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kapitän Iglu

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18.06.2001
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kapitän Iglu

Die Rache des Kapitän Iglo

Einleitung

D
ie Kaschemme war alt, schimmelig und seit ein paar Jahrhunderten baufällig, was man aber nicht sah, da sie äußerlich durch dichten, gespenstischen Nebel der Sorte 3 und innen durch den Qualm unzähliger Generationen von Pfeifenrauchern, Zigarillorauchern, Gitarrenrauchern, Zigarrenrauchern, Bongrauchern, Hitzköpfen und Marathonläufern vor den Blicken neugieriger (und unvorsichtiger) Besucher verborgen war. Diese Kaschemme, die schon längst keinen Namen mehr hatte, war zu einer Zuflucht der Verwahrlosten, Ausgestoßenen und Verwirrten geworden. Ständig war der Schankraum erfüllt von gemurmelten Racheplänen, gezischten Mordkomplotten und lallendem „Nochn Biäa <rülps>!". In einer düsteren Ecke saß eine einstmals beeindruckende Gestalt und klammerte sich an ihrer Rumflasche fest. Die Augen waren eingefallen, Ekliges tummelte sich im eigentlich schlohweißem Bart und eine stinkende Lache begann unter dem Tisch gerade die Vorzüge der Evolution für sich zu entdecken.
„Dasch könn die nisch mit mir machen! Nich mit mia! Isch bin Käbdn <hicks> Iglo. Isch bin der eschte! Discher Milschbubi mit scheinem elektronischem Schnickschnack kann mia dosch nischt dasch Wascher reichen! Schu meiner Scheit hätt man schowasch grundschätzlich erschtma kielholn laschen um'n rischtigen Mann ausch ihm schu machen! Und dann die Piradn! Wasch für aufgeblaschene Waschlabbn! <Rülps> Da schiet man doch auf erstn Blick, dasch die von der Puertorikanischen Küstenwache deschertiert sin! Scho ne Schauerei!"
Für einige Minuten versinkt Kapitän Iglo wieder in grimmes Schweigen und ein paar Ratten, die sie neugierig genähert hatten überlegen es sich doch noch einmal anders. Plötzlich wird die Tür zur Kaschemme aufgerissen und der Wind weht unsägliche Dinge über die Schwelle. Eines bleibt liegen und liefert später Stoff für ein Buch. Eine komisch proportionierte Gestalt betritt die Kaschemme und blickt sich mit verkniffenem Gesichtsausdruck um, wobei sie unruhig auf der Pfeife kaut. Mit seinen gewaltigen Unterarmen schaufelt sich Popeye einen Weg durch den Dunst, direkt auf Kapitän Iglo zu. Sich mißtrauisch umsehend setzt er sich neben den Kapitän und raunt ihm zu.
„Die anderen sind unterwegs! Nicht mehr lange und die Stunde unserer Rache ist gekommen!"
Danach konzentriert er sich grübelnd auf seine Pfeife. Schon vor Jahren war Popeyes Ehe mit Olivia in die Brüche gegangen, nachdem Brutus an einem Magengeschwür gestorben war und seine Werbeverträge für unzählige Spinathersteller auf einen Schlag ausgelaufen waren. Brutus war selber schuld, dass er sich so ungesund ernährt hatte, aber dass diese Verona ihm seinen Job abgeluchst hatte, das würde er ihr nie verzeien. Es schien so als hätten sich alle dummen Frauen dieser Welt gegen ihn verschworen. Da war zum einen die dumme Sekretärin, die die Kommastelle für den Eisengehalt des Spinates falsch gesetzt und damit den ganzen Schlammassel erst ausgelöst hatte, dann diese Verona und natürlich Olivia. Er würde sie alle töten, so viel stand fest. Er würde sie alle in ihrem Blupp ertränken, oder sie mit gefrorenem Spinat steinigen. Egal wie: Hauptsache schmerzhaft.
Eine weitere Gestalt betrat fluchend den Raum.
„Tausend pfeifende Höllenhunde! Struppi dieser verlauste Köter ist auch nie da, wenn man ihn brauchen würde! Höllenhunde! Hallo? Kapitän Iglo? Sind sie schon da?"
Popeye sprang auf und geleitete den erzürnten Haddock zum Tisch.
„Höllenhunde! Was bin ich froh, das ich dich sehe, kann dir gar nich' sagen, was da draußen für'n Wetter is'! Höllenhunde! So einen Sturm hab ich nich' erlebt, seit Tim dieser abgetakelte Schweineigel auf dem Mond war. Mistkerl! Hätt ich auch gleich draufkommen können, das was mit dem nich stimmt! Jahre waren wir gemeinsam unterwegs bis mir aufgefallen ist, dass der Kerl nich altert und immer aussieht, wie 20. Dass er stockschwul is, hab ich ja schon länger vermutet, aber als ich dahintergekommen bin, dass er von so 'nem anderen Planeten kommt, da hatt's mir endgültig gereicht und ich bin abgehauen! Hab' mich mal von diesem und von jenem anheuern lassen, is aber alles in die Hose gegangen: Exxon Valdez, Estonia un' wie hieß der andere Kahn noch? Titanic, oder so. Mann, da war was los! Naja und nu bin ich hier."
Popeye nickte und krächzte: „Fehlt nur noch einer."
Plötzlich wurde es eisig kalt im Raum und Schnee rieselte auf die Holzbohlen. Eine geisterhaft leuchtende Gestalt wankte in den Raum, vor der selbst die Dunstschwaden Reißaus nahmen. „Kapitän Ahab!" flüsterte irgendwo ehrfürchtig ein dafür bezahlter Statist. „Moby Diiiiick" ächzte schmatzend grausig der Untote Kapitän. „Mobyyy Diiick! Üch krüge düch hab üch geschwohren und üch wörde moinen Schwur halten!"
Gluckernd ließ er sich auf die Bank neben die drei anderen Seeleute fallen.
Kapitän Iglo erwachte aus seinem Rumkoma, erhob sich und strich seine Uniform glatt, was schmierige Streifen auf dieser zurückließ. „Lass'uns gehen, Jungs! <Rülps>"Kapitel 1: Ein Schiff, das Schiff

E
twas fröstelnd standen Kapitän Iglo, Kapitän Haddock und Popeye vor der Kaschemme. Kapitän Ahab stand zwar auch davor, aber er fröstelte nicht. Ihn fror eigentlich überhaupt nicht. Eigentlich war er tot. Aber eigentlich ist das im Moment nicht wichtig, denn auch tote Kapitäne bekommen nicht einfach so ein Schiff geschenkt. Ja, sie brauchten ein Schiff, eine stolze Galeere gespickt bis unter das Rabennest mit gefährlich aussehenden Kanonen und der Totenkopfflagge ™. Vielleicht auch eine Flotte moderner Schnellboote mit Maschinengewehren und CD - Wechslern, oder Hovercraftfahrzeuge, oder…, oder noch besser, einen atomgetriebenen Flugzeugträger um es gleich auch noch den Russen und den Irakis heimzuzahlen. Sabbernd malte sich Kapitän Iglo aus, was er mit diesem Baby alles anfangen würde, aber Popeye legte beschwichtigend die Hand auf seine Schulter. „Unsere Geldmittel sind äh… sehr begrenzt und wir werden wohl erstmal ohne Mannschaft auskommen müssen." Das mit dem Geld sah Iglo ein, aber für die Mannschaft hatte er eine Idee. „Lasst mich nur mache!" lachte er und zog eine plattgesessene Packung Fischstäbchen irgendwo aus seinem Mantel. Sorgfältig klaubte er den Inhalt heraus und legte die Stäbchen vorsichtig vor sich auf den Boden. Dann stellte er ein Schild auf, auf dem man lesen konnte: „Verwegene Freibeuter für Rachefeldzug gesucht. Lohn: Mein Gold" Ein dicker roter Pfeil verwies auf die am Boden liegenden Stäbchen.
Als nach vier Stunden alle Fischstäbchen von Ratten gefressen worden waren, die Ratten daran elendiglich verendet waren, sie dann von Möven gefressen worden waren, die natürlich auch verendeten und der Haufen toter Tiere langsam begann unordentlich auszusehen, räusperte sich Haddock. „Die kennen den Trick schon, glaube ich." Iglo musste das schließlich einsehen und er packte sein Schild wieder ein. In dem Moment kam Popeye angewetzt: „Ich hab jemanden gefunden, der gebrauchte Schiffe verkauft, supergünstig. Er heißt Stan, oder so."
So machten sich unsere vier Freunde [das sind nicht meine Freunde!] also auf den langen und beschwerlichen weg zu Stan den Gebrauchtpiratenschiffhändler. Ihre Reise Führte sie über Berge und Täler durch fremde Lande und gefahrvolle Stätten der Mystik und der Zauberkraft. Manch Abenteuer erlebten sie dort und lernten manche Frau kennen. Aber das übergehen wir jetzt, um das Niveau nicht allzusehr zu heben. Sie gelangten also schließlich zu Stan, der sie irgendwie schon zu erwarten schien. Das oder er hatte in letzter Zeit wirklich wenige Kunden gehabt.
„Meine Freunde![Ahso! Seine Freunde sind das also!]" Begann er freudestrahlend und Popeye musste aufpassen nicht von seinen rotierenden Armen erschlagen zu werden. „Ich habe genau das wonach ihr sucht!"
Ahab spuckte das Brackwasser aus seinem Mund und murmelte gequält. „Oin Schüüff?"
„Ja, genau, aber nicht nur irgendein Schiff, nein, Beileibe nicht, für euch habe ich etwas ganz besonderes: Die 'Holy Palliasse!' Ausgestattet mit ABS, TDI, GPS, WWW, doppeltem FCKW, wahlweise FDH oder FDD, PKK oder NDP, TEOTWAWKI, FKK, FSK und zuguterletzt MFG, was haltet ihr davon?"
„Tja…"
„Äh…
„Also…"
„<Röchel>"
„Hm, ihr seid wirklich ein harter Verhandlungspartner, ihr bringt mich echt ins Schwitzen, sagen wir ihr bekommt 5 % Rabatt, wenn ihr zwei Schiffe kauft?"
„…"
„Wie währ's mit 10 Rabattmarken? Habt ihr 1000 kriegt ihr'n Lolly!"
„Aber wir wissen doch noch gar nicht wieviel…"
„Ihr bekommt auch gratis einen Flottenkalender für Kleinwüchsige dazu! [Das is' ja Grass!] "
„Aber der Preis…?"
„Und wenn ich bittebittebittebittebitte sage?" [Wie? Grass? Nicht krass?]
„Wenn wir wüssten, wieviel es kosten soll?" [Nö. Günter Grass]
„Spottbillig! Praktisch geschenkt!" [Kapier' ich nich'.]
„O.K., danke." [Du bist ja auch unbelesen]
„W… Was? Nein, so hab' ich das nicht gemeint!" [Bin ich nicht!]
„Trotzdem danke, machen sie's gut!" [Bist du wohl!]
„Hey! Wartet! Wartet! War… Empfehlt mich wenigstens weiter!" [Hört auf zu streiten!]
„Wiedersehen!" [Ja Meister!]

Und so begab es sich, dass die Holy Palliasse nach Jahrzehnten endlich wieder in See stach. Die Weltmeere erzitterten und irgendwo begann ein starker Mann ganz leise zu weinen.
„Har Har!" Iglo war in Hochstimmung. „Nun, kann uns nichts mehr aufhalten! Wir werden sie platt machen! Alle werden wir sie platt machen! Wir werden… hä? Popeye hatte ihn vorsichtig angetippt um ihn auf etwas aufmerksam zu wachen. „Was ist denn?" grunzte Iglo ärgerlich.
„Tja, die Sache ist die: Das Ruder ist abgefault, das Segel ist kaum größer als ein Taschentuch, der Proviant hat die Nachricht hinterlassen, dass er dächte, also sei und ist abgehauen, der Mast ist an mindestens fünf Stellen gebrochen, man hat alle Kanonen durch Wasserpistolen ersetzt, die Innenausstattung entspricht nicht mehr der Mode, der Kompass geht von einer scheibenförmigen Erde aus, auf dem Schiff gibt es keine Ratten, am Bug steht ein Kerl, der behauptet er sei der König der Welt, das Schiff hat dutzende von Lecks, wir sinken praktisch, aber das ist nicht weiter schlimm, weil sich ein paar Schlauchboote von Greenpeace an uns gekettet haben, um uns daran zu hindern das Meer weiter zu verschmutzen. Außerdem will die Küstenwache den Kapitän dieses, ich zitiere: 'Schwimmenden Müllhaufens', sehen. Was sollen wir jetzt tun?"
Iglo überlegte kurz. „Wir werde ganz einfach, glaube ich… ähh…"
„Ja?"
„Übernimm du das, ich hab schließlich Wichtigeres zu tun!" Damit stapfte er in seine Kajüte.


Kapitel 3: Auf Kaperfahrt

I
ch habe leider nicht die geringste Ahnung, wie es unsere Helden geschafft haben ihrer misslichen Lage zu entkommen und die Holy Palliasse wieder flott zu bekommen, deswegen fällt das 2. Kapitel leider aus. Aber sie haben es irgendwie geschafft und schippern nun mit den „Flamin' Flamingos', einer leicht bekleideten Tanzgruppe aus Rio irgendwo auf dem Indischen Ozean herum um zur Übung einige Schiffe aufzubringen.
[Wo haben sie denn die Tanzgruppe her?] [Aus dem 2. Kapitel, natürlich.] [Oh, hab' ich nich' gelesen.] [Ich sag ja, dass du unbelesen bist!] [Bin ich gar nich'!] [Bist du wohl!] [Hört auf zu streiten!] [Ja Meister.]
„Tausend Höllenhunde! Wie kann's das geben, dass wir nur armen Fischern begegnen, die kaum selber genug zu beißen haben? Das macht doch keinen Spass, die zu kapern! Höllenhunde!" Tatsächlich schien es als ob sich ringsum nur Fischer, Geisterschiffe und Schiffbrüchige herumtrieben. [Haha! Herumtreiben! Das ist gut! Haha!] [Halts Maul!] [Nö] [Doch, sonst…] [Sonst was?] [Sonst stopf ich's dir!] [Na komm doch her, wenn du dich traust!] [Ihr sollt aufhören zu streiten!] [Ja Meister!]
Doch als sie die Hoffnung schon aufgeben wollten, sahen sie aus der Ferne ein schwarzes Schnellboot auf sich zukommen. „Har, har! Höllenhunde, wir bekommen Gesellschaft!" Kapitän Iglo war sofort hellwach. „An die Ruder Männer! Setzt die Segel! Alle Mann auf Gefechtsstation, Kanonen klar machen, Anker lichten, Sektionen 1 bis 4 abschotten! Packt sie, zwackt sie, piesackt sie, schneidet ihnen die Köpfe ab und alles andere, was sich bewegt und äh… wer sind die überhaupt?" Ahab, der die besten Augen hatte, (In Salz eingelegt und gut ziehen gelassen.) presste das Fernrohr an sein Gesicht. „Thundär, stäht gäschrüben ün gälbön Lättörn auf dem Schüff. Oin gar hösslicher Körl, dör müch an oinen Wükinger gemahnt steht am Rudär. Näbän ühm stäht oin gar schmöchtiger Wücht, där müch an oinen drüttklassigen Schauspüler gemahnt." Iglo zuckte nur mit den Schultern und brüllte: „Feuer frei! Gebt ihnen eine volle Breitseite!" Durch die Wucht der abgefeuerten Kanonen wurde die Holy Palliasse einige hundert Meter seitlich abgetrieben, aber anscheinend hatten sie das Schnellboot erwischt, denn es trieb rauchend im Wasser. „Alles klar zum entern!" brüllte Iglo. „Und ein wenig Musik, wenn ich bitten darf!" Auf der Stelle waren die Flamin' Flamingos zur Stelle. [Haha! Auf der Stelle zur Stelle! Haha, den hab' ich verstanden! Haha!] […] Popeye und Haddock stürmten auf das angeschlagene Schnellboot, während Ahab und Iglo in eine Polonäse verwickelt worden waren. Auf dem Schnellboot stand ein Kerl, der in der Tat aussah wie eine Mischung aus Wickinger und diesen alten He - Man - Figuren aus den 80'ern, kennt ihr die noch, die wo man He - Man den Brustpanzer kaputtkloppen konnte? Wie? Nicht zum Thema gehörig? Verzeihung.
Nun, was soll ich über den Kampf groß sagen? Nachdem sich der schlechte Schauspieler neben dem Wickingertypen dünn gemacht hatte, war die Sache eh schon fast klar, aber dass Popeye zum Spinat greifen musste, war dann doch eine Überraschung. Vielleicht tat er es aber auch nur um der guten alten Zeiten wille. Wer weiß? Der Wickingertyp lag also stöhnend am Boden, murmelte was von „Wieder zur WWF zurückgehen, dumme Schauspielerei." und verstummte dann. Derweil inspizierten Popeye und Haddock das Boot, das sich als echtes Schmuckstück herausstellte. Also schafften sie den Wickingertypen kurzerhand über Bord in ein kleines Rettungsfloß (wo er wenig später von Außerirdischen gefunden und zu einem Babysitter umprogrammiert wurde und… jaja, ich weiß! Nicht zum Thema gehörig!) und banden das Boot mit einem dicken Tau hinten an die Holy Palliasse. Die Polonäse war inzwischen auch zu Ende und so konnte man sich entspannt zu einer Lagebesprechung an Deck setzen. „Also, wie währ's wir fahren nach Schweden? Die feiern doch dauernd dieses Vålbørg, oder so, das klingt doch lustig!" Meinte Popeye. „Nee, nee, du lass mal lieber! Da geh Ik ea an'n Südpool un' fress' Pinguine." sagte Paul, der Friesische Eisbär. Die anderen nickten nachdenklich. „Wahr, wahr, und wir wissen ja alle, dass Eisbären keine Pinguine fressen." Murmelte Iglo. „Wie währ's mit Pearl Harbor, ich hab gehört, da kann man gut Schiffe versenken spielen." Haddock sah Iglo nur schräg an und schüttelte den Kopf. „Oder wir könnten, einen Film drehen!" Kopfschütteln. „Oder noch besser, wir machen eine Band auf!" Noch mehr Kopfschütteln; Brackwasser spritzte vom Schütteln aus Ahabs Ohren. „Aber was dann?" Ahab erhob sich triefend. „Wür wördön uns rächön! So habän wür's geschworän und so wärdän wür's tun!" Iglo sprang auf. Heroischer Wind spielte mit seinem Haar, ein geisterhaftes Glühen umhüllte ihn, seine Augen strahlten in fanatischem Feuer und die Kamera sackte einen Meter tiefer um ihn noch größer darzustellen. „Ich habs'!" donnerte er und die Welt verstummte, um ihn zu hören. „Wir werden uns schrecklich rächen!" Schweigen. Mehr Schweigen. Ein Hund musste irgendwo niesen und durchbrach das Schweigen. „Abär das hab ich doch gäsagt." Gluckerte Ahab etwas verblüfft.
„Ja na und? Taten zählen! Männer, na los! Ich will wissen wo dieser Modern Talking - Verschnitt von einem Kapitän Iglo ist! Na los, na los, an die Arbeit Männer! An das Radar! Zapft Early Bird an, klingelt den Präsidenten aus dem Bett, ich will wissen, wo der Kerl steckt!" Iglo wurde etwas ruhiger, sah jetzt mehr aus wie Richard III. „Und dann, <dramatische Pause> Männer, <undramatische Pause> dann werden wir ja sehen, wer hier das Original ist!"


Kapitel 4: Kapitän Iglo vs. Kapitän Iglo

„H
aha! Surfin USA! There's no place like Alabama!" In mordsmäßigen Tempo bretterte die Holy Palliasse auf einer gigantischen Tsunamiwelle auf den kleinen Inselbungalow zu, in dem der neue Kapitän Iglo angeblich wohnte. Der alte Kapitän Iglo saß auf der obersten Mastspitze und sein Rambostirntuch flatterte im Wind. Iglo war stolz auf seine Idee einen kleinen taktischen Nuklearsprengkopf zu zünden und auf der resultierenden Welle genau ins Ziel zu reiten. Außerdem könnten sie auf dem Rückweg dann all die toten Fische einsammeln und zu Fischstäbchen verarbeiten - eine durchaus gängige Methode. Popeye hatte sich etwas Spinat gespritzt und stand nun völlig high am Steuer. Er schrie zwar ständig, dass die scheiß Fledermäuse abhauen sollten, aber er hielt das Schiff auf Kurs. Krachend krachte [Das ist aber literarisch nicht besonders wertvoll!] die Holy Palliasse in den Bungalow. Leicht bekleidete Mädchen [Was?! Die waren nackt!] sprangen kreischend auf und rannten kopflos durch die Gegend [Das ist allerdings nur allzu wahr.] Kapitän Iglo (der Neue) sprang auf und zog seine Pistole. Kapitän Iglo (der Alte) stand ihm mit seinem Säbel etwas ratlos gegenüber. Szenen aus „Indiana Jones" schossen ihm durch den Kopf, genauso wie die Kugel, die Kapitän Iglo (der Neue) abgefeuert hatte. Röchelnd sank er (der Alte) zu Boden, während sich Iglo (der Neue) aus dem Staub machte. Kapitän Iglo (der Alte) röchelte in Haddocks Schoss gerade seine letzten Worte. „…arrgh… ah… rächt… <hust> meinen <hust hust> Tod <röchel>. Der Gral ist im <hust> Schloss von aaarrrrrrgrghhh…" Während Haddock bittere Tränen weinte, die höllisch in Iglos Wunde brannten, kratzte sich Ahab am Kopf. Schaurige Bröckchen fielen zu Boden. „Abär, warum dönn Tod? Üch könne da oinen guten Vüdüzaubärär." Iglo hob seinen Kopf. „Ach?" fragte er und verstarb.
Auf goldbraunen Flügeln aus zartestem Seelachsfilet schwebte Iglos Seele gen Himmel. Das Licht am Ende des Tunnels empfing ihn und er fühlte sich so wunderbar leicht. Rache war ihm nun egal, Fischstäbchen waren ihm nun egal, sogar abartiger harter Sex war ihm nun egal… Moment mal! Iglo begann auf der Stelle zurückzufliegen. So ging das ja schließlich nicht! Er hatte immerhin seine Rechte! Denen würde er etwas erzählen, wenn er zurückkäme, falls er zurückkäme und nicht zur Konkurrenz ginge.
„Arrgghh!" Kapitän Iglo öffnete die Augen und sein von unheiligen Kräften durchflossener Körper bäumte sich auf. „Seeeexxx!" Die anderen Kapitäne um ihn herum und der Voodoopriester sahen ihn verständnislos an. Iglo räusperte sich. „Äh, Raccchhhheeee!" Begeistert stimmten die anderen in das Kriegsgebrüll mit ein und gemeinsam stiegen sie wieder auf die Holy Palliasse. Die sah nicht mehr so ganz fitt aus. Der Bug war etwas vom Zusammenstoß mit dem Bungalow demoliert und die atomgefischten Fische stanken zum Himmel. Iglo war das im Moment egal. Er verschwand mit den Flamin' Flamingos in seiner Koje und tauchte 9 ½ Wochen später mit seligem Lächeln und rosigen Wangen wieder auf. Die anderen Kapitäne hatten ihr Geld inzwischen in Aktien angelegt und waren reich geworden (bis auf Poeye, der auf Aluminium gesetzt hatte). Die Palliasse war komplett renoviert und mit allem möglichen Schnickschnack ausgestattet: Vernickeltes chromüberzogenes Edelstahlgeländer, Pool, Maxibar, nackte, vollbusige Galionsfigur, vergoldete Schiffsschraube, Butler und Zimmermädchen, Zengarten, Golfplatz, Kegelbahn und Poolbillardtische. Natürlich auch Dopplerradar, ein Bataillon US Marines, Stealthtechnik, usw.usf.
Alle waren überaus zufrieden, nur Kapitän Iglo nicht, ihm war die Pornosammlung zu klein. Ständig verschwand er mit dubiosen Heftchen auf dem Klo und langsam wurde die Mannschaft unruhig. Darauf angesprochen beschwichtigte Iglo und meinte sie sollten abwarten, er hätte einen todsicheren Plan. Tatsächlich kaufte bald danach niemand mehr Fischstäbchen, da sie angeblich zu sehr nach Fisch schmeckten. Zufrieden verließ Iglo das Klo und zog den Reißverschluß seiner Hose hoch. „So und nun zu diesem Bastard von Bubigesicht!"

 

Häääääääääääääääääh?

Was sollte denn das werden? Der Versuch einer Persiflage auf Trickfilmfiguren und nervenden Werbegesichtern? Mission: Impossible!

Was stört ist der bemühte Versuch unbedingt witzig zu sein. Alles ist wild durcheinander gewürfelt, als ob Heinz Schenk sich achtzig LSD-Trips reingezogen hat. Da wechselt plötzlich das Geschehen von der Vergangenheit in die Gegenwart, da werden völlig unmotiviert "lustige" Doppeldialoge geführt ("Grass!" "Wie, krass?" "Günter Grass!"). Was soll das?

Immerhin ist es dir gelungen, eine Geschichte ohne Humor zu fabrizieren.

Und dieses: ABS, TDI, GPS und so weiter ist auch nur von den Fanta4 geklaut. Aber das war wohl Absicht...

Und wer zum Teufel ist Kapitän Haddock? Kenne ich nicht. Muß aber auch nicht alles kennen.

Poncher

 

Irgend jemand sagte mal, nichts ist schwieriger, als Leute zum Lachen zu bringen. Dem schließe ich mich an!
Sebastian, sei mal ehrlich: Hast DU gelacht, als du das gelesen hast, was du da fabriziert hast? Oder hast du gedacht: Ach, die werden das schon lustig finden?

Ich habe jedenfalls weniger Humor in deiner Story gefunden als in der Osterpredigt des Pabstes - und der ist wahrlich nicht für seinen Humor bekannt...

 

Hmm, hier haben wir einen ähnlichen Fall wie in der McDoof-Geschichte. Der Humor ist verkrampft und kindisch. Mag ich nicht.
Und "Käpt'n Iglu" (heißt der nicht Iglo?) zu seinem Helden zu machen - hmpf. Nicht lustig, setzen.
Genausowenig wäre es lustig, wenn man (auch schon vorgekommen) Wolfgang Petry oder Verona Feldbusch erwähnt. So etwas vermeide ich, weil die in fünf Jahren ohnehin keiner mehr kennt. Gute Geschichten sollten zeitlos sein (wenigstens ein wenig), oder der Zeitbezug sollte in ein größeres Gesamtkonzept gestellt werden ("Glamorama" von B.E.Ellis, siehe Buchtipps). Oh Mann, der Autor erwähnt sogar Stan, den Gebrauchtschiffhändler aus "Monkey Island". Argh!
Sowas mag ich nicht.
Meine Bezeichnung für diese Art von Geschichten ist "Mallorca-Humor".

 

Ja, der heißt Käpt´n Iglo! Ich war total fertig, wie ich vor ein paar Jahren sah, dass der gemütliche, alte Seebär nicht mehr in der Werbung mitspielte, sondern so ein junger, ekelhafter Brad Pitt-Verschnitt.
Herrgott nochmal, müssen ÜBERALL diese schönen, jungen, immer hippen Menschen sein?!? Ich bin 1,70, dünn, habe abstehende Ohren, eine kaputte, schiefe Nase und Überbiss. Soll ich mich also mit solchen Typen identifizieren können?!? Und in der Nachbarschaft sieht eigentlich auch keiner wirklich toll aus.
ICH WILL MEINEN ALTEN KÄPT´N IGLO ZURÜCK, ODER ICH ESSE NIE WIEDER FISCHSTÄBCHEN DER FIRMA IGLO!!!!

Das musste mal gesagt werden. Zu der Story fällt einem ja nicht wirklich was intelligentes ein. Weißt du, Ben, was ich glaube? Dass der Autor irgendwie versuchte, auf Terry Pratchett zu machen. Ist mal meine Vermutung!

Leider geschieht in diesem Forum das gleiche wie bei "Satire" - die meisten Geschichten sind höchstens unfreiwillig komisch. Deshalb poste ich dort auch nix! :D
Es ist nun mal sauschwer, witzig zu sein. Noch dazu mit einem Text.

Die Feldbusch wird man sicher noch lange kennen, keine Angst! Die Wunder der modernen Chirurgie werden es ihr ermöglichen, noch in 30 Jahren sich auszublättern und anscheinend ist es ja wirklich cool, Menschen, die entweder wirklich doof sind oder nur so tun, zu bewundern.
*Kopfschüttel* Herr, lass Hirn regnen und alle Regenschirme verschwinden! :D

 

Eigentlich habe ich mir ja vorgenommen, nie gemeine und grobe Kritiken zu schreiben.
Aber jetzt kann ich nicht anders. Zumal ich auch noch einen Anschiss von meiner Frau bekommen habe. "Draussen haben wir schönsten Sonnenschein und du sitzt schon wieder vor dem Kasten!"
Ok, sowas hab ich schon des öfteren von ihr vernommen und wurde dann mit einigermaßen guten und lustigen Geschichten getröstet. Aber was ich jetzt lesen musste, (Ich gestehe auch, das ich sie nicht zu Ende studiert habe) lässt mir keine Chance mehr, einen Sieg gegen meine brodelnde Wut zu erringen.
Gott, welcher Schwachsinn!
Die Idee, ehemalige Helden aus zeichentrick und Werbung zu einer Geschichte zu verstricken, ist ja nicht doof.
Aber was wurde aus diesem Einfall gemacht?
Er wurde dermassen plattgedrückt, durch Spässchen, die kurz vor meiner Kommunion, schon Gähnepidemien erzeugt haben.
Dann die Handlung selbst, (Gab es überhaupt eine?) war unterste Schublade.
Ich glaube, so etwas kommt nur heraus, wenn jemand denkt, er müsse um Teufel komm raus die Leute zum Lachen bringen. Das geht nicht. Zumindest nicht so. Zum Weinen bringen ist da weniger schwierig. Brauchst nur ein Kätzchen oder Hündchen Qualvoll verrecken lassen, schon hat Tempo einen neuen Millionenumsatz.
Aber für lustige Geschichten braucht man selbst einen Sinn für Humor und den Zeigt der Autor, hier zumindest, nie.
Ehrlich, ich habe über Angela Merkel schon mehr gelacht als bei dieser Geschichte!
So! und nun gehe ich in den Garten zu meiner Frau und versuche mich wieder bei ihr einzuschleimen. Wie kann ich Trottel für sowas nur eine Ehekrise riskieren?
:mad:

 

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