Was ist neu

Serie KÖNIG CRUDELIX - 2.: Nächstenliebe

SAN

Mitglied
Beitritt
03.06.2004
Beiträge
246

KÖNIG CRUDELIX - 2.: Nächstenliebe

,,Bitte was?“ König Crudelix glaubte, nicht richtig gehört zu haben.
,,Ich sagte, die Bauern verlangen, dass sich die Ritter auf den regelmäßig stattfindenden königlichen Festspielen nicht mehr gegenseitig zerfleischen!“, antwortete Orakulus.
,,Aber die Spiele sind doch zur Unterhaltung da! Was würden wir ohne die überflüssigen Massakrierungen denn überhaupt noch zu lachen haben? Weiß das Volk denn nicht, dass ich die Turniere nur zu ihrer Unterhaltung abhalte?“
,,Doch, das Volk weiß es. Aber die Bauern haben sich um den Bauern Quid zusammengeschlossen und verlangen mehr Menschlichkeit auf Terra, mehr Nächstenliebe und so!“ König Crudelix glaubte, nicht richtig zu hören. ,,Was ist denn Nächstenliebe?“, fragte er seinen Berater. ,,Liebe Deinen Nächsten so wie dich selbst – hat irgendeiner namens Jassus oder so gesagt – wurde zum Dank ans Kreuz geschlagen!“
König Crudelix schmunzelte. ,,Vielleicht sollten wir einfach mal ein Exempel statuieren. Wann war diese Kreuzigung?“ ,,Vor round about 1500 Jahren, Eure Majestät!“
Der König lächelte. ,,Das kann man ja noch fast zum Vormittelalter zählen. Holen Sie diesen Bauern Quid und lassen Sie ihn ans Kreuz schlagen. Das soll ihm eine Lehre sein, die Festspiele seines Königs zu kritisieren!“

Als Orakulus in die Stadt kam, erwartete ihn eine große Überraschung: mit Tafeln mit den Aufschriften „Nächstenliebe“ oder „Lasst uns Freunde sein!“ drehten die Bauern ihre Runde, angeführt von dem aufmüpfigen Bauern Quid. Orakulus befahl seinen mitgebrachten Rittern, Quid aus der Menge herauszuholen und zu verhaften. Doch die Bauern gaben ihren Führer nicht her und so mussten Orakulus und die beiden Ritter ohne Quid zurück ins Schloss.

,,Bitte was? Meine Ritter haben es nicht geschafft den aufrührerischen kleinen Bauern zu verhaften? Man lasse die beiden Ritter verhaften und hinrichten!“ Erschrocken zuckten die Beiden zusammen. Wachleute kamen und führten die Beiden hinweg. ,,Wann sollen die beiden Ritter denn hingerichtet werden, Eure Majestät?“, fragte Orakulus. ,,Karfreitag!“, antwortete der König und verschwand zum Mittagessen.

,,Es ist zwar bedauerlich, dass zwei Eurer Ritter der Willkür des Königs zum Opfer gefallen sind, aber deswegen werden wir garantiert nicht auf unsere Demonstrationen verzichten!“ Orakulus, mit einer weißen Fahne ins Lager der Bauern vorgedrungen, nickte dem Bauern Quid zu. ,,Ich verstehe Eure Stellungnahme. Aber Ihr wisst doch, dass der König sehr jähzornig wird, wenn sich irgendetwas nicht nach seinem Plan entwickelt. Er wird ohne groß zu überlegen alle seine Ritter gegen Euch und eure Leute in die Schlacht ziehen lassen wenn Ihr Euren Standpunkt nicht ändert. Ihr solltet euch einfach wieder ausbeuten lassen, um den König zu besänftigen. Denn mit euren Holzschwertern könnt ihr gegen die königlichen Ritter nichts ausrichten!“ Quid verzog das Gesicht. ,,Tut mir Leid, Orakulus, habe Dank für deinen wohlgemeinten Rat, aber jetzt gehe bitte und richte deinem König aus, dass wir unseren Standpunkt beibehalten!“

,,Es ist doch nicht zu fassen! Befehle meinen Rittern, sofort alle Bauern gefangen zu nehmen!“ König Crudelix lies sich nur ungern bei seinem Mittagsmahl stören, doch nach Orakulus’ Mittelung hatte er sein Mahl kurz unterbrochen.
Nach dem Mahl kehrte Orakulus mürrisch zu seinem König zurück. ,,Die Ritter wollen nicht gegen die Bauern in den Krieg ziehen, weil sie selber der Meinung sind, dass die Bauern eventuell nicht so falsch liegen mit ihrer Nächstenliebe!“ Der König hob resigniert die Schultern. ,,Mein Vor-vor-vor-vor-gänger Crudellisimus ist bei einem Aufstand seines Volkes getötet worden. Soweit will ich es nicht kommen lassen. Sagt meinem Volk, dass ich sie in ihrer bescheuerten Nächstenliebe unterstütze!“ Orakulus setzte ein ernstes Gesicht auf. ,,Aber Eure Majestät! Stellt Euch vor, was alles passieren wird, wenn sich die Nächstenliebe erst einmal durchgesetzt hat. Demnächst wollen die Bauern auch noch demokratische Wahlen und so weiter. Das kann doch nicht angehen. Ich schlage vor, dass Eure Majestät Festspiele abhält ohne die blutrünstigen Ritterspiele. Dann werden wir ja sehen, wie das Volk reagiert!“ ,,Einverstanden, Orakulus!“, sagte der König und begab sich zum Nachtisch.

Es kam, wie es der Berater des Königs vorausgesagt hatte: die Festspiele bestanden nur noch aus Dichtern und Komödianten und das Volk war sehr unzufrieden mit den Spielen.
Einige langweilten sich sogar zu Tode und ihre Leichen mussten in den Pausen entsorgt werden, damit kein Verwesungsgeruch die Spiele zusätzlich trübte.
Schließlich begehrte das Volk auf und verlangte lauthals nach Ritterduellen. Und der König erfüllte ihnen ihren Wunsch sofort. Nach den ersten Massakern war das Volk wieder total zufrieden und zurück blieb der Bauer Quid, der mürrisch aus der Wäsche schaute, weil er mit seiner Idee der Nächstenliebe auf Granit gebissen hatte.

 

Hallo San,

dieser 2. Teil ist besser gegliedert als 1, weil mehr Absätze drin. Es ist schöner zu lesen.

Der König ist wunderbar wiedersprüchlich. Das einzige dem er treu bleibt ist dem Essen.

Bei deinen Figuren komme ich noch nicht so ganz mit. Mal gewinnt Quid, dann wieder beist er auf Granit.

Du machst immer noch Denkfehler.
Zitat: König Crudelix glaubte, nicht richtig zu hören. ,,Was ist denn Nächstenliebe?“, fragte er seinen Berater. ,,Liebe Deinen Nächsten so wie dich selbst – hat irgendeiner namens Jassus oder so gesagt – wurde zum Dank ans Kreuz geschlagen!“

==> Wir sind im Mittelalter! Wo lebt denn dein König? Wo befindet sich Terra? Ich dachte das sei in Europa, und da weiss der Berater nicht das es Jesus gab und der König hat noch nie was von Nächstenliebe gehört? Undenkbar!

Und wiedersprichst dir hier selbst:
Zitat:,,Bitte was? Meine Ritter haben es nicht geschafft den aufrührerischen kleinen Bauern zu verhaften? Man lasse die beiden Ritter verhaften und hinrichten!“ Erschrocken zuckten die Beiden zusammen. Wachleute kamen und führten die Beiden hinweg. ,,Wann sollen die beiden Ritter denn hingerichtet werden, Eure Majestät?“, fragte Orakulus. ,,Karfreitag!“, antwortete der König und verschwand zum Mittagessen.

==> Jetzt lässt dein König die beiden Wachen einfach hinrichten, aber Quid hat er in deiner letzten Folge leben lassen, obwohl der auch nicht gemacht hat, was er wollte. Und jetzt lässt er die beiden Ritter am Karfreitag hinrichten. Das ist ein christliches Fest. Da ist es doch doppelt unglaubwürdig, dass er noch nie was von Jesus gehört hat. Schließlich ist das der Tag an dem selbiger gekreuzigt wurde.

Die beiden jetzt mal als Beispiel. Ausserdem gibt es wieder ein paar Wörter wo ich sagen würde, dass du vorher besser über ihre Bedeutung nachdenkst.

Ansonsten fand ich diese Geschichte um einiges besser als die letzte, was daran liegt, das sie mich ein paar mal dazu gebracht hat herzlich zu lachen. :-D

Die Anderen Kritikpunkte schicke ich dir als PN.

Schreibst du noch weitere Folgen? Ich würde sehr gerne lesen, wie es mit Quid, König Crudelix und Orakulus weiter geht.

mit freundlichen Grüßen
DracheBarbara

 

Vielen Dank auch hier wieder für deine kostruktive Kritik!
Vielleicht schreib ich noch mal zwei weitere Folgen.
Bin ab Montag aber erst mal ne Woche im Urlaub, wird also was dauern...

 

Hallo San,

ich freu mich schon drauf.
Einen schönen Urlaub.

Mit freundlichem Gruß
DracheBarbara

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom