- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 9
Ist so passiert!
Häufig frage ich mich, wie viele niedergeschriebene Erzählungen aus dem realen Leben stammen? Geschichten zu erfinden und sie aufzuschreiben, ist eine Kunst! Aber manchmal lohnt es sich auch, einen zweiten Blick auf selbst erlebte Situationen zu werfen. Eine solche habe ich nachfolgend aufgeschrieben.
Können Hunde lachen?
Ich bin mit dem Fahrrad auf dem Heimweg. Vor mir ein etwa 400 Meter langer, in einer leichten S-Form geschwungener Teerweg. Vorbei an Wiesen und Bäumen wird dieser Weg ebenso von Fahrradfahrer als auch von Fußgänger genutzt. Dank der Baumwurzeln, von den am Wegrand stehenden Bäumen, verdient der Weg inzwischen das Prädikat <Buckelpiste>. Auch des Menschen besten Freund und seinen zweibeinigen Begleiter trifft man hier regelmäßig an. Ein Umstand den man, sowohl optisch als auch aromatisch, sofort wahrnimmt. Immerhin machen sich manche Hundebesitzer noch die Mühe, die Hinterlassenschaften ihrer treuen Begleiter in einen schwarzen Plastikbeutel zu packen und dann, unfachgerecht, neben dem Mülleimer zu entsorgen.
Kurze Zwischenfrage:
Habt ihr schon einmal gesehen, wenn Herrchen oder Frauchen in die Hinterlassenschaften eines Hundes treten? Ehrlich, ein Anblick mit fast endorphiner Wirkung. Dieser Augenblick, wenn Herrchen oder Frauchen, mit der Leine in der einen Hand, an einem Baum gelehnt, oder auf einer Bank sitzend, mit einem Stock in der anderen Hand, die Exkremente von der Schuhsohle kratzt …
Doch kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. Etwa 50 Meter vor mir, ein betagtes Gespann bestehend aus Herrchen und Hündchen. Herrchen, vorschriftsmäßig auf der rechten Seite des Weges, Hündchen, mit der britischen Variante, auf der linken Seite. Da beide ordnungsgemäß mit einem Sicherheitsseil, in der Fachsprache auch Hundeleine genannt, verbunden sind, ist eine problemlose Durchfahrt, auf diesem zwei Meter breiten Weg, Dank der Leine, nicht durchführbar. In der Hoffnung, dass mich zumindest einer der beiden wahrnimmt, starte ich das erste Klingeln, zirka 20 Meter bevor ich die Zwei erreiche. Asche auf mein Haupt, Herrchen und Hündchen nehmen mich wahr. Beide wenden ihren Kopf und blicken mich an. Dann dreht Herrchen sich zu Hündchen um und deutet ihm etwas an. Ich vermute, es geht dabei um die Möglichkeiten, den Weg passierbar zu machen. Doch Hündchen wedelte lediglich mit dem Schwanz. Noch 10 Meter bis zum Touchdown! Herrchen hebt den Finger: <Komm>. Erneut erweist sich Hündchen als nicht einsichtig und setzt sich. Hm, hat Hündchen Herrchen nicht verstanden oder ist es einfach nur Befehlsverweigerung. Noch 5 Meter und ich reduziere meine Geschwindigkeit. Wobei ich, Dank der Bodenbeschaffenheit, sowieso gemächlich unterwegs bin. Herrchen blickt sich zu mir um, zieht leicht an der Leine und gibt Hündchen eine letzte Anweisung: <Komm>. Dabei deutet Herrchen mit dem Finger nach unten, vor seine Füße. Hündchen steht auf und wedelt mit dem Schwanz. Also so weit waren wir schon einmal. Ich bremse und steige von meinem Fahrrad. Und dann verschmelzen beide zu einer perfekten Symbiose. Frei nach dem Motto <der Klügere gibt nach> ändert Herrchen nun die Strategie und begibt sich von der rechten Seite des Weges auf die linke Seite. Zeitgleich wechselt Hündchen ebenfalls die Seite …
Slapstick, jetzt habe ich dasselbe Problem, nur in umgekehrter Konstellation. Der Blick, den Hündchen seinem Herrchen nun präsentiert, veranlasst mich zu der am Anfang gestellten Frage:
Können Hunde lachen??? Der bestimmt!