- Anmerkungen zum Text
Jemand hat mir gesagt, der Text sei noch zu distanziert. Ich habe ihn jetzt überarbeitet und wüsste gerne, ob er jetzt besser ist oder an welchen Stellen ich noch dramatischer werden muss.
In der Garage
Barbaras Finger knacksten, als sie sie knetete, um sie anzuwärmen. Sie steckte sie in die Taschen ihres Anoraks, lehnte sich zurück, sank ein wenig auf der Bank ein, um noch tiefer in ihre Jacke zu rutschen. Die Füße mit den warmen Stiefeln stellte sie auf dem Kniebänkchen ab. Traudl neben ihr schnappte erschöpft nach Luft, obwohl sie die Nachtführung erst vor einer halben Stunde begonnen hatten.
Barbara genoss die wenigen Stunden mit ihrer besten Freundin, eine kurze Gnadenfrist zur Besinnung und zum Atemholen, bevor sie wieder eintauchen musste in dieses alkoholgetränkte Inferno.
An den Wänden brannten wenige, flackernde Lichter. Die Figuren und Ornamente in den bleiverglasten Fenstern waren in der Dunkelheit kaum zu erkennen. Die Säulen zwischen den Kirchenschiffen warfen mächtige, tanzende Schatten in den Raum.
Neben dem Altar stand ein Trompeter, hob in einer anmutigen Bewegung sein Instrument an die Lippen und beugte sich zurück, um seiner Melodie freien Lauf zu gewähren. Die klaren, metallischen Töne hallten von den kalten Wänden wider, füllten den ganzen Raum aus. Barbaras Körper schwang mit den Klängen mit, in ihrer Fantasie ließ sie sich wegtragen in eine Welt voller Schönheit und Harmonie. Der Moment hatte etwas Magisches.
Die letzten Klänge hallten noch lange in ihr nach, als Barbara durch einen Stoß von Traudl aus ihrer Traumwelt gerissen wurde. »Nicht einschlafen! Es geht weiter.«
Barbara nickte unwillig und erhob sich.
Der Weg führte durch die engen Gässchen der Altstadt, über Kopfsteinpflaster, vorbei an diversen Skulpturen und Brunnen, zu denen der Gästeführer amüsante Anekdoten zu erzählen wusste. Der ganze Trupp wurde jetzt durch ein schmiedeeisernes Tor in einen baumbestandenen Innenhof geführt. Hier brannten Dutzende von Gartenfackeln und tauchten die umstehenden Gebäude in ein gespenstisches Licht. Weiße Stehtische waren bestückt mit Hochprozentigem.
»Heute kannst du was trinken«, meinte Traudl. »Wir haben kein Auto dabei. Ich nehm lieber eine Cola.«
Schnaps. Wirklich nicht. Barbara genügte ein Wasser. Ein paar nette Damen gingen reihum und boten Häppchen an, während der Gästeführer über Historisches aus der Altstadt plauderte. »... ja und so sind also die Schängelchen zu ihrem Namen gekommen.« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Herrschaften, die Zeit ist schon fortgeschritten, wenn Sie mir bitte folgen wollen. In der nächsten Gaststätte wartet noch ein Mitternachtssüppchen auf Sie.«
Barbara war mittlerweile müde, sie fror, und sie hatte auch keinen Hunger. Aber sie konnte Traudl nicht alleine da stehen lassen. Ihre Freundin würde keinesfalls auf die Suppe verzichten, so viel war klar. Also fügte sich Barbara, setzte sich zwischen die Menschen, die ihr fremd waren, und ließ sich von ihrer belanglosen Konversation berieseln, löffelte lustlos in ihrer Suppe. Wie gerne würde sie jetzt noch einmal in der Kirche sitzen und dem Trompetensolo lauschen. Endlich kratzte auch Traudl zufrieden die letzten Reste aus ihrem Suppentopf, die Gruppe löste sich nach und nach auf, bis auf die Unentwegten, die es überall gab, die auch nach Stunden noch vor ihren Schnäpsen sitzen würden.
Es war kurz nach Mitternacht. Der letzte Bus nach Frechen war vor einer Stunde abgefahren. Traudl bestellte ein Taxi, das erst nach einer halben Stunde eintraf. Barbaras Füße waren zu Eisblöcken gefroren, sie trippelte unruhig hin und her. Christian war seit Stunden allein zuhause. Genug Zeit, die eine oder andere Flasche wegzuschlucken. Sie hatte angedeutet, dass es spät werden würde, fürchtete aber, dass die Warnung nicht angekommen war. Beklommenheit machte sich in ihr breit. Vielleicht hatte sie Glück, und er schlief tief und fest, wenn sie nach Hause kam.
Um ein Uhr stand sie endlich vor ihrem Haus, betrachtete unschlüssig das Wohnzimmerfenster. Man sah den Fernseher flackern. Es half alles nichts, sie musste jetzt da rein. Seufzend ging sie die Auffahrt hoch, schloss leise die Tür auf, schob sie vorsichtig wieder zu und hielt den Atem an, während sie auf Zehenspitzen am Wohnzimmer vorbeizuhuschen versuchte. Sie wollte keinen Ärger, nur noch ins Bett, ein wenig Ruhe und die Füße wärmen.
Doch die Glastür zum Wohnzimmer wurde mit einem Ruck aufgerissen. Barbara fuhr erschrocken zusammen. Christian hatte sie gehört, durch den Lärm des Fernsehers, und brüllte sofort los. »Wo kommst du her, mitten in der Nacht?«
Er schwankte leicht, sein Gesicht wirkte teigig, die Augen trüb. Sie hatte geahnt, dass er besoffen war, aber sie war gewohnt, dass er apathisch in einer Ecke lag und grunzte. Heute war es anders. »Ich war mit Traudl bei dieser Nachtführung, hab ich dir doch gesagt. Du wolltest nicht mit«, antwortete Barbara sehr viel leiser und versuchte dabei, ihre Angst mit einem Hauch von Trotz zu überdecken.
Er hatte die Türklinke losgelassen und stand jetzt drohend über ihr mit seinen ein Meter fünfundachtzig. »Ich glaub dir kein Wort, du Hure, du hast dich doch wieder mit irgendeinem Kerl rumgetrieben.«
Hatte der noch alle Tassen im Schrank? Barbara hatte noch niemals während ihrer Ehe einen anderen Mann auch nur angesehen. Selbst wenn sie ihn eines Tages verlassen würde, war sie sicher, nie wieder ihr Leben mit einem sogenannten Herrn der Schöpfung zu teilen. Was sollte sie also mit einem Verhältnis? Eine Hölle gegen eine andere tauschen?
Sie schlief schon lange nicht mehr mit ihm, vielleicht war das der Grund. Diskussionen machten in seiner Verfassung keinen Sinn. Trotzig schüttelte Barbara den Kopf, drehte sich um, ging betont energisch an ihm vorbei die Treppe hoch ins Schlafzimmer. Jetzt bloß keine Schwäche zeigen!
Er lief hinter ihr her, nahm zwei Stufen auf einmal. Wie konnte er das, besoffen wie er war? Sie schob hastig die Tür zu. Bevor sie abschließen konnte, stellte er den Fuß in den Spalt, schob sich durch und drängte sie ins Zimmer. »Verdammt noch mal, hau nicht ab, wenn ich mit dir rede«, brüllte er.
»Lass mich in Ruhe, ich weiß gar nicht, was du von mir willst«, gab sie in gleicher Lautstärke zurück. Das entsprach den Tatsachen. Sie hatte keine Ahnung, was seinen Angriff ausgelöst hatte. Was hatte sie falsch gemacht?
»Was ich von dir will? Was ich von dir will?«, echote er, holte aus und fegte mit einem Wisch die Zimmerpflanzen vom Schränkchen. Die Töpfe krachten auf den Teppichboden, einer zersprang. Während die Pflanzen durchs Zimmer rollten, hinterließen sie eine dunkle Spur aus Blumenerde. Barbara zitterte. Bisher waren die Bedrohungen subtil, Finanzen, Ansehen, Freunde, Christians Gesundheit, aber ganz plötzlich war Barbara selbst in Gefahr.
Sie brauchte Hilfe. »Tickst du noch ganz richtig? Ich ruf jetzt die Polizei.« Vielleicht würde diese Drohung ihn zur Räson bringen.
Barbara stieß ihn mit einem Fausthieb zur Seite, zwängte sich gewaltsam an ihm vorbei, rannte die Treppe hinunter zum Telefon und hob ab. Schon war Christian hinter ihr, riss ihr den Hörer aus der Hand und schleuderte das Gerät mit Wucht auf den Boden. Fassungslos starrte Barbara auf die Plastikteile, die in alle Richtungen flogen, zusammen mit ihrer Hoffnung auf Hilfe.
Die Haustür war gleich nebenan, es brauchte nur ein paar Schritte in die Freiheit. Barbara machte einen zaghaften Schritt, da stand er vor ihr, versperrte den Weg und grinste hämisch. Wenn er nur nicht so groß wäre! Sie drehte sich um und rannte in die andere Richtung, nach unten in die Garage, fühlte sich wie ein gejagtes Kaninchen. Unten konnte sie die Kellertür abschließen und rausfahren.
In der Garage fasste sie nach der schweren Metalltür und sah zurück. Er war ihr nicht gefolgt, Gott sei Dank. Sie schloss die Tür, griff nach dem Schlüssel, aber fasste ins Leere. Wieso war der nicht da? Egal, nur schnell raus hier. Sie hastete auf die andere Seite zum Garagentor. Die Verriegelung war ein kleiner Knopf, den man zur Seite schieben musste. Immer wieder entglitt er ihren fahrigen Bewegungen, bis der Griff endlich nachgab und einrastete. Sie schob das schwere Tor nach oben. Es blieb an einem Widerstand hängen. Verdammt, vielleicht Schmutz in der Laufschiene. Sie schob es noch einmal nach unten und wieder hoch. Es ging nicht.
Nervös sah sie Richtung Tür. Christian war nicht aufgetaucht. Hastig ging Barbara auf die Knie. Wenn er jetzt hereinstürmte, war sie ihm schutzlos ausgeliefert. Sie senkte den Kopf und spähte durch den Schlitz, den das Tor freigab. Christian hatte von außen die Mülleimer vor das Tor gestellt! Er würde jeden Moment durch die Tür hereinkommen.
Sie war gefangen! Wie eine Ratte hatte sie sich in die Falle manövriert! Sie riss mit fahrigen Bewegungen die Fahrertür auf, ließ sich auf den Sitz fallen und verriegelte die Tür von innen. Dann streckte sie sich zur Beifahrertür und verriegelte auch die. Sie konnte die hinteren Türen nicht erreichen. Soweit das zu erkennen war, waren die Knöpfe unten. Da saß nie jemand.
Verzweifelt versuchte sie, die Hysterie zu dämpfen. Würde sie heute Nacht sterben? Wie oft hatte sie die Schlagzeilen der Morgenzeitung überflogen: »Folgenreiche Familientragödie«. Sie hatte dem selten Beachtung geschenkt. Wenn es einem selbst widerfuhr, fühlte es sich weiß Gott anders an.
Sie zwang sich, tief ein- und auszuatmen. Reiß dich zusammen, Mädchen, sonst bist du gleich tot! Was tun? Sie konnte das Auto starten und einfach Gas geben. Vielleicht konnte sie das Tor aufdrücken und die Mülleimer damit zur Seite schieben? Scheiße, der Autoschlüssel hing oben am Schlüsselbrett!
Christian stürzte in die Garage, versuchte die Beifahrertür aufzureißen, zerrte vergebens am Griff. Er würde ihn noch abreißen. Was passierte, wenn der Griff abriss? Ging dann die Tür auf?
Er verschwand, kam zurück. In seiner Hand erkannte sie einen Hammer. Er holte aus und schlug auf die Frontscheibe ein. Barbara schrie wie am Spieß, riss die Arme hoch, um die Splitter nicht ins Gesicht zu bekommen. Sie war sicher. Heute war die Nacht, in der sie sterben würde! Er schlug noch einmal zu, aber die Scheibe blieb heil. Über kurz oder lang würde er es schaffen, sie aus dem Auto zu holen.
Denk nach, Mädchen, denk nach! Sollte sie aussteigen und ihn angreifen? Damit würde er nicht rechnen, und sein Zustand verlangsamte seine Reaktion. Nein. Bis sie ausgestiegen war, würde schon der Hammer auf ihrem Kopf landen.
Christian hastete durch die Garage wie eine Furie. Aus der Hosentasche holte er ein Feuerzeug, schnippte es an und fuchtelte damit hin und her. Er beugte sich ganz nah vor die Frontscheibe, starrte Barbara an. Sein Gesicht war wutverzerrt. Er war komplett wahnsinnig. »Ich hole jetzt Benzin und dann fackele ich das alles hier ab! Ich krieg dich da schon raus!« Barbara drückte sich nach hinten in den Fahrersitz. Dann drehte er sich unvermittelt um und rannte zurück in den Flur.
Irrsinnigerweise fiel Barbara das Bild ein, wie er vor ihr stand, im schwarzen Anzug und Krawatte und sie glücklich anlächelte, am Tag ihrer Hochzeit. Wer war der Typ, der sie da gerade umbringen wollte? Was hatte er mit ihrem Mann gemacht?
Sie starrte auf das Lenkrad vor ihr und suchte verzweifelt nach einem Ausweg, drückte auf die Hupe, immer und immer wieder. Das durchdringende Geräusch schmerzte in ihren Ohren. Die Nachbarschaft würde sie bestimmt hören. Die wussten alle, was hier abging, auch wenn sie auf der Straße scheinheilig taten. Zehn Minuten, dann war sicher die Polizei da. Die konnten doch nicht tatenlos zusehen, wie sie hier drin krepierte!
Ungeduldig starrte sie auf die Uhr in der Konsole. Eine Minute verging, zwei, drei Minuten. Ihr Herz raste. Würde er das Auto anzünden? Sie wusste nicht, ob sie Benzin im Haus hatten. Vielleicht für den Rasenmäher. Fünf Minuten vergingen, sechs, acht, zehn. Es kam keine Polizei. Die Nachbarn hatten sie garantiert gehört, aber niemand dachte daran, ihr zu Hilfe zu kommen. Wahrscheinlich hockten sie an den Fenstern und hofften auf ein interessantes Schauspiel. Dieser dreckige, sensationsgeile Pöbel.
Christian kam zurück, ohne Benzin. Er schnippte das Feuerzeug erneut an, versuchte, den Tankdeckel zu öffnen. Der war von innen verriegelt. Er riss noch mal an allen Türgriffen, beugte sich über die Frontscheibe genau vor ihr Gesicht. »Glaub ja nicht, dass du hier noch mal rauskommst. Du kannst nicht ewig da drin sitzen, und wenn es die ganze Nacht dauert.«
Barbara fühlte plötzlich keine Angst mehr, ihr Gehirn war leer. Wenn sie heute sterben sollte, dann war das eben so. Sie hatte keine Kraft mehr, sich zu verteidigen. Hexenverbrennung einmal anders, dachte sie in einem Anflug von Sarkasmus.
Christian fiel von einem Augenblick auