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Injiwa Impressionen, eine kleine Passage aus dem Leben des Ingo Lübbke

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26.07.2002
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Injiwa Impressionen, eine kleine Passage aus dem Leben des Ingo Lübbke

Am Gestade des heiligen Flusses der Injiwa Krieger (sprich: „Indschiwakrihgah“) stand, oder vielmehr: lag, ein Injiwa Hurer.
Er hatte sich bei der Suche nach einer geeigneten Injiwa Dirne den Anus ausgekugelt und wälzte sich nun, da er sich schmerzlich der Konsequenzen, die dieses anale Ereignis mit sich brachte bewusst wurde, auf dem Boden und verlangte nach ärztlicher Hilfe. Da diese aus den üblichen kosmischen Zufällen nicht erschien, bleibt Zeit die Umstände dieses analen Koinzidenz zu schildern. (Der kosmische Zufall ist hierbei die Tatsache, dass der Mensch der hier eigentlich als Notarzt erscheinen sollte, um den Injiwa Hurer zu versorgen, eines Abends bei einer gemütlichen Runde Poker, in Gesellschaft einiger Kübel Champagner und den obligatorischen Edelhuren, eine innere Stimme vernahm, die ihm sagte, er solle doch lieber Gynäkologe werden, das brächte ihm letztendlich größeren Handlungsspielraum bezüglich der Auslebung sexueller Vorlieben. Diesem Menschen, dem ein äußerst pervertiertes Verhältnis zum weiblichem Körper nachgesagt wird, schien dieses Argument sehr überzeugend und so eröffnete er in einer Nacht und Nebel Aktion umgehend eine Praxis für Frauenheilkunde).
Nun also zu den Umständen. Der bürgerliche Name des Injiwa Hurers lautete: Ingo Lübbke und er wohnte zu dieser Zeit im Zuge eines interkulturellen Austauschprojekts der Aktion „Deutschland lernt seine bayerischen Nachbarn kennen“, mit dem Stamm der Injiwa, bayerische Ureinwohner, welche nach einer strengen Auslegung der Bavaria, dem Bayerischen Gesetzesbuch, empfangen vom heiligen Bonifazius dem Großbayer, lebt.
Neben den „77 Regeln, die s braucht um oan Weißwürschtl herzustelln“, enthält die Bavaria mehrere „Leitsprüch“ zum Umgang mit „Kanacken un des ganz Volk wo außerhalb der bay`rischen Heimat leben tuat“. Da eigentlich alle Leitsprüch darauf abzielen, andersartige wie Aussätzige zu behandeln, sprach man sich nach einer heftigen Grundsatzdiskussion, die den Tod von drei Parlamentariern zur Folge hatte (wegen ungestümen Argumentierens) also für ein Austauschprojekt aus. Alle negativen Erwartungen bestätigend, führte dieses Projekt nicht zu einem Dialog der Kulturen, sondern zu der Erkenntnis, das die Bayern ein Volk für sich sind. Man brach das Austauschprojekt ab und stellte allen Exil- Bayern ein Ultimatum, sich binnen drei Tagen in ihren Freistaat zu begeben, der darauf hin für einen Zeitraum von zunächst 1000 Jahren hermetisch abgeriegelt wurde. Innerhalb dieses Zeitraumes sollte niemand ihn betreten, noch sollte jemand ihn verlassen.
Der Eingangs erwähnte Injiwa-Hurer alias Ingo Lübbke , der durch ein aufwändiges Auswahlverfahren eher unfreiwillig und mit der Aussicht auf ein Lehramt im Kultur- und Völkerkundemuseum in diese ganze unangenehme Angelegenheit hineingezogen wurde, dachte sich: „Scheiße.“ Darauf folgte die Phase der Resignation, die er mit einem „Oh, was für`n Scheiß !“, quittierte. Für ihn ergab sich in anbetracht seines ausweglosen Zustands die Konsequenz, dass er entweder Wahnsinnig werde, oder, und diese Konsequenz hielt er für die augenscheinlich angenehmere, er sich fortan seinen niederen Gelüsten hingebe. Da er es mit dem weiblichen Körper wie der, über Nacht zum Gynäkologen gewordene Genosse hielt, wurde er also zum Hurer, eine Profession, die sich in den Reihen der Injiwa besonderer Beliebtheit erfreut, denn ungeachtet der Tatsache, dass diese Profession keinen wirtschaftlichen Nutzten trägt, mache sie einfach wahnsinnig viel Spaß, und das sei es doch letztendlich, worauf es wirklich ankomme, sagen die Injiwa Stammväter.
Aus ästhetischen Gründen will ich nicht weiter auf die Anusauskugelung eingehen, als oben beschrieben. Ich bitte um das Verständnis des Lesers.

 
Zuletzt bearbeitet:

Richtig schöne Nonsens Geschichte, hab oftmals schmunzeln müssen.

Achja, obwohl du sehr wortgewandt bist (oft wirklich schöne formulierungen) fehlt etwas der rote faden der story, was aber aufgrund ihrer Kürze nicht sonderlich schlimm ist.

auch denke ich mir, dass manche witze besser kommen würden wenn du die geschichte nur ein wenig in die länge ziehen würdest, was auch oben gennanntes problem beheben dürfte.

aber auf jeden fall denke ich -obwohl ich vorausahne, dass manche völlig anderer meinung sein werden- dass es sich hierbei um eine gelungene geschichte handelt, ich habe sie auf jeden fall gerne gelesen.

grüße,
franzl

 

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