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Hallo Ihr Lieben,
diese Geschichte beschreibt eine alternative Weise mit seiner Sexualität umzugehen, und mit dessen möglichen Auswirkungen. Ich weiß nicht, ob so eine Geschichte, obwohl hier die Emotionen und nicht die Erotik im Vordergrund stehen, hierher gehört. Wenn nicht, dann gebt mir Bescheid, dann nehme ich sie wieder raus. Dennoch würde mich interessieren, da ihr die Geschichte ja dann eh gelesen habt, ob sie Eure Emotionen anspricht, und gut lesbar ist.
Vielen lieben Dank.
Eure Emely.
Inner games
„Ich habe uns eine Gruppe bei WhatsApp gemacht. Das erleichtert die Kommunikation.“ seine Nachricht ereicht mich während der Arbeit. „Dann können die Damen sich abstimmen.“ Ich kann förmlich spüren wie er sich freute…und das freute mich. Robert hatte so eine harte Zeit, es wird Zeit, dass er etwas Ablenkung erhält. Ein Treffen zu Dritt versprach genau das zu werden. Ein guter Plan.
„Guten Morgen, bin beim Sport“ begrüßte mich ihre Nachricht. Und ein Foto. Ein Selfie vom Walken. Blond mit Haar Tuch, ein grobes, fast herbes Gesicht, mit durch Sonnenstrahlen geschlitzte Augen. Die Ansätze der Oberarme ließen darauf schließen, dass unterhalb des Fotorandes kein Size Zero wartete. Oh Mann, nicht mein Typ. Du Depp, hast dir auch gar nicht ihr Profil angesehen. Soviel zum Thema echtes Interesse am Menschen, du Heuchlerin. Mmh...naja, was soll`s. Vielleicht auch ganz gut so.
Treffen zu dritt waren für Robert und mich nichts Neues. Wir bereicherten unser Liebesleben mit fremder Haut. Er liebte diese Spiele mit mehreren. Bisher waren es vor allem Männer, oder auch Paare, mit denen wir uns den Abend versüßten. Ab und zu überraschte er mich mit besonderen Ideen. Einmal organisierte er einen Masseur. Er hatte so viele Ideen, dass wir drei Leben bräuchten, um sie alle mal auszuprobieren.
Aufgeregt? —nein, kein bisschen. Ich sollte es vermutlich sein, aber nein. Das Treffen mit Christin würde auf mehreren Ebenen gut sein. A) weil Robert und ich es schon lange Mal angedacht hatten, und es unsere heimliche Fantasie war eine Frau, und B), weil ich nicht will, dass ich die letzte Frau bin, die er je anfasst. Das wäre nicht fair ihm gegenüber.
Der Gedanke daran, Robert heiß zu machen, in dem ich mit Christin rummachte, lenkte mich ab. Es würde ein toller Abend werden.
Sie verspätete sich, und wir nutzten die Zeit auf unsere Art. Am Ende langen wir fest ineinander verknotet und völlig außer Atem auf dem Sofa. Ich war glücklich. Heute Abend konnte nichts passieren.
Sie war schöner als die Fotos vermuten ließen. Große Augen mit langer Wimper schauten mich aus einem zarten Gesicht an. Schön geschwungene Lippen zierten ihr Gesicht. Blaue Augen sahen mich an. Der Körper war weiter von einer Size Zero entfernt, als ich davor ein Unternehmen zu gründen, aber das ist genau richtig so. Es war perfekt. Sie ist genau die richtige für uns. Und ich fühlte mich gewappnet für alles, was noch kommen würde.
Ihr Körper zeichnete sich unter einem fast durchsichtigen Kleid ab. Die Konturen ihrer Kurven schimmerten durch den dünnen Stoff. Die Straßenlaterne, welches durch das Schlafzimmerfenster schien, gab der Situation etwas abstraktes. Insgesamt stellte sie fast das Gegenteil von mir dar. Meine rotblonde, unbezähmbare Mähne stellte einen starken Kontrast zu ihrem blonden, glatten Haar dar. Gegen ihre etwas üppige Figur wirkte ich fast mager. Robert sah uns beide an. Langsam trat sie auf mich zu und legte ihre weichen Lippen auf meine. Ihr Kuss war sanft, so weich. Ihr Atem strich sanft über meine Wangen. Sie roch leicht nach Blumen. Robert stellte sich hinter sie und legte seine Arme um ihre einladende Hüfte. Ihre Augen fixierten meine. Sie schaute mich an. Tief und fest. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Langsam dreht sie sich um. Roberts Hände glitten durch ihre Haare. Hielten sie kurz und streichelten dann sanft darüber. Mein Plan schien aufzugehen. Wie im Tanz bewegten sich die beiden. Robert zog sie auf das Bett. Sie saß halb auf ihm. Über ihre Schultern hinweg nickte er mir zu und streckte mir seine Hand entgegen. Ich trat einen Schritt vor und ergriff seine Hand. Mein Herz schlug vor Aufregung. Seine Lippen legten sich auf meine. Ein vertrautes Gefühl. Er drehte seinen Kopf wieder zu Christin. Sah ihr in die Augen. Seine Hände lagen auf ihrer Hüfte und zogen sie weiter an sich. Sie lächelte mich an. Sanft strich sie mir durchs Haar. Auf den Knien hockte ich neben ihnen auf dem Bett. Ihre Hand berührte mein Gesicht. Robert zog sie weiter an sich. Sie wand sich von mir ab und fuhr mit ihren Händen durch sein Haar. Ich kannte das Gefühl durch sein Haar zu streicheln. Wie es weich durch die Fingern gleitet. Irgendwas stimmte nicht. „Ruhig“ ermahnte ich mich. „Bleib ruhig. Genieße die Situation.“ Fast wie in Zeitlupe legte Christin ihre Lippen auf Roberts Mund. Sie schaute ihm tief in die Augen. Dann schlossen sie sie fast gleichzeitig und ein wohliges Stöhnen erklang aus Roberts Mund. Er griff in ihr Haar und hielt es fest gepackt. Sie gab ein kurzes Stöhnen von sich, dann intensiveierte sich ihr Kuss.
Ich saß daneben. Schaute ihnen zu. Unruhe stieg in mir auf. Das Abschalten funktionierte nicht. Die Woche war zu anstrengend gewesen, als dass das Abschalten per Knopfdruck ging. Das Ungeheuer knurrte. Ich musste den Kopf frei bekommen.
Vorsichtig streichelte ich über ihren Rücken. Wenn sie es bemerkte, behielt sie es für sich. Ihre Hände fuhren über Roberts Haar, über seinen Körper, über sein Gesicht. Er hielt sie immer noch mit einer Hand an den Haaren gepackt, während die andere unter dem Kleid verschwand. Der Kuss wurde intensiver, drängender.
Immer fordernder strichen seine Hände über Christins Kurven. Sie seufzte tief bei seinen Liebkosungen. Die Unruhe in mir verstärkte sich. Das Ungeheuer schrie nicht nur, es brüllte. Es brüllte und fauchte. Ich ignorierte es. Ich sah in ihre großen Augen, die vor Hitze immer grösser wurde, spürte ihren heißen Atem. Sie hatte den Kopf wieder zu mir gedreht, und wilde Küsse bedeckten mein Gesicht. Ich würde den Abend genießen und ihn durch nichts stören lassen.
Sie keuchte. Ihre Lippen fanden erneut Roberts. Die Küsse wurden wilder, die Umarmung fester. Ich saß daneben. Das Ungeheuer heulte und das kleine Mädchen sah mich schnippisch an. Ich ignorierte beide. Es ging Christin gut. Und das war gut so. Christin und Robert keuchten. Wie eine Flut hatte es die Beiden erfasst. Mit ihren Händen erkundeten sie ihre Körper, und ich? Ich war raus. Erschöpft von der Woche und außerstande ihnen zu folgen. Und in mir tobte der Krieg. Ich fühlte mich leer. Erschöpft und leer. Ich griff nach Roberts Hand. Ich wollte ihn festhalten, spüren, dass er mich festhielt. Aber warum.? Warum ließ es mich nicht kalt? Warum machte es mir was aus?
Christins Lippen näherten sich wieder Robert. Küsste seinen Hals. Ihre Hand wanderte seinen Körper hinab. Er stöhnte. Ein Anblick, der mir sonst Freude bereitete, aber ich ertrank in meinen widersprechenden Gefühlen. Ich schloss die Augen, wollte es nicht sehen. Konnte es nicht mehr sehen. Ich war erschöpft, es ging nicht mehr. Ich hielt immer noch Roberts Hand. Ich spürte wie Christins Hand zu meiner Hand wanderte. Der Hand, mit der ich Robert festhielt…festklammerte. Robert lockerte ein paar Finger aus meinen, und ich lies los….
DER REST WIRD NOCH ÜBERARBEITET!!
Ich hatte keine Kraft mehr mich zu wehren. Das Wohnzimmer war dunkel. Ich lief auf und ab. „Flucht“, schrie es in mir. Das bisschen Stolz in mir verweigerte den Drang nachzugeben. Bilder von meinem Auto stiegen auf. „Lass das…. Ich bin erwachsen. Ich kann Probleme erwachsen lösen.“ „Pfff“….machte es. „Dann lausch doch mal. „Stöhnen drang von oben herab. Erst sein, mir so vertrautes Stöhnen, und dann ihres. „Weißt Du, was die beiden machen?“ giftete sie. „Sie sind im Land der Wonne, und das die ganze Zeit. Ein Land, welches Du heute nicht betreten wirst. Assistier doch, wenn du meinst, aber er hat heute seinen Platz gefunden. Und er genießt es. Du hinkst hinterher. Sie werden für dich nicht zurückkehren, und nochmal auf Start setzten. Sie sind in der Zone des Tunnels, und da werden sie nicht zurückkommen, um dich abzuholen. Kein Spiel heute.“ Bissig stieß sie ihre Worte aus. Nein, das ist mir egal. Ja, ich habe den Einsatz verpasst. Ja, die beiden sind im Tunnel, und ich steh auf der kalten Realität. Und ja, ich kann damit auch gut leben, also lass mich in Frieden. Ich geh jetzt hoch, und werde hoch erhobenen Hauptes die Situation meistern. Werde sie in ihren Tunneln beobachten und darauf vertrauen, dass sie zu mir zurückkehren.
Das Stöhnen der beiden wurde lauter. Dann brach es ab... „Oje, ich brauche dringend was zu trinken…ich bin völlig dehydriert“, klang ihre Stimme zu mir rüber. „Ich geh schon.“ rief ich ihr zu. Und lief halb gehen, halb flüchtend, und äußerst dankbar für die Ausrede nicht das Zimmer betreten zu müssen, die Treppe wieder hinab. Zwei Minuten später stand ich neben den Beiden, und reichte ihr ein Glas Wasser. Wie ein Schlag, traf mich das Wissen über meinen Fehler. Robert sah mir in die Augen. Verdammt. Wie in einem offenen Buch las er in meinen Gedanken, und ich konnte nichts tun sie zu verbergen. „Irgendwas stimmt nicht“, vernahm ich seine tiefe Stimme. „Doch, alles gut.“ Meine Stimme klang selbst in meinen Ohren hölzern und wenig vertrauenserweckend. „Was ist los? Nicht alles ist gut.“ insistierte er. Panik brach in mir aus. Oh Gott, ich würde den Abend sprengen. Oh Gott nein. Ich biss mir auf die Zunge. Was ist los? Meine Gedanken rasten.
Ich hatte keine gute Erklärung für mein Verhalten. „Ich …“ setzte ich an, und dann raste das kleine Mädchen los. Ohne die Möglichkeit eingreifen zu können, hörte ich die Worte des kleinen Mädchens aus meinem Mund. Es hatte die Kontrolle übernommen, und impulsiv wie es war, schoss es mit allem raus. Ich vernahm wie die Worte „Ausgegrenzt“ und „Alleine“ aus meinem Mund kamen. „Oh Gott nein, Du zerstörst alles“, schrie ich sie an. „Halt Dich zurück, es ist meine Sache.“ Aber sie war nicht mehr zu stoppen. Ich spürte, wie mein ganzer Körper zu zittern anfing und sich meine Kehle zuschnürte. „Lass das, bitte“, flehte ich sie an. „Lass mir ein bisschen Würde.“ Es war zu spät. Sie hatte geendet und war mit einem „Pff…“ in meine Richtung wieder nach hinten verschwunden. Die beiden sahen mich an. Oh Gott. Wie muss das auf sie wirken? Das kriege ich doch im Leben nie wieder hin. Sie schauten mich immer noch an. Stumm…aber nicht entsetzt. Wahrscheinlich noch nicht…wahrscheinlich wirke ich auch gerade wie ein erste-Hilfe Fall über den man dann erst im Nachgang sich wundert. Es wäre ein toller Zeitpunkt für ein plötzliches Loch im Boden.
„Komm her.“ er sprach ruhig. Es war keine Wut oder Enttäuschung zu hören. Oder nur noch nicht? Nicht vor dem Gast? Meine Beine waren wie betoniert. Ich wollte nicht rüber gehen. Ich hatte sie gestört, das war schon schlimm genug. Ich hatte sie aus ihrem Tunnel in meine harte Realität geholt. Wie fair war das? Es war unvorstellbar egoistisch. Scham stieg in mir auf. Wie hatte ich zulassen können, dass das kleine Mädchen redet. Es war impulsiv, dachte nicht nach, bedachte keine Konsequenzen. Ja, es sagte immer die Wahrheit, aber meist zu den unpassendsten Zeiten. Wie an der Schnur gezogen, wie eine Marionette ging ich auf die beiden zu. Meine Knie glichen eher einem Wackelpudding. Sie umfingen mich mit Umarmungen. Keine Wut war zu spüren. Eher Mitgefühl. Das machte es noch schlimmer. Ich war der Faktor, der nicht stimmte. Christins Küsse waren sanft, als sie mein Gesicht in ihre Hände nahm. Sie schien über mein Verhalten nicht im Geringsten irritiert. Sie streichelte meinen Körper, und nur mit Mühe gelang es mir die Fassung zu bewahren. Die emotionale Erschöpfung war grösser, als mir lieb war. Mit einem, eher missratenen Versuch würdevoll zu klingen, fragte ich sie, ob sie mir die letzte halbe Stunde mit Robert allein ließe. Sie verstand. Sie war großartig.
Seine Arme legten sich um mich. Und ich klammert mich mit meinen ganzen Emotionen an ihn. Das Ungeheuer seufzte zufrieden. Die Zweisamkeit brachte die Ruhe, die nötig war. Mir ging es nicht um das Ungeheuer. Wir hätten es auch nicht zufrieden stellen müssen. Robert war so müde, er tat es nur noch für mich. Soviel Aufmerksamkeit hatte es nach dem Theater, was es heute veranstaltet hatte, nicht verdient. Es tat dennoch gut. Eine Stimme weniger, die mich quälte. Das kleine Mädchen saß feixend in der Ecke. Zufrieden mit sich und der Welt. Es hatte das, was es wollte. Das wohlige Gefühl, was immer dann entstand, wenn Robert seine Arme um mich legte. Und ich war zu erschöpft, um mich über die beiden aufzuregen. Und ich wollte, dass Robert an seinen wohlverdienten Schlaf kam.
„Du bist müde! Deal? Ich fahre nach Hause, und Du gehst diesmal einfach ins Bett, ohne dass wir die ganze Fahrt bis nach Hause telefonieren?“
„Kein Deal“—kam es müde aber bestimmt zurück.
Womit hatte ich diesen Mann nur verdient.