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Ist es normal?

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23.01.2004
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Ist es normal?

Ist es normal?

Wieder einmal knallen die Türen. Und sie weint. Aus Verzweiflung, aus Wut. Nur zu gerne würde sie jemandem von ihren Problemen erzählen. Aber wen interessiert es schon, dass sie mit ihrer Mutter Stress wegen einer Vier in Politik hat? Andere haben wenigstens wirkliche Probleme. Zum Beispiel werden sie geschlagen oder haben nur ein Elternteil oder die Eltern sind Alkoholiker oder die Kinder haben selbst Drogenprobleme oder wie auch immer. Sicher, es ist kein besseres Leben, aber so hätte sie bestimmt jemanden, der sie in Schutz genommen hätte. Da würde man ihr helfen, da ist sie sich sicher. Doch warum sollte sie deshalb Derartiges tun?
Eigentlich hatte sie ja schon diverse andere Konflikte vorher. Meistens mit der Mutter. Und meistens wegen ihr. Wegen ihrem Zimmer, wegen ihres Verhalten, wegen ihrer vielen Hobbys. Und wegen ihrem „wahren Problem“. Enuresis. Doch darüber will sie nichts mehr hören. Sie war schon zur Kur. Zweimal sogar. Wie ein Baby kommt sie sich bei dem Gedanken an ihr nasses Bett in der Nacht vor. Hilflos. Einsam.
Vielleicht könnte sie ein Tagebuch führen, aber Monologe niederzuschreiben, das hilft einem auch nicht weiter, meint sie.
Sie hat schon Freunde, eine ganze Menge sogar. Aber wem soll sie erzählen, dass sie ihre Mutter hasst, nur weil sie wegen einer Vier Ärger bekommt? Das ist doch vollkommen lächerlich! Niemanden würde das interessieren. Keinen. Vielleicht würde die beste Freundin es verstehen? Nein, die hat doch selbst genug andere Probleme. Aber sind Freunde nicht zum Helfen da? Ja, schon, aber das ist doch kein „richtiges“ Problem. Eine Bekannte aus dem letzten Kuraufenthalt würde ihr bestimmt zuhören. So manche Nacht haben sie über alles geredet. Einfach so. Keine Hemmungen. Aber sie jetzt mit ihren Leiden zu konfrontieren wäre wohl auch nicht so passend. Schließlich gab es erst kürzlich einen Todesfall in ihrer Familie.
Was soll sie tun? Eingeschlossen in ihrem Zimmer läuft sie nachdenklich hin und her. Sie hat sich schon oft Gedanken darüber gemacht, wie es wäre einfach wegzulaufen. Aber jedes Mal verwarf sie diese Idee wieder, mit dem Grund, dass dadurch ihr Hass zur Mutter auch nicht verschwindet. Obwohl, vielleicht ist es gar kein Hass. Sie weiß es nicht. Sie will einfach weg. Weit weg von Zuhause, weg von der kritisierenden Mutter, weg vom schweigenden Vater. Nur ihre Schwester, die möchte sie nicht allein lassen. Aber zu der ist die Mutter auch nicht so gemein. Nur zur Größeren, Älteren.
Weil sie eine Vier hat, eine einzige! Und das auch noch in Politik, einem Nebenfach. Nicht in Mathe oder Englisch. Nein, in Politik. Dabei ist sie doch sonst immer ganz gut. Zwar nicht die Klassenbeste, aber gut. Viele wären stolz auf solch ein Zeugnis.
Was wäre wenn sie sich umbringen würde? Einfach so. Mit dem Messer die Pulsader aufschneiden oder aus dem Fenster stürzen. Nein. Wieso nicht? Andere haben das auch getan. Aber sie will doch nicht sein wie andere! Sie ist nicht normal. Aber was ist schon normal? Ist es normal, dass man einfach nur weg will? Sind solche sinnlosen Streitigkeiten normal? Ist es normal, so eine Geschichte zu schreiben, in dem Glauben, dass jemand sie versteht?

 

Hallo,
deine Geschichte hat mir leider nicht so gut gefallen. Das lag zum Einen an der doch mehr schlechten als rechten Umsetzung mit vielen sprachlichen Mängeln (siehe Korrekturliste)
Zum Anderen ist sie mir inhaltlich irgendwie zu kurz. Die Gedanken der Prot sind nicht voll nachzuvollziehen, sie gehen nicht in die Tiefe. Auch gelingt es dir nicht, die wirkliche Verzweiflung einzufangen, was mMn auch an der Oberflächlichkeit liegt.

Hier die Liste:

dass sie mit ihrer Mutter Stress wegen einer Vier in Politik hat?
diese Formulierung klingt mir persönlich etwas zu ugs.
Andere haben wenigstens Sachen, die wirkliche Probleme sind
Die Probleme sind in diesem Fall keine Sachen, schreib lieber "Andere haben wenigstens wirkliche Probleme"
Zum Beispiel werden sie geschlagen oder haben nur ein Elternteil oder die Eltern sind Alkoholiker oder die Kinder haben selbst Drogenprobleme oder wie auch immer
vielleicht kannst du ein paar "oder" weniger gebrauchen?`
Da würde man ihr helfen, da ist sie sich sicher.
Versuch es mal ohne die Wiederholunf von "da"
Wegen ihrem Zimmer, wegen ihres Verhalten
Wegen ihres Zimmers, wegen ihres Verhaltens
Und wegen ihrem „wahren Problem“.
wegen ihres "wahren Problems" - generell liest sich die häufige Verwendung von "wegen" hier unschön
nur weil sie wegen einer Vier Schimpfe bekommt?
"Schimpfe" ist auch irgendwie unpassend, wie wäre es mir "Ärger"?
sie hat doch selbst genug andere Probleme
nimm "die" statt "sie", sonst bezieht es sich auf die Prot, nicht auf die Freundin
Aber sie jetzt mit ihren Leiden zu konfrontieren wäre wohl auch nicht so praktisch
nimm lieber "passend" oder etwas anderes für "praktisch"
Aber jedes Mal verwarf sie diese Idee wieder, mit dem Grund, das dadurch ihr Hass zur Mutter auch nicht verschwindet.
die Verwendung des Präteritum wirkt wie ein Zeitenwechsel, nimm lieber eine Perfektart, dann solltest du aber den Satz ein wenig verändern - außerdem "mit dem Grund, dass"
Obwohl vielleicht ist es gar kein Hass, sie weiß es nicht.
Komma hinter "Obwohl"
weg vom schweigendem Vater
schweigenden
Aber zu ihr ist die Mutter doch nicht so gemein
"der" statt "ihr", aus dem selben Grund wie oben "die" statt "sie", vielleicht könntest du das "doch" noch zu "auch" verändern
Und das auch noch in Politik, ein Nebenfach.
einem Nebenfach
Nein in Politik
Komma hinter "Nein"
Zwar nicht die Klassenbeste aber gut
Komma vor "aber"
Was wäre wenn sie sich umbringen würde?
Komma vor "wenn"
Einfach so?
Punkt statt Fragezeichen
Mit dem Messer die Pulsader aufschneiden oder aus dem Fenster stürzen?
ebenfalls


Gruß
Arthuriel

 

hallo fineliner,

ich habe mir erlaubt, in dein profil zu sehen und erkenne, dass du gerade deine ersten gehversuche im schreiben machst. wenn diese geschichte in der tat einer deiner ersten versuche ist, dann muss ich sagen, dass du zum schreiben das notwendige talent besitzt, auch wenn diese geschichte von einem meisterwerk noch weit weg ist (andernfalls wäre ich vor neid auch geplazt *hehe*).
das positive an deiner geschichte ist der flüssige erzählstil. du kannst erzählen, du kannst damit auch unterhalten, und anders als arthuriel finde ich deine verwendete sprache - also die umgangssprache (kurz: ugs) absolut passend und der geschichte auch charakter gebend. mehr noch - ohne diese sprache hätte diese geschichte nämlich so gut wie nichts, denn der inhalt ist sehr dürftig. ein mädchen, dass nicht weltbewegende probleme mit seiner mutter hat, was in seiner erlebniswelt nichtsdestotrotz zu grossen schmerzen führt. es vergleicht das mit den problemen anderer töchter zu ihren eltern und verwendet dafür stärkere beispiele, um sein eigenes leid zu lindern. der selbstmordgedanke dabei ist treffend und so realistisch, wie es das wirkliche leben ist. deine geschichte findet keine lösung, kein ergebnis - sie endet einfach.

spannender wäre es gewesen, wenn der selbstmordgedanke sie von anfang an begleitet hätte, sie fändet zum schluss aber den gedanken töricht.

ein böser fehler hat deine geschichte:

enuresis (bitte achte auf die schreibweise) bezeichnet eine normale, vollständige blasenentleerung am falschen platz und zur falschen zeit. der volksmund sagt auch bettnässen dazu.
ich weiss das, weil ich nachgeblättert habe. der autor sollte aber verhindern, dass der leser einen 2. text lesen muss, damit er den ersten, nämlich deine geschichte, verstehen kann. wenn du das fremdwort verwendest, dann muss du es auch erklären, sonst schließt du den grössten leserkreis aus.

nimm bitte die korrekturvorschläge von arthuriel ernst (bei "Schimpfe" oder anderem umgangssprachlichen würde ich aber unbedingt empfehlen, es beizubehalten.
auch bei den fragzeichen bin ich nicht so überzeugt, dass sie falsch sind. ich habe diese sätze als fragen gelesen.

ansonsten empfehle ich dir, viel zu lesen und zu schreiben, um dein talent auszureifen.

bis dann

barde

ergänzende fehlerliste

Aber jedes Mal verwarf sie diese Idee wieder, mit dem Grund, das dadurch ihr Hass zur Mutter auch nicht verschwindet.

"das" >> "dass"

Obwohl vielleicht ist es gar kein Hass, sie weiß es nicht.

hinter "Obwohl" ein komma. wie bereits erwähnt
hier besser 2 sätze machen!

Nur zur größeren, älteren.

"größeren" und "älteren" gross (nach textverständnis).

 
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Ist es normal, dass man einfach nur weg will? Sind solche sinnlosen Streitigkeiten normal? Ist es normal, so eine Geschichte zu schreiben, in dem Glauben, dass jemand sie versteht?

Jap, föllig normal. Daher leider auch nicht sonderlich spannend. Viel spannender fände ich, wenn die Protagonisten eine innovative Idee hätte, wie sie diese Gefühle loswird.

Nach der zweiten Geschichte und dem Blick ins Profil bin ich mir nicht ganz sicher, ob du versuchst Geschichten zu schreiben oder ein öffentliches Tagbuch führst. Im zweiten Fall würde ich mich freuen, wenn du dich etwas von der Wirklichkeit löst und positivere Ansätze findest.

 

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