Was ist neu

J.R.R. Tolkien

Mitglied
Beitritt
09.05.2002
Beiträge
7

J.R.R. Tolkien

1. Versuch....
Ich saß gemütlich in dem Zug von Ungarn nach Wien. Zum Glück war das Abteil leer und so störte mich niemand beim Lesen. Als ich zu einer spannenden Stelle in „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien kam, klopfte jemand leise an und ich hörte, wie die Tür geöffnet und dann wieder geschlossen wurde. Ich schaute kurz auf, um zu sehen, wer die friedliche Atomsphäre gestört hatte. Ein älterer Herr mit einer erkalteten Pfeife im Mund schaute mich ruhig an. Irgendwie kam er mir bekannt vor, aber ich konnte das Gesicht nicht einordnen. So las ich einfach weiter, aber ich fühlte mich unbehaglich unter dem forschenden Blick meines Gegenübers. Weil ich mich nicht mehr auf das Buch konzentrieren konnte, wandte ich mich der Frage zu, woher mir mein Gegenüber bekannt vorkam. Ich machte mein Buch langsam zu und dann fiel mein Blick auf den Umschlag mit einem Foto vom Autor. Verstollen verglich ich den Mann mit dem Foto und ich zuckte innerlich zusammen, als ich realisierte, dass nicht nur der Mann, sondern auch die Pfeife mit dem Bild übereinstimmte. Tolkien bemerkte amüsiert meine Verwirrung und nickte, als ich ihn verlegen fragte, ob er es wirklich sei. Meine Frage, wie er hier sein konnte, obwohl er schon seit mehreren Jahren tot war, konnte er selbst auch nicht beantworten. Ich befahl mir innerlich, mich zusammenzureißen und scharf nachzudenken, was ich schon immer wissen wollte. „Könnten Sie, wenn es Ihnen nichts ausmacht, mein Buch signieren?“ Fragte ich schüchtern und reichte ihm dann schnell das Buch und einen Stift, als er bejahend nickte. Mit schnellen, geübten Bewegungen unterschrieb er auf der ersten Seite. Dankend nahm ich das Buch und den Stift wieder an mich und verstaute beides in meinem Rucksack. Als ich endlich genug Mut zusammengeklaubt hatte, stellte ich ihm meine Fragen.
„Warum schrieben Sie so ein Buch und nicht zum Beispiel einen Roman, oder Kurzgeschichten?“
„Na ja, selber weiß ich es auch nicht so genau. Vielleicht, weil mir das Drängen der Leser, den kleinen Hobbit weiter zu erzählen, genug wurde und ich selber auch wissen wollte, wie es mit dem Ring weitergehen würde.“
Mutig geworden dadurch, dass Tolkien sich herabgelassen hatte, meine Frage zu beantworten, überlegte ich nicht lange und stellte weitere Fragen.
„Wie sind Sie auf die Idee gekommen, „Der Herr der Ringe“ und „Silmarilion“ zu schreiben?“
„Dafür muss ich ein Wenig zurückgreifen, zu „Der kleine Hobbit“. Diesen fing ich bei der Korrektur von Aufnahmeprüfungen zu schreiben an.“ Er lachte herzlich auf, “Du kannst dir sicher vorstellen, wie sich meine Kollegen gefreut haben.“ Der Gedanke an den Verlauf des Vorfalles zwang ein Lächeln auf meine Lippen. „Danach schrieb sich das Buch fast von selber. Die paar Zeilen wuchsen, wurden zu einer selbständigen Geschichte und ich konnte nicht ruhen, bis sie fertig geschrieben war.“
„Was hat es mit „Silmarilion“ auf sich?“ Fragte ich und atmete innerlich auf, als er antwortete.
„Ah, „Silmarilion“? Sie ist etwas ganz anderes, als „Der kleine Hobbit“ oder „Der Herr der Ring“. Sie erzählt die Geschichte von Mittelerde, wie sie von den Göttern erschaffen wurde, und dem Krieg der Götter gegen die Mächte des Bösen, welche dann zum Kampf der Menschen, Zwerge, Elfen und allen Lebewesen gegen die Kreaturen des Bösen ausartete. Leider konnte ich das Buch nicht zu Ende schreiben, weil ich verstarb.“
Ich nickte und erzählte Tolkien, dass man sehr wohl beim Lesen merke, wo der Bruch sei. Als letzte Frage stellte ich ihm: „Was geschieht eigentlich mit Bilbo, nach dem Treffen mit seinem Adoptivsohn Frodo? Lebt er weiter bei den Elfen oder kehrt er später wieder in seine Heimat zurück?“
„Ich denke, dass Bilbo, genauso wie Frodo und der Rest der Gemeinschaft glücklich bis an ihr Ende weiterlebten. ...“

