das also“, schimpfte Kasimir und zog die Decke über sich, „ihr wollt nicht mehr liegen! Dann macht doch, was ihr wollt, ich bleibe jedenfalls hier in meinem schönen warmen Bett!“
Das ließen die Beine sich nicht zweimal sagen. Sie tanzten noch eine Runde durch das Zimmer und liefen dann schnurstracks auf den Flur. Der rechte Fuß drückte die Klinke der Wohnungstür hinunter, das hatte er sich von der rechten Hand abgeguckt, und der linke stieß die Tür auf. Dann hüpften Kasimirs Beine vergnügt durchs Treppenhaus nach unten. Sie waren überhaupt nicht böse darüber, dass Kasimir im Bett bleiben wollte. Schließlich kamen sie so zu einem freien Tag. Sonst mussten sie Kasimir immer dorthin tragen, wo er gerade hinwollte, und so schnell oder langsam laufen, wie es ihm gefiel. Heute aber würden sie endlich einmal machen, was sie wollten.
Als erstes liefen sie auf den großen Fußballplatz und sprangen dort im taunassen Rasen herum, bis sie einen vergessenen Ball fanden. Das war vielleicht eine Freude! Sofort begannen sie zu dribbeln und zu kicken, der linke Fuß jagte dem rechten den Ball ab, der rechte gab ihm einen Tritt, da musste der linke ihm den roten Zeh zeigen, bekam einen Freistoß und pfefferte den Ball ins Tor. Kasimir mochte ja keinen Fußball, und er hätte sich bestimmt sehr gewundert, hätte er gesehen, wie gut seine Beine ohne ihn spielten.
Nachdem die Beine genug vom Fußball hatten, machten sie sich auf den Weg in die Tanzschule. Kasimir konnte nämlich auch nicht tanzen und erlaubte seinen Füßen normalerweise nicht einmal, den Takt zu einem guten Lied zu klopfen.
Die Beine sprangen durchs geöffnete Fenster in den großen Tanzschulsaal. Es war ja noch Vormittag und die Tanzstunden fanden erst später statt, sodass niemand da war, der Kasimirs Beine hätte stören können. Nur ein großer Kassettenrekorder stand im Raum, und der rechte große Zeh, der immer sehr gescheit war, drückte auf die Abspieltaste und fröhliche Musik ertönte. Die Beine fingen an zu steppen und sprangen auf und ab. Sie drehten sich im Kreis und tanzten noch viel schöner, als sie es am Morgen in Kasimirs Schlafzimmer getan hatten, denn mit Musik funktionierte das alles noch besser. Wenn Kasimir das gewusst hätte!

Aber Kasimir lag noch immer in seinem Bett, denn er konnte ja gar nicht anders. Langsam wurde es ihm aber auch ein bisschen langweilig. Er hätte sich gerne ein Buch aus dem Regal geholt, aber das ging nicht, dazu hätte er aufstehen müssen. Außerdem bekam er jetzt Hunger. Immerhin hatte er heute noch nicht gefrühstückt. Aber ohne seine Beine konnte er ja nicht in die Küche gehen, wo noch der gute Kuchen stand, den seine Großmutter ihm gebacken hatte.
So lag Kasimir im Bett, das ihm gar nicht mehr so weich vorkam, und lauschte auf das Knurren seines Magens.
„Ich bin ja dumm!“, rief er plötzlich. „Ich brauche doch gar keine Beine, um in die Küche zu kommen. Schließlich kann ich auch auf meinen Händen laufen!“
Also ließ er sich aus dem Bett gleiten und versuchte, auf seinen Händen zu gehen. Das war viel schwerer, als er es sich vorgestellt hatte, und er kippte immer wieder um. Dennoch kam er vorwärts, auch wenn seine Hände unglaublich schmerzten, als er in der Küche ankam: sie waren eben nicht zum Laufen gemacht.
In der Küchentür ließ sich Kasimir erst einmal auf den Boden plumpsen und schnappte nach Luft. Er war aber auch sehr stolz auf sich, es ganz ohne seine Beine geschafft zu haben.
Doch als er auf den Küchentisch spähte, wo der köstliche Kuchen stand, traten ihm die Tränen in die Augen: Der Tisch war viel zu hoch für ihn, und er konnte sich ohne Beine ja auch nicht auf einen Stuhl setzen. Auch alle anderen Nahrungsmittel in seiner Küche hatte er feinsäuberlich im Kühlschrank und auf Hängeregalen verstaut. Und ohne seine Beine war er einfach zu kurz und zu klein, um da hinauf zu reichen.
Sein Magen knurrte noch einmal ganz laut, und Kasimir begann vor Hunger und Wut zu weinen.
„Was hab ich mir da eingebrockt“, schluchzte er vor sich hin. „Meine Beine sind mir davon gelaufen und jetzt muss ich hier verhungern.“

In der Tanzschule waren Kasimirs Beine unterdessen aus der Puste geraten und aus dem Fenster wieder ins Freie gesprungen. Sie waren erschöpft und die Füße hatten Schmerzen von dem wilden Tanzen. Sollten sie nach Hause gehen und sich wieder ins Bett legen?
Als sie über den Marktplatz liefen, kam ihnen eine bessere Idee. Es gab dort nämlich einen Laden für Fußpflege. Das war genau das, was sie jetzt brauchten.
Das linke Knie klopfte vorsichtig an die Tür und die Ladenbesitzerin öffnete.
„Ach du liebe Zeit!“, rief sie etwas überrascht aus. Es war das erste Mal, dass Beine allein zu ihr kamen.
Aber eigentlich, überlegte sie, war das sehr praktisch, dann konnte der Besitzer der Beine in der Zwischenzeit etwas anderes machen, während die Füße es sich bei ihr gut gehen ließen.
„Also, kommt nur herein“, sagte sie freundlich, und die Beine sprangen in den Laden und platzierten sich auf einem Stuhl.
Die Ladenbesitzerin untersuchte die Füße und stellte fest, dass sie vom vielen Tanzen Blasen bekommen hatten.
„Jetzt werde ich euch richtig verwöhnen“, meinte sie und tätschelte den linken Fuß, ohne auf das eifersüchtige Zucken des rechten zu achten.
In den folgenden zwei Stunden ging es Kasimirs Beinen so gut wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Sie wurden ganz liebevoll abgewaschen und rasiert. Die Füße wurden mit einer wohlriechenden Creme eingerieben und massiert, bekamen ein Blasenpflaster und die Nägel schnitt die Ladenbesitzerin ihnen auch. Am liebsten wären die Beine noch viel länger geblieben, aber irgendwann war die gute Frau mit der Pflege fertig und erklärte ihnen, dass der nächste Kunde auf sie wartete; seine Beine hatten auch den Rest von ihm mitgebracht, und deshalb konnte er böse Blicke auf Kasimirs Beine werfen, die so gründlich von der Fußpflegerin verwöhnt wurden. Seine Miene wurde noch grimmiger, als er die Fußpflegerin sagen hörte: „Normalerweise muss man für meine Behandlung ja bezahlen, aber ihr habt sicher kein Geld dabei. Also mache ich mal eine Ausnahme. Ihr armen Füße hattet die Massage schließlich wirklich sehr nötig!"
So sprangen die Beine vergnügt aus dem Laden und winkten zum Abschied noch einmal mit beiden Füßen abwechselnd.
Sie waren jetzt wieder voller Unternehmungslust und beschlossen darum, ihren freien Tag mit einem besonderen Abenteuer zu krönen: Sie wollten Radfahren. Das machte Kasimir nämlich auch nie, er fuhr lieber mit dem Bus und dachte nicht daran, wie langweilig das für seine Beine war.
Kasimirs Beine spazierten also eine Weile durch den Ort auf der Suche nach einem besonders schönen Fahrrad, das sie sich ausleihen konnten. Schließlich fanden sie eines, das nicht angekettet war; das rechte Bein schwang sich vergnügt über den Sattel, die Füße sprangen auf die Pedale und ab ging die Post. Das entführte Fahrrad flitzte nur so dahin, denn Kasimirs Füße legten sich ordentlich ins Zeug.
Allerdings konnten sie nur geradeaus fahren. Denn ein Fahrrad hat ja einen Lenker, und den konnten die Füße alleine nicht bedienen, schließlich mussten sie in die Pedale treten. Da fehlten ihnen zum ersten Mal an diesem Tag die Hände.
Das Fahrrad wurde immer schneller, den Beinen wurde es mulmig zumute und sie vergaßen ganz zu bremsen – da krachte das Rad mit vollem Schwung gegen eine Häuserwand.
Einen Moment lang lagen Kasimirs Beine benommen da. Der Aufprall war sehr schmerzhaft gewesen. Als sie sich vorsichtig aufrappelten, merkten sie zwar, dass sie sich nichts gebrochen hatten, aber eine Menge Kratzer hatten sie allemal, und von der wohltuenden Massage merkten sie überhaupt nichts mehr. Das Fahrrad war außerdem ganz verbogen. Langsam und kleinlaut humpelten Kasimirs Beine von dannen. Sie fühlten sich sehr elend und wussten nicht, wie sie sich versorgen sollten. Alleine, das wurde ihnen plötzlich klar, würden sie das ohnehin nicht schaffen.
So kehrten sie zu Kasimirs Haus zurück und blieben einen Moment ratlos unten vor der Haustür stehen. Sie hatten ja keinen Schlüssel. Der große rechte Zeh drückte auf den Klingelknopf neben Kasimirs Namen, doch nichts rührte sich – der arme Kasimir saß noch immer hungrig in seinem Flur und konnte den Türsummer nicht erreichen.
Aber Kasimirs Beine hatten Glück, denn in diesem Moment kam der Nachbar mit seinem Schäferhund die Treppe hinunter, um spazieren zu gehen, und öffnete von innen die Tür, sodass die Beine hineinschlüpfen und die Stufen zu Kasimirs Wohnung hinaufsteigen konnten.
Die Wohnungstür war noch immer geöffnet. Leise tappten die Beine hinein und fanden Kasimir, der zusammengesunken auf dem Fußboden saß.
Er schreckte erst hoch, als ein ähnlicher Ruck durch seinen Körper ging wie am Morgen. Erstaunt blickte er an sich herunter und stellte fest, dass seine Beine zurückgekehrt waren. Vorsichtig streckte er sie aus und wackelte mit den Zehen.
„Gott sei Dank seid ihr wieder da“, seufzte er. „Aber ihr tut schon ganz schön weh.“
Die Beine antworteten nicht. Das war keine Überraschung.
Kasimir stand vorsichtig auf und machte ein paar Schritte durch seine Wohnung. Erst langsam, dann immer schneller, und schließlich begann er mit einem lauten Jubelschrei zu tanzen – so froh war er, seine Beine wiederzuhaben.
Als nächstes holte er eine kühlende Wundsalbe aus dem Schrank und legte sie auf den Küchentisch. Doch bevor er seine Beine versorgte, widmete er sich erst einmal dem Kuchen seiner Großmutter.
„Das nächste Mal stehen wir aber zusammen auf“, murmelte er mit vollem Mund. Kasimirs Füße stießen sich verschwörerisch an. Sie wussten schon, dass sie ihn bei der nächsten Gelegenheit mit in den Fußpflegeladen nehmen würden – die hübsche Fußpflegerin würde ihm sicher genauso gut gefallen wie ihnen.

