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In meiner Hand

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07.10.2002
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In meiner Hand

Die Träume der letzten Nächte formieren sich, stellen sich in Position, stehen hinter mir, neben mir, umgeben von dichtem Nebel. Ich kann nicht klar denken, halte deine Hand, sie ist warm, weich und lebt. In meinem Kopf hämmert es, Blut sammelt sich irgendwo, ich kann es nicht lokalisieren. Kann mich nicht wehren gegen die Angst, die mich lähmt. Ich fühle mich nicht mehr, mir ist, als würden unter meiner Haut, mit Kohlesäure gefüllte Kügelchen explodieren, doch auch das gehört in diesem Moment nicht zu mir. Ohnmacht umklammert meinen Brustkorb, nimmt mir den Atem. Ich will nach Hilfe schreien, doch welchen Sinn hätte das, welchen, zu schweigen?

Langsam dringt eine unwirkliche Hitze in mich ein, sammelt sich, wie unverdünnte Energie, im Mittelpunkt meiner Handfläche. Die Hand, die ich halte, versinkt leblos in der meinen. Mein Blick dringt nicht mehr durch die Schleier, die vor meinen Augen liegen. Kein Laut dringt an mein Ohr, ich höre den lang gedehnten Ton nicht, der sagt, dass du gegangen bist, dein Herz nicht mehr schlägt. Ich fühle nur die Hitze in meiner Hand – dich?

Zwei Hände ziehen mich an meinen Schultern fort, ich lasse es zu, unfähig, etwas aus mir selbst heraus zu tun. Deine Hand fällt auf das weiße Laken, auf dem du liegst. Und meine Hand, sie brennt immer noch, brennt wie Feuer, das nicht weh tut. Fassungslos spüre ich dieses Brennen, will es behalten und schließe meine Hand.

Ist es deine Seele? Schick mir die Antwort in einem Traum - lass es mich glauben.

 

Hallo Deja-Vu,

jetzt fängst auch Du noch an, hier so schöne, aber nicht ganz einfache Texte reinzustellen! Hab ihn zweimal lesen müssen, wurde mir erst am Schluss klar. Das Abschied nehmen von einem Körper, aber die Seele, die spürbar anwesend bleibt...
Und eindringliche Bilder zauberst Du wieder, besonders schön gleich der erste Satz

Die Träume der letzten Nächte formieren sich, stellen sich in Position, stehen hinter mir, neben mir, umgeben von dichtem Nebel

Mit lieben Grüßen, Anne

 

hallo dejavu,

"als würden unter meiner Haut kohlesäure gefüllte kügelchen explodieren"

Nach diesem Ausdruck, nach dieser Beschreibung eines Gefühls habe ich gesucht und nichts gefunden. Ich kenne dieses Gefühl und konnte es nie beschreiben. Habe mich immer mit einem "dumpfen Kribbeln" gerettet, das aber war es nie. Das ist es, das, da, was du beschreibst. Diesen Satz, diesen Ausdruck, den nehme ich mir, ganz persönlich für mich. Der taucht nirgends auf, meine in meinen storys, soll er auch nicht, ich brauche ihn für mich. Als ich es las, wusste ich was du meinst, jedenfalls passt es für mein Empfinden.

Die Geschichte muss ich nicht weiter kommentieren, das ist sehr gut von dir gemacht worden.

(Ich komme nicht über den ausdruck hinweg!)

liebe grüsse stefan

 

hi deja-vu.
es klingt eher nach prosa?
es wird jetzt wohl masche, dass wir alles ob geschichten oder auch alles andere, was uns gerade einfällt, hier veröffentlichen.
ich möchte dich nicht verärgern, aber das ist albern *sorry*.
bye
barde, der sich gerade wieder ziemlich unbeliebt macht

 

Hallo deja vu,

es ist toll. es ist prosa, ist doch in ordnung. lass dich nicht verunsichern. Kurzgeschichte ist auch prosa. Wer setzt die unterschiede? Also das bleibt alles schön hier drin, okay?

bis dann stefan

 

Hallo Maus!

Ganz lieben Dank für deine Kritik, über die ich mich sehr gefreut habe. Ich wollte dieser Geschichte, aus ganz persönlichen Dingen, eine andere Sprache geben, aber du hast ja erkannt, um was es inhaltlich geht.

Einen lieben Gruß ... Karin

Hallo Arche!

Auch dir danke ich für deinen ersten und zweiten Beitrag. Nun, ich werde die Geschichte (auch wenn sie dann doch keine ist) stehen lassen, sofern sie nicht für mehr Unmut sorgt. Ich fand es sehr schön, dass du die Beschreibung eines Gefühles jetzt für dich verwendest. Das hat mich sehr gefreut.

Liebe Grüße ... Karin

Hallo Barde!

Eine Kritik kann dich nicht unbeliebt machen, dazu ist kg.de ja da. Könnte ich damit nicht leben, würde ich sicher nichts veröffentlichen. Nur eines möchte ich schon klar stellen, ich veröffentliche nichts, was mir "gerade so" einfällt. Was soll ich sagen, es tut mir leid, dass du darüber gestolpert bist und feststellen musstest, dass es nicht das ist, was du gerne gelesen hättest.

Ciao ... Karin

 

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