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Jpeg

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20.07.2016
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Jpeg

Als Julian aus dem geöffneten Fenster blickte, sah er wie jeden Abend die flackernde Straßenlaterne, deren dumpfes Licht sich unter lautem Surren an den Wänden seines Schlafzimmers abbildete. Er hatte sich mittlerweile daran gewöhnt und vermied es möglichst, in den warmen Sommernächten die Jalousien zu schließen. Während er auf dem Bett saß fiel ihm das erste Mal auf, wie schön der Kontrast war, den das Licht der Straße gemeinsam mit dem bläulichen Licht des digitalen Bildschirms bildete, der sich auf der Kommode in der Ecke seines Schlafzimmers befand und gerade eine Bilderreihe seines letzten Urlaubs in Nizza zeigte. Das Teil war ein Geschenk seiner Mutter gewesen, als er nach Monaten der vergeblichen Suche, endlich einen Job fand.
„Mama, es laufen einfach zu viele Psychologiestudenten herum. Das ist aussichtslos ....“, hatte er versucht ihr immer wieder zu erklären.
Umso überraschter war er, als er einen Anruf der Justizanstalt Josefstadt bekam, die ihm einen bezahlten Praktikumsplatz anbot. Damals war er außer sich und konnte nicht fassen, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, an dem er endlich ausziehen und auf eigenen Beinen stehen konnte.

Heute, drei Jahre später, war der ein fester Bestandteil des Psychologenteams der JVA und führte das Leben von dem er eigentlich immer geträumt hatte. Hätte er damals geahnt, wie sehr die Entscheidungen, die er tagtäglich treffen musste an ihm nagen würden, hätte er sich vermutlich anders entschieden. Er konnte sich an keinen Abend erinnern, an dem er nicht mindestens vier Biere gekippt hatte, um zumindest ein wenig Schlaf zu finden. Eine dieser Entscheidungen traf er am heutigen Vormittag. Ein von ihm verfasstes Gutachten, nahm einem Familienvater die Möglichkeit, aus der Haft entlassen zu werden. Er wusste nicht mehr genau wie der Mann hieß, doch an die Gesichter der Familie konnte er sich sehr gut erinnern. Die graublauen Augen seiner Frau strahlten nichts als Hass aus. Den gleichen Hass, den ihm schon so viele Augen entgegenbrachten und der ihn nicht losließ.

Ein lautes Wummern riss ihn aus seinen Gedanken. Er sah aus dem Fenster und erkannte das blinkende Licht eines Helikopters am schwarzen Nachthimmel. Wie jeden Abend ging er zum Fressnapf seines Katers und befüllte ihn mit Trockenfutter. Er wartete darauf, dass Moustache ohne Eile um die Ecke stolziert kam, so wie er es von ihm kannte. Doch er wartete vergebens. Julian ging durch die Zimmer und rief nach ihm, aber der rote Kater mit dem weißen Fleck im Gesicht, der an einen Schnauzer erinnerte, schien wie vom Erdboden verschluckt. Er kehrte ins Schlafzimmer zurück, um in den Kästen nachzusehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass er ihn versehentlich eingeschlossen hätte.

Als er den Raum betrat, sah er zuerst warum sein Kater nicht aufzufinden war. Er hatte vergessen das Fenster zu schließen und das angrenzende Vordach glich einer Einladung in die Freiheit. Plötzlich beschlich ihn ein seltsames Gefühl. Irgendetwas war anders als noch ein paar Minuten zuvor. Er sah sich um, nahm auf den ersten Blick jedoch keine Veränderung wahr. Erst als er in die Ecke sah, merkte er, was ihn irritierte. Das Bild seines Digitalen Bilderrahmens hatte sich verändert. Er zeigte keine Urlaubsbilder mehr, sondern Moustache. In drei schnellen Schritten stand er an der Kommode und sah sich die Bilder genau an. Es bestand kein Zweifel, es handelte sich um seinen Kater. Doch wo befand er sich?
Scheiße, was ist hier los?! Julian konnte seinen Herzschlag im gesamten Körper spüren.
Der Raum in dem Moustache auf dem Foto saß, sah aus wie sein Kellerabteil. Er erinnerte sich daran, dass seine Mutter ihm bei der Überreichung des Geschenks stolz mitteilte, dass das Gerät über WLAN verfüge und er sich damals fragte, ob seiner Mutter bewusst war, was WLAN überhaupt sei. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen und blickte aufgelöst den Raum, unsicher nach was er eigentlich suchte. Was sollte er tun? Was passierte hier gerade? Entgegen jeglicher Vernunft rannte er die zwei Stockwerke hinunter, um zu seinem Kellerabteil zu gelangen. Seine Hände zitterten heftig sodass er Mühe hatte die Tür zu öffnen, doch schon als die Tür nur einen kleinen Spalt offen war, kam Moustache kläglich maunzend herausgeeilt. Julian nahm ihn auf den Arm und versuchte ihn, wie auch sich selbst, zu beruhigen. Der Kater schien ok zu sein. Er versuchte seine Gedanken zu sammeln und zu verstehen, was zur Hölle hier vor sich ging. Jemand hatte Moustache eingefangen, hier und in dem Keller eingesperrt haben. Man musste wohl über keine großartigen Hackerkenntnisse verfügen, um ein Smartphone mit dem digitalen Bilderrahmen verbinden zu können. Doch welches kranke Hirn kam auf so eine Idee? Er fasste den Entschluss die Polizei zu informieren und ging, merklich langsamer als zuvor, wieder zurück.

Bei seiner Wohnung angekommen merkte er, dass er wohl die Wohnungstür offen gelassen hatte. Sein Gefühl sagte ihm er solle auf keinen Fall hineingehen, doch nach kurzem Zögern rang er sich durch. Er setzte leise einen Schritt vor den anderen. Der Boden knarrte unter seinen Füßen. Noch nie war ihm das so sehr aufgefallen wie in diesem Moment. Durch die Schlafzimmertür fiel sein erster Blick auf den Bilderrahmen, der an derselben Stelle wie zuvor stand und jetzt wieder ihn selbst und drei seiner Freunde, am Strand mit einer Wassermelone in der Hand zeigte. Davor auf dem Bett lag das Telefon. Er hätte es nicht gesehen, hätte nicht die kleine LED Leuchte geblinkt, die einen schwachen Akku signalisierte. Vier Schritte später hatte er das Telefon in der Hand und wollte so schnell wie möglich die Wohnung verlassen, als er im Augenwinkel bemerkte, dass das Bild am digitalen Bilderrahmen erneut wechselte. Das mulmige Gefühl in seiner Magengegend breitete sich wie ein Lauffeuer am ganzen Körper aus. Das Foto war keines, das er geschossen hatte. So viel erkannte er. Um was es sich handelte konnte Julian, jedoch nicht erkennen. Das Bild war mit einer Infrarotkamera geschossen worden. Er trat ganz nah an den Bilderrahmen heran. Das Bild zeigte dieses Zimmer. Eine Person stand am Bett und hielt etwas in der Hand. Es war er selbst. Es war er selbst vor wenigen Sekunden! Doch was war der dunkle Fleck hinter ihm? Als Julian erkannte was, oder besser wer hinter ihm stand, durchfuhr ihm die Angst und das Adrenalin wie ein elektrischer Schlag. Als er sich auf der Stelle umdrehte, fiel ihm der Name des Mannes ein, zu dem die Frau gehörte, deren hellblauen, hasserfüllten Augen sich in dem Messer in ihrer Hand spiegelten.

 
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Hi Luke Skywriter,

ich kann mich mit dem Spannungsbogen deiner Gesichte nicht so richtig anfreunden. Mir ist am Anfang zu viel Bla, dann gerät es richtig ins Rollen und endet schließlich am Punkt maximaler Spannung, und zwar relativ abrupt und unbefriedigend. Dass er Psychologie studiert und in der JVA arbeitet, habe ich zwischenzeitig wieder vergessen, während er seinen Kater sucht, aber ein Aha-Effekt blieb bei mir aus, als es im letzten Satz wieder aufgegriffen wurde. Reicht mir nicht für eine Pointe.

Fehler habe ich relativ wenige gefunden, was mir gefällt. :)

deren hellblauen, hasserfüllten Augen
Satz nicht konsequent geändert, nehme ich an.

drei Jahre später, war der ein fester Bestandteil
Er?

Der Kater schien ok zu sein.
Nee. Das schreibt man nicht. Ich finde schon "okay" grenzwertig. :D

doch nach kurzem Zögern rang er sich durch.
Habe ich so noch nie gehört, auch wenn klar ist, dass er sich dazu durchringt, hineinzugehen. Klingt komisch.

Während er auf dem Bett saß Komma fiel

Grundsätzlich würde ich noch auf ein paar Füllwörter verzichten, zum Beispiel:
er hatte sich mittlerweile daran gewöhnt
Ist nicht extrem bei dir, aber ich denke, dass es einem Text nie schadet, sich bei jedem einzelnen Wort zu fragen: brauche ich es wirklich?

Hoffe, dass das jetzt nicht zu negativ klang. Ich finde deinen Schreibstil insgesamt ok (:D), und man merkt, dass du schon ein Gefühl für Worte besitzt.

Beste Grüße
imperfektionist

PS: Die Bedeutung des Titels ist mir bis jetzt entgangen. Julians Psycho Erd-Geschoss??

 

Hallo Luke Skywriter

Das Problem bei dem Text ist, dass vieles als Selbstzweck daherkommt - es passiert, weil es die Geschichte eben so will, nicht weil sich das Geschehene sinnvoll zu einer Geschichte zusammenfügen lässt.

Im Prinzip beschreibst du ein Szenario, wie ein Angreifer in ein fremdes Haus eindringt und den Protagonisten angreift und vermutlich tötet. Aber darüberhinaus erzählst du nichts oder reißt es höchstens an (bspw. die Alkoholprobleme). So funktioniert Spannungsliteratur nicht. Du kannst nicht einfach einen "spannenden" Moment rauspicken und alles andere weglassen. Lebendige Figuren und einen ausgearbeiteten Konflikt vermisse ich, dementsprechend kannst du auch keinen Spannungsbogen kreieren.

Warum hat es die Frau, deren Mann wegen Julian nicht entlassen worden war, bspw. auf die Katze abgesehen (und klopft nicht einfach an der Tür)? Was soll das mit dem Bilderrahmen? Das sind ja per se keine schlechten Einfälle (vor allem dass er kurz vor seinem Tod im Dunkeln fotografiert wird und das Bild im Rahmen sieht, finde ich richtig gut), aber die passen da halt überhaupt nicht rein, deshalb sehe ich sie als Selbstzweck. Die Frau ist wütend auf Julian, warum sticht sie ihn nicht einfach auf offener Straße ab (dann muss sie auch nicht die Katze in den Keller sperren um in die Wohnung zu kommen)?

Ich rate dir, mehr in die Charakterisierung deiner Figuren zu investieren. Wenn man eine Figur "kennt", wird es auch spannender, wenn sie in Gefahr gerät. Es ist immer gut, wenn man es als Autor schafft, Gefühle auf Seiten des Lesers für die Figuren aufzubauen - das können natürlich auch negative Gefühle sein. Gleichgültigkeit jedoch ist das Schlimmste, was passieren kann.

imperfektionist

PS: Die Bedeutung des Titels ist mir bis jetzt entgangen. Julians Psycho Erd-Geschoss??

Der Titel ist vermutlich eine Referenz auf das elektronische Format der Bilder im digitalen Bilderrahmen.

Grüsse,
Schwups

 

Hallo Luke Skywriter,

ich fand deine Geschichte durchwachsen, aber keinesfalls schlecht. Teilweise war es sogar spannend, z.B. als der Kater weg war. Damit kriegt man mich als Katzenbesitzer immer dran ;-)

Die Idee mit dem mystischen elektronischen Bilderrahmen, der anzeigt, was er eigentlich nicht anzeigen dürfte, finde ich ganz gut.

Kommen wir nun zu dem, was weniger gut ist. Zum einen der lange Einstieg, den auch imperfektionist bereits bemängelt hat. Meiner Meinung nach könntest du direkt hier einsteigen: "Er sah aus dem Fenster und erkannte das blinkende Licht eines Helikopters am schwarzen Nachthimmel."
Eine KG solle nämlich immer mittendrin anfangen.

Das Ende ist tatsächlich etwas unbefriedigend. Was passiert mit dem Protagonisten? Schafft es wenigstens der Kater? Bleibt leider alles unklar.

Und als letztes noch: ich fände es besser, wenn du die Gefühle deines Helden etwas mehr detaillieren würdest. Z.B. als er aus dem Keller zurück in die Wohnung kommt. Du schreibst zwar, dass er das Gefühl hatte, besser nicht in die Wohnung zu gehen, aber das alleine ist zu flach. WAS fühlt er denn? Angst? Krampft ich sein Bauch zusammen? Hat er dieses charakteristische Zucken im linken Augenlied, das ihn schon als Kind immer zuverlässig vor Gefahren warnte?

Fazit: Nicht schlecht, aber auch nicht gut. Auf jeden Fall ausbaufähig! Hoffe, du arbeitest am Text und stellst eine neue Version hier ein.

 
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Während er auf dem Bett saß[,] fiel ihm das erste Mal auf,

Das Teil war ein Geschenk seiner Mutter gewesen, als er nach Monaten der vergeblichen Suche, [kein Komma] endlich einen Job fand.

hatte er versucht[,] ihr immer wieder zu erklären.

Hätte er damals geahnt, wie sehr die Entscheidungen, die er tagtäglich treffen musste[,] an ihm nagen würden,

Ein von ihm verfasstes Gutachten, [kein Komma] nahm einem Familienvater die Möglichkeit, aus der Haft entlassen zu werden. Er wusste nicht mehr genau[,] wie der Mann hieß,

Als er den Raum betrat, sah er zuerst[,] warum sein Kater nicht aufzufinden war. Er hatte vergessen[,] das Fenster zu schließen[,] und das angrenzende Vordach glich einer Einladung in die Freiheit.

Seine Hände zitterten heftig[,] sodass er Mühe hatte[,] die Tür zu öffnen, …

Er konnte keinen klaren Gedanken fassen und blickte aufgelöst [in/durch?] den Raum,
unsicher[,] nach was [schöner: wonach] er eigentlich suchte.

Seine Hände zitterten heftig[,] sodass er Mühe hatte[,] die Tür zu öffnen,

Er versuchte[,] seine Gedanken zu sammeln und zu verstehen, was

Er fasste den Entschluss[,] die Polizei zu informieren[,] und ging, merklich langsamer als zuvor, wieder zurück.

Sein Gefühl sagte ihm[,] er solle auf keinen Fall hineingehen, doch nach kurzem Zögern rang er sich [dazu] durch.

und jetzt wieder ihn selbst und drei seiner Freunde, [kein Komma] am Strand mit einer Wassermelone in der Hand zeigte.

Nein, Luke, Kommas setzt man nicht aufs Geratewohl und nein, sie sind auch nicht lediglich eine Marotte sadistischer Deutschlehrer, damit die ihre Schüler schikanieren können, sondern (Zitat Wikipedia) „… sie dienen zur Strukturierung des Satzes und trennen bestimmte Elemente voneinander: So werden sie im Deutschen zwischen Hauptsätzen und Nebensätzen, aber auch zwischen einzelnen Elementen einer Aufzählung gesetzt. Ebenso werden Appositionen und Nachstellungen durch Kommas vom Rest des Satzes abgetrennt. Daher sind Kommafehler keine Nebensächlichkeiten, sondern Grammatikfehler.

Und eine derartige Menge augenscheinlicher Grammatikfehler stehen einem literarisch sein wollenden Text einfach nicht zu Gesicht.
Ich bitte um Verbesserung. Die Lesbarkeit der Geschichte kann dadurch nur gewinnen.

Ach ja, und noch was:

Jemand hatte Moustache eingefangen, hier und in dem Keller eingesperrt haben.
Das nix sein gut Deutsch. :Pfeif:

Willkommen hier, Luke

offshore

 

Hallo Luke Skywriter

Vorne weg: Die Kommasetzung nervt wirklich. Wenn Du mit den Regeln große Probleme hast, empfehle ich die Duden Korrektor Software. Funktioniert leider nur mit Word.

Die Geschichte selbst ist schon gamz gut erdacht. Wenn auch ziemlicher Standard, also nicht sehr überraschend, wenn man einschlägige Psychothriller kennt. Ein bisschen fehlt das Mitfiebern mit dem Opfer. Etwas mehr Nähe zu ihm erzeugt man durch eine deutlichere Charakterisierung - natürlich in eine allgemein sympathische Richtung. Wenn mir die Figur fremd bleibt, dann hàlt sich die Empathie in Grenzen und ich zittere nicht mit ihm.
Ich denke, das kriegst Du hin. Talent zum Schreiben hast Du auf jeden Fall. Jetzt müsste nur am Handwerk gefeilt werden.
Und an den Kommas.

Grüße, Kellerkind

 

Hallo an alle!

Vorab ein großes Dankeschön, dafür dass ihr eure Zeit dem Lesen meiner Geschichte, Korrekturen und Verbesserungsvorschlägen gewidmet habt. Jedes Kommentar ist für mich vollkommen nachvollziehbar. Ich habe bereits mit der gründlichen Überarbeitung begonnen und möchte dabei all eure Anregungen und Hilfestellungen mit einbinden. Ich strebe eine Finalisierung in den nächsten Tagen an und hoffe, dass ich wieder mit ähnlich großer Resonanz rechnen darf :) Mein Problem mit der Kommasetzung war mir bewusst, das Ausmaß bis dato jedoch nicht ;) Danke für eure Tipps und Korrekturen, auch diesbezüglich. Insbesondere die Extramühe mit dem Suchen des passenden Wikipedia-Zitats hat mich beeindruckt ;).

Viele Grüße,

Luke Skywriter

 

Vorne weg: Die Kommasetzung nervt wirklich. Wenn Du mit den Regeln große Probleme hast, empfehle ich die Duden Korrektor Software. Funktioniert leider nur mit Word.

Ohne dieses Programm selbst ausprobiert zu haben, möchte ich behaupten, dass du dir die Ausgabe sparen kannst. Ich habe schon den einen oder anderen Text gesehen, der nach Aussage der Autoren durch diese oder eine ähnliche Software gelaufen war und immer noch eine grausliche Kommasetzung hatte. Das rührt m.E. daher, dass man Kommas nur dann richtig setzen kann, wenn man den Sinn eines Satzes erfasst hat. Und dass können Computer nun mal leider noch nicht - außer in den einfachen Fällen, und die Handvoll Regeln dafür kann (und sollte) man ruhig selbst lernen.

Grüße vom Holg ...

 

Auch wenn Holgs Formulierung

The Incredible Holg schrieb:
... die Handvoll Regeln
einigermaßen euphemistisch klingt, ein Buch mit sieben Siegeln ist die Kommasetzung tatsächlich nicht - zumindest nicht, wenn man einmal kapiert hat, welche Aufgabe das Komma in der Zeichensetzung des Deutschen überhaupt hat.
Und wem dieses Verständnis (bzw. generell ein tieferes Verständnis unserer Schriftsprache) ein Anliegen ist, dem empfehle ich gerne diese Seite, die zumindest mir schon weit erhellendere Einsichten beschert hat, als es z.B. der vermeintlich unfehlbare (darüber hinaus allerdings schnarchlangweilige) Duden jemals könnte.

 

Entschuldigung, falls ich zu weit vom Thema abweiche.

Die Seite belleslettre finde ich auch sehr hilfreich und unterhaltsam.
Zu meinem Vorschlag: Einer Software sollte man grundsätzlich nicht das Denken überlassen, sondern als Werkzeug gebrauchen. Die Duden App schlägt nur vor, wo ein Komma nötig sein könnte und motiviert den Schreiber dadurch, sich mit den Regeln auseinander zu setzen. Der positive Effekt besteht darin, dass man so automatisch ein besseres Gefühl für die Kommaregeln entwickelt. Kritiklose Übernahme der Vorschläge ist natürlich nicht Sinn des Programms. Aber wenn man gar nicht ahnt, wo ein Komma fehlt, kann es wirklich nützlich sein.
Ich hatte auch große Probleme, auch durch die Reform, die sich durch die Arbeit mit dem Korrektor deutlich verringert haben.

Grüße
Kellerkind

 
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Hallo Luke,

mir gefällt die Grundidee "Digitaler Bilderrahmen zeigt unheimliche Fotos". Leider wurde um diesen Plot nicht viel gestrickt. Der Einstieg ist meines Erachtens nicht so recht gelungen und das Ende ist quasi nicht vorhanden, ganz so als ob mindestens ein Absatz fehlt.

Zu viele Geschichten fangen damit an, dass jemand aus dem Fenster guckt oder gerade aufwacht. Wenn man es vermeiden kann, sollte man einen individuelleren Einstieg wählen. Die Laterne ist ja auch irrelevant, es ging dir ja vermutlich eher um die Wirkung des Lichteinfalls im Zimmer. Diese Wirkung sieht man aber nicht, wenn man aus dem Fenster starrt.

Ich finde es etwas schade, dass du nicht stärker auf den erlebten Vormittag eingegangen bist, der ja auch Spannungspotential hat. Stattdessen hätte ich das Element der Jobsuche komplett weggelassen, da es wenig bis gar nichts zur Geschichte beiträgt.

Was soll die Passage mit dem Helikopter bezwecken, bei dem der Protagonist schon wieder aus dem Fenster schaut? Wir erfahren nicht, was der Protagonist denkt, deshalb wirkt die Stelle deplatziert.

Welche Kästen sind im Schlafzimmer, Wäschekörbe?

Die Auflösung "Irre Frau rächt sich, in dem sie dem Bilderrahmen manipuliert" ist nicht glaubwürdig. Warum sollte sie das tun, wenn sie offensichtlich zur gleichen Zeit den Mord plant? Ich hätte einen vergleichbaren Plot so aufgelöst, dass ein katzenhassender Nachbar den Protagonisten mit dieser Masche anonym vertreiben will.

Auch ich bin über die vielen Kommafehler gestolpert ...

Trotzdem habe ich mich wegen der Grundidee ganz gut unterhalten gefühlt. Weiter so!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Luke,

ich bin auch neu hier und gehe erst mal nur nach meinem Lesegefühl. Und da stelle ich fest, dass es am Anfang zu viele Details (Jobsuche) gibt, die dann aber keine weitere Rolle spielen, aber Aufmerksamkeit von der Spannung wegnehmen.
Es sollte etwas schlüssiger sein, warum die Katze so wichtig ist im Sinne von "...mein einziger Begleiter...der einzige, der mich nicht kritisiert/verdammt, wenn er mich anblickt..." usw.
Die Idee mit dem Bilderrahmen finde ich klasse, könnte man auch noch etwas ausbauen. Gerade zum Schluss hin.

Aber trotzdem gute Unterhaltung, hoffe auf mehr!

Beste Grüße
Wolkengaenslein

PS: Auch mir fällt es schwer, Kommas richtig zu setzen. Da müssen wir uns wohl nochmals Nachhol-Unterricht gönnen :Pfeif:

 

Eure Tipps (und Links/Empfehlungen) sind klasse! Vielen herzlichen Dank! :)
Ich stecke gerade mitten in der Überarbeitung, benötige dafür nur anscheinend etwas mehr Zeit als gedacht. Ich versuche den Figuren mehr Leben einzuhauchen, der Geschichte mehr Sinn zu verleihen und letzten Endes dieses teuflische Komma-Problem in de Griff zu bekommen ;) Doch ich verspreche, dass es eine neue Version von Jpeg geben wird.

Viele Grüße
Luke

 

und letzten Endes dieses teuflische Komma-Problem in de Griff zu bekommen

Ja, diese tückischen kleinen Biester machen einem wirklich das Leben schwer ... verpieseln sich klammheimlich von dort, wo man sie hingesetzt hat, tauchen dann dort wieder auf, wo man sie am wenigsten erwartet ... :lol:

Grüße vom Holg ...

 

Hallo Luke,

meinen Vorkritikern ist nichts hinzuzufügen. Auch ich fand die Geschichte etwas gewollt und die Spannungselemente beliebig. Das mit dem digitalen Bilderrahmen ist im Ansatz ein guter Gedanke, diese Maßnahme passt aber in meinen Augen wirklich nicht zu einer Ehefrau, die das Gutachten gegen ihren Mann rächt, eher zu einem Sadisten, der sich an der Angst seines Opfers labt und darüberhinaus zufällig auch den Bilderrahmen hacken kann.

Der Titel sagt, glaube ich, Computer- und Fotografielaien nichts.

 

Hi Luke,

Im gegensatz zu meinen vorrednern fand ich die geschichte bis auf das ende ganz gut. gerade die technikaspekte mit dem bilderrahmen etc. haben mich - als grafiker - angesprochen. für mich gab es spannende momente (z.B. als die katze verschwand). leider ist mir das ende zu abrupt. aber ich bin mir sehr sicher, dass du aus dieser geschichte noch einiges rausholen kannst!!

lg p.

 

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