 

So, jetzt wage ich mich mal in diese Rubrik. Ich kriege grad keine der Geschichten fertig, die ich angefangen habe, also habe ich mal eine Idee weitergesponnen, die einem Freund und mir beim Faulenzen gekommen ist - vielleicht ist es ja für jemanden etwas Nettes für zwischendurch. Kritik wie immer erwünscht - ich fürchte zum Beispiel, dass die Geschichte zu lang geraten ist ...

 

Hallo Malinche,

hat mir recht gut gefallen deine Geschichte. Keine schlechte Idee, die Beine mal ihr eigenes Ding machen zu lassen. Dadurch, dass sie immer vom menschlichen Gehirn gesteuert werden, waren sie dieses Mal ganz frei in ihrer Entscheidung.
Dass das mit dem Radfahren schief gegangen ist, fand ich recht lustig.
Nur könnte bei den Kindern die Frage auftreten, warum die Beine bei ihrer Schönheitspflege nicht bezahlen mussten und wenn ja, wie und womit. Das ist mir gleich beim Lesen dieser Textstelle aufgefallen.
Kinder fragen viel und ihnen fallen auch Ungereimtheiten gleich auf.
Vielleicht solltest du über diese Stelle noch einmal nachdenken.

Zusammenfassend eine nette Idee. Und man sollte doch öfters mal auf seine Beine hören.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo bambu,
schön, dass dir die Geschichte gefallen hat.
Über das mit dem Bezahlen habe ich auch nachgedacht und es dann leichtsinnigerweise einfach weggelassen, aber du hast schon Recht. Ich habe jetzt eine Bemerkung der Fußpflegerin eingebaut - sie ist ja kein Unmensch und weiß, dass Beine alleine sicher kein Geld dabei haben, darum macht sie es ausnahmsweise einmal gratis.
Danke für deine Anmerkung!
Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Hallo Malinche,

Vorab schonmal ein dickes Lob für die Geschichte. Obwohl ich eigentlich kein Fan von Kindergeschichten bin, hat diese mir sehr gut gefallen.

Nun zum Text:

vorwitzigen Sonnenstrahlen, die durch sein Fenster fielen, an der Nase kitzeln zu lassen.
Zwar nicht neu, aber hat mir trotzdem sehr gut gefallen ;-)
So lag er zufrieden weiter in seinem Bett, und der Morgen schritt immer weiter fort.
Plötzlich begann sein großer Zeh zu zucken
Vielleicht statt zu zucken - Plötzlich zuckte sein großer Zeh
Es war gerade so, als wollten seine Beine ihn wach schütteln und aus dem Bett zerren. Damit war er aber gar nicht einverstanden.
Sehr schön!
Da ging plötzlich ein gewaltiger Ruck durch seinen Körper, und schwupp standen seine Beine ohne ihn vor dem Bett!
kein Komma vor dem und
Als erstes liefen sie auf den großen Fußballplatz und sprangen dort im taunassen Rasen herum,
Beine laufen auf dem Rasen
der rechte gab ihm einem Tritt, da musste der linke ihm den roten Zeh zeigen,
;-)
Die Beine begannen zu steppen und zu springen.
Vielleicht "Die Beine sprangen und steppten ryhthmisch zur Musik"
Dennoch kam er vorwärts, auch wenn seine Hände unglaublich wehtaten
Statt wehtaten evtl. "schmerzten"
hatte er feinsäuberlich in Küchen- und Kühlschränken verstaut
Studentenbude - wieviele Kühlschränke hat er? ,-)

Insgesamt eine sehr gelungene Geschichte. Ich kann gar nicht glauben, dass das nicht Dein Genre ist. Hier solltest Du mehr schreiben!

Dein Allysieh

 

Hallo Malinche,

eine phantsievolle und nette Kindergeschichte. Sie ist zwar etwas lang - und gerade bei Kindergeschichten sind wir immer irgenwie gewöhnt, dass sie kurz sind - aber ich finde kiene konkrete Stelle zum kürzen (außer, eines der Abenteuer der Füße wegzulassen, aber die finde ich dafür einfach zu schön), also warum nicht einmal eine lange Kindergeschichte. Stilistisch war ich mir anfangs unsicher, aber je weiter ich gelesen habe, desto besser hat es mir gefallen. Du schreibst lebendiig und detailreich - ich finde sie gut gelungen, ein bisschen verrückt, flott geschrieben.

liebe Grüße
Anne

 

Hallo Allysieh und Maus,
vielen Dank fürs Lesen und eure Kritiken!

@Allysieh
Danke für deine detaillierten Anmerkungen. Ich habe versucht, Wortwiederholungen und Fehler zu beseitigen - und vor allem die überflüssigen Kühlschränke aus der Studentenbude entfernt ;). Deine Anmerkungen haben mir auch gezeigt, dass ich ständig die Satzstruktur "sie begannen, etwas zu tun" verwende, allerdings weiß ich hier noch nicht, wie ich das ändern soll, weil ich gerne den Anfang der Handlung zeigen möchte. Vielleicht fällt mir noch etwas ein oder ich übernehme deine Vorschläge. Auf alle Fälle danke für dein Lob - das tut gut!

@Maus
Schön, dass sie dir gefallen hat! Das mit der Länge hat mir ja auch zu denken gegeben (allerdings war ich als Kind immer sauer, wenn mir Geschichten zu kurz vor kamen) und wenn du meinst, dass dir nichts Kürzenswertes ins Auge springt, bin ich auch schon mal erleichtert. Ein bisschen verrückt - darüber freue ich mich besonders, das sollte sie sein ;) - und flott ... ein schönes Lob, danke dafür!

Liebe Grüße,
ciao
Malinche
(und ihre Beine)

 

Hallo Malinche,
Habe deine Geschichte gerne gelesen und fand sie an keiner Stelle langweilig...mir ist auch sonst einfach nichts ins Auge gestochen, was ich jetzt hier kritisieren könnte.

Zwischendurch hat mich die Geschichte etwas an einen Gesundheitsratgeber für all jene, die sich nicht gerne bewegen, erinnert. (Das liegt vielleicht daran, dass Kasimirs Beine, die meines Vaters sein könnten - seine Beine haben Durchblutungsstörungen...) Also ist deine Geschichte für mich in diesem Fall so etwas wie "Karies und Baktus", nur für Bewegungsfaule... aber man merkt auch, dass es eben kein Gesundheitsratgeber sein sollte und da ist diese Läuterung nur ein kleiner Nebeneffekt...

hat mir echt gut gefallen!

Liebe Grüße,
juhulala

 

Hai Ho!
Eine nette Kindergeschichte über einen Faulpelz dessen Beine die Welt sehen wollten. Kindgerecht erzählt einzig zwei, drei kleine Anmerkungen um die "Pediküre" der Geschichte aufzupolieren und es ist eine der drolligsten Kindergeschichten die ich seit einiger Zeit gelesen habe.

1.Ich würde den Prot als einen Faulpelz vorstellen, nicht als Studenten, da Kinder mit diesem Klischee noch nicht viel anfangen können. Warum ist der Prot also kein Faulpelz dann würde der Kuchen der Großmutter und einiges Andere auch angemessener erscheinen.

2.Das die Beine für die Pflege nicht bezahlen sehe ich nicht als Problem, wenn keiner das Geld erwähnt sollten Kinder auch nicht danach fragen und falls doch; improvisation/erklären ist man beim Vorlesen von Kindergeschichten mMn gewöhnt, weil die immer etwas wissen wollen, was nicht in der Geschichte steht.

3.Winkende Beine... hmmm Zehen?

4. Länge der Geschichte, voll in Ordnung! Die Traumtränenmaus war noch länger und ich habe als Kind mit Spannung jedes Kapitel verfolgt, hätte am liebsten die Geschichte in einem Stück gehört.

