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James

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27.05.2009
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James

Seine roten Locken legten sich weich und widerspenstig in meine Hand. „Johanna, Johanna...“, sang er, „Lalalei, Johanna, leilalei.“ Wir lachten und er legte den Arm um mich und wir wurden aufgesogen vom Strudel der City.
Jetzt, James, sitze ich hier und rote Locken umwickeln meine Gedanken. Das alles ist so weit weg, James.
Jung sein bedeutete Freiheit, damals, als man noch frei sein durfte. Als die Leute rauchten und jeder die Musikszene kannte und keiner den anderen scheute.
Es war unsere Zeit, mit James, meinem Liebling.
Wir beobachteten den Fluss, abends und dann, frühmorgens, wenn die Sonne aufging, kam er zu mir und irgendwas lag in der Luft, etwas Neues, Wildes, Aufregendes.
Ich betrachte die Sonne und den Wind und ich lächle, wenn ich an sein Lachen denke.
Wir sangen Lieder, wenn wir zusammen waren, wir waren ein einziges Lied, er und ich und ich liebte seine Augen und sein Gesicht, sein immer lachendes Gesicht.
Er hat mir von seinen Träumen erzählt und ich erinnere mich an sie.
Man konnte noch zusammen herumlaufen, in den Wald gehen und über ganz einfache Dinge reden.
Jetzt höre ich komplizierten Konversationen zu, die meinen Kopf schwer machen, meine Augen schwarz und meine Nächte heiß und lang.
Ich weine, wenn ich wachliege und denke, dass er und ich laue Sommernächte hatten, uns war nie zu warm oder zu kalt.
„Away, I´d rather sail away...“,hat er gesungen und er hatte seine Hand gerne auf meinem Hinterkopf.
Wir wollten reisen, er und ich, weit weg wollten wir, die Welt erkunden und sie ganz für uns alleine haben, James, er und ich.
Ich vergesse nie seine Augen, seine fröhlichen, schelmischen, klugen Augen. Seine funkelnden, geheimnisvollen, tiefblauen Augen.
Die Welt ist jetzt anders, James. Sie hat uns beide vergessen und auf dem verstaubten, schwarzen Highway zurückgelassen. Die Zeit ist gekommen und hat sie mitgerissen. Jetzt finde ich mich wieder, umgeben von Menschen, die alle aneinander vorbei reden, die aneinander vorbei gehen und wie in Trance auf ein Kommando warten, ob von Gott, oder Madonna, wer weiß das schon und doch scheint es jeder zu wissen.
Alles und nichts, James, mir bleibt alles oder nichts. Den Zug wollte er nicht verpassen, alles hätte er gegeben um mit mir zu entdecken.
Das Leben jetzt wird von der Eile gewürgt, keiner schaut mehr nach rechts und nach links, alle rennen hinüber, nur um eine identische Straßenseite zu erreichen.
Auf der anderen Seite wartete die Freiheit auf uns beide, das Endlose, eine Steigerung von dem, was wir hatten, eine Vollkommenheit.
James, Baby, ich erinnere mich an die Hand, die du mir von unten entgegen hieltst.

 

Hallo JohannasVisions,

ehrlich -die Geschichte, sofern man sie so bezeichnen mag, lässt mich ziemlich ratlos zurück.
Johanna erinnert sich an die gute alte Zeit mit James, als alles noch besser war, die beiden offenbar noch ein Paar waren. Dann noch ein Lamento, wie öde heutzutage alles ist.
Da muss ich mal sagen, das reicht mir nicht. Das ist ein Gedankensplitter, ein Tagebuchauszug, ein Fragment, ein Stück von einem Brief - whatever - aber mehr nicht.
Dabei kannst Du doch durchaus gut schreiben, hast ein paar schöne Beschreibungen drin.
Dann mach doch eine richtige Story draus – wer sind die beiden, was ist da passiert?

LG
Sammamish

 

Hey JohannasVisions!

Na gut, ratlos hat mich die Geschichte nicht zurückgelassen, weil sie nicht besonders rätselhaft oder geheimnisvoll geschrieben ist und die Situation ist schon sehr alltäglich und hat dieses Gefühl von "Früher war alles besser" Und mit James erst recht, wer auch immer James ist. (Aber das meinte sammamish bestimmt nicht, und ich kann ihre Ratlosigkeit schon bisschen verstehen)

Gut, es geht um ihre Jugendliebe, aber mehr erfährt man nicht, da ist jemand, der sich nach der alten Zeit sehnt, die aber genauso wie James nie wieder zurückkommen wird. Das sind Gedanken, die man in seinem Tagebuch schreiben kann, vielleicht nicht so literarisch, aber doch auf dieser Weise - irgendwie.
Aber da wir nun mal ein Forum für Kurzgeschichten sind, wünsche ich mir auch eine Kurzgeschichte und nicht irgendwelche Gedanken, wenn diese auch mich berühren, da ich sie wirklich nachvollziehen kann, so bleiben die Gedanken doch nur Gedanken.
Ich finde, du schreibst sehr lebendig, so dass ich deinen Text doch gerne gelesen habe. Also, mach eine Geschichte daraus und alles ist gut. ;)

JoBlack

 

hallo JohannasVisions,


Auf der anderen Seite wartete die Freiheit auf uns beide

Den Zug wollte er nicht verpassen,

Das Leben jetzt wird von der Eile gewürgt

Drei starke Textstücke...wirf sie in den Raum, sag: wer schreibt mir eine Geschichte daraus?, und es folgen viele Geschichten, von Entscheidung, vom Übergang von einer Welt in eine andere...

Eine dieser Geschichten kannst Du schreiben.

Gruß Set

 

hi zusammen,
erstmal- set- ich mag dich =))
jetzt zur story...ähm.. ich wollte es ehrlich gesagt ein bißchen "rausgerissen" darstellen. Diese Geschichte ist für mich...eine Scherbe von etwas großem, ganzen, einer Liebesgeschichte, irgendwie, die jetzt Vergangenheit ist.
Ich denke, dass ist leicht zu verstehen.
Und diese Fragmente nerven mich. Warum darf eine Geschichte kein offenes Ende haben, Jungs?
Aber ich versteh euch, ihr seid neugierig und wollt wissen, was passiert ist.
Warum die Liebe zerbrochen ist hihi.
Naja, ich spreche aus Erfahrung wenn ich sage, dass es manchmal besser ist man weiß es nicht.
So.
Sry, ich kann euch nicht weiterhelfen.
Aber diese James/Johanna Sache gefällt mir, ich denke ich schreibe noch mehr, in anderen Geschichten. Ist so schön persönlich.
Ihr könnt ja da weiterlesen, wenn euch die Geduld bleibt...
Gruß,
Johanna
PS: Das hoff ich Lozzaa (sry, dass ich so dreist frage...hat das jetzt was mit loser zutun?)

 

Hi, Johanna,
ein wenig rätsele ich an Deiner Geschichte. Früher war alles besser? Ich weiß nicht so recht. So verklärte Erinnerungen haben für mich einen seltsamen Nachgeschmack, weil ich meine, dass unter wohlgesetzten Worten der Kern vom Ganzen versteckt gehalten wird.

James, Baby, ich erinnere mich an die Hand, die du mir von unten entgegen hielst.
Da biete ich Dir ein zusätzliches "t" an, kann mir aber bei dem Satz das Grinsen nicht so recht verkneifen. :hmm:
rote Locken umwickeln meine Gedanken
das ist toll!
Er hat mir von seinen Träumen erzählt und ich erinnere mich an sie.
Man konnte noch zusammen herumlaufen, in den Wald gehen und über ganz einfache Dinge reden.
Was für Träume hatte er, konnte sie sich damit identifizieren, oder erlebt sie das aus der Erinnerung nur als Spleen? Der Übergang zum Waldspaziergang erscheint mir abrupt. Bring ich da ihr Erzählen und seine Träume durcheinander? Dann ist mir noch aufgefallen:
legten sich weich und widerspenstig in meine Hand.
da ist für mich "widerspenstig" ein Widerspruch zu "weich legen". Schmeiß doch "widerspenstig" raus.
Ich hätte mir ein paar Dialoge gewünscht, nicht nur schmachtende Rückblicke.
Aber das ist alles Geschmackssache und wat dem een sei uhl, dat is dem annern sei Nachtigall.;)


LG butterblume

 

hi butterblume01,
danke für deinen ausführlichen kommentar ^^ das ende hat mir gefalen xD
Naja, also das "t" ist jetzt dran, dass will ich wirklich vermeiden, dass bei dieser story gegrinst wird ;-)
Danke, genau der Satz gefällt mir auch richtig gut.
*ja, dass war ein selbstlob*
Ich wollte damit sagen, dass sie bei ihren spaziergängen über ihre träume geredet haben, bzw. einander davon erzählt haben.
Öhm... was genau bedeutet "Spleen"??
hihi, ja der widerspruch gefällt mir verdammt gut. Das ist absicht, keine angst, mir ist schon aufgefallen, dass da irgendwo ein kleiner unterschied liegt.
aber ich kann mir darunter richtig gut was vorstellen. weiche, widerspenstige haare, die sich in meine hand legen... hach ja...^^
Also, danke nochmal!!
Gruß,
Johanna

 

Warum darf eine Geschichte kein offenes Ende haben, Jungs?

Ehm, du? Deine Geschichte hat nicht nur ein offenes Ende, sie hat überall Löcher, die du mit "Geschichte" stopfen musst.

 

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