In einer fröhlichen kleinen Stadt
In einer fröhlichen, kleinen Stadt
"Betrogen!Ich wurde betrogen!"
Keith hielt die schwarze, ziemlich alt aussehende Pistole an den Kopf von dem Bankangestellten.
Der fröhliche, kleine Bankbeamte, der fröhlichen kleinen Bank lag zusammengekrümmt am Boden und weinte bitter.
Die fröhliche, kleine Stammkundin, der fröhlichen, kleinen Bank, befand sich ebenfalls am Bode und dachte, bald werden die sauber polierten Fensterscheiben der Bank mit Blut befleckt sein. Die fröhliche, kleine Stammkundin, der fröhlichen, kleinen Bank, die in diesem Moment gar nicht fröhlich war, war eine gute Menschenkennerin und jeder gute Menschenkenner wusste, das es in dieser Situation bald Tote geben würde.
Denn schließlich hatten es die fröhlichen, kleinen Bürger mit einem bösen, großen Gesetzlosen zu tun.
Oder um es mit den Worten der fröhlichen, kleinen Stammkundin zu sagen: "Wir haben es hier mit einem Verrückten zu tun und die sind nur gefährlich wenn sie eine Waffe tragen."
Holly Village war eine fröhlich, kleine Stadt, die nichts Böses ahnte. Der Banküberfall von Keith kam unerwartet. Holly Village war isoliert vom Bösen. Isoliert vom Hass. Holly Village war eben Holly Village, die fröhliche, kleine Stadt.
"Stopf mehr rein! Der Beutel muss voll sein, du Arsch!"
"Der Beutel ist schon voll!"
"Dann hol eben einen neuen!Ich brauch mehr Geld!"
"Sehr wohl!"
Eine ältere Dame in einem kitschigen, weißen Kleid tuschelte mit einer anderen älteren Dame in einem noch kitschigeren, rosa Kleid.
"Was dieser junge Mann hier macht ist eine Unverschähmtheit!"
"Ja, ich hoffe die Polizei kommt bald und sperrt ihn hinter Schloss und Riegel."
Während der Bankbeamte eine neue Tüte holte, drehte sich Keith zu den zwei Damen.
"Maul halten!Ihr verfickten Ober-Klasse-Tussis!"
Die Dame in dem kitschigen, rosa Kleid stand mutig auf blickte protestierend zu Keith.
"Junger Mann! Reden Sie nicht so mit mir. Lassen Sie uns laufen und das Gesetz wird Sie mild behandeln. Ich weiß wovon ich rede. Denn ich bin die Frau des Polizeichefs!"
"Jane, bist du verrückt?"
Doch die Warnung der alten Dame in dem kitschigen, weißen Kleid kam zu spät. Denn kurz nach den Worten der alten Dame in dem noch kitschigeren, rosa Kleid, sah die alte Dame in dem nicht so kitschigen,weißen Kleid, ihre Freundin blutend am Boden liegen.
Und die fröhliche, kleine Stammkundin der Bank, die in der Nähe der zwei alten Damen, in den kitschigen Kleidern, lag, war entsetzt, doch zugleich dachte sie: Ich bin eine gute Menschenkennerin.
"Ent- entschuldigen Sie?"
"Ja?!"
Keith sah einen jungen Mann in einer schwarzen, alten Lederjacke, am Boden liegen.
"Könnte ich mit Ihnen verhandeln?"
"Versuche dein Glück."
"Sie-sie lassen alle gehen und behalten mich als Geisel."
"Oh, wie rührend. Du willst dich für die Anderen aufopfern, nicht? Aber daraus wird nichts. Denn ich will sehen wie die Oberklassenschicht leidet!"
"Sie sind also gar nicht auf Geld aus?"
"Nicht nur. Ich brauche Geld um wegzukommen, doch gleichzeitig will ich euch beschissenen Oberklassehunden leiden sehen."
"Sie lassen also Ihren Zorn auf uns aus?"
"Leise! Stopf mich nicht mit Psychologie-Scheiß voll."
"Kommen Sie reden Sie mit mir. Ich bin sicher, danach geht es Ihnen viel besser."
"Also gut. Wie du willst. Aber pass auf. Wenn ich nach dem Ausreden nicht befriedigt bin, knall ich dich ab."
"Das Risiko gehe ich ein!"
"Meine Frau hat mich verlassen. Sie ist mit einem Anderen durchgebrannt. Diese Hure. Dannach hat mich mein Boss gefeuert. Er war auch so ein Oberklassenheini wie ihr!"
"Aha......."
"Ich fand keinen Job mehr. Also hieß mein Ausweg Heroin. Bald reichte das Geld nicht mehr. Und jetzt bin ich hier. Ich brauche Geld...Mach weiter stopf es schneller rein."
Die klfröhliche, kleine Stammkundin sah die Leiche des Mannes in der alten, schwarzen Lederjacke schon vor sich. Denn sie war eine gute Menschenkennerin. Der Mann würde Keith nicht beruhigen...
"Erzählen Sie weiter."
"Die Welt hat mich bedrogen. Es begann alles so gut. Doch dann kam der große Fall. Ich fiel wie Samael aus dem Himmel."
"Und?"
"Es gibt nicht mehr zu erzählen."
"Wie fühlen Sie sich?"
"Beschissen!"
Leiche Nummer 2: Der Mann in der schwarzen, alten Lederjacke. Sein Name war John.
"Die 3.Tüte ist nun auch voll."
"Ok, das ist genug!"
"Wollen Sie jetzt gehen?"
"Ja."
"Dann passt ja alles."
"Du bist meine Geisel."
"Was?"
"Ohne Geisel laufe ich in die Netze der Polizisten. Und das wollt ihr ja nicht?!"
Ein Mann in einer blauen, sauberen Jean beantwortete diese Frage, leise mit "Doch".
Keith hatte ein gutes Gehör. Zum Pech des Mannes.
Leiche Nummer 3: Der Mann in den sauberen, blauen Jeans, mit dem Namen Jack.
Epilog
Endlich war alles aus. Die fröhliche, kleine Stammkundin seufzte erleichtert auf. Keith wurde zwar nicht geschnappt. Aber die fröhliche, kleine Stammkundin war sich sicher, bald würde er hinter Schloss und Riegel landen......Sie war eben eine gute Menschenkennerin.