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Instinkt

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20.12.2002
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Instinkt

Er wachte auf, sprang hoch, und schaute sich um. Nur die Dunkelheit meines eigenen Schlafzimmers, dachte er. Nichts wovor man sich fürchten müsste. Nur ein schlechter Traum. Aber irgendwas sagte ihm es war nicht so. Er schaute genauer hin, als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten. Seine Pupillen vergrößerten sich, mit jeder Sekunde, der verstrich. Er konnte jetzt die Schatten der Bäume erkennen, die an der Wand entlang tanzten. Nur Bäume rief er sich zu. Die sind doch sonst auch immer da. Aber irgendwas sagte ihm es war nicht so. Er versuchte wieder einzuschlafen. Aber er konnte es nicht. Er versuchte sich daran zu erinnern was in seinem Traum geschehen war. Aber er hatte es schon vergessen. Er hörte nur die Stimme in seinem Kopf, die ihm sagte dass er sich verpissen solle, dass er einfach aufstehen und wegrennen solle, ganz egal wohin. Die Schmetterlinge in seinem Bauch fingen an wie Bienen zu stechen. Sein Körper produzierte unmengen Adrenalin. Sein Herz pumpte die natürliche Droge in jeden Muskel, den er besaß.
Er fing an schwer zu atmen. Der Schweiß lief ihm die Stirn herunter. Sein Körper bereitete sich für den Kampf, für das Duell, für was auch immer in der Verborgenheit der Nacht herumschleichen mag, vor.
`Aber es gibt doch keinen Grund, so zu sein``, versuchte er sich einzureden, immer noch dabei mit seinen tiefsten Gefühle zu kämpfen. Er kämpfte, er versuchte es wirklich. Aber er war im Begriff, zu verlieren. Das instinktive Gefühl einfach wegzurennen war stärker als seine Intelligenz. Er fing an die Kontrolle zu verlieren. Sein Kopf hatte nichts mehr zu sagen. Das Adrenalin dämpfte seine Gehirnimpulse. Er konnte einfach nicht mehr denken. Er brach in Panik aus. Er schmiss die Decke von sich, an die er sich so fest geklammert hatte, und rannt zu der Türe so schnell er konnte. Er riss die Tür auf. Aber es war zu spät. Plötzlich merkte er dass er in die Augen Todes starrte. Zwei schwarze Augen durchbohrten seinen verzweifelten Blick. Er hatte nicht mehr viel Zeit bis es alles vorbei war, aber ihm kam es wie eine Ewigkeit vor. Er hörte noch den lauten Knall, der kurz darauf folgte aber das war‘s dann auch schon. Dann wurde alles schwarz.......

 

Hallo Ju-Ju!

Ich hatte ein Wort im Kopf, nachdem ich deine Story(?) gelesen hatte. Dauerte ja nicht lange, doch gerade bei solch kurzen Geschichten ist es ziemlich schwer, Spannung aufzubauen, bzw. unmöglich. Der Grund, eine so kurze Geschichte zu schreiben, muss also ein anderer sein.
Vielleicht hast du ja eine Mörder-Pointe zu bieten. War aber leider nicht so.
Aha, vielleicht Satire - Fehlanzeige.

Ich gehe mal davon aus, dass dies so eine Art Schreibübung ist, um Stimmungen erzeugen oder Gefühle beschreiben zu lernen. Dein Stil ist in der Hinsicht schon einigermaßen sicher, obwohl sich ein paar grobe Schnitzer eingeschlichen haben, was bei solch einem kurzen Text umso mehr ins Auge fällt. Kostprobe:

Zwei schwarze Augen durchbohrten seinen verzweifelten Blick.

:susp:

Etwas mehr Arbeit bitte, man sollte auch ein wenig an den Leser denken.

Fazit: Als Momentaufnahme würde das Stück durchgehen, aber mit Abstrichen.

Ach so, das Wort, das mir durch den Kopf ging: Warum?

Viele Grüße!

 

Hey JuJu,
herzlich willkommen auf kg.de!

Schön, dass Du Deine Geschichte so schnell übersetzt und neu gepostet hast. Ich möchte Dir aber dennoch empfehlen, Dir die kg.de-Regeln (findest Du unter Hilfe) durchzulesen, falls Du das noch nicht nachgeholt hast. So vermeidest Du Mißverständnisse wie das von heute Mittag.

Aber jetzt mal zu Deiner Geschichte selbst:
Ich sehe das ähnlich wie Hannibal. Auch mir fehlt bei dieser Geschichte einiges.
Z.B. hätte eine Pointe nicht geschadet. Ok, dass er seinem Gefühl schließlich traut und mehr oder weniger dadurch (schneller) stirbt, könnte man als Pointe sehen. Aber ich denke, Du weißt selbst, dass man diese viel mehr ausbauen könnte. Denn vor allem durch die ständigen Einschiebungen "Aber irgendwas sagte ihm es war nicht so" ist doch ziemlich schnell klar, dass die Ruhe und der Frieden mehr als trügerisch sind. Und da überrascht das Ende leider nicht besonders.
Außerdem ist es schwer Spannung aufzubauen, wenn die Ahnung wie das Ganze endet einem die ganze Zeit präsent vor den Augen rumschwirrt.

Auch eine Charakterisierung des Protagonisten fehlt mir hier eindeutig. Man überfährt ja gar nichts über den Mann, da fällt es einem als Leser doch schwer eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Und wie wirkt das schrecklichste Geschehen auf jemanden, wenn man zu den Figuren keine Beziehung hat? Genau, es lässt einen ziemlich kalt. So ging es mir hier nicht anders. Ich hab mich zwar gewundert warum irgendein Typ einfach so erschossen wird, aber mitgefühlt habe ich nun wirklich nicht.

Sprachlich fand ich Deine Geschichte jedoch recht gut. Trotzdem hab ich hier auch ein paar Detailanmerkungen:

Die Schmetterlinge in seinem Bauch fingen an wie Bienen zu stechen.
Warum hat er Schmetterlinge im Bauch? Die hat man ja normal nur, wenn man freudig aufgeregt ist, z.B. bei einem Date.
Eigentlich ein guter Vergleich, aber hier etwas unpassend eingesetzt. Wenn er die ganze Zeit supergut drauf gewesen wäre und sein tolles Erlebnis langsam in etwas ziemlich Negatives umschlagen würde, fände ich diese Formulierung echt gut.
`Aber es gibt doch keinen Grund, so zu sein``, versuchte er sich einzureden
Wenn er denkt, entweder gar nicht durch Anführungszeichen markieren (so wie Du es weiter oben getan hast) oder nur mit einfach Strichen (' ').
Wenn er allerdings laut zu sich spricht, musst Du die Wörtliche Rede mit den normalen Anführungszeichen kennzeichnen (" " oder » «).
Bin mir nicht sicher, ob das Zitat gedacht oder gesprochen ist, aber eine Mischung von einem und zwei Anführungszeichen ist auf jeden Fall falsch. Und das erste Komma gehört da auch nicht hin.
Plötzlich merkte er dass er in die Augen Todes starrte.
Vor "dass" gehört immer ein Komma. Der Fehler kommt nochmal irgendwo vor. Auch einige andere Stellen, an denen meiner Meinung nach ein Komma hingehört oder auch mal nicht, sind mir aufgefallen. Bin mir da aber selbst ziemlich unsicher und überlass das den Komma-Spezialisten. :D
Außerdem fehlt in dem Satz ein Wort. Entweder hat er in die "Augen des Todes" oder in die "Augen (von) etwas Totem" geschaut, aber nicht in die "Augen Todes". So ergibt das keinen Sinn und hat ehrlich gesagt auch ein wenig die sowieso schon schwache Pointe verhunzt, weil man jetzt gar nicht genau weiß was Du eigentlich meinst.
Er hörte noch den lauten Knall, der kurz darauf folgte aber das war‘s dann auch schon. Dann wurde alles schwarz.......
"war´s dann auch schon" ist ziemlich umgangssprachlich und passt nicht wirklich zum Stil des restlichen Textes. Außerdem kommt zweimal "dann" kurz nacheinander vor. Achte auf Wortwiederholungen.
Und Du kennst ja sicher den Spruch "Aller guten Dinge sind drei", das gilt auch für Auslassungspunkte. ;)

Insgesamt hat mich diese Geschichte als Leser ziemlich unbefriedigt hinterlassen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Du weitaus ausgereiftere Geschichten schreiben kannst. Und genau so eine möchte ich das nächste Mal gerne von Dir hier lesen. :)

 

Ich gebe euch recht. Danke für die Kommentare. JuJu

 

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