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Janas Entscheidung

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05.05.2003
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Janas Entscheidung

Ganz still und regungslos saß sie dort. Der Wind umwehte Jana und es schien ihr, als wollte das Jenseits sie mit dieser Geste zu sich rufen. Es gab nicht mehr, das sie hielt, nicht mehr, das sie noch sagen oder tun wollte. Sie war es leid, sich allein durch jeden Tag zu kämpfen, ihre ganze Kraft für etwas aufzubringen, das ihr nicht wichtig war. Alles. Was Jana etwas bedeutete, hatte sich im Nichts aufgelöst. Nun wollte sie ihrem leidigen Dasein ein Ende setzen. Mit diesen Gedanken blickte Jana zum Horizont und der Regen prasselte auf sie herab. So entschlossen war sie noch vor wenigen Minuten gewesen, doch nun blickte sie auf die weit unten fahrenden Autos und Angst stieg in ihr auf. Dennoch- sie würde das durchziehen. Gerade, als sie aufstehen wollte, um zu springen, hörte sie eine sanfte Stimme. „Falls Sie vorhaben sich das Leben zu nehmen, davon würde ich Ihnen abraten“, sagte diese Stimme zu ihr. Langsam drehte sich Jana um. Sie sah ein Mädchen vor sich, kaum älter als zwölf Jahre, das ein kleines Kind and der Hand hielt. „Wie kommst du dazu mir solche Ratschläge zu erteilen?“, fragte Jana. „Nun ja“ meinte das Mädchen, „ich weiß zwar nicht, warum Sie vorhaben zu sterben, aber sie sollten es sich gut überlegen, denn wenn Sie gesprungen sind, gibt es kein Zurück mehr. Außerdem werden Ihre Freunde und ihre Familie es kaum verstehen.“
„ Ich habe keine Freunde und keine Familie.“ gab Jana zur Antwort.
„Aber jeder Mensch hat doch Freunde.“
„Nein, ich nicht.“ erwiderte Jana ärgerlich.
„Wer pflegt sie denn, wenn sie krank sind?“
„Meine Nachbarin. Eine alte Frau. Sie ist gerade im Krankenhaus.“ erklärte Jana.
„Waren Sie sie denn schon besuche?“ hakte das Mädchen nach.
„Nein ich hatte es vor, doch dann...“ Jana sprach diesen Satz nicht zu Ende. Sie hatte es vorgehabt, doch dann hatte sie denn Entschluss gefasst ihrem Leben ein Ende zu setzen. So vieles war in letzter Zeit schief gegangen und immer hatte sie sich mit ihren Sorgen und Problemen alleine gefühlt. Doch war dies alles wirklich ein Grund...?
„Ja“, sagte Jana entschlossen zu sich selbst.
„Ich muss nach Hause.“, meldete sich das Mädchen zu Wort. „Ich muss noch kochen, bevor meine Mutter nach Hause kommt.“ Sie nahm das Kind, das gerade mit Steinchen spielte, auf den Arm und ging. „Ein komisches Mädchen“, dachte Jana. So viel Ruhe war von ihr ausgegangen und sie hatte ihr helfen wollen. „Wie eine echte Freundin“, murmelte Jana laut. Und dann schrie sie es der Sonne entgegen, die vorsichtig hinter einer Wolke hervorsah und die Welt wieder fröhlich aussehen ließ. Da wusste Jana, dass sie leben wollte.

 

Tach Tascha.
Erstmal Herzlich Willkommen.
Deine Geschichte ist schön geschrieben, besonders der kurze Dialog zwischen dem Mädchen und Jana kam gut rüber.
Eines muss ich allerdings kritisieren: Das Ende kommt mir ein wenig rasch, irgendwie zu abgebrochen, als hättest du noch einen wichtigen Termin gehabt.
Der Stil ist ansonsten sehr ansprechend, mach weiter so.
Gruß Freak

 

hi tascha & herzlich willkommen,

deine geschichte ist solide. sie ist kein reisser und eher auch nur trivial.
der erzählstil ist nicht wirklich erfrischend - wohl aber .. solide!
als erstlingswerk ist deine geschichte durchaus geeignet, aber es braucht noch ein wenig übung.

zum inhalt:
es geht um eine weibliche person, die sich das leben nehmen will. das ist eine starke thematik. hier wird dem leser aber gar nicht ausreichend klar gemacht, wieso sie diesen endgültigen schritt gehen will. hier gehört viel dramatik als erklärung hin. es sollte entweder mit lebensmüdigkeit erklärt werden, was aber eine viel zu einfache und eher künstliche variante ist, oder du schreibst mal ein paar dramatische punkte, die den leser "fast" schon verstehen lassen, wieso selbstmord!

das mädchen, das 12 ist und eine überaus hervorragende auffassungsgabe hat, konnte die prota von ihrem vorhaben abbringen. aus der geschichte geht aber nicht ausreichend hervor, wodurch das geschehen ist.
das alles ist für so ein belastetes thema einfach zu wenig.

fazit: ein solide geschichte, an der unbedingt noch gearbeitet werden sollte.

einen anfang hast du gemacht, also arbeite an dir!

bis dann

barde

Es gab nicht mehr, das sie hielt, nicht mehr, das sie noch sagen oder tun wollte.

"nicht" >> "nichts"
ich würde gefühlsmässig "das" mit "was" überall ersetzen


Alles. Was Jana etwas bedeutete, hatte sich im Nichts aufgelöst.

"Alles, was Jana etwas bedeutete, ..."


Mit diesen Gedanken blickte Jana zum Horizont und der Regen prasselte auf sie herab. So entschlossen war sie noch vor wenigen Minuten gewesen, doch nun blickte sie auf die weit unten fahrenden Autos und Angst stieg in ihr auf.

"blickte" ist doppelt und leicht zu ersetzen mit z.b. "schaute"
vor dem ersten "und" ein komma

hörte sie eine sanfte Stimme. „Falls Sie vorhaben sich das Leben zu nehmen, davon würde ich Ihnen abraten“, sagte diese Stimme zu ihr.

"Stimme" ist doppelt, vielleicht könnte man die zweite "Stimme" einfach weglassen.
hnter "vorhaben" ein komma

das ein kleines Kind and der Hand hielt.

"and" >> "an"

„Wie kommst du dazu mir solche Ratschläge zu erteilen?“

hinter "dazu" ein komma

„Meine Nachbarin. Eine alte Frau. Sie ist gerade im Krankenhaus.“ erklärte Jana.

hinter "Krankenhaus" kein punkt; vor "erklärte" ein komma

„Waren Sie sie denn schon besuche?“ hakte das Mädchen nach.

"besuche" >> "besuchen"
vor "hakte" ein komma

Nein ich hatte es vor, doch dann...“

hinter "Nein" ein komma

doch dann hatte sie denn Entschluss gefasst ihrem Leben ein Ende zu setzen.

hinter "gefasst" ein komma

So vieles war in letzter Zeit schief gegangen und immer hatte sie sich mit ihren Sorgen und Problemen alleine gefühlt.

vor "und" ein komma

Doch war dies alles wirklich ein Grund...?
hinter "Doch" ein komma

 

Hi Jana,

kurz und knapp und wie barde es sagt - die story ist ein guter anfang..

was mir noch als ergänzung zu barde aufgefallen ist: das kleine mädchen redet eher wie jemand, der bereits 50 jahre ist. ich dachte zuerst, sie wäre ein fee oder so etwas, weil mir die wörtliche rede eher wie schriftsprache vorkam..

beispiel:„Falls Sie vorhaben sich das Leben zu nehmen, davon würde ich Ihnen abraten“
wie würde ein kleines mädchen das sagen? "Wollen Sie sich umbringen? das würde ich aber nicht tun" - keine perfekte formulierung ..*smile*..macht aber, glaube ich, klar, worauf ich hinaus will..

weiter so.

viele grüße, streicher

 

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