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In ihrem Zimmer....

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09.02.2002
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In ihrem Zimmer....

Er betrat ganz leis’ ihr Zimmer in jeglicher Angst auch nur ein winzig kleines Geräusch zu machen.
Nur das Licht des Mondes fiel scheu durch das offene Fenster. Ein frischer Wind wehte herein , spielte in den schneeweißen Vorhängen und säuselte schier süße Dinge.
Sein Blick lehnte auf dem Mädchen, das nichts ahnend in ihrem Bett in fernen Träumen verweilte. Das nahezu schwarze Haar fiel in ihr ruhendes Gesicht. Die Decke versteckte nur noch halb ihren leicht bekleideten Leib. Nur ein scheinbar viel zu großes Hemd verbarg ihren Körper, ließ aber nicht mehr viel der Fantasie über.
Er ertappte sich dabei, wie seine Augen über ihre wohlgeformten, nackten Beine schlichen, hinauf zur Hüfte bis schließlich zu ihrem freiliegendem Bauch, der sich beim Atmen auf und ab bewegte. Ihr kindliches Gesicht machte einen zufriedenen Eindruck. Führwahr, schließlich konnte sie sich nun wieder in die Welt zurückziehen, in der sie sich wohlfühlte. Er stellte sich vor, wie sie ihn immer mit ihren großen, dunkelbraunen Augen angeschaut hatte. Fragend, nach einer Antwort suchend. Wie oft musste er sie nur enttäuschen, sie ihrer Hoffnung berauben?
Am Tage war sie das temperamentvolle Geschöpf, was sich vor sich nichts zu fürchten schien. Stolz und offen spazierte sie durchs Leben. So ganz ohne Sorgen, immer lachend. Sie weinend zu sehen, war ein seltener Anblick, denn sie war stark. Äußerlich. Wie es aber in ihr drinnen aussah, blieb den meisten ein Rätsel. Über sich selbst, gab sie nicht mehr preis, als nötig. Sie kümmerte sich um andere, brachte Freunde immer wieder aufs Neue zum Lachen, aber über ihre eigenen Probleme - sofern es die denn gab - sprach sie nicht. Niemals.
Sie war 16 Jahre, kaum erwachsen. Viele bezeichneten sie als Sonnenschein, andere sagten, sie sei einfach nur albern und kindisch. Nur die wenigsten wussten, dass ein Teil des Kindes in ihr, schon vor sehr langer Zeit erstarb.

Da stand er nun. Betrachtete ihr Antlitz und verspürte den Drang, sie zu berühren. Bis jetzt hatte sie es ihm verwehrt. Abermals folgten seine Blick den weichen Linien ihres überaus wohlgeformten Körpers. Ganz leise seufzte sie und drehte sich im Schlaf. In ihrem Arm lag festumschlossen ein Teddy. Er sah wieder das Kind in ihr. So unschuldig. Rein. Scheu.
So sehr er es auch begehrte, sie nur einmal zu berühren, zu tun, wovon er schon nächtelang träumte...so sehr hasste er sich auch dafür. Wie konnte er es ihr nur nehmen wollen? Welch Schmach kam über ihn, als er es in seinen Gedanken wieder tat.

Nun näherte er sich ihr mit bedächtigem Schritt, setzte sich auf den Bettrand und strich ihr die Haare aus der Stirn. In jenem Augenblick war sie nicht diejenige, die jeder zu kennen glaubte. Sie war sie selbst. Noch immer ein Kind. Er hatte ihr immer so viel sagen wollen. Doch in jenem Moment , in dem die Zeit stillzustehen schien, hatte er Verlangen nach etwas anderem. Vielleicht war es auch mehr als einfach nur Verlangen? Konnte es nicht sein, dass das, was er fühlte, etwas Ursprünglicheres war - Lust? Seine Hände begannen zu kribbeln und sein Mund wurde trocken. Ihre sonst so bronzefarbene Haut, schien im Mondlicht blassblau zu sein, aber noch immer so ebenmäßig und ohne jegliche Makel.
Ganz zärtlich streichelte er ihr über die Wange, als beabsichtigte er, sie sanft ihrer Träume zu berauben oder sie aber noch tiefer in den Schlaf zu wiegen. Er wusste es selbst nicht.
Er konnte es.
Aber er wollte es ihr nicht nehmen.
Als wenn es ein Abschied gewesen wäre, küsste er sie auf die Stirn, wobei seine Lippen kaum ihre Haut berührten. Er deckte sie wieder zu, schloss das Fenster und ohne sich noch einmal umzudrehen, verließ er ihr Zimmer...
Draußen flüsterte er leise mit zitternder Stimme, „Gute Nacht....“, und in Gedanken sagte er die Worte, die er niemals auszusprechen gewagt hatte: <Ich liebe dich>.....

 

@Michael

Kaum zu glauben, soeben habe ich dir das geschrieben, was du in der Kritik erwähnt hast.
Es ist sehr persöhnlich, ja.
Irgendwann in der Nacht ist es entstanden. Nach einem ziemlich verworrenem Traum.
Mehr dazu wirst du bald erfahren! zum umgangssprachlichen Stil am Anfang...das fällt mir persönlich erlich gesagt gar nicht so auf....da winzig klein z.B. für mich nicht als Umgangssprache gilt. Ansichtssache!

Bis denn dann!
Hoffe man ließt sich!

- Mareen

 

Hi Hobbit.
Ich finde die Geschichte süß geschrieben.
Wie ein Mensch über einen anderen nachdenkt bzw. was er über ihn denkt, wenn er ihn nicht mehr hat. Schöne Gedanken. :)

Bi-Ba
Aitzo ^-^

 

Danke für's Lesen Aitzolinchen! :)

Süß geschrieben? Hätte ich nicht gedacht. nun gut. Liegt wahrscheinlich im Auge des Betrachters!

Bis denne dann!

Yours little Hobbs!

 

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