Danke für die Kurzweile und das Schmunzeln!
Nice

 

Hallo juhulala,
schön, dass es dir so gut gefallen hat!
Ja, jetzt wo du's sagst, fällt mir das mit dem Gesundheitsratgeber auch auf :D - wirklich nur ein Nebeneffekt.

Hallo Nice,
auch dir danke fürs Lesen und die Anmerkungen.
zu 1.
Über den Studenten und seine Klischeetauglichkeit für Kinder habe ich auch nachgedacht, dein Vorschlag mit dem Faulpelz ist nicht schlecht - ich freunde mich noch ein bisschen damit an, aber wahrscheinlich werde ich das ändern. :)

2.
Stimmt, aber ich habe diesen Punkt trotzdem ergänzt - ist mir ja selber auch schon beim Schreiben in den Sinn gekommen und ich wette, wenn man die Geschichte wirklich vorliest, bleibt noch genug zum Improvisieren.

3.
Na ja, ich dachte, dass die Beine jeweils mit dem Fuß winken. Das mit den Zehen: ich sage schließlich auch, ich winke mit der Hand und nicht mit den Fingern, oder?

4.
Mir fällt ein Stein vom Herzen!
Die Traumtränenmaus kenne ich leider nicht - klingt aber schön! Worum geht es da?

Ich freue mich, dass Kasimir und seine Beine dich zum Schmunzeln bringen konnten,
liebe Grüße
ciao
Malinche

 

3.
Na ja, ich dachte, dass die Beine jeweils mit dem Fuß winken. Das mit den Zehen: ich sage schließlich auch, ich winke mit der Hand und nicht mit den Fingern, oder?
Schon, aber da ist der Rest des Körpers ja noch dran, wenn jetzt das Bein mit dem Fuß winkt dann fällt es aufs Knie und tut sich aua;)
Nice

 

Hi Malinche!

Wie nett, das Klischee vom faulen Studenten zu bemühen, damit schon die Kleinen Vorurteile gegen uns bekommen. :xxlmad:

Nee, im Ernst, gute Geschichte. :)
Mental mag ein Mensch ja faul sein, aber das heißt nicht, dass sich nicht doch ein Teil von ihm nach der Bewegung sehnen kann. Allein seine Bequemlichkeit hindert ihn. Das hast du gut eingefangen in der Geschichte.

Ich frage mich natürlich ein wenig, wie sich die Kinder das mit dem Abtrennen der Beine vorstellen ( *brrrrschauder* :schiel: ), aber die Kleinen haben ja gemeinhin noch keine so blutige Phantasie. :D

Bei dem Studenten habe ich mich auch gefragt, ob die Kleinen schon wissen, was das ist. Um vorlesenden Erwachsenen den Stress zu ersparen, würde ich das lieber ändern. ;)
Zudem ist mir nicht klar, wie ein Fuß eine Tür aufmachen soll. Er müsste sich dafür ja irgendwo abstützen, und wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Beine nicht physisch miteinander verbunden.

Wenn ich jetzt nicht wegmüsste, würde ich wahrscheinlich noch jede Menge zu mäkeln finden. Haste Schwein gehabt. ;)

Ciao, Megabjörnie

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Megabjörnie,
danke fürs Lesen! :)
Das Bemühen des Studentenklischees ist natürlich rein selbstkritisch zu verstehen ...
Und übrigens - du hast mir geholfen, Nices Einwand zu den winkenden Füßen zu verstehen.
Ich hatte es mir irgendwie schon so vorgestellt, dass die Beine noch miteinander verbunden sind. So kann eines das Gleichgewicht halten, während das andere den Fuß hebt und damit winkt oder Türen öffnet.
Wenn sie beide einzeln unterwegs sind, würde das natürlich nicht gehen, dann

Nice schrieb:
fällt es aufs Knie und tut sich aua
Tjaaaaaa. Was mach ich denn jetzt? Erklärenden Satz einfügen - dass die Beine noch zusammenhängen? Sonst könnten sie ja auch nicht so gut laufen, sondern müssten eher hüpfen. Hm ...
Würde mich über Hinweise und Anregungen freuen ...
liebe Grüße,
ciao
Malinche

P.S. Aus dem Studenten ist jetzt ein Faulpelz geworden, vielleicht ist das wirklich kindgerechter und weniger klischeelastig - mit dem klassischen Studentenleben ist es zudem seit Bacheloreinführung eh vorbei -, danke noch mal an Nice für den Vorschlag.

 

Wie wär's mit "Und schwupps - standen die Beine vor seinem Bett. Seine Unterhose hatten sie auch noch an."
Stell dir mal vor, das in einem Kindergarten oder einer Grundschulklasse vorzulesen ... :D

Na ja, irgendwie müssen sich die Kleinen das ja vorstellen, und bevor noch Fragen kommen wie "Hängt denn der Penis noch dran?", solltest du solche Punkte lieber ausräumen. ;)

 

Hola!

Also, hier der Totalverriss: Deine Geschichte sprüht nur so von Abstrusität und Unlogik und ... hehe, schon Angst gehabt? Im Ernst, mir hat sie gefallen. Die Selbstverständlichkeit, mit der du die Tatsachen beschreibst, finde ich köstlich. Und die Geschichte hat sogar noch eine Botschaft, die ich sehr schön verpackt finde.
Leider habe ich mir das ganze sehr blutig vorgestellt, aber in letzter Zeit habe ich wohl zu viele Tarantino-Filme und ähnliches gesehen :D. Ich hoffe mal, die Kinder stellen sich das anders vor.

Noch ein Detail in Sachen Textkram:

In seinem Bett war es so schön kuschelig und gemütlich, und draußen wartete ja doch nur jede Menge Arbeit auf ihn. Besser war es da doch, sich noch einmal tief in sein weiches Kissen zu kuscheln und sich von den vorwitzigen Sonnenstrahlen, die durch sein Fenster fielen, an der Nase kitzeln zu lassen.
Ich glaub, das zweite sich kannst du weglassen.

Sie wussten schon, dass sie ihn bei der nächsten Gelegenheit mit in den Fußpflegeladen nehmen würden – die hübsche Fußpflegerin würde ihm sicher genauso gut gefallen wie ihnen.
Schöner Schlusssatz! :thumbsup:

Liebe Grüsse
sirwen

 

@Megabjörnie

Megabjörnie schrieb:
"Und schwupps - standen die Beine vor seinem Bett. Seine Unterhose hatten sie auch noch an."
:thumbsup: Find ich gut, kann ich einbauen ...
"Hängt denn der Penis noch dran?"
So erzieht man kleine Kinder: Zeigefinger in die Höhe und durch den Raum dröhnen: "Faulpelze haben keinen Penis! Ja, liebe Kinder, das passiert, wenn ihr nicht immer brav seid ..."

Hola sirwen!
Oh Gott.
Wie konntest du das tun?
Ich meine, du weißt, ich hab eine zarte Seele und so.
Etwas Milde hättest du schon walten lassen können ... Ich meine, wenigstens die einzelnen Silben hättest du nicht zerpflücken müssen ... :(

:D

Danke fürs Lesen und schön, dass es dir gefallen hat! Phür deine blutige Phantasie kann ich nix (Sephen ist phuld, sagst du selber) ... das Detail in Sachen Textkram ist jetzt berücksichtigt.
Schön, dass du sie gelesen hast!
liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Hallo Malinche,

wegen der Länge hatte ich Deine Geschichte bisher noch nicht gelesen - das war ein großer Fehler. So ist mir nämlich ein herrliches Lesevergnügen bis heute entgangen! Naja - selber schuld!

Mir gefällt Deine Geschichte sehr! Eine wirklich witzige und originelle Idee, die Beine einmal auf eigene Faust (:confused: ) losziehen zu lassen.

