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Just like the night

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27.05.2009
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Just like the night

„Bist du da?“ Ich lächelte in die Dunkelheit. Ich hörte seinen angespannten Atem. Ich war schon lange hier, er war erst gerade gekommen, ich spürte, dass er gerannt war und roch die Stadtluft um ihn herum. Plötzlich hörte ich ihn grinsen. „Ich weiß, dass du da bist.“ Ich sagte nichts, im Dunkeln lächelten wir uns an, blind und nur auf die paar Sinne beschränkt, die uns jetzt noch blieben. Ich hörte nicht, wie er einen Schritt machte, meine Augen waren nie so blind gewesen, meine Ohren hatten nicht die feine Gabe, so klar und deutlich zu lauschen. Im nächsten Moment nahm er meine Hand. Ich schloss die Augen und atmete seinen Duft ein, der jetzt über mich hereinbrach und mich in dieser stillen, blinden Leere umhüllte. Ich lehnte mich sachte nach vorne, in seine Arme und wir hielten einander fest, denn jetzt waren wir beide vereint gegen die Dunkelheit, die plötzlich bedrohlich geworden war. Denn wir waren zusammen. Und jetzt durfte die Schwärze uns blind, taub und stumm machen.
Die Abstellkammern der Schule sind auch jetzt noch dunkel und still. Fällt ein Licht herein, tanzen Staubkörner, geblendet und sinken dann wieder herab, friedlich zurück, dorthin, wo das Licht sie nicht erreicht. Korn um Korn legt sich auf den Fußboden, Spuren von streichelnden Fingern, tastenden, suchenden Schritten verblassen langsam und verschwinden, wie im Schnee. Die Spinnweben werden größer und verteilen sich, geduldig spinnt die Spinne das Netz, das tausend Geheimnisse birgt, Geflüster und niemand kommt dahinter, was es ist, wenn es um einen herum plötzlich nach Märchen schmeckt und sich etwas Beruhigendes um die Gedanken legt, wie das Netz um die Fliege oder der Staub auf dem Fußboden.

 

Hallo!

Ich finde deine Geschichte nicht schlecht und dein Schreibstil ist auch sehr gut. :thumbsup:
Aber ich denke, Du kannst noch viel mehr daraus machen!

Besonders der zweite Teil gefällt mir. Den würde ich an deine Stelle auch so lassen. Alles wirklich sehr schön geschrieben.
Aber den ersten Teil könntest du vielleicht noch etwas ausschmücken. Es ist alles ziemlich kurz und deshalb auch, finde zumindest ich, etwas schwer zu verstehen.

Plötzlich hörte ich ihn grinsen.

Ein Grinsen zu hören dürfte den meisten Menschen ziemlich schwer fallen.;)
Vielleicht änderst du das in 'Plötzlich spürte ich sein Grinsen' oder irgendsowas.


Ganz liebe Grüße

Magdalena

 

Hi JohannasVisions!
Erstmal ein paar Sachen zur Sprache:
"Fällt ein Licht herein" Licht kann man nicht zählen, außerdem tanzen die Staubkörner ja nicht wegen dem Licht, sonder wegen dem Luftzug, wenn man z.b. die Tür öffnet.
" wie das Netz um die Fliege" Irgendwie ist die Grammatik in dem Satz etwas krumm, außerdem hast du je ein Fliege im - ich nehme an - Spinnennetz gesehen. Besonders beruhigt wirken die nicht, eher leicht panisch.
"Plötzlich hörte ich ihn grinsen." Ich würde auf die Info verzichten. Das schränkt die Sinne noch weiter ein.
". Ich hörte nicht, wie er einen Schritt machte," Woher weiß sie es dann?
Übrigens: hat er beim Reinkommen nicht die Tür aufgemacht, so dass Licht reingefallen ist?
"Denn wir waren zusammen." Stellt inhaltliche Wiederholung dar.
" und nur auf die paar Sinne beschränkt" Nur das Sehen fällt weg, irgendwie ist dass dann eine Wiederholung und es klingt nach mehr Sinnen, die Wegfallen.
Ich finde deine Geschichte eigentlich ein wenig zu kurz und unpersönlich. Die Personen tuen nichts was sie unaustauschbar macht. Mich würde auch interessieren, warum sich die beiden in der Abstellkammer treffen. Trotzdem hat sie mir ganz gut gefallen. V.a. der Übergang von Vergangenheit zu Gegenwart.
Sonnige Grüße
Cathy

 

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