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In The Year 2525 - Totenstiller
Der Club war bereits fast voll. So wie Ben. Genau richtig. Die Nacht noch halbwegs jung, aber schon nach verbotener Hitze duftend, und untrügliche Zeichen zeugten davon, dass es sich hier und heute seit langem wieder einmal lohnen würde, den eigenen Tod zu riskieren.
Frauen, denen der Schweiß vom Körper auf die weiche Tanzfläche troff, gierige Männerleiber in nassen Shirts, dazu die Zwitterwesen mit ihrer genetisch manipulierten Geschlechtlichkeit, sich voller Stolz in geschmeidig windenden Zuckungen darbietend. Schier endlose Reihen Tequila-Shots auf dem gummierten Bar-Tresen, ebenso lange Reihen verlangender Leiber vor den Toiletten – fiebrig wartend auf das Spüren, Schlucken, Ziehen, Lecken (und das aus rein romantischen Ambitionen auf dem Klo, so wie damals vor Hunderten von Jahren) –, Störsignale gegen die Ortungs-Chips in unser aller Nacken, olfaktorische Filter gegen den süßen Gestank verbotener Lust, sämtliche Sinne abgeschirmt gegen die reine Außenwelt: Wenn man schon sein Leben riskierte, dann doch wohl genau hier und jetzt für dieses pralle Leben.
Aus allen Headsets dröhnten die Rhythmen in Trommelfell zerreißender Lautstärke, schmerzhaft schön, ganz wie die verbotene Musik vergangener Zeiten es verlangte. Klassik pushte die Köpfe, Placebo, Nirvana, Kalkbrenner, und sie alle schissen auf die KOALITION und die Todesstrafe der Injektoren, man lebte schließlich nur einmal. Und überhaupt: Was war das schließlich noch, ‚Leben’?
Eine gute Frage. Kurz zog Ben sich sein Headset von den Ohren…und schreckte zurück vor der Stille, die ihn urplötzlich umgab. Hunderte zuckender lüsterner Körper, tanzend, schluckend, feiernd; und dabei der gesamte Club doch totenstill. Musik aus Kopfhörern, Drinks aus Gummi-Bechern, der weiche Boden jeden Schritt absorbierend, kein Laut. Und auch kein Stöhnen, kein Lachen, kein Singen, kein Grölen oder Gläserklirren. Absolute Stille, surreal, betrachtete man die feiernde Menge. Wie die ersten Celluloid-Aufzeichnungen vor sechshundertfünfzig Jahren, tonlose schwarz-weiße Bewegtbilder von Saloons, Kneipen, Kundgebungen, oft begleitet von Piano-Musik und erklärenden Schnitten zur weißen Schrift auf schwarzem Grund, doch immer unpassend ob des Trubels und der sich nur stumm bewegenden Münder. So wie hier. Ein Film ohne Ton, nur live und jetzt. Umfassend gedämmt und jedes Geräusches beraubt dank Antischall-Gegenfrequenzen am Headset-Mundstück, dank Soft-touch™-Böden und Absorber™-Gläsern.
‚Wow’, dachte Ben sich besoffen grinsend, ‚die haben hier echt was investiert!’
Und das nicht in Kommerz. Nein, in das Leben.
Zuletzt hatte Ben so ein Szenario vor zwei Jahren gesehen, 2523, ein echtes scheiß Jahr.
Das echte Leben. Trotz Stille, nein, durch Stille. Ja, heute zu leben, bedeutete Stille. Sterile Stille, in jeder fleischlichen, kreativen, nachhaltigen Hinsicht. Und jedes nonkonformistische Geräusch bedeutete den Tod.
Rasch zog Ben sich das Headset wieder über die Ohren. Abschätzige Blicke der Umstehenden straften ihn trotzdem.
Seit die KOALITION Musik generell verboten hatte, war es in illegalen Clubs verpönt, unbeschallt zu sein. Wobei bereits der Begriff ‚illegaler Club’ eine Tautologie bedeutete, waren doch seit den BEFREIUNGSGESETZEN von 2475 alle Clubs an sich verboten, ebenso wie sämtliche Bars, Cafés, Konzerte und natürlich Diskotheken; jegliche Art von Versammlungsorten, die der vergnügerischen Konspiration dienten, wurden das Ziel der IDEELLEN ENDLÖSUNG.
Doch egal, scheiß Vokabeln. Noch einen Tequila, und Ben grinste dem schönen Zwitterwesen mit den elfenhaften Zügen drei Hocker weiter zu…und ja, jaaa!, spontan kam es daraufhin herüber und rieb sein schlankes Becken an Bens Schenkel, und Ben freute sich und ließ es gerne geschehen. Wozu sonst war er schließlich hier?