Du schreibst wunderbar leicht und formulierst ganz nach meinem Geschmack. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kinder beim Lesen oder Vorlesen viel Spaß mit Kasimirs Beinen und dem beinlosen Kasimir haben.

Und ganz nebenbei, ohne erhobenen Zeigefinger, lernt Kasimir auch noch etwas Nützliches: Es ist nicht schlecht, wenn man sich mal bewegt! :D

Es gab total viele Stellen an denen ich lachen musste, nur ein paar Beispiele:

der rechte gab ihm einen Tritt, da musste der linke ihm den roten Zeh zeigen,
:lol:

Es gab dort nämlich einen Laden für Fußpflege.
:D

Lieben Gruß
al-dente

 

Hallo al-dente,
schön, dass du dich trotz der Länge zum Lesen durchringen konntest und es dir dann noch gefallen hat.
Und gleich eine Empfehlung - wow, danke schön! :) Und dabei war das mein Erstling in dieser Rubrik.
Ich freue mich sehr, dass du Spaß beim Lesen hattest.
Liebe Fü ... äh, Grüße
ciao
Malinche

 

Hallo Malinche,
also mir hats auch super gefallen. Hab mich heut auch sehr gut mit dem "Helden" identifizieren können, weil ich grad erst aufgestanden bin;) Sie ist mir überhaupt nicht zu lang vorgekommen, weil sie spannend und unterhaltsam geschrieben ist. Die einzige Stelle, die mir ein wenig lang vorkam, war die nach dem Fahrradunfall:

Einen Moment lang lagen Kasimirs Beine benommen da. Der Aufprall war sehr schmerzhaft gewesen. Als sie sich vorsichtig aufrappelten, merkten sie zwar, dass sie sich nichts gebrochen hatten, aber eine Menge Kratzer hatten sie allemal, und von der wohltuenden Massage merkten sie überhaupt nichts mehr. Das Fahrrad war außerdem ganz verbogen. Langsam und kleinlaut humpelten Kasimirs Beine von dannen. Sie fühlten sich sehr elend und wussten nicht, wie sie sich versorgen sollten. Alleine, das wurde ihnen plötzlich klar, würden sie das ohnehin nicht schaffen.
Da find ich könnte man ein wenig kürzen, wenn man unbedingt wollen würde z.B. den Satz mit dem "benommen sein" weglassen.Hatte nämlich auch so eine gewisse Schwierigkeit damit, mir Beine benommen vorzustellen;) Alles in allem, fand ichs schön skurril und trotzdem realitätsnah, obwohl ich glaube, als Kind hätte sie mich vielleicht ein wenig verstört. Ich hätte es mir wohl zu bildlich vorgestellt und weil ich die Aussage nicht verstanden hätte, es als eher erschreckend empfunden, aber das muß auch nicht bei jedem Kind so sein.
So jetzt werd ich meinen Beinen aber auch wenig Auslauf gönnen und sie vom Computer wegbewegen, bevor mich das selbe Schicksal ereilt wie Kasimir ;)
lg
scribine

 

Hallo scribine,

Hab mich heut auch sehr gut mit dem "Helden" identifizieren können, weil ich grad erst aufgestanden bin
:lol:
Danke fürs Lesen und das Lob. Ich bin immer wieder erleichtert, wenn die Leute meinen, die Geschichte sei ihnen nicht lang vorgekommen. Die Stelle nach dem Fahrradunfall - hm, vielleicht ist sie wirklich kürzbar, andererseits markiert sie ja für Kasimirs Beine einen gewissen Wendepunkt, deswegen würde ich sie gerne so lassen.
Und ich hoffe, dass die Kinder, die diese Geschichte vielleicht mal zu hören oder zu lesen kriegen, nicht von ihr verstört werden. Obwohl ich mir gerade überlege, ob ich als Kind dann nicht immer Angst gehabt hätte, dass meine Beine plötzlich ohne mich loslaufen :D ...
Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

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