Plötzlich wurde die Abteilungstür geräuschvoll aufgerissen und eine Stimme ließ mich zusammenzucken: „Junger Herr, hier ist die Endstation, würden Sie sich bitte bequemen den Zug zu verlassen?“ Benommen machte ich die Augen auf, zuckte zusammen, riss mein Gepäck an mich, stammelte irgendwas von „Entschuldigung“ und „bin eingenickt“ und verließ fluchtartig den Zug. Erst als ich in einem Taxi Richtung Mödling saß, fiel mir mein Traum wieder ein. Ich kramte in meiner Tasche, bis ich „Der Herr der Ringe“ fand und schlug es auf. Ich ließ vor Schreck fast das Buch fallen. Auf der ersten Seite pragte unübersehbar die Unterschrift „J. R. R. Tolkien“ und man konnte an der tintenblauen Farbe erkennen, dass sie nicht aufgedruckt war. „Wenn ich das jemandem erzähle, glaubt mir bestimmt keiner“ Schoss es mir durch den Kopf, in der Begleitung von vielen Gedanken, als ich mich zurücklehnte und an die Unterhaltung mit dem Autor von „Der kleine Hobbit“, „Der Herr der Ringe“, „Silmarilion“ und mehreren Sammlungen von Gedichten zurückdachte.

[ 11.05.2002, 21:46: Beitrag editiert von: Lazarus ]

 

Hallo Lazarus,
und erstmal herzlich willkommen auf KG.de! :prost:

Die Idee zu der Geschichte hat mir eigentlich recht gut gefallen, nur an der Umsetzung hapert es meiner Meinung nach noch.
Wenn man die Interview-Passagen abzieht, bleibt von der Story nicht mehr viel übrig und das ist schade. Abgesehen davon ist der Rest auch in seiner Beschreibung von den Handlungsabläufen recht reduziert gehalten.

Aufgefallen ist mir auch, dass Du zwar Absätze eingbaut hast, aber damit anscheinend nicht bewusst den Text gliedern wolltest. Das Ganze sieht etwas unruhig aus.
Auch ein paar Tippfehler haben sich eingeschlichen wie "Irgendwie kam er mir gekannt vor".

Ugh

 

Also ich muß mich mrchance anschließen; auch mir hat die Geschichte gefallen und ich hätte von unserem Bib gerne gewußt, was er denn erwartet hat. ;) Ist doch klar, daß von der Story nicht mehr viel übrig bleibt, wenn man die Unterhaltung wegnimmt. Logisch. Ist doch nicht tragisch, sowas, oder? :confused: :)

Weiter so.

Gruß,
stephy

 

ich hätte von unserem Bib gerne gewußt, was er denn erwartet hat. Ist doch klar, daß von der Story nicht mehr viel übrig bleibt, wenn man die Unterhaltung wegnimmt. Logisch. Ist doch nicht tragisch, sowas, oder?
Naja, erwartet habe ich eigentlich nichts.
Es ist nur so, ein erfundenes Interview mit Tolkien finde ich nunmal nicht besonders spannend. Im Gegenteil dazu hat mir die Idee, das eine Person sein größtes Idol als Geist trifft schon gut gefallen. Nur bleibt davon eben nicht viel übrig, wenn man das Gespräch abzieht.
Tragisch ist das sicher nicht, nur eben auch nicht besonders fesselnd.

Ugh

 

Teilweise muß ich Dir da Recht geben, Bib. Es kommt natürlich auch darauf an, wen der Protagonist trifft; bei Tolkien sind eben gewisse Fragen da, die von ihm immerwieder beantwortet wurden (nicht nur bei ihm...). Ist klar, daß die Autorin nur die aufgreifen kann - Fragen zu seiner Person, die er noch nie beantwortet hat, gehen da schlecht, weil's spekulativ wäre. Deshalb sind die Fragen, die hier gestellt werden, genau diejenigen, die man schon 10 000 Mal gelesen hat, interessiert man sich für Tolkien... ;)

Aber das tut meines Erachtens nichts zur Sache; die Story finde ich trotz allem wirklich gelungen.

Gruß,
stephy

[ 13.05.2002, 06:21: Beitrag editiert von: stephy ]

 

Danke für die Kritik. :rolleyes:
Erlich gesagt hatte ich erwartet, dass meine Geschichte so richtig niedergemacht wird... :D
Ich werde probieren, leider hab ich derzeit nicht viel Zeit (Stress in der Schule), bei meinen weiteren Geschichten die Kritik produktiv einbauen.

 

Hi Lazarus!

Die Idee hat mir gut gefallen, wenn mir - genau wie dem Bibliothekar - noch ein bißchen mehr Handlung fehlt.
Bist Du Dir sicher, daß Tolkien mit dem Hobbit anfing? Ich weiß es im Augenblick nicht. Was ich weiß ist, daß er mit seinen Büchern ein ganzes Universum erschaffen hat. Neben den bekannten Romanen gibt es noch das von Dir erwähnte Silmarillion (sozusagen die Bibel Mittelerdes) und diverse Schriften, die sein Sohn zusammengestellt hat.

Deine Geschichte enthält noch einige Flüchtigkeitsfehler, schau sie doch nochmal durch!

Lieben Gruß,

chaosqueen :queen:

 

@ chaosqueen

Soviel ich weiß, war "Hobbit" zuerst da. Merkt man, wenn man "Herr der Ringe" und "Der kleine Hobbit" gelesen hat; der Gandalf, der ja in beiden Büchern vorkommt, ist ganz grundverschieden. Genauso Bilbo Beutlin...
Und die Schriften, die Tolkiens Sohn erschaffen hat, waren sehr wahrscheinlich die Schriften in "Silmarillion". Tolkien starb ja, ehe er das Buch zu Ende schreiben konnte... Und dann hat's sein Sohn getan. Ich hab das Buch leider nicht gelesen und weiß daher nicht, ob man die unterschiedlichen Stile bemerkt... Aber Lazarus scheint Tolkienkenner zu sein und könnte uns darüber Auskunft geben... ;)

Gruß!
stephy

[ 15.05.2002, 05:51: Beitrag editiert von: stephy ]

 

Hi zusammen,

Der Herr Der Ringe kam definitiv nach dem Hobbit, denn als Tolkien angefangen hat, ihn zu schreiben, sollte es eine Fortsetzung zum Hobbit werden, was man am etwas 'kindlichen' Stil der ersten Kapitel auch merkt.

Soweit ich aber weiss, hat T.s Sohn nicht am Silmarillion weitergeschrieben, sondern nur die schon bestehenden Texte geordnet und gegebenenfalls überarbeitet.

Zur Story selbst kann ich mich da nur dem Ti... äh dem Bibliothekar anschliessen. Die Grundidee, jemandem die Chance zu geben, seinem grossen Idol die brennensten Fragen zu stellen, ist nicht schlecht, aber etwas unmotiviert durchgeführt. Z.B. hier:

Leider konnte ich das Buch nicht zu Ende schreiben, weil ich verstarb.
Das ist ein bisschen salopp, oder? Der Mann redet hier über sein Lebenswerk, welches er nie vollenden konnte. Kommt ein wenig kurz, findest du nicht?

Aber aus der Grundidee kann man sicher einiges machen.

Gruss
Jens

[ 15.05.2002, 09:44: Beitrag editiert von: Fiddlers Green ]

 

@chaosqueen:

Ich muss mich stephys und Fiddlers Greens Aussage anschließen, was die Reihenfolge der Bücher angeht... :)

@stephy

Ich bin durch und durch ein Tolkien Fan...

@Fiddlers Green

:aua:
Eigentlich hast du recht...
Dieser Teil der Geschichte kommt mir beim Lesen auch irgendwie Fehl am Platz vor ...
Werde in kürze etwas dagegen machen...

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom