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In einer Flasche schlafen Lieder

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05.02.2017
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In einer Flasche schlafen Lieder

„Das ist ein Ding. Das ist eine Flasche. Und darin schlafen herrliche Lieder. Wenn ich sie jetzt öffne, dann passiert nichts. Wenn ich jetzt aber das Zauberwort spreche… “ Sie machte eine kleine Pause, die sie mit einer galanten Bewegung ihrer Hand über den Flaschenhals füllte und fuhr dann fort: „Dann sprudeln hier die schönsten Lieder und die buntesten Farben heraus.“ Sie öffnete die Flasche und blickte lachend in die Runde. Ihre Lippen formten ein fast spöttisches Lächeln. War es wirklich Spott? Denn Emilia, die fasziniert ihren Bewegungen gefolgt war, schien es so, als lade diese Frau sie dazu ein, den Liedern zu lauschen. Ihre Stimme, ihre Art es zu präsentieren, sie… Sie hatte etwas in ihr angesprochen. Etwas hervorgerufen. Etwas wunderschönes.
Und sie ließ es zu. Emilia spürte die Lieder wie einen Hauch über ihren Arm streichen und fühlte prickelnde Ergriffenheit. Dieses berauschende Gefühl. Es zauberte ihr eine Gänsehaut auf den Körper, alles kribbelte und knisterte angenehm. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, zu pulsieren. Emilia war, als spränge es sogleich aus ihrer Brust heraus, vor Verlangen nach dem Wunderbaren. Aus dem Flaschenhals quollen alle möglichen Farben hervor. Pigmente, so fein wie Pulver. Wie farbiger Staub, der sich von einem sachten Lufthauch getragen überall verteilte und anhaftete. Es wurde Frühling im Raum. Die bunten Farben wurden zu Leben, zu herrlichen Blumen in den kräftigsten Farben. Sie umgab ein silberner Glitzerhauch. Dem Mädchen war, als huschten zwischen ihnen kleine Wesen umher, mit Flügeln so zart wie Schmetterlinge.
Die eisige Kälte drückte an den Fenstern, wollte herein, doch die Scheiben hielten sie ab. Die bunten Farben jedoch flogen durch die Scheiben hindurch und vermischten sich mit dem weißen Blau der Kälte. Während dieser Symbiose entflammte ein Leuchten. Dort wo sie aufeinandertrafen zerstoben die Pigmente. Aus den bunten umherfliegenden Melodien und der wabernden klirrenden Kälte wurde eine leuchtende Supernova. Zum Höhepunkt explodierte der helle Ball aufgestautem hellen Leuchtens. Ein grelles goldenes Strahlen erfüllte die Luft. Langsam schwächte es ab. Wie ein Film legte es sich über die Landschaft, färbte sie in warme glühende Gelb- und Orangetöne. Von diesen Farben strömte Wärme und Geborgenheit wie ein Pollenflug aus.
Vereinzelt drangen sie in den Raum zurück. Sie beschienen die Zauberin, die diese Kräfte erst hervorgerufen hatte. Die mit ihnen so selbstverständlich spielte. Der goldene Schein umhüllte sie, durchfuhr sie, ließ sie wundersam hell erstrahlen. Das Leuchten glitzerte auf ihrer Haut, legte sich in ihre Haare, umspielte ihre märchenhafte Silhouette. So ein liebliches Wesen. So wunder, wunderschön. Wie das Gold in ihren Haaren glänzte, wie der Schwung in jeder kleinsten Bewegung mitschwang, wie sie die Schönheit in Person war. Wie ihre Augen strahlten, heraus aus ihrem lieblichen Gesicht. Ach, sie. Die Schönheit. Die Magierin. Die zauberhaft Elfengleiche.
„Und? Fühlt ihr es? Schmeckt ihr es? Seht ihr es?“, fragte sie listig fordernd. Ihre Stimme flog wie auf sanften Schwingen durch den Raum, schmiegte sich wie eine weiche Decke an Emilias Ohr. „Ja doch! Ja!“, schrie es in ihren Gedanken. „Ja! Es ist so wunderschön!“ Und noch während sie verzweifelt nach Mehr schrie, sich nach immer mehr sehnte, nach mehr verlangte, da wurde der Zauber immer mehr und mehr und ihr Sehnen immer größer.
Doch dann fuhr sie fort. Sie, die ihr diese wundersame Welt erst gezeigt hatte, ihr gelehrt hatte, sie zu finden: „Das ist totaler Blödsinn, oder!“ Sie stellte sich dort vorne hin und sagte es gerade so, als könnte es keine andere Wahrheit geben. Als sei nur ihre Ansicht natürlich und alles andere unnormal. Und sie lachte vergnügt. Ein so herrlich schönes einzigartiges Lachen. Wie kann etwas nur so schön sein und so verletzen? Emilia schrie im Geiste: „Nein! Nein, nein, nein! Wie kann sie so etwas sagen? Nein, nein, nein! Sie hat es mir doch gezeigt! Mich hierher geführt… Warum quält sie mich so? Sie…“ Ihr war zum Heulen zu Mute. Erst schwebte sie davon in unentdeckte Sphären und dann riss die Person, die sie geführt, ihr emporgeholfen hatte, in ihr diese Sehnsucht hervorgerufen hatte, sie einfach achtlos aus ihrem Paradies heraus. „Ach hätte sie es doch selbst sehen können…“, dachte Emilia. „Ich würde es mir für sie wünschen. Vielleicht ist das alles ja blödsinnig, aber ich habe es doch gefühlt. Ich habe es doch empfunden. Ich habe es doch gesehen. Wohlgleich ich weiß, dass kein anderer es sehen konnte. Nur weil man etwas nicht sehen kann, heißt das doch noch lange nicht, dass es nicht passiert ist.“ Sie schwieg nach außen hin. Sie kämpfte um klare Gedanken, um Ordnung in ihrer Welt. Aber immer wenn sie dachte, diese Ordnung gefunden zu haben, da fiel ihr Blick auf irgendein Ding und die Zauber überfluteten ihre Wahrnehmung, sprangen zwischen der einen und der anderen Realität hin und her und zerstörten ihr ganzes Konstrukt. Wo gehörte sie hin? Welcher Weg war der richtige? Wie das richtige Maß zwischen traumhaft schön und einfach nur schön und praktisch finden?

 
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Hallo Erika Falke,

Wenn ich jetzt aber das Zauberwort spreche…“ Sie machte eine kleine Pause, die sie mit einer galanten Bewegung ihrer Hand über den Flaschenhals füllte
Da die Auslassungspunkte (Leerzeichen einfügen!) schon auf eine Pause deuten, scheint es unpassend, diese noch Mal zu erwähnen. Der Begriff galant wird üblicherweise für Kavaliere der alten Schule verwendet. Die Bewegung sollte die Pause besser ausfüllen, als sie zu füllen, was gerade durch die Nähe zur Flasche etwas missverständlich wirkt.
blickte lachend in die Runde. Ihre Lippen formten ein fast spöttisches Lächeln
Lachend ein spöttisches Lächeln zu formen, übersteigt meine Vorstellungskraft.

Ihre Stimme, ihre Art es zu präsentieren, sie… Sie hatte etwas in ihr angesprochen. Etwas hervorgerufen. Etwas wunderschönes
. Die Pünktchen sind fehl am Platz, da nichts ausgelassen wird. Die beabsichtigte Wirkung einer Grübelpause, sollte mit anderen Mitteln erzielt werden. Die Wiederholung des etwas klingt etwas ungelenk.
Pigmente, so fein wie Pulver. Wie farbiger Staub,
Das ist kein neuer Satz, sondern eine Ellipse und wird durch ein Komma verbunden.
mit Flügeln so zart wie Schmetterlinge
. Da verlierst Du Dich selbst im Metapherngewirr. Sicher meintest du nicht, dass die Flügel zart wie Schmetterlinge sind.
dem weißen Blau der Kälte.
Soll das eine lyrische Figur sein? Weißes Blau macht es mir schwer, dem Text weiter zu folgen.
der wabernden klirrenden Kälte wurde eine leuchtende Supernova
. Eine wabernde Kälte erzeugt kein stimmiges Bild für mich. Eine Supernova ist das Krasseste an orgasmischer Metaphorik, das man bemühen kann. Spätestens jetzt wird die Bildsprache überzogen und absurd.
die diese Kräfte erst hervorgerufen hatte. Die mit ihnen so selbstverständlich spielte.
Wieder eine Ellipse. Komma setzen!
Der goldene Schein umhüllte sie, durchfuhr sie, ließ sie wundersam hell erstrahlen. Das Leuchten glitzerte auf ihrer Haut, legte sich in ihre Haare, umspielte ihre märchenhafte Silhouette. So ein liebliches Wesen. So wunder, wunderschön. Wie das Gold in ihren Haaren glänzte, wie der Schwung in jeder kleinsten Bewegung mitschwang, wie sie die Schönheit in Person war. Wie ihre Augen strahlten, heraus aus ihrem lieblichen Gesicht. Ach, sie. Die Schönheit. Die Magierin. Die zauberhaft Elfengleiche
.
Sorry!, Aber das kann ich nicht mehr ernst nehmen. Kein Satz ohne nichtssagende Adjektive - wundersam hell, lieblich, zauberhaft - oder abedrehte Metaphern. Das klingt nicht nach Literatur für Erwachsene und selbst meinem Kind würde ich so eine Kitsch-Attacke nicht zumuten. Nichtsdestotrotz lese ich, in Erwartung einer Pointe, bis zum bitteren Ende. Aber es kommt keine, und ich bin mir unschlüssig, bezüglich der Aussage der Geschichte. Ich habe den Eindruck, hier werden die Erfahrungen von übermäßigen Drogenkonsum verarbeitet.

Weitere handwerkliche Fehler:
Es wird von Beginn an der Eindruck vermittelt, es wären nur zwei Personen anwesend. Überraschenderweise wendet sich die Zauberin plötzlich an mehrere Personen: „

Und? Fühlt ihr es? Schmeckt ihr es? Seht ihr
Der häufige und teilweise sinnfreie Einsatz der Auslassungspunkte.
Und wenn Du schon unzählige Vergleiche verwendest, achte auf die Kommas vor dem wie!

Durch Übung verschwinden handwerkliche Mängel mit der Zeit. Einen guten Stil entwickelt man, indem man gute Literatur liest.

Gruß
Kellerkind

 
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Hallo Kellerkind.

Nun, zunächstmal waren viele Dinge beabsichtigt und keineswegs reine Stümperhaftigkeit. Ich meinte Flügel, die zart wie Schmetterlinge sind. Die von dir angesprochenen Ellipsen, wo eigentlich ein Komma hingehört, das weiß ich auch. Nur ist ein Punkt eben eine längere "Sprechpause" und erzeugt eine Art Staccato. Und was den Inhalt der Geschichte angeht, bist du zufällig vertraut mit E.T.A. Hoffmanns "Der goldene Topf"? Die Geschichte greift die wirren Wahrnehmungen eines Romantikers auf. Dass du das mit einem Drogentrip vergleichst, ehrt mich fast, denn das kam auch des öfteren beim Besprechen des goldenen Topfes auf. Es ist keine Alltagsgeschichte, sie soll nicht amüsieren. Es ist ein Aufeinandertreffen der romantischen Sicht und der normalen Welt und welche Probleme es bereiten kann. Probleme, mit denen sich wohl die wenigsten rumschlagen. Man muss sowas tatsächlich mögen. Ich weiß leider nicht, was ich noch für Stichworte hinzufügen könnte, damit man sich drauf einstellen kann, was folgt. Mit Romantik ist ja etwas anderes gemeint, als die Epoche.

Bei zwei Sachen hast du allerdings recht und das werde ich mir auch vornehmen.

Grüße
Erika F.

 

Hallo Erika Falke,

Dein Profil sagt, Du seist recht jung. Nun, Deine Reaktion auf Kellerkinds Kommentar scheint Dein jugendliches Alter zu bestätigen. Aufgrund Deiner Reaktion sage ich auch erst einmal nichts zu Deiner Geschichte.

Ich nehme mir aber heraus, Dir aus der Sicht des mittelalten Mannes, der selbst Kinder hat, etwas zur Kritik zu schreiben.

Kritik einzustecken ist nicht einfach. Es fühlt sich nicht gut an, es nagt an einem, kratzt am Selbstwertgefühl. Und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen: Je jünger man ist, desto schwerer fällt es einem, Kritik einzustecken und desto stärker ist auch die Tendenz, eine Abwehrhaltung einzunehmen. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang, der übrigens auch bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt ist und gegen den erfahrene Menschen auch nicht immun sind.

Diese Abwehrhaltung führt beim Kritisierten zu einem Reflex, der da lautet: Ich habe recht.

Kunst und Literatur sind aber keine Mathematik oder Naturwissenschaft. Deswegen gibt es auch kein Gesetz, nach dem man objektiv beurteilen, wer recht hat, sodass das Streiten darüber, wer recht oder nicht recht hat, aus meiner Sicht verschwendete Energie ist.

Daher bringt Dich Dein Satz in Deinem Kommentar

Bei zwei Sachen hast du allerdings recht und das werde ich mir auch vornehmen.

auf eine falsche Fährte.

Denn es geht nicht darum, ob Kellerkind objektiv recht oder nicht, sondern Kellerkind hat Dir netterweise ganz viele Dinge geschrieben, die ihn gestört haben, wobei er mit jedem Punkt aus seiner subjektiven Sicht recht hat. Denn er hat es nun einmal so empfunden, ob Dir das gefällt oder nicht.

Was kannst Du daraus lernen, wenn Du Deine Abwehrreaktion ausschaltest? Sehr viel. Nämlich, was einen Leser Deiner Geschichte gestört hat und was er gut fand.

Und nur darum geht es. Zu lernen, sich zu entwickeln und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das geht aber nicht, wenn Du eine Abwehrreaktion hast, die Dir sagt: Ich habe recht und der andere nicht (außer vielleicht in zwei Punkten).

Daher mein Rat im Umgang mit Kritik und mit Kritikern und zum Umgehen oder Abmildern der Abwehrrekation:

(i) Nach dem Lesen der Kritik erst einmal durchschnaufen.
(ii) Niemals sofort auf eine Kritik erwidern, sondern erst einmal eine Nacht darüber schlafen.
(iii) Überlegen, warum kritisiert wurde und was davon subjektiv ist und was davon vielleicht sogar objektiv richtig ist (Rechtschreibung, Grammatik, etc.).
(iv) Bei jedem Kritikpunkt überlegen, ob man etwas an seinem Text, Stil etc. verbessern kann, sprich, ob man etwas lernen kann.
(v) Beim Kritiker bedanken und ihn nicht beschimpfen, denn er hat sein Wissen und seine Zeit investiert, um DIR zu helfen. Du weißt schon, wie man in den Wald hineinruft ...
(vi) Den Kritiker wissen lassen, warum man manchen Kritikpunkten nicht folgt, anderen aber schon. Dabei reflektiert man nämlich noch einmal den eigenen Standpunkt und andere hier im Forum können auch etwas lernen, was schließlich der Sinn des Forums ist.
(vi) Den Text überarbeiten und neben die vorherige Version legen und vergleichen, um zu sehen, ob die Überarbeitung die Qualität des Textes gesteigert hat oder nicht.

Und wenn Du jetzt noch Lust auf einen Kommentar von mir hast, dann sag es mir.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Hallo Erika Falk,

Danke für Deine Rückmeldung.
Du hast ganz richtig erkannt, dass ich mich mit Romantik schwer tue. Aber ich versuche bei der Beurteilung von Texten, meinen Geschmack nicht die Oberhand gewinnen zu lassen - macht dieser doch im Laufe der Zeit, in Abhängigkeit von gewissen persönlichen Erfahrungen und Situationen, immer wieder Veränderungen durch. Oscar Wilde und E.T.A. Hoffmann habe ich zeitweise ganz gerne gelesen. Auf Grund Deiner Worte habe ich letzteren nach längerer Ruhephase aus dem Regal geholt, vom Staube befreit und mir einige Stellen angesehen. Natürlich erscheint das Schwülstige, aus heutiger Sicht, die eher einem rationalen Zeitgeist entspricht, überholt und zu dick aufgetragen. Aber davon abgesehen, begeht der große E.T.A. nicht die Fehler - so fern man bei Stilfragen überhaupt von Fehler sprechen kann (?) - die ich Dir ankreiden muss. Bei den Romantikern stand die sprachliche Wirkung, sowie die Abkehr von Idealen der Klassik im Vordergrund ihrer Arbeit und diese erreichten die Meister unter ihnen nicht durch die Eimer-weise Verwendung kraftloser Adjektive. Ohne, alle Werke dieser Strömung zu kennen, bezweifle ich, dass ein Novalis oder Hoffmann sich dazu herabgelassen hätten eine Frau als "lieblich" oder "wunderschön" zu bezeichnen. Und auch bei den Romantikern gilt nicht, dass viel auch viel bewirkt. Weniger, dafür gelungenere Vergleiche, führen den Leser besser in die gewünschte Richtung, als ein Bilder-Bombardement. Wobei das wohl auch von der jeweiligen Menge an konsumiertem Absinth und Opium abhängt.
Es gab zu allen Zeiten die Kritik an der Romantik, dass durch sie nur banale Unterhaltungsgelüste bedient würden. Ich sehe das nicht so, aber es ist gerade in diesem Bereich sehr schwierig die Grenze zwischen Kitsch und Kunst zu definieren. Deshalb ist es sehr wichtig, die Wirkung der Worte auch in Hinblick auf Trivialität und Phrasenhaftigkeit (gibt es das Wort?) zu überprüfen und gegebenenfalls zu vernichten. Mit Stumpf und Stil.

Und ganz wichtig ist es, sich gegen kaltherzige Rationalisten, wie ich es bin, zu wehren. (Augenzwinkerndes Smiley)

Gruß
Kellerkind

 

Vielen Dank, dass du mir den Einstieg erleichtern wolltest.
Ich bin durchaus kritikfähiig, aber wo ich Dinge anders sehe, sehe ich sie eben anders. Ich habe ja auch geschrieben, weshalb. Und ich würde mich sehr über eine Kritik auch von deiner Seite freuen.

Gruß
E. Falke

 

Danke für deine Antwort.
Ich kann verstehen was du meinst. Ich finde aber gerade dieses übertrieben Viele hebt das, na ja Übertriebene halt, noch stärker hervor. Und die ( irgendwie funktioniert das mit dem Zitieren nicht richtig, also auf diesem Wege) "kraftlosen Adjektive" lassen dem Leser den Spielraum, sich selbst zu überlegen, was er dabei erwarten würde. Es ist natürlich etwas ungünstig gewählt von meiner Seite aus, dem Leser bei einer Erzählung ein Stück der Beschreibung zu verwehren, aber gerade da wollte ich nicht zu präzise werden. Ich habe halt nach einem Mittelweg gesucht. Möglich, dass es noch besser ginge.
Auf jeden Fall habe ich mich sehr über deine Kritik gefreut und möchte mich auch nochmal dafür bedanken.

Liebe Grüße

E. Falke

 

Liebe Erika Falke,

Vielen Dank, dass du mir den Einstieg erleichtern wolltest.

Gerne, aber das war nicht der Hauptgrund meines Kommentars.

Ich bin durchaus kritikfähiig, aber wo ich Dinge anders sehe, sehe ich sie eben anders. Ich habe ja auch geschrieben, weshalb.

Da musste ich schmunzeln. Ich finde das ja schön, wie energetisch Du Dich verteidigst (siehe auch den Kommentar direkt darüber), da fühle ich mich selbst gleich ein paar Jahre jünger.

Aber mal ganz ehrlich: Denkst Du, ich habe Lust mich in Deinen Text zu vertiefen, wenn Du Deine Reaktion quasi schon vorwegnimmst:

Ich bin durchaus kritikfähiig, aber wo ich Dinge anders sehe, sehe ich sie eben anders.

und nachdem Du schon an anderer Stelle geschrieben hast:

Nun, zunächstmal waren viele Dinge beabsichtigt und keineswegs reine Stümperhaftigkeit.

Was soll ich dann noch kommentieren? Du vermittelst, dass Du alles bewusst so geschrieben hast, dass Du eine klare Vorstellung hast und alles ganz genau so wolltest, wie Du es geschrieben hast, weil Du die Dinge eben so siehst, wie Du sie siehst.

Wozu willst Du dann noch einen Kommentar? Was möchtest Du lernen?

Gruß
Geschichtenwerker

 
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Ok, eigentlich wollte ich es vermeiden, aber da immer wieder Missverständnisse auftauchen, muss ich wohl doch etwas zum Hintergrund der Geschichte schreiben:
Die Geschichte ist im Zuge des Deutschunterrichts entstanden, wo wir uns kurz das von dir angesprochene Zitat angeschaut haben. Meine Lehrerin hat, um uns das etwas zu verbildlichen, eine Flasche genommen und eben dies getan, wie es in der Geschichte steht. Überhaupt alles, was in der Geschichte steht, ist so in etwa passiert. Das "romantische" ist die Beschreibung dessen, was meine Fantasie mit der Situation angestellt hat. Es hat mich ein wenig an Anselmus im Studierzimmer erinnert, weshalb ich dazu komme es als "romantische Sicht" zu bezeichnen. Eigentlich ist die Geschichte eine Beschreibung. Etwas aufgehübscht und kleinen Ergänzungen hier und da, aber im Wesentlichen doch so passiert.

Und nun mag mich für verrückt halten, wer will, aber es ist so. (Und Nein, ich nehme keine Drogen)

Grüße
E. Falke

Ich möchte einen Kommentar, der mir zeigt, warum man es nicht so sehen kann. Oder wie man es anders verstehen kann. Mir geht es darum zu sehen, wie andere diverse Dinge auffassen, von denen ich eine klare Vorstellung habe. Und wenn die sich unterscheiden möchte ich sehen, ob meine Sicht darauf verständlich ist. Das von dir zitierte Satz bezog sich dabei mehr auf das vehemente Verteidigen als darauf Kritik nicht auch anzunehmen. Ich hatte nämlich den Eindruck gewonnen, dass ich mich verteidigen müsste, weil ich mich verteidigt habe. Und "keine reine Stümperhaftigkeit" habe ich geschrieben, weil ich eben diese Passagen schon überarbeitet hatte.

Ich hoffe, das ist verständlich. Ich muss mich natürlich auch erst dran gewöhnen, KONSTRUKTIVE Kritik zu erhalten.
Grüße
E. Falke

 

Liebe Erika Falke,

Ich möchte einen Kommentar, der mir zeigt, warum man es nicht so sehen kann. Oder wie man es anders verstehen kann. Mir geht es darum zu sehen, wie andere diverse Dinge auffassen, von denen ich eine klare Vorstellung habe. Und wenn die sich unterscheiden möchte ich sehen, ob meine Sicht darauf verständlich ist.

Dazu zwei Anmerkungen:

(i) Menschen sehen Dinge unterschiedlich. Es gibt außerhalb der Mathematik und der Naturwissenschaften kein objektives "Sehen", sondern nur subjektives "Sehen".

(ii) Wenn Du einen Text veröffentlichst, hast Du keine Kontrolle mehr über ihn. Damit hast Du auch keine Kontrolle mehr darüber, wie Deine Leser ihn verstehen. Hart ausgedrückt. Den normalen Leser interessiert es in keiner Weise, welche Sicht der Autor hatte. Es geht nur um den Text.

Und jetzt mal etwas zu den ersten zwei Sätzen Deines Textes:

Das ist ein Ding. Das ist eine Flasche.

Das wäre die Stelle, bei der ich im realen Leben außerhalb des Forums das Buch in die Ecke pfeffern würde.

Warum? Es ist gnadenlos langweilig.

"Es ist ein Ding". Na Halleluja, da springt einem die Spannung geradezu ins Gesicht.

Dann wird es genauer, "Das Ding ist eine Flasche". Na, merkst Du was?

Ich vermute aus Deinen Kommentaren, dass Du mit den ersten zwei Sätzen ein Erlebnis aus dem Unterricht verknüpfst, welches Dich fasziniert hat. Schön. Steht nur nicht in den ersten zwei Sätzen.

Überlege Dir doch mal zwei Sätze, nach denen ich weiterlesen möchte und nicht das Buch in die Ecke werfe. Die vielleicht auf die Faszination des Erlebten hinweisen?

Gruß
Geschichtenwerker

 

Ich weiß nicht, ob das hier gern gesehen wird, aber jetzt möchte ich, bezüglich des Textes meine bescheidene Meinung zur Sichtweise des Kollegen Geschichtenwerker beitragen.

Hallo Geschichtenwerker,
Obwohl ich auch meine Probleme mit dem Text habe, finde ich aber, man sollte sich schon grundsätzlich erst mal auf seine spezielle Art einlassen. Da Du den Anfang als Beispiel gewählt hast, möchte ich sagen, dass ich das als reine Geschmacksfrage empfinde. "Das ist ein Ding. Das Ding ist eine Flasche.", hat durchaus literarische Qualität, wenn man dem Text eine Andersartigkeit, die sicher auch stark lyrisch beeinflusst ist, zugesteht. Ich werfe das hier Mal in den virtuellen Raum, weil ich es wichtig finde, Autoren zu ermutigen, von ausgetrampelten Pfaden abzuweichen und eigene Wege zu finden, die auch abseits leicht konsumierbarer Unterhaltung verlaufen.
Erika Falke,

Bitte schreibe eine Anrede vor Deine Antworten, damit wir nicht die Orientierung verlieren.
Zitieren geht so: Text schreiben, mit Maus markieren und das Symbol rechts oben (Sprechblase) anklicken.

Zu Deinem Argument:

Und die ( irgendwie funktioniert das mit dem Zitieren nicht richtig, also auf diesem Wege) "kraftlosen Adjektive" lassen dem Leser den Spielraum, sich selbst zu überlegen, was er dabei erwarten würde.
Das ist für mich ein guter Ansatz, aber warum dann nicht konsequent auf die Adjektive verzichten oder wenigstens reduzieren? Erst dann bleibt ein freier Raum im Text für die eigene Fantasie des Lesers.
Im Übrigen musst Du Dich nicht unter Druck fühlen, Du hast, im Gegensatz zu mir, hier etwas veröffentlicht und damit bereits Mut und Kreativität bewiesen.

Gruß
Kellerkind

 

Danke Kellerkind.
Für die Hilfestellung und dein Feedback. Damit kann ich wirklich was anfangen. Ich glaube, ich schau mir die Geschichte in ein bis zwei Wochen mit dem nötigen Abstand nochmal an. Dann fällt mir vielleicht das eine oder andere auch noch auf.

stark lyrisch beeinflusst
Das trifft es tatsächlich ziemlich gut, danke dafür.
Liebe Grüße
Erika F.

 

Hallo Kellerkind,

Obwohl ich auch meine Probleme mit dem Text habe, finde ich aber, man sollte sich schon grundsätzlich erst mal auf seine spezielle Art einlassen. Da Du den Anfang als Beispiel gewählt hast, möchte ich sagen, dass ich das als reine Geschmacksfrage empfinde. "Das ist ein Ding. Das Ding ist eine Flasche.", hat durchaus literarische Qualität, wenn man dem Text eine Andersartigkeit, die sicher auch stark lyrisch beeinflusst ist, zugesteht. Ich werfe das hier Mal in den virtuellen Raum, weil ich es wichtig finde, Autoren zu ermutigen, von ausgetrampelten Pfaden abzuweichen und eigene Wege zu finden, die auch abseits leicht konsumierbarer Unterhaltung verlaufen.

Das mag alles richtig sein oder auch nicht. Es gibt aber glücklicherweise keinen Zwang, dass ich mich auf den Text aus einer mir von jemand anderen vorgegebenen Sicht einlassen muss.

Und natürlich dürfen und sollen Autoren neue Pfade beschreiten. Ich sehe aber keine Verpflichtung, dass ich jemanden in dieser Richtung hier ermuntern muss.

Aber egal wie man es dreht und wendet. Ich bin nun mal raus bei diesem Textanfang bei dieser Geschichte (habe natürlich auch weiter quergelesen): "Das ist ein Ding. Das ist eine Flasche." (Die Wendung "Das Ding ist eine Flasche" kommt übrigens von mir und sie gefiele mir angesichts der Wiederholung des Wortes "Ding" und der damit verbundenen Bezugnahme auf den vorherigen Satz auch besser als der tatsächliche Anfang, außerdem fände ich den Rhythmus auch besser, aber das ist eine andere Geschichte.)

Bei mir funktioniert der Anfang einfach nicht. Und das würde auch nicht funktionieren, wenn das von Goethe käme oder von sonst irgendeinem Genius. Vielleicht würde das bei mir bei einer philosophischen Abhandlung funktionieren, z. B. im Rahmen der platonschen Ideenlehre.

Aber, Kellerkind, schön, dass Du Dich einmischst! Ich bin in diesem Forum auch wegen der Lebendigkeit und Vielfältigkeit aktiv.

Und mein Geschmack und meine Meinung sind eben nur ein Geschmack und eine Meinung.

Gruß Geschichtenwerker

 

Hallo Geschichtenwerker.

Ich hätte da eine Idee zur Textverbesserung und wüsste gerne, was du davon halten würdest.
Ich würde das Zitat von Eichendorf an den Anfang stellen und da noch ein bisschen Unterrichtssituation drum herum bauen. Fändest du denn ein Zitat als Einstieg spannender?

Gruß
E. Falke

 

Hallo Erika Falke,

Ich würde das Zitat von Eichendorf an den Anfang stellen und da noch ein bisschen Unterrichtssituation drum herum bauen. Fändest du denn ein Zitat als Einstieg spannender?

Das kann ich mir als Einstieg gut vorstellen, weil es die Situation motiviert, die dann folgt und man dann als Leser mit einer anderen Erwartungshaltung rangeht. Probiere es einfach aus, was hast Du schon zu verlieren, außer ein paar Worten und Zeit? Du kannst nichts verkehrt machen. Und ich schaue es mir gerne an.

Gruß Geschichtenwerker

 

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