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Kühlschrankmaden

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20.02.2008
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Kühlschrankmaden

„IHR Kühlschrank ist verdreckt! Ich kann es Ihnen förmlich ansehen!
Es gibt nur EINE Möglichkeit, sich vor weiterer Kontamination zu schützen!
Was sie jetzt brauchen, sind KÜHLSCHRANKMADEN!!!“
Donald Heuck zuckte zurück, als der krampfhaft grinsende Vertreter ihm ein Glas vor die Nase hielt. Darin ringelten sich hunderte, schleimige kleine Wesen. Sie leuchteten grün. Widerlich. Obwohl Donald ganz offensichtlich angeekelt war, redete der Vertreter, jetzt erst richtig in Fahrt gekommen, einfach weiter.
„Die Methode ist 100% biologisch. Die Maden zersetzten selbst mikrofeine Abfälle. 100 Stück nur 99,99 $. Zahlbar in zwölf Monatsraten zu je 9,99$! Garantiert klimaneutral. Retten Sie die Vitamine in…“
Donald knallte die Tür zu.
Vertreter versuchten einem heutzutage echt den letzten Dreck anzudrehen.
Früher hatten sie einem wenigstens halbwegs nützliche Dinge, wie Waschmittel oder Seife zu verkaufen versucht. Aber heute…
Schon wenn er den Fernseher anmachte, musste er die kläglichen Versuche irgendwelcher unterbezahlter Idioten über sich ergehen lassen, ihm automatische Hemdenbügler, Modeschmuck, Toilettenpapier, sparsamere Autos, verchromte Stereoanlagen, sprachgesteuerte Computer oder sonstigen wert- und nutzlosen Dreck anzudrehen. Aber diese ekelhaften Maden waren doch wirklich der Gipfel der Nutzlosigkeit!
Wer hatte es denn nötig, widerliche, sich windende Insekten in seinen Kühlschrank zu lassen um „mikrofeine Abfälle“ zu vernichten?!
Donald schüttelte angeekelt den Kopf.
Dann ging er zu seinem Kühlschrank und nahm die Milch heraus.
Als er genau in den Schrank sah, fiel ihm eine feine Staubschicht auf, die den Boden der Kammer bedeckte…

Werner Strunk hörte die Türklingel erst beim vierten Mal. Er hatte gerade in seinem abgenutzten Lieblingssessel vor sich hin gedöst.
Das machte neuerdings er am liebsten.
Vor ein paar Wochen hatte er versucht, die digitale Uhr seines Videorecorders umzustellen. Stundenlang hatte er die Anleitung hin und her gedreht, verzweifelt seine Brille gesucht, sie dann auf seiner Nase gefunden und feststellen müssen, dass die Anleitung auf Japanisch geschrieben war.
Dieser neumodische Kram war die reinste Hölle. Seine Enkel, die hatten Spaß an so was und hätte den Recorder sicher in weniger als 20 Sekunden wieder in Ordnung gebracht. Aber sie kamen auch nur noch vorbei, um Lob und vor allem Geld für ihre Zeugnisse oder die Kommunion einzusacken oder einfach zu schnorren.
Deshalb, hatte Werner die Reparatur selbst in Angriff genommen.
Und jetzt war der Fernseher total kaputt. Aber so ungemein schlimm fand Werner das auch nicht. Diese ganzen neuen Sendungen waren sowieso nichts für ihn. Informationen über Weltpolitik oder dergleichen holte er sich aus der Tageszeitung, die er jeden Samstag kaufte. Eigentlich informeirte er sich nur, um überhaupt irgendetwas zu tun.
Denn andere Leute, wie zum Beispiel seine Nachbar anzusprechen, traute er sich auch nicht mehr, seitdem diese ihn gefragt hatten, wann er sich denn entschließen würde, endlich ins Altersheim zu ziehen… heutzutage waren alle so mürrisch.
Nachdem er seine geschwollenen Waden massiert hatte und die Durchblutung seiner Beine nach einigen Minuten wieder einsetzte, erhob sich Werner und wackelte mit den Worten „Jaja, ich bin schon fast da…“, den Flur hinauf.
Als er die Tür öffente, sah er einen adrett gekleideten jungen Herren, dessen Haar vor Pomade glänzte. Er sagte irgendetwas, aber Werner vernahm nur ein fernes, viel zu tiefes Lallen, weil die Balance-Einstellung seines Hörgeräts irgendwie nicht mehr funktionierte. Als der Mann ihm ein Glas vor die Nase hielt, entzifferte Werner darauf in dicken grellen Buchstaben die Worte
„UMWELTFREUNDLICHE KÜHLSCHRANKMADEN; NUR 99,99$!!!!!!!
Selbst GEFÄHRLICHE MIKROFEINE Abfälle verschwinden inerhalb von SEKUNDEN!!!!!!"
Der junge Mann war also einer dieser reisenden Vertreter, die nützliche und hilfreiche Dinge verkauften um den Menschen das Leben zu erleichtern.
Nachdem Werner einige Minuten überlegt hatte kam er zu dem Schluss, dass sein Kühlschrank überaus verdreckt war.
Diese Maden würden das - der Aufschrift nach – blitzschnell ändern.
Lächelnd, aber unter angestrengtem Grummeln holte Werner seine Geldbörse hervor. Und drückte dem jungen Mann einen Geldschein in die Hand.
Er traute den Banken nicht. Die betrogen ihn eh nur. Deshalb bewahrte Werner seine gesamte Barschaft überall im Haus auf. So war es besser.
Während der Vertreter lächelnd und mit einem 500 Dollar Schein in der Hand, das nächste Haus ansteuerte schleppte sich Werner zu seinem Kühlschrank, in dem eine einzelne Banane einsam vor sich hin schimmelte.
Seine Lieblingsartikel wie Quark und Zwieback konnte Werner schon länger nicht mehr bekommen, denn sie wechselten im Supermarkt wöchentlich den Platz, und aus Angst vor Hausverbot traute sich Werner nicht, den Filialeiter anzusprechen.
Die teigigen Maden begannen sich windend im Kühlschrank auszubreiten und rückten der Banane mit ihren rotierenden Kauwerkzeugen sofort zu Leibe.
Innerhalb von Sekunden war sie zersetzt.
„Weiter so ihr Maden, diese Frucht war sicherlich mikrofein verdreckt“, dachte Werner, als er den Kühlschrank mit einem wohlwollenden Lächeln schloss.

Zur gleichen Zeit stieg der Vertreter, der das Ende der Siedlung, in welcher Donald Heuck und Werner Strunk wohnten, erreicht hatte, in einen dunklen Wagen, der neben ihm herangerollt gekommen war.
Er hatte alle 500 Gläser verkauft. An nur einem Nachmittag.
Wie leichtgläubig diese Menschen doch alle waren.
Der Vertreter lächelte seinem Kollegen zu, der hinter dem Steuer saß.
Dummerweise bemerkte niemand, wie der Wagen in ein Wurmloch tauchte, das plötzlich vor ihm aufgetaucht war.

Als Werner Strunk schon lange und nach dem Genuss einer ganzen Flache Baldriansafts sehr friedlich in seinem Bett lag, begann sich etwas zu regen.
In seinem Haus. Genauer gesagt in seinem Kühlschrank.
Der Schrank wackelte. Einmal. Zweimal. Immer heftiger.
Und dann, öffnete sich langsam die Tür. Heraus kroch, ein fast eineinhalb Meter lange KÜHLSCHRANKMADE.
Obwohl das Angebot in Werners Kühlschrank sehr viel kärglicher gewesen war, als sie erwartet hatte, hatte die Made genug Nährstoffe sammeln können, um all ihre Geschwister verputzen zu können. Und was jetzt kommen würde, wusste sie genau.

