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Jo und Fatora

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16.03.2003
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Jo und Fatora

Jo und Fatora

Lässig lehnte sich Jo an das Geländer des großen Balkons. Nahe am Horizont sah sie ein Raumschiff aufsteigen. "N ganz schöner Brocken," dachte die junge Frau bei sich. "Wahrscheinlich einer der Erzfrachter."
"Hier bist du also, Jo."
Die Angesprochene drehte sich um. "Oh, hallo Fatora."
"Warum sprichst du mich nicht so an, wie es sich gehört?," beschwerte sich die Prinzessin.
"Hier sind wir unter uns," antwortete Jo. "Ich finde, so lange kein anderer dabei ist, brauchen wir nicht so förmlich zu sein."
Es war für jeden ersichtlich, das die Prinzessin und ihre Dienerin von zwei verschiedenen Welten stammten. Fatora hatte, wie die meisten Bewohner ihrer Welt, eine fast bronzefarbene Haut und hellblonde Haare. Jo dagegen war blass, mit vielen Sommersprossen, dazu kupferrotes Haar.
Fatora kam näher, dabei fiel ihr Blick auf Jos Bluse. Die Prinzessin stutzte. "Knöpf deine Bluse zu," befahl sie, "du hast da ja nichts drunter."
Jo fasste sich an die Brust. "Meine Oberweite ist nicht sehr groß," stellte sie fest, "aber gleich 'Nichts' zu sagen..."
Zuerst musste die Fatora schlucken, doch dann begann sie zu lachen. "Du weist genau, wie ich das meinte," sagte sie, sobald sie sich wieder beruhigt hatte. "Zieh dir wenigstens einen BH an."
Jo seufzte. Hannard hatte ein tropisches Klima, im Gegensatz zu Jos Heimatwelt, die eher ein gemäßigtes Klima hatte. Für Jo war auf dieser Welt immer Hochsommer. Dazu kam noch, das die Hauptstadt, an deren Rand auch der Palast lag, nahe am Äquator war.
"Würd ich mich nicht dauernd mit Sonnenschutz eincremen, hätt ich schnell ein Problem," überlegte sie.
"Erinnerst du dich noch, wie wir uns kennen gelernt haben?," fragte Fatora.
"Ja, es ist jetzt drei Monate her."

Prinzessin Fatora hatte den Entschluss gefasst, sich unters Volk zu mischen. Sie wollte aus erster Hand erfahren, was man 'auf der Straße' von der Politik dachte. Die Prinzessin hatte sich die Kleider einer ihrer Zofen ausgeliehen. Dann hatte sie sich von der Zofe noch so frisieren und schminken lassen, wie es im 'einfachen Volk' Mode war. Fatora dachte, das ein Dienstmädchen, das ihren freien Tag mit einem Stadtbummel verbrachte, nicht auffiel.
Jo saß in einer Kneipe am Rande des Raumhafens am Tresen. Sie nippte an ihrem Bier. "Das läuft nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Seit ich hier bin, hab ich noch keinen annehmbaren Job gefunden."
Eine Junge Frau setzte sich an den Tresen. Der Kleidung nach ein Dienstmädchen aus gehobenem Hause. "Keine gute Idee Kleines," überlegte Jo, "in Hafenkneipen herrschen raue Sitten. Das kann für dich sehr unangenehm werden."
Ein breitschultriger narbengesichtiger Mann setzte sich neben das Dienstmädchen. "Ein Bier," bestellte er, "und noch ein Bier für meine neue Freundin." Dabei deutete er auf seine Nachbarin.
"Wie komm ich hier wieder weg," überlegte sich Fatora. "Der Kerl macht mir Angst." Sie zitterte. Als das Bier kam, nahm sie einen kräftigen Schluck um sich zu beruhigen.
"Sie hat das Bier angenommen," bemerkte Jo entsetzt, "wenn sie jetzt einen Rückzieher macht, gibt es Ärger."
"Danke für das Bier," sagte Fatora, "aber ich muss nach Hause." Sie wollte aufstehen.
"Moment," sagte der Mann, "ich hab dir einen Gefallen getan, jetzt musst du auch mir einen Gefallen tun." Er riss das vermeintliche Dienstmädchen an der Schulter zurück. Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen, dabei griff er ihr unter den Rock. Fatora wehrte sich, aber der Mann war ihr an Kraft weit überlegen. Er schien ihre Schläge nicht zu spüren.
Dann bekam er einen Schlag auf die Schulter. "Das reicht," stellte Jo fest, "du hast deinen Spaß gehabt. Lass sie gehn."
"Was mischst du Hänfling dich ein?," wollte der Mann wissen. "Willst du die Kleine haben?"
"Das nicht. Aber ich denke für einen Schluck Bier hast du mehr als genug zurückbekommen."
"Nein. Wenn soll sie mir auch alles geben."
"Ich mach dir n Vorschlag," sagte Jo zu dem Mann: "Wir kämpfen um sie. Wenn du gewinnst, kannst du mit ihr machen was du willst. Wenn ich gewinne, überlässt du sie mir."
"Gut, lass uns vor die Tür gehn."
Sie gingen nach Draußen. Fatora und ein großer Teil der Kneipenbesucher folgten ihnen. Schnell hatte sich ein großer Kreis um die beiden Kontrahenten gebildet. Wetten wurden abgeschlossen. Eine zeitlang umkreisten sich die beiden nur. Jeder schien eine Lücke in der Deckung des Anderen zu suchen.
Dann ging es sehr schnell. Mit einem Schrei stürmte der Mann vor. Jo sprang fast senkrecht hoch, im Sprung drehte sie sich. Ihr Fuß traf dem Mann seitlich am Kopf. Er taumelte noch zwei Schritte, dann schlug er der Länge nach hin.
Jo nahm Fatora an die Hand. "Lass uns hier schnell verschwinden," sagte die Rothaarige.

"Ich hatte dich danach gefragt, wie ich dir danken kann," erinnerte sich die Prinzessin. "Und du hast mir dann gesagt, das du Arbeit suchst."
"Und da dein Vater einverstanden war, bin ich nun deine persönliche Leibwächterin," ergänzte Jo.
"Seit du hier bist, hast du auch unsere Welt beeinflusst, Jo."
"Wie das den? Ich begleite dich zwar fast immer zu deinen Terminen, aber ich misch mich nicht ein."
"So meinte ich das auch nicht. Aber seit du mich begleitest, sieht man hier immer mehr Frauen, die Hosen tragen. Viele tragen nun die Haare kürzer, und es gibt sogar welche, die sich die Haare rot färben. Sie wollen anscheinend so sein wie du."
"Is mir noch gar nicht aufgefallen."
"Fast alle meine Zofen haben sich die Haare geschnitten."
"Wenn sie meinen." Jo zuckte mit den Schultern.
Das sie Hosen und kurze Haare trug hatte vor allem praktische Gründe: Hosen engten sie nicht so ein wie Röcke, und kurze Haare waren schwerer zu fassen als lange. Das konnte in einem Kampf endscheidend sein. Außerdem trockneten kurze Haare nach dem Waschen schneller.

Am nächsten Tag nahm Fatora an einer Kabinettssitzung teil. Ihr Vater, König Gorry III, leitete die Sitzung. Die Prinzessin saß neben ihren Vater am runden Tisch, an dem auch die Minister des Sternenreiches saßen. Jo stand, wie meistens bei solchen Gelegenheiten, hinter Fatoras Stuhl an die Wand gelehnt. Es waren auch noch mehrere Diener anwesend.
Jo hatte sich einen Funkempfänger ins Ohr gesteckt, vor ihrem Mund war ein kleines Mikrophon, das mit dem Empfänger verbunden war. Bisher hörte sie über dem Empfänger nur Routinemeldungen der anderen Wachen. Jo versuchte den ganzen Raum im Auge zu behalten. Zwar kannte sie die meisten der Anwesenden, aber man musste immer mit bösen Überraschungen rechnen.
"Auch wenn eigentlich alle hier im bilde sein sollten, fasse ich unsere Situation noch mal kurz zusammen," begann der König. "Wir haben nur ein kleines Reich mit drei Sonnensystemen und acht bewohnbaren Welten. Auf der einen Seite ist das Reich der Kazee, das fast die Hälfte der Galaxie erfasst. Und auf der anderen Seite ist das Reich der Molor, dem rund Hundert Systeme mit über dreihundert bewohnbaren Welten gehören. Wir liegen wie ein Puffer zwischen den beiden Reichen. Bisher lebten wir sehr gut davon, das der Handel zwischen den beiden Sternenreichen über uns lief. Außerdem sind unsere Erze und Kristalle auf beiden Seiten sehr begehrt.
Wie sie alle wissen, wird der Ton zwischen den Kazee und Molor immer schärfer. Früher oder später wird es zum Krieg kommen. Wegen unserer Rohstoffe und unserer Position werden wahrscheinlich beide Parteien versuchen uns zu erobern, auch wenn wir uns heraushalten wollen.
Wir sollten uns also mit einem der beiden Reiche verbünden, um von denen geschützt zu werden."
Hinter vorgehaltener Hand gähnte Jo ausgiebig.
Die Diskussion begann, über einen Punkt waren sich die Beteiligten schnell einig: Das Reich Dormi musste sich mit einem der anderen beiden Reiche verbünden. Doch das Für und Wieder zu beiden Reichen wurde teilweise sehr lautstark ausgetauscht.
Der König winkte Jo zu sich. "Seht bitte her," forderte er die Minister auf. "Jo ist vor kurzem aus dem Kazeereich zu uns gekommen." Er krempelte ihr den rechten Ärmel hoch. Auf Jos Oberarm wurde eine Tätowierung sichtbar. "Sie wurde von den Kazee versklavt. Die Tätowierung kennzeichnet sie als Eigentum eines Kazee. Auf ihrer Flucht ist sie bei uns gelandet.
Sollen wir uns mit einem Reich verbünden, das Sklaverei betreibt? Sollen wir Sklaven werden?"
Jo schluckte eine Bemerkung runter. Stattdessen sagte sie: "Kann ich jetzt wieder auf meinen Posten?"
"Besser du gehst mit Fatora, das kann noch eine Weile dauern," sagte der König.
Die beiden Frauen verließen die Sitzung. Kaum war die Tür hinter ihnen geschlossen, streckte sich Jo. Dabei knackten und knirschten ihre Gelenke und die Wirbelsäule. "So lange stehen geht auch an die Substanz," stellte die Leibwächterin fest.
Die beiden gingen in Fatoras Gemächer. "Hilfst du mir mal Jo? Dieses Prachtgewand sieht zwar gut aus, aber es ist auch sehr unbequem.
Jo lockerte die Schnüre, mit denen Fatoras Kleid am Rücken zugebunden war. Nachdem sie der Prinzessin aus dem Kleid geholfen hang Jo es über einen Ständer.
"Die Zofe hatte die Schnüre viel zu straff gezogen," beschwerte sich Fatora, "ich hab kaum noch Luft gekommen."
Jo trat von hinten an die Prinzessin heran. "Ich sorg dafür, das du noch besser Luft bekommst." Mit diesen Worten öffnete Jo den BH der Prinzessin. Mit einer Hand massierte Jo Fatoras Brust, mit der anderen Hand fasste sie ihr in die Unterhose.
"Vergiss für eine Weile, das du Prinzessin bist. Sei jetzt einfach nur eine Frau."
"Hö- hör auf. Du weist doch, das ich bis zu meiner Hochzeit Jungfrau bleiben muss."
"Keine Angst. Wenn wir etwas vorsichtig sind, bleibst du auch Jungfrau. Nun entspann dich und genieße es."
Fatora leistete nur sehr schwachen Wiederstand, als Jo sie Richtung Bett schob.
Ein paar Stunden später wurde Fatora durch einen Stoss gegen ihren Bauch geweckt. Jo lag noch neben ihr im Bett. Sie hatte sich im Schlaf bewegt, und dabei die Prinzessin getreten.
Fatora setzte sich im Bett auf. ‚Es war etwas verrückt, aber auch sehr schön,’ überlegte sie. ‚Ob mein erstes Mal mit einem Mann auch so schön wird?’
Sie strich mit einer Hand durch Jos Haare. "Du scheinst in diesen Dingen viel Erfahrung zu haben," sagte sie dabei.
"Ich habe sehr oft mit meiner Herrin das Bett geteilt."
"Du bist wach?"
"Ja seit gerade eben."
"Hatte deine Herrin dich dazu gezwungen?"
"Nein, das brauchte sie nicht. Wir waren nicht nur Herrin und Sklavin, sondern auch ein Liebespaar. Ich habe die Zeit mit ihr sehr genossen."
"Und warum bist du dann geflohen?"
"Sjantja, so hieß meine Herrin, starb bei einem Unfall. Da sie keine lebenden Verwandten hatte, fiel ihr Hab und Gut dem Reich zu. Ich gehörte ebenfalls zur Erbmasse. Für herrenlose Sklaven gibt es nur drei Möglichkeiten: Sie werden meistbietend Versteigert, sie kommen als Versuchsobjekt in ein Labor, oder sie kommen in ein Bordell. Ich wollte nichts davon, also hab ich die vierte Möglichkeit gewählt.
Ich kam hier her, weil die Kazee hier keinen Zugriff auf mich haben. Aber sobald ich eine Welt des Kazeereiches betrete, werde ich einkassiert."
Am nächsten Tag kam die Botschafterin der Kazee, mit einer kleinen Delegation, in den Palast. In dem Konferenzraum warteten schon die Prinzessin und drei Minister. Jo war auch anwesend.
Von zwei Dienerinnen geführt, betrat die Botschafterin den Saal. Wie alle Kazee hatte die Botschafterin einen Menschlichen Körperbau, aber Kopf und Fell wie eine Katze. Das Fell der Botschaftern war weis, mit unregelmäßigen schwarzen Flecken. Mit ihren ein Meter achtzig war sie für eine Kazee eher unterer durchschnitt. Sie warf einen flüchtigen Blick auf Jo, im nächsten Moment stutzte die Kazee. Mit einem langen Schritt war sie bei Jo, mit einer Hand packte sie ihren rechten Arm und schob ihr mit der anderen Hand den kurzen Ärmel hoch.
Die Katzenfrau studierte die Tätowierung auf Jos Oberarm genau. "So ist das also," sagte sie schließlich.
"Sie wissen, warum ich hier bin?," fragte Jo.
"Ja. Dir ist bestimmt klar, das ich eine Meldung machen werde."
Die Botschafterin ging zu ihrem Platz, sie saß der Prinzessin gegenüber.
"Alles in Ordnung, Jo?," fragte Fatora.
"Abgesehen davon, das sie mir fast den Arm gebrochen hätte, ist alles bestens."
"Was war das gerade?"
"An den Zeichen auf dem Arm kann man erkennen wem sie gehört," erklärte die Botschafterin. "Deine Herrin ist nicht gerade unbekannt."
"Lassen wir uns zum eigentlichen Grund des Treffens kommen," wechselte Fatora das Thema, "mein Vater ist dafür, das wir uns Molor anschließen. Ich glaube, das wir bei den Kazee besser aufgehoben sind."
Jo verdrehte die Augen. ‚Man legt doch nicht schon im ersten Zug die Karten auf den Tisch,’ dachte sie.
Die Botschafterin lehnte sich bequem zurück. "Wenn das Reich Dormi mit uns ein Bündnis eingehen will, müsst ihr uns aber auch einige Zugeständnisse machen."
Nach knapp zwei Stunden war die erste Verhandlungsrunde beendet und die Botschafterin verlies den Palast wieder.
"Was wird dein Vater dazu sagen, das du ihm so in den Rücken fällst?," fragte Jo.
"Er ist doch zuerst mir in den Rücken gefallen. Er will mich mit dem Kronprinzen von Molor verheiraten. Mit diesem Lackaffen will ich nichts zu tun haben."
"Du hast nur Augen für Gohan, den Chef der Palastwache,." bemerkte Jo.
"Woher weist du das?"
"Man braucht dich nur zu sehn, wenn du in seiner Nähe bist. Übrigens, ich hab ihn vor ein paar Tagen mal gesprochen. Er hat auch ein Auge auf dich geworfen."
"Du könntest doch alle Männer hier im Palast haben, Jo. Die stehen doch auf Exoten wie dich."
"Ich halt mich lieber an die Frauen. Deine Zofen sind mir auch nicht abgeneigt, Fatora."
Die Prinzessin schluckte. "Heißt das, du stehst nur auf Frauen? Ich dachte du wärst..."
"Nein ich bin nicht bi. Ich bin eine Lesbe. Und auf eine Gelegenheit wie letzte Nacht, hab ich schon lange gewartet. Ich habe die Nacht mit dir sehr genossen."
Fatora zog sich in ihre Gemächer zurück. Jo ging in die Kantine. Sie holte sich ihr Essen an der Theke, dann setzte sie sich an einen Tisch, an dem schon mehrere Zofen saßen. In der Kantine war über Lautsprecher eine Radiosendung zu hören. Es liefen gerade die Nachrichten: "Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Reich Molor und den Kazee wurden eingestellt. Beide Seiten haben die Botschafter aus dem jeweils anderem Reich ausgewiesen. Beide Parteien ziehen an ihren Grenzen weitere Truppen zusammen."
"Na toll," dachte Jo, "jetzt ist es nur noch eine Frage von Tagen, bis es rund geht."
Schnell entbrannte eine Diskussion darüber, wie sich das Reich Dormi, in dem Konflikt verhalten sollte.
"Du kommst doch aus dem Reich der Kazee?" Wurde Jo gefragt. "Was hältst du von ihnen?"
"Ihr auftreten anderen Völker gegenüber ist oft Hochnäsig und herablassend," antwortete Jo, "aber zu ihren Verbündeten sind sie trotzdem immer fair. Sie halten sich an ihre Abmachungen. Auch wenn es bei ihnen ein paar Sachen gibt, die so nicht in Ordnung sind." Sie rieb sich den Tätowierten Oberarm.
Nach dem Essen ging Jo zu Fatora. An der Tür zu den Gemächern der Prinzessin legte sie ihren rechten Daumen auf das elektronische Schloss. Nur sechs Leute hatten zu Fatoras Räumen zutritt: Fatora selber, ihr Vater Gorry, Jo, Gohan und drei der Zofen.
Das Abtasten des Fingerabdruckes dauerte nicht einmal eine Sekunde, die Tür entriegelte sich. Jo schloss die Tür hinter sich wieder. "Fatora, bist du wach?"
"Ja." Die Antwort klang leicht verschlafen. Die Prinzessin saß in ihrem Bett, sie rieb sich die Augen. "Ich bin gerade erst wieder wach geworden."
"Du solltest dir den Mittagsschlaf abgewöhnen, dann kannst du auch Abends besser einschlafen."
Jo half Fatora beim Anziehen und Frisieren. In dem Moment kam eine der Zofen herein. "Du bist etwas zu spät," stellte die Prinzessin fest. "Wir sind fast fertig."
Die Zofe verbeugte sich und ging wieder. "Du hättest sie wenigstens den Rest machen lassen können," sagte Jo.
Für den Nachmittag war ein Fernsehauftritt der Prinzessin geplant. Ein bekannter Journalist wollte Fatora live im Studio interviewen. Einer der gepanzerten Luxusgleiter der Königsfamilie brachte Fatora und Jo zu dem Studio. Auf dem kurzen Weg vom Gleiter ins Gebäude, ging Jo rechts von Fatora. Gohan, der sie in einem andern Fahrzeug begleitet hatte, war links von ihr. Ein Bild das man in der Öffentlichkeit schon oft gesehen hatte. Die Prinzessin winkte den Schaulustigen zu.
Vor dem Interview wurde Fatora noch ein wenig geschminkt. Auch dabei wurde sie von Jo nicht aus den Augen gelassen. Im Studio war Jo ebenfalls nicht weit weg von Fatora. Die Leibwächterin stand so das sie von den Kameras nicht erfasst wurde.
In dem Interview warb Fatora für den Anschluss ans Reich der Kazee. Jo hörte nur mit halben Ohr zu, Politik langweilte sie. "Stimmt es das sie eine entflohene Sklavin der Kazee sind, Jo?" Eine der Kameras hatte mit den Worten des Journalisten einen kleinen Schwenk gemacht. Für einen kurzen Moment war Jo verdutzt, doch sie fing sich schnell wieder und antwortete: "Ja, es stimmt. Ich bin eine entflohene Sklavin."
Jo wurden noch weitere Fragen gestellt, bis sie die Geschichte ihrer Flucht erzählt hatte. Aber sie erzählte auch von ihrem Leben als Sklavin.
Später auf dem Rückweg im Gleiter: "Der verdammte Mistkerl hat mich eiskalt erwischt," beschwerte sich Jo. Fatora kicherte. "Hattest du das mit ihm abgesprochen?"
"Nein," antwortete die Prinzessin, "aber so wie du die Kazee dargestellt hast, kam es mir sehr gelegen. Damit haben wir im Volk bestimmt wieder Boden gutgemacht."
"Dein Vater wird uns die Ohren langziehn."
Doch als sie wieder im Palast waren, schien es vom König keine Reaktion zu geben. Eine der Wachen steckte Jo einen Zettel zu. "Ein Befehl des Königs," sagte er dabei.
Jo las sich den Zettel durch, es war eindeutig die Handschrift und das kleine Siegel des Königs. "Das er mir den Befehl nicht persönlich gegeben hat heißt wohl, das er doch sauer ist."
Zielstrebig ging Jo in den Keller des Palastes. Der Befehl führte sie in das Verlies. Schon bald war sie in der gesuchten Zelle.
"Ist das die Frau, die hingerichtet werden soll?," fragte Jo.
"Ja," antwortete die anwesende Ärztin.
Hinter sich hörte Jo einen unterdrückten Schreckenslaut. "Warum bist du mir gefolgt, Fatora? Du gehst besser wieder nach oben, was jetzt kommt wird dir nicht gefallen."
"Warum soll sie...?" Die Prinzessin war sichtlich durcheinander.
"Sie ist eine Spionin," antwortete die Ärztin. "Für Verrat gibt es bei uns nur eine Strafe."
"Sie kommt mir bekannt vor," stellte Jo fest, "ist sie nicht eine der Köchinnen?"
"Ja."
Die Verurteilte war nackt an die Wand gekettet. Ihre Arme waren weit nach oben gestreckt, ihre Füße berührten nur knapp den Boden. Jo trat näher an die Gefangene heran. "Du bist sehr schön kleines," flüsterte Jo ihr zu. "Schade das wir nicht allein sind. Sonnst würd ich mich vorher noch etwas mir dir vergnügen. Aber glaub mir, ich werde deinen Tod genießen."
Jo legte der Verurteilten beide Hände um den Hals, genüsslich langsam drückte sie zu. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis die Gefangene erschlaffte. Um sicher zu gehen brach Jo ihr noch mit einem Ruck das Genick.
Lächelnd wandte sich Jo zu Fatora. "Das hat mich richtig heiß gemacht," sagte die Leibwächterin. "Wie wärs, Fatora?"
"FASSMICHNICHAN!" So schnell sie konnte rannte die Prinzessin davon. Jo seufzte. "Dann muss ich mir eine Andere suchen."
"Ich steh nicht auf Frauen," sagte die Ärztin lapidar, während sie sich vom Tod der Verurteilten überzeugte.
"Du bist auch nicht wirklich mein Typ," dachte Jo. Sie ging wieder nach oben. Etwas später stand sie vor der Tür zu Fatoras Gemächern. Jo legte wieder ihren Daumen auf das Schloss. "Tür von innen verriegelt." Erschien auf dem kleinen Monitor.
Ein kurzes Stück weiter auf dem Gang war auch Jos Unterkunft. Doch die Tür, die von ihrem Schlafzimmer direkt in die Räume der Prinzessin führte war ebenfalls verriegelt.
"Na gut. Aber wenn ich nicht in ein paar Minuten eine für mein Bett finde, mach ich es mir selber."
Jo ging wieder auf dem Gang, direkt vor ihrer Tür kam gerade eine der Zofen in Zivil vorbei.
"Hast du Feierabend?," fragte Jo nach.
"Ja."
"Wartet zu Hause jemand auf dich?"
"Nein."
"Dann komm doch bitte mit rein."
Früh am nächsten Morgen kam Fatora durch die Verbindungstür in Jos Zimmer. "Du warst mir gestern echt unheimlich Jo. Kannst du mir erklären, was mit dir los war."
Dann erstarrte Fatora mitten in der Bewegung. Jo saß in ihrem Bett, die Zofe lag immer noch neben ihr.
Die Prinzessin rannte wieder in ihren Bereich, mit einem lauten Knall warf sie die Tür hinter sich zu. "Mist," dachte Jo, "gestern war sie geschockt, und nun ist sie beleidigt."
Durch den Knall war auch die Zofe wach geworden. "Was ist den los?," wollte sie wissen.
"Nichts ernstes. Hinter der Tür da sind Dusche und Toilette. Am besten du machst dich frisch und trittst gleich von hier aus deinen Dienst an."
Gähnend streckte sich die Zofe. "Ich glaube du hast recht. Der Abend mit dir hat mir sehr gefallen Jo."
"Beehrst du mich mal wieder?"
"Gerne."
Fatora und Jo frühstückten zusammen. Im Gegensatz zu sonst sprachen sie dabei kein Wort miteinander.
"Sie wird noch ne Weile brauchen um sich wieder zu beruhigen," überlegte Jo. "Schließlich hab ich sie zweimal hintereinander geschockt."
An diesem Vormittag lag nichts besonderes an. Daher verabredeten sich Jo und Gohan zu dem Übungskampf, den sie schon lange machen wollten.
Ohne groß zu überlegen folgte Fatora Jo in die Traininghalle. Einige Palastwachen und andere Bedienstete waren auch noch anwesend, als sich Jo und Gohan, mit Säbeln bewaffnet, gegenüberstanden. Wetten wurden abgeschlossen.
"Keine Angst Freund. Ich werde dich an einem Stück lassen," sagte Jo lächelnd.
"Gut, dann werd ich dir auch nicht das Gesicht zerschneiden," antwortete Gohan.
Der Kampf war im vollen Gange, da kam der König herein. "Hier bist du also, Tochter. Die Verhandlungen mit Molor sind abgeschlossen. Morgen wird der Vertrag unterschrieben, und nächste Woche wirst du den Prinzen heiraten."
Jo nutzte eine kurze Unachtsamkeit Gohans um ihn zu entwaffnen. Mit hoher Geschwindigkeit flog der Säbel des Chefs der Palastwache weg, und spaltete den Schädel des Königs.
Alle wandten sich dem Herrscher zu, der sterbend zu Boden fiel. Niemand bemerkte das kalte Lächeln, das für einen Moment Jos Lippen umspielte.
Nach einem Moment der Stille fragte Jemand: "Was sind eure Anweisungen, Königin Fatora?"
"Bereitet die Trauerfeier für meinen Vater vor. Der Vertrag mit Molor kommt nicht zustande. Schickt jemanden zur Botschaft der Kazee, wir wollen mit ihnen verhandeln."
Fatora schlurzte, Jo nahm sie in die Arme. Die neue Königin konnte sich nicht länger zurückhalten. Sie weinte sich in den Armen ihrer Freundin aus.
Zwei Tage Später schwenke ein Flottenverband der Kazee in die Umlaufbahn um Hannard ein. Ein Shuttle brachte die Delegation der Kazee. Königin Fatora I wartete mit ihrer Verhandlungsdelegation in einem Konferenzsaal auf sie.
"Faritia, Mitglied des hohen Rates der Kazee." Wurde der Besuch angekündigt. Jo lief ein kalter Schauer über den Rücken. "Ausgerechnet sie," dachte Jo, "die Sache muss den Kazee viel bedeuten, wenn sogar eine der Zwanzig die Verhandlung führt."
Mit ihren eins fünfundneunzig überragte Faritia die meisten anwesenden Menschen. Ihr Fell war grau mit unregelmäßigen schwarzen Streifen. Ein häufiges Fellmuster bei den Kazee. Doch Faritia umgab eine fast spürbare Aura von Alter und Würde, aber sie wirkte auch etwas unheimlich.
Die Begrüßung zwischen den beiden Delegationen war höflich aber kurz. Man wollte sich nicht mit unnötigen Formalitäten aufhalten. Die Verhandlungen dauerten auch nicht sehr lange.
Abends lagen Fatora und Jo zusammen im Bett. "Das ist unsre letzte gemeinsame Nacht," bemerkte Jo.
"Ja, leider musste ich auf die Forderung eingehn, das die Kazee auch hier Sklaven fangen dürfen. Wenigstens ist die Quote sehr niedrig. Wir werden den größten Teil unsrer Selbstständigkeit behalten, aber... aber der Preis ist hoch."
"Einhundert Menschen pro Jahr und Planeten ist nicht viel. Und was mich angeht; früher oder später musste es so kommen. Morgen tritt der Vertrag in Kraft. Wenn die Kazee abreisen, werden sie mich mitnehmen."
Am nächsten Morgen wurde die Delegation der Kazee ohne großen Pomp verabschiedet. Königin Fatora, Gohan, ein paar der Minister und einige der Palastwachen, waren anwesend.
Faritia legte eine Hand auf Jos Schulter. "Es wird Zeit."
"Einen Moment noch bitte." Jo ging ein letztes mal zu Fatora und nahm sie in die Arme.
"Manchmal muss man Opfer bringen, liebes. Bitte weine nicht, ich will dich als die hübsche stolze Prinzessin in Erinnerung behalten."
Jo wurde von den Kazee ins Shuttle geführt. Gohan legte eine Hand auf Fatoras Schulter. "Sei tapfer, Fatora," sagte er, "nimm dir ein Beispiel an Jo. Sie hat bis zuletzt ihre Würde bewahrt."

Etwas später an Bord des Mutterschiffes: Jo betrat die ihr zugewiesene Kabine. Dort war schon eine Kazee mit nachtschwarzem Fell. "Sjantja? Endlich sehen wir uns wieder." Jo fiel ihr in die Arme.
"Willkommen zurück, meine Geliebte."

 

Tjo, was soll ich sagen.

Geben wir der Wahrheit die Ehre: Leider erinnerte mich deine KG an einen Groschenroman, Rubrik "Erotik".

Kennzeichen sind die relativ unvermittelt und oft einsetze lesbische Liebesszenen, die potentielle Vergewaltigungen der nackten Köchin und die Hörigkeit von JO zu der "Katzendame".

Die Rahmenhandlung für die Sexszenen ist dabei gelinde gesagt dubios und voller inhaltlicher Ungereimtheiten. Elementare Fragen, wie z.B. nach dem Unterschied der beiden Reiche werden überhaupt nicht behandelt oder lapidar abgehandelt. Dieser Unterschied muss doch aber anscheinend immerhin so gewaltig sein, das die Tochter dafür ihren Vater töten lässt bzw. seinen Tot billigend in Kauf nimmt. Die Propagandisten haben kaum Tiefe, nur Jo wird etwas ausgiebiger beleuchtet. Es sind mehr oder minder nur knapp bekleidete Marionetten, ihre Motivation und innerer Seelenzustand bleiben leider im Verborgenen.

Das ist – wie immer – nur meine Meinung.

Gruss

Thomas

 
Zuletzt bearbeitet:

Na gut vieles ist ziemlich oberflächlich. Aber wär ich mehr in die Tiefe gegangen, wär die Geschichte locker doppelt so lang geworden.
Vieleicht sollte ich doch mehr auf die Unterschiede zwischen den beiden Reichen eingehen, um die Entscheidung von Fatora besser nachvollziebar zu machen.

 

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