Stumm bewegten sich des Zwitters Lippen, lächelten, schallwellenlos. Ben sprach „Kanal zwei“ in das Mundstück, sein Headset schaltete um auf ‚Konversation’ und er hörte des Wesens süße Stimme in seinem Kopfhörer hauchen: „--habe so großen Hunger. Und was immer du mir gibst, Baby: Ich will es schlucken!“
Bens Grinsen wurde breiter: „Das glaub ich dir nicht. Denn du hast ja keine Ahnung, was ich dir alles geben werde…!“
Und lüstern lächelnd befeuchtete es sich mit überlanger Zunge die purpurnen Lippen und antwortete: „Dann schockier mich doch…!“
Und nachdem das Zwitterwesen sich glückselig Speichel, Sperma, Urin und feinstes synthetisches Koks von den Purpurlippen geleckt hatte, gingen beide zurück zur Bar und spülten den spontanen Akt moralischen Hochverrats mit synthetischem Champagner herunter. Dazu ein gemeinsamer Zug aus dem organisch-gespeisten Ecstasy-Implantat unter der Achsel des Wesens – schöner konnte es kaum sein heutzutage und hierzulande.
Beinahe so, wie Bens Großvater es einst flüsternd vorm solarbetriebenen Kamin zum Besten gegeben hatte, damals, vor gut und gerne drei Jahrzehnten, bevor die KOALITION ihn bereinigte:
Nach Internet-Sperre und zwangsweiser Gesundheits-Befreiung, nach angleichender Dynamisierung der Überbevölkerung und Dispensation der Ungläubigen hatten Großvaters häretischen Worte aus vor-KOALITIONÄREN Zeiten den kleinen Ben mehr gefesselt als jedes damals noch erlaubte Buch. Geschichten über die vermeintlich liberale MITTE-RECHTS-LINKS-VERBRÜDERUNG und die Kriege gegen die Rest-Faschisten und Rest-Ungläubigen, Geschichten aus den Anfängen des allumfassenden GROSSEN ZUSAMMENSCHLUSSES. Angeblich wollte Großvater in seiner Jugend sogar noch legal getanzt und frei geliebt haben – doch man wusste ja schließlich, was die Alten nicht alles erlebt haben wollten in ihren verklärten Erinnerungen.
Alleine der Gedanke daran erschien heute verstörtend. Schon lange vor Bens Geburt waren solch verdorbene Auswüchse mit Bildung der einen KOALITION final beendet worden, ebenso wie jegliche historischen Aufzeichnungen darüber. Tonträger-Vernichtung, Internet-Tilgung, Medien-Korrektur, die BEFREIUNGSGESETZE von 2475 zum Besten aller: All dies war längst Geschichte gewesen, als Ben das Licht der Welt erblickt hatte.
Und heute? Heute war ein wahrlich großer Tag für die KOALITION gewesen. 2525, das 50-jährige Machtbestehen zum Wohle aller, und noch am Mittag hatte Ben in Reih und Glied mit den anderen Funktionären aus ihrem MINISTERIUM gestanden und der glorreichen atonalen KOALITIONS-Hymne gelauscht, während die Notwehr-Präventionstruppen in ihren reinweißen nicht-aggressorischen Nicht-Uniformen vorübergingen, nicht marschierten, wohlgemerkt.
Doch noch aus einem ganz anderen Grund war heute ein großer Tag, ein ganz besonderer Tag für Ben: Am 247ten Tag im Jahre 2523 (Monate gab es schon lange nicht mehr, und keine Jahreszeiten, der künstlichen Atmosphäre sei Dank), vor exakt zwei Jahren also, ward Bens Lebensstadiums-Partnerin bereinigt worden. Ein schmerzfreier Akt von Zehntelsekunden nur, gnädig und nur allzu gerecht, während er fleißig im MINISTERIUM saß.
Nicht-autorisierte Körperlichkeit gemäß § 17 und § 23c BGB – des BEFREIUNGSGESETZBUCHS –, vor allem aber jedoch § 42 BGB zur gleichgeschlechtlichen Liebe! Betrogen hatte sie ihn, den Akt nicht zuvor angemeldet und darüber hinaus noch mit einer Frau vollzogen.
Bereinigt.
Keine Bild-, Ton- oder Video-Aufzeichnungen mehr, sich ihrer zu entsinnen. Außer in seinem Kopf. Ihr Lachen. Es wurde schwächer, diffuser, doch noch konnte er es hören, wenn er die Augen schloss. Ihr Atem an seiner Brust, wenn sie sich an ihn schmiegte in den Momenten, da sie dachte, dass er schlief; verbotene Emotionen natürlich, aber auch so schön, so wahr.
Natürlich hatte Ben immer gewusst, wie es enden würde, enden musste. Zu körperlich war sie, zu renitent gegen die KOALITIONÄREN Doktrinen, als dass die Bereinigung nicht stetig im Raum gestanden hätte. Und doch hatte er es dem MINISTERIUM nicht angezeigt, hatte sie nicht gemeldet, nicht wie die anderen vor ihr.
Tod? Auch nur so eine Vokabel. Und doch… ohne ihren Tod (und Ben sprach das bewusst aus im Geiste, ‚Tod’, nicht ‚Bereinigung’) wäre er nie dem Untergrund verfallen. Und ohne ein weiteres Wort – keine Vokabel, sondern ein Wort – ebenfalls nicht: Sein Großvater hatte ihm davon erzählt, von diesem getilgten zwangs-obsoleten Wort.
Trauer.
Und heute war er soweit, es sich einzugestehen; hier in diesem Club, in dem die Wohlgefühl-Zerstäuber der Oberwelt dich nicht mehr künstlich benebelten, während Alkohol und Drogen deine geschützten Sinne zugleich aufs verheerendste zu erweiterten vermochten – Ben vermisste sie…!
Und nur deshalb pochte sein Unterleib nun im verbotenen Takt der Beats seines Headsets, und nur deswegen zeugte die unreine Nässe in seinem Schritt von der Todsünde der Fleischlichkeit. Nie hätte Ben in seinem früheren Leben gedacht, dass das Mysterium Musik solche Wirkungen erzielen konnte, nie für Möglich gehalten, dass die Bereinigung – nein, der Tod – eines Menschen ihn zu solchen Auswüchsen treiben würde; ganz ohne Schuldempfinden, dafür voll der Trauer. Und der Genugtuung, dieser Trauer etwas entgegenzusetzen. Lust entgegenzusetzen.
Kein Wunder, dass Musik, dass solch beflügelnde akustische Lust verboten worden war. Nicht auszudenken, was den friedliebenden Doktrinen der KOALITION widerfahren würde, falls die Todesstrafe abgeschafft werden und die Massen sich ganz ungestraft solch über-sinnlichem Vergnügen hingeben dürften! Auch davon hatte Großvater einst gesprochen, von den kollektiven Lauten aus so genannten ‚Boxen’ statt den heutzutage illegal produzierten Headsets. Welch sündiger Genuss mochte es gewesen sein, sich im direkten Gespräch anzubrüllen, hinweg über den kakophonischen Hall der Töne und Rhythmen, um die freie Kopulation anzubahnen.
Doch dies waren müßige Gedanken, befanden sich doch überall im HAUPT-EUROPÄISCHEN GROSSRAUM äußerst sensible Vibrationsmelder, um derart verderbte Beschallungsverstöße mit dem Tod zu sühnen, vom Stöhnen gleich- wie fremdgeschlechtlicher Art ganz zu schweigen. Selbst auf den Besitz, geschweige denn des Eigentums eines Funkempfängers wie dieser Headsets stand die sofortige Bereinigung – ein jeder musste vor den Szenarien vergnüglich-terroristischer Bedrohung geschützt werden.
Zu unser aller Besten.
Bens Augen brannten. Doch es lag nicht am Rauch der Surrogat-Zigaretten, und auch nicht an der trockenen Luft ohne die ordinierte Luftfeuchtigkeit der Oberwelt.
Es lag an Bahar.
Nunmehr bereinigt und nicht-existent, doch sie war gewesen, und das war ihr Name: Bahar.
Bahar und ihr freies offenes Lachen. Bahar, und die Trauer um sie.
Noch einen Tequila, dann ein weiterer Ecstasy-Zug aus der Achsel. Ben strich über die schönen hohen Wangenknochen seines Zwitters, glitt dann sanft hinunter zu der äußerst gelungenen Manipulation der Gene; ergriff hartes Fleisch über den zwei Öffnungen, ließ seine Finger weiter gleiten bis hin zu dem dritten verstörend zarten Extra-Loch direkt zwischen-- Und da sank das Zwitterwesen zu Boden…!
Der Körper erschlafft, bereinigt schon vor dem Aufprall.
Bens feuchte Hand verharrte in der letzten Berührung, sein Blick glitt hinunter zu den brechenden Elfen-Augen, verdreht nun und blutend, während der schlanke Leib zuckte im finalen Reflex zwischen Leben und, ja, und Tod.
Und Bens Blick fuhr herum zu der Menge…und natürlich: Ein Körper nach dem anderen sank hernieder.
Bereinigung.
Zwei, drei, vier Sekunden nur – und der gesamte Club fiel.
‚Fiel’, ein schönes Wort. Bereits vor Jahrhunderten hatte man es benutzt in all den längst überholten Kriegen, in denen Soldaten fielen anstatt zu sterben, zu krepieren und elendig zu verrecken.
So ungnädig damals und so vollkommen heute, so absolut wahr – denn nichts war zu spüren, nichts zu riechen oder zu schmecken von dem friedliebenden Aerosol, das man einatmete. Solange man geimpft war. So wie alle MINISTERIUMS-Beschäftigten. Die Elite.
Und der Rest krepierte.
Befreiung, durch Gas. Durch ‚Zyklon ZUAB’, um genau zu sein – ‚Zyklon Zu Unser Aller Besten’.
Erst 2503 war das Deutsch wieder zur Amtssprache des HAUPT-EUROPÄISCHEN GROSSRAUMS gereift. Lange genug hatte man sich davor verschlossen, beinahe sechs Jahrhunderte lang. Doch seitdem hatte die Vokabel ‚Gas’ wieder einen puren Klang inne, einen guten Klang. Den Klang des adäquaten Mittels der gnädigen Wahl, schmerzfrei, schnell, sauber. Bereinigend – und säubernd.
Und Ben wusste, was Zyklon ZUAB zu vollbringen vermochte: Keine Minute würde vergehen, und von den verderbten Opfern am Soft-touch™-Boden würde nichts weiter übrig bleiben als ein sich zersetzter Haufen der Elemente des Periodensystems. Kein Grabstein, kein Gedenken, nicht-existent. Die KOALITION konnte Zyklon ZUAB in jeden beliebigen Belüftungstrakt einleiten, wenn ein Verdachtsmoment bestand. Und niemand außerhalb des MINISTERIUMS trug das Antidot in sich.
Selbst die Angehörigen nicht. Selbst Bahar nicht.
Ben zog das Headset von seinen Ohren und legte es auf den Tresen.
Totenstille.
Er sah sich um, sah auf die Reste – und vor ein paar Jahrhunderten hätte er wohl geweint (und hätte es noch gekonnt, damals, vor der eugenischen Laser-Resektion der Tränenkanäle von Geburt an).
Sorgfältig zog Ben sich den Hosenrock zurecht, bevor er über die sich zersetzenden Leichen zur Toilette trat und seinen nassen Schritt am Sterilisations-Becken säuberte; die olfaktorischen Sensoren der Oberwelt. Nicht, dass einer davon anschlug und seinen Wollust-Verstoß registrierte. Und doch: Wieder ein Club weniger, das schöne Zwitterwesen weniger und mit ihm hunderte schön Ungläubiger, schade.
Aber natürlich hatte Ben gewusst, wie es enden würde, wie es enden musste. Ein Ort zu körperlich, zu renitent gegenüber der KOALITIONÄREN Doktrinen, als dass dessen Bereinigung nicht latent im Raum gestanden hätte. Eine Frage nicht des Ob, sondern nur des Wann.
Verdrossen stieg Ben über Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Calcium hinweg zum Ausgang, trat zurück in das sterile ‚Leben’.
Absolut saubere Straße, universell schadstofffreie Wege.
Unnötig, sich nach dem Warum zu fragen. Irgendwas war schließlich immer. Wer mit dem Feuer spielte, kam irgendwann darin um.
Und selbst, wenn es Bens Headset war, das er allzu unvorsichtig abgestreift und somit den Vibrationsalarm ausgelöst hatte – früher oder später hätte Gott, äh, die KOALITION sie alle ohnehin gestutzt.
Und Vermissen?
Ganz bewusst sog Ben die frische befeuchtete Luft in die Lungen. Und die Verdrossenheit wich, und die Wohlgefühl-Zerstäuber in den Rinnsteinen taten ihr Übriges.
Was war selbst ‚Vermissen’ außer einer Vokabel?
Man steckte nie drin, solange man nicht drinsteckt. In beiden Welten. Gäbe es nur noch das Gute, gäbe es kein gut mehr.
Ein Experiment, ein Scherz. Ben lachte darüber. Lachte schallend.
Bahars zügelloser Atem auf seiner Brust… und auf wie vielen Brüsten noch?
Ben lachte. Jeder kriegt, was er verdient.
Und Morgen? Morgen ging es zurück an den Schreibtisch.
Und Ben grinste zufrieden. Und befreit.
Denn Übermorgen? Ja, Übermorgen würde die absolut neue inter-MINISTRALE Phonetik-Kennung endlich ihren Zweck erfüllen – und aus Abertausenden Headset-Kommunikationen eben jenes ‚Du hast ja keine Ahnung, was ich dir alles geben werde!’ herausfiltern. Mit Bens Stimm-Muster abgleichen. Ihn bereinigen.
Zu unser aller Besten.
© SebastianRichard.de
Urheber-Hinweis: Bei dem Titel "In The Year 2525" handelt es sich auch um einen Song-Titel des Folk-Duos Zager and Evans. Die Rechte an diesem Song-Titel liegen bei den Verfassern Zager and Evans.