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Issha

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03.01.2002
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Issha

Eins

Der Kutscher schwang die lederne Peitsche. Der beschwerliche Weg über die Berge war vorrüber - und bei dem Blick aus dem, wenn auch zu Teilen etwas milchigen Fenster, konnte die Kutschierte die zugeschneiten Äcker und Felder des Tals betrachten. Es war der neunzehnte Dezember 1900; es wurde dunkel und die untergehende Sonne warf tiefe, dunkle orangene und hellere rötliche Farben auf den Himmel. Der Schnee glitzerte lautlos vor den Reihen der mächtigen Berge. Und im Inneren brannte die aus rotem Wachs gefertigte Kerze langsam nieder. Der Kutscher schlug den Weg nach Westen ein. In jenes alte Dorf, dass die Heimat der Passagierin war. Im tiefblauen Nachthimmel versammelten sich die Wolken zu einer schweren Front mit grimmigen Blick, und als es Mitternacht wurde stoppte der Kutscher um Rast zu machen.

Zwei

Schon nach sechs Stunden des kurzen Schlafs machte er sich wieder auf, so dass die Reisenden im Schein der Morgenröte im alten Dorf ankamen. In Erinnerung an die Mitternachtssonne stieg die Dame, die den Namen Issha trug, aus dem Gefährt aus, und auf den heimisch vertrauten Boden. Glänzende Bögen, die Sillouhetten der Häuser, getragen präsentierten sich ihr. Noch würde niemand im Dorf wach sein und sie ging die alten Wege entlang. In Erinnerungen. Über die moosbewachsenen Steine zu den blattlosen Bäumen. Wie einst, nur mit anderem Lichteinfall. Von einer Schicht Frost bedeckt, die die leichte rosane Morgensonne reflektiert, die alles weich zeichnet. Der Betrachter auf dem nordöstlich liegenden Berg sah die farbengetränkte Szenerie durch wenig dichte, aufsteigende Nebelschwaden hindurch. Über die so lang fort gewesene Besucherin im Herzen erfreut, machte er sich sogleich auf den Weg zu dem Platz, auf dem Issha nun verweilte. Über die Rücken kiesbestreuter Wege, hier in diesem eingeferchten Gebiet, zwischen den anderen Welten unter tiefen weißen Himmel. Das man kannte. Umarmungen bei dem Aufeinandertreffen. Nach Jahren von Zeit, die verging. Und es war immer noch das gleiche, nur die Wahrnehmung eine Andere. Und jene Dinge deren Ursprünglichkeiten man nicht kennt.. In freudiger, lebhafter Unterhaltung wurde Issha ins Haus geführt.

Drei

Zwischen Holztäfelungen, alten Kamin und im dunklen Licht golden schimmernden Kerzenständern bequemte man es sich am runden Tisch zum weiteren Gespräch. Über vergangenes sprach man viel, neueres wurde, falls überhaupt, nur kurz angeschnitten. Von draußen hörte man dumpf eine Eule rufen. Wenige Momente später, wobei ein Moment hier mehrere Zeiteinheiten zählte als anderswo klopfte es an der Tür. Ein weiterer alter Bekannter hat durch den Anblick der Kutsche nun von Isshas ankunft Kenntnis genommen. Und der Bach floß so langsam vor sich hin, als ob das Wasser, das er führte keines wäre, sondern eine zähe, dickflüssige Substanz, die die am Ufer stehenden Grashalme so gemächlich umknickte. Issah hatte sich schnell wieder eingelebt im Dorf und unternahm tägliche Ausflüge zu den alten Feldern der Sonne, die um diese Jahreszeit allerdings im dunklen grün gekleidet waren und nichtn so wie sie sie noch aus früheren Zeiten mit brüchigen Boden und ockergelben Anbau kannte. Wie sie da umherging kamen ihr immer neue Erninnerungsblitze zurück und für kürzeste Momente fühlte es sich wie an den Tagen an denen sie sich zutrugen an. Der Himmel färbte sich hier anders als auf der restlichen Welt. Sie hob ihren Kopf um ihn zu betrachten, senkte ihn und den Blick wieder nach unten auf den grünen Boden und guckte wieder hoch und konnte ganz andere Farbenspiele warnehmen. So war er nun zum Beispiel im tiefesten blau gefärbt, von intensiven roten und kräftigen lilanen Schlieren durchzogen. Sie setzte sich auf einen großen, grauen und festen Stein, der aus mehreren Schichten zu bestehen stand, summte leise ein altes Lied und fürchtete das es alles einmal schwinden würde, die Vergänglichkeit der Dinge, das ihr Wille hier her zurückzukommen schwächer würde und ihre Sehnsucht vergeht, verblasst wie eine zarte Pflanze die unter der Frostschicht ihren Kältetod stirbt und atmete die Dezemberluft tief ein. Sie konnte ihren Atem sehen als sie ihn wieder hinaus lies, aber die Kälte störte sie nicht, sie empfand sie als angenehm. Sie genoß die Szenerie in ihrer Gesamtheit und schob die Angst der Rückkehr, in die Orte die sie stumpf machen würden beseite. Alles fließt. Sie musste weinen. In den andren Welten weinte nur noch selten, und wenn dann schien es um die alten Gefühle im Zwang noch einmal auferleben zu lassen. Hier schien es real, doch hatte sie das Gefühl auch hier war früher der Schmerz und die Freude tiefer. Sie erhob sich wieder um ihren Rundgang zu Ende zu führen.

Vier

Wieder zurück im Dorf, unter verschlungenen Ästen altertümlich anmutender Bäume, fühlte Issha vage Bewegungen in der Luft, wie die einer sich androhenden Gefahr. Leises Unwohlsein ergriff sie, doch versuchte sie dieses beiseite zu schieben, wohl sie es besser wusste. Die Äste, wie sie leicht im Wind umherwogen, und die grünen Blätter wie sie in dem selben flatterten wirkten unheilverkündend. Drüben im Osten schien sich eine Front grauer Wolken zusammenzuschließen. Das Gefühl schwächte ab, blieb aber hängen als unbestimmbares Gefühl der Angst. Sie wendete sich anderen Dingen zu, aber eine angespannte Atmosphäre hing zwischen allen Taten und Handlungen, Personen und Gesprächen. Ein Insekt krabbelte den im Wind wehenden Grashalm runter und suchte nach einem sichereren Platz in der Erde, grub sich ein. Vögel bewegten sich nervös, wie es auf einen Menschen geschienen hätte der sie beobachtete, zu sicheren Unterkunften, und Mäuse wie anderes Nagegetier verschwanden in ihren Bäuen. Eine Rabe zeterte, schrie und keifte, durchbrach damit die über der Gefahr liegenden Ruhe. Wie als ob er der letze Künder wäre, breitete sich in sekundenschnelle ein gleißend heller, später orangener Lichtblitz von links nach rechts auf dem Himmel aus. Es fühlte sich an als ginge ein Ruck durch den Himmel, Sterne wirbelten umher, ordneten sich neu an und vielen aus ihren Fassungen. Der Himmel schien zu brennen. Ein lauter, ohrenbetäubender Knall, dumpf nachschallend. Ein Stern war auf die Erde gefallen, schien in unermeßlich hellen, weißen, erblindenen Licht auf die Welt. Ein weiterer Ruck und ein weiterer Lichtblitz, zwei weitere Sterne vielen vom Himmel, Bäume hatten Feuer gefangen und standen in den Flammen untergehend. Ein Moment, so kurz er nur sein kann, so viel ein Mensch wahrnehmen kann später, noch ein dumpfer Knall. Plötzlich bedeckte ein Schatten das ganze. Der Mond fiel vom Himmel, lag klobig auf dem Boden. Wie von weit her kamen die Stimmen, das von Todesangst verzerrte Geschrei, der Leute die aus ihren zerstörten Häusern liefen an Issahs Ohren. Große Gesteinsbrocken hagelten auf den Boden, vermischt mit Eisklumpen, hinein die apokalyptische Szenerie. Die ganze Welt schien aus aufleuchtenden und tanzenden roten und orangenen Farben zu bestehen. Das hohe, krächzende Kreischen einer Krähe im Todeskampf. Plötzlich, eine weitere Flut hellen gleißendes Lichts, wie bei der Entzündung von Magnesium, nur um ein vielfaches intensiver. Eine plötzliche Hitze wallte über den Platz des Ereignis und Gräser und Straucher, wohl sie vor wenigen Momenten noch nass waren und der frischen Tau an ihnen heruntertropfte erhitzen so stark das sie Feuer fingen und in Schnelligkeit nieder brannten. Hätte Issah sich umgedreht wäre sie auf der Stelle erblindet. Die Sonne war vom Himmel gefallen. Sie blieb stehen, hätte gen Westen laufen müssen, raus um sich zu retten. Aber betrachtete nur die Szenerie, wie in Trance und lies sich von den Flammen davontragen.

 

Du kritisierst ja auch nicht die Geschichten von anderen.

 

Gut, dass wir darüber gesprochen haben. :bla:

[Beitrag editiert von: Abraxas am 04.02.2002 um 21:23]

 

möchte denn niemand eine kritiesierende antwort schreiben?

Oh doch, hab jetzt was gefunden, nachdem ich mich mit dem Text beschäftigt habe:

Ein weiterer alter Bekannter hat durch den Anblick der Kutsche nun von Isshas ankunft Kenntnis genommen. Und der Bach floß so langsam vor sich hin, als ob das Wasser, das er führte keines wäre, sondern eine zähe, dickflüssige Substanz, die die am Ufer stehenden Grashalme so gemächlich umknickte. Issah hatte sich schnell wieder eingelebt im Dorf und unternahm tägliche Ausflüge zu den alten Feldern der Sonne, die um diese Jahreszeit allerdings im dunklen grün gekleidet waren und nichtn so wie sie sie noch aus früheren Zeiten mit brüchigen Boden und ockergelben Anbau kannte.

Meine Sinne wurden niedergestreckt von solchen Satzpaaren. Nachdem ich mich aufgerappelt hatte folgte

Sie setzte sich auf einen großen, grauen und festen Stein, der aus mehreren Schichten zu bestehen stand, summte leise ein altes Lied und fürchtete das es alles einmal schwinden würde, die Vergänglichkeit der Dinge, das ihr Wille hier her zurückzukommen schwächer würde und ihre Sehnsucht vergeht, verblasst wie eine zarte Pflanze die unter der Frostschicht ihren Kältetod stirbt und atmete die Dezemberluft tief ein.

An dieser Stelle habe ich resigniert und den Rext nur noch oberflächlich gelesen. Versteh mich bitte nicht falsch, ich mag es, wenn der Autor seinen Text mit Gefühlsimpressionen anreichert, aber dein Text mach schon fast den Eindruck, als ob da jemand Drogen konsumiert hätte und nun all seine Erlebnisse niederschreibt.
Im Sinne der Romantik wahrscheinlich ein völlig normaler Text, aber er bereitet, denke ich, jedem Leser erhebliche Schwierigkeiten.
Zudem kommt dieser Eindruck des Schlampens rüber. Im Laufe des Textes häufen sich die Fehler, als ob du die Geschichte schnell fertig bekommen wolltest.
Weiter kritisieren kann ich bis jetzt noch nicht. Ich bekomme gerade das ungute Gefühl das ich immer bei Geschichtsbüchern in der Schule hatte: Nach unendlicher Zeit des Lesens frage ich mich, was da eigentlich stand.
Werde mir dein Werk wohl noch einmal angucken müssen, oder gibt mir irgendjemand freiwillig eine Imhaltsangabe?

Frederik

[Beitrag editiert von: Frederik am 04.02.2002 um 23:53]

 

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