Als Donald Heuck sich wie jeden Morgen bückte um die Zeitung aufzuheben, bemerkte er eine Gestalt, die ihren Schatten auf ihn warf.
Ängstlich blickte er auf und hätte fast über seine eigene Angst gelacht, als er Werner Strunk vor sich stehen sah, den tattrigen Greis von nebenan.
„Guten Morgen, Nachbar“ sagte Donald fröhlich und wedelte mit der Zeitung.
„Guten Morgen, Herr Heuck.“ erwiderte Werner Strunk. Er lächelte.
Noch bevor sich Donald fragen konnte, warum dem Rentner beim Sprechen grüner Brei aus dem Mund lief, war eine Kühlschrankmade aus Werner Strunks Nase auf seine Stirn gehüpft und hatte sich in sein Hirn gefräst.
Werner lachte, als er zu seinem Apartment zurück watschelte.
Niemand entkam den Vertretern.

 

Hi Vektral Proximus!

Mal überlegen: Abgesehen davon, dass du in jedem Satz mindestens einen Rechtschreibfehler reingehauen hast und das ganze Ding sofort ins Korrektur-Center muss, in einer Geschichte Zahlenkolonnen wie diese:

100 Stück nur 199,99 $. Zahlbar in 20 Monatsraten zu je 19,99$!

eigentlich nicht auftauchen sollten und Hervorhebungen auch durch Kursivschrift gemacht werden können statt durch ganze Wörter in Großbuchstaben ( "KÜHLSCHRANKMADEN" ), war die Idee so alt wie Methusalem und dann auch noch sehr plump umgesetzt. Böser Vertreter verkauft den Tod in Dosen, Kunden werden ausgelöscht und deren Nachbarn auch, Vertreter haut durch Wurmloch ab. Und dazwischen noch der halbe Text aufgewendet, um das Leben eines einsamen Rentners zu beschreiben, was dann aber keine Funktion innerhalb der Geschichte mehr bekommt.
Um zu unterhalten, muss da wesentlich mehr Fleisch dran; etwas Eigenes, eine originelle Wendung oder Pointe, eine spannende Handlung, die dem Text Würze gibt. Und um etwas auszusagen ( z. B. "Hütet euch vor dem Konsumterror" ), musst du dir genauer überlegen, wie du die Aussage transportieren willst.
So wie du es mal eben runtergeschrieben hast, könnte es fast eine Parodie auf schlechte Kgs sein.

Ciao, Megabjörnie

 
Zuletzt bearbeitet:

Also ich persönlich finde es nicht derart schlimm, dass das Thema schon oft benutzt wurde. Alien Invasionen sind doch klasse...

Und dass das klägliche Leben des Rentners Werner Strunk beschrieben wird, HAT eine Funktion in der Geschichte:
Weil er einsam ist und wegen seiner Verfassung Probleme hat, gehört er eben zu den Menschen, die von den hinterhältigen Vertreter Aliens ausgenutzt werden.

Meine Geschichten versucht also gleich ZWEI Dinge auszusagen:

"Hütet euch vor dem Konsumterror"

und


"Wenn userer Gesellschaft weiter überaltert, werden wir alle von KÜHLSCHRANKMADEN überrannt!!!"

;-)

lg Vektral P.

 

Hallo Vektral Proximus,

ich finde es persönlich auch nicht so schlimm, dass das Thema schon älter ist. Man kann trotzdem immer noch eine gute Geschichte da rausholen.
Das hast du aber nicht gemacht :p

Die Geschichte ist voller Komma- und Rechtschreibfehler, sie wirkt wirklich wie mal eben schnell so runtergeschrieben. Die Figuren wirken lächerlich, aber nicht in einem satirischen Sinne. Ich hab nichts gegen überdrehte Geschichten, aber ich habe was dagegen, als Leser nicht ernstgenommen zu werden.
Wenn du mit deiner Geschichte wirklich vorhattest, Gesellschaftskritik zu üben, indem du einen einsamen alten Rentner beschreibst, wieso lässt du dann diesen Rentner dastehen wie den letzten Vollidioten?

Logisch ist es auch nicht:

Weil er einsam ist und wegen seiner Verfassung Probleme hat, gehört er eben zu den Menschen, die von den hinterhältigen Vertreter Aliens ausgenutzt werden.

Denkst du wirklich, einsame Menschen wären besonders geeignet, um eine Epidemie zu verbreiten (das ist ja im Prinzip das, was die Vertreter tun)? "Super-Spreader" sind im Allgemeinen solche Leute, die sehr viele Kontakte mit anderen Menschen haben.

Details:

Donald Heuck zuckte zurück, als der krampfhaft grinsende Vertreter, ihm ein Glas vor die Nase hielt.

zweites Komma raus

Darin ringelten sich hunderte, schleimige kleine Wesen.

Komma raus

Obwohl Donald eine extrem angeekelten Gesichtsausdruck hatte

einen

Stundenlang hatte er die Anleitung hin und her gedreht, verzweifelt seinen Brille gesucht, sie dann auf seiner Nase gefunden und feststellen müssen, dass die Anleitung auf Japanisch geschrieben war.

seine Brille

Seinen Enkel, die hatten Spaß an so was und hätte ihm den Recorder sicher in weniger als 20 Sekunden wieder repariert.

Seine Enkel, und: du hast nicht geschrieben, dass der Recorder repariert werden muss, nur dass er die Uhr umstellen wollte

Aber so ungemein schlimm, fand Werner das auch nicht.

Komma raus

Informationen über Weltpolitik oder dergleichen, holte er sich aus der Tageszeitung, die er jeden Samstag kaufte.

erstes Komma raus

Er hatte zwar keinen Freunde, mit denen er darüber reden konnte, und seine Nachbarn anzusprechen, traute er sich auch nicht mehr, seitdem sie ihn gefragt hatten, wann er sich den entschließen würde, endlich ins Altersheim zu ziehen… heutzutage waren alle so mürrisch.

keine Freunde, denn. Und: wenn du den Satz mit "zwar" beginnst, müsste doch dann irgendwo ein Nebensatz kommen, der mit "aber" beginnt (wie in: Heute scheint zwar die Sonne, aber trotzdem habe ich meinen Regenschirm dabei).

Nachdem er seine arthritischen Kniegelenke massiert hatte und die Durchblutung seiner Beine nach eineigen Minuten wieder einsetzte,

einigen. Außerdem hat Arthritis meines Wissens nichts mit der Durchblutung zu tun, das ist eine Entzündung der Gelenke, die sehr schmerzhaft ist, und ich bin mir nicht sicher, ob durch eine Massage die Schmerzen nicht verschlimmert werden würden ...

Und drückte dem junge Mann einen Geldschein in die Hand.

jungen

Während der Vertreter lächelnd und mit einem 500 Dollar Schein in der Hand, das nächste Haus ansteuerte schleppte sich Werner zu seinem Kühlschrank, in dem eine einzelne Banane einsam vor sich hin schimmelte.

nach "ansteuerte" müsste ausnahmsweise mal ein Komma stehen, es ist aber keins da. Und wieso Dollar? Einen deutscheren Namen als Werner Strunk gibt es ja wohl kaum, da bin ich davon ausgegangen, dass deine Geschichte hier spielt. Und dann zahlt er in Dollar. Entscheide dich mal.

Seinen Lieblingsartikel wie Quark und Zwieback konnte Werner schon länger nicht mehr bekommen,

Seine (es sind ja offenbar mehrere Artikel). Außerdem: er findet sich im Supermarkt nicht mehr zurecht, und da kauft er einfach nicht mehr ein? Und verhungert dann, oder was?

und aus Angst vor Hausverbot traute sich Werner nicht, den Filialeiter anzusprechen.

also bitte. Dass man wegen so was Hausverbot bekommt, glaubt vielleicht ein kleiner Junge, aber kein alter Mann, selbst wenn er extrem schüchtern und naiv ist. Und im allgemeinen scheuen sich Rentner nach meiner Erfahrung wenig, solche Sachen anzusprechen. Wenn du schon einen dermaßen klischeehaften Protagonisten hast, warum lässt die ihn nicht mal so richtig ordentlich meckern über solche Sachen wie den Supermarkt?

„Weiter so ihr Maden, diese Frucht war sicherlich mikrofein verdreckt.“, dachte Werner, als er den Kühlschrank mit einem wohlwollenden Lächeln schloss.

Formal: Kein Punkt am Ende wörtlicher Rede, wenn danach der Satz weitergeht. Inhaltlich: Du hast geschrieben, dass Werner das Gelaber des Vertreters gar nicht hören kann, weil sein Hörgerät verstellt ist. Und jetzt denkt er plötzlich über "mikrofeine" Verschmutzung nach - auf die Idee bzw. diesen Ausdruck ist er bestimmt nicht von selbst gekommen. Hat er den Typen also doch reden gehört? Unlogisch. Und, wie gesagt: dein Protagonist verhält sich wie ein Vollidiot. Er hört nicht mal, was die angeblichen Vorzüge der Viecher sind, er geht einfach davon aus, dass es gut ist, sich grün leuchtende Würmer in den Kühlschrank zu kippen. Ja, aber sicher doch.

Der Vertreter, lächelte seinem Kollegen zu, der hinter dem Steuer saß.
Dummerweise bemerkte niemand, wie der Wagen, in ein Wurmloch tauchte, das plötzlich vor ihm aufgetaucht war.

Unterstrichene Kommas raus

hatte die Made genug Nährstoffe sammeln können, um all ihre Geschwister verputzten zu können.

verputzen

Als Donald Heuck sich, wie jeden Morgen bückte um die Zeitung aufzuheben, bemerkte er eine Gestalt, die ihren Schatten auf ihn warf.

Komma nach sich raus

Noch bevor sich Donald fragen konnte, warum dem Rentner beim Sprechen, grüner Brei aus dem Mund lief, war einen Kühlschrankmade aus Werner Strunks Nase auf seine Stirn gehüpft und hatte sich in sein Hirn gefräst.

Komma nach Sprechen raus, eine Kühlschrankmade

Das war glaube ich alles. An manchen Stellen sind Ansätze zu drin zu einer witzigen, überdrehten Parodie, aber nur Ansätze. Das das nicht gelingt, liegt meines Erachtens daran, dass man auch dann, wenn man versucht, witzig zu sein, seine Figuren und seine Geschichte ernst nehmen muss, und das hast du nicht getan.

Grüße von Perdita

 

Hi Vektral Proximus.

Ich finde deinen Schreibstil irgendwie ganz witzig und vor allem sehr flüssig. Die Geschichte lässt sich leicht lesen. Die Rechtschreib- und Kommafehler waren allerdings eine Qual, das solltest du echt noch mal korrigieren. Und das Ende war auch nicht so toll, diplomatisch ausgedrückt. Die Idee an sich, dass Außerirdische eine Invasion starten, und die Menschen auch noch so doof sind und dafür bezahlen, finde ich lustig. Aber du hättest das alles noch mehr ausbauen sollen, z. B. durch mehrere Ereignisse und Nebenschauplätze oder dadurch, dass du noch näher auf die Aliens eingehst. Dann wäre die Geschichte zwar erheblich länger geworden, aber so wie sie jetzt ist wirkt sie mal schnell hingeklatscht und am Ende dann abrupt abgebrochen.
Überleg doch mal, ob sich das nicht noch ausbauen lässt.

lg ichwersonst

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Vektral,

eine tendenziell amüsante Geschichte erzählst du uns. Der erste Abschnitt bringt eine recht frische Idee, der zweite beginnt mit einem großen Gähner, nämlich dem Klischee der unbrauchbaren Anleitung. Dieses Thema ist so allgegenwärtig und abgelutscht, dass es nicht mehr als einen Nebensatz verdient.

Du zeigst Ansätze zu bissiger Sozialkritik. Beste Stelle:

und aus Angst vor Hausverbot traute sich Werner nicht, den Filialeiter anzusprechen.
Perfekt die Psyche des Prots rübergebracht!

Ich greife mal zwei Stellen beispielhaft heraus, um zu zeigen, wie Du Deinen Stil noch verbessern kannst:

Obwohl Donald einen extrem angeekelten Gesichtsausdruck hatte
haben und sein sind fast immer ersetzbar durch stärkere Verben, das verstärkende "extrem" kann entfallen. Beispiele:
Obwohl Donalds Gesicht Ekel zeigte
Obwohl sich Donald offensichtlich ekelte
Obwohl Donald so aussah, als müsse er sich gleich übergeben
Obwohl Donalds Gesichtsausdruck vor Ekel entgleiste

Schon immer wenn er den Fernseher anmachte
Schon ist hier ein überflüssiges Füllwort, selbst das immer ist diskutabel. Kurzgeschichte -> komprimieren!

Als er die Tür auf machte
Das schreibst Du zweimal. Tür aufmachen ist Umgangssprache. Schreib öffnen oder noch etwas anderes.

Denn er hatte keine Freunde, mit denen er darüber reden konnte, und seine Nachbarn anzusprechen, traute er sich auch nicht mehr, seitdem sie ihn gefragt hatten, wann er sich denn entschließen würde, endlich ins Altersheim zu ziehen…
Der erste Teilsatz ist Moraldampfhammer, der zweite ist gut weil böse ;)
Also umformulieren, etwa so:
Mit seinen Nachbarn redete er nicht mehr. Die fragten ihn immer nur, wann er endlich ins Altersheim ging.

Heraus kroch, ein fast eineinhalb Meter lange KÜHLSCHRANKMADE
Normalerweise würde ich Dir die Großbuchstaben um die Ohren hauen, aber dies ist eine der seltenen Stellen, wo sie perfekt passen.

Der Schluss führt dann (kaum noch erwartet) die beiden Handlungsebenen zusammen. Dass dafür nur eine kleine Made nötig war und wozu denn jetzt die große gebraucht wurde, hast Du Dir bestimmt genau überlegt, uns aber nicht mitgeteilt ;)

Im Gegensatz zu meinem Vorredner würde ich davon absehen, das Thema weiter auszubauen. Es ist eine Gag-Story und Witze sollte man nicht unnötig in die Länge ziehen. Tiefgehende Studien über die Aliens sind überflüssig.
Perditas Kritik zu den Figuren würde ich jedenfalls ernstnehmen. Vermutlich wäre es besser, sich auf eine Figur zu konzentrieren. Das Ende funktioniert auch mit einem dahergelaufenen Nachbarn, der vorher nicht aufgetreten ist. Du kannst Dich natürlich über alles auf einmal lustig machen: Vertreter, Rentner und unsoziale Nachbarn. Aber das will dosiert sein. Der kaputtreparierte Fernseher (oder Videorecorder?) beispielsweise ist für die Geschichte irrelevant. Ich hätte vielleicht die Freundin eines Studenten, dessen Kühlschrank ihr schon immer ein Dorn im Auge war, als Hauptfigur genommen. Logisch nicht nachvollziehbar ist außerdem, was die Aliens mit US-Dollars anfangen wollen, wenn sie die Erde ohnehin erobern wollen. Davon abgesehen dürfte der hohe Kaufpreis das eine oder andere Opfer abschrecken. Man sollte eine eigene Idee kritisch hinterfragen, um die bestmögliche Story draus zu machen!

Insgesamt eine amüsante Idee mit viel Luft nach oben, was Aufbau, Sprache und Stil angeht. Da solltest Du konsequent dran arbeiten.

Uwe
:cool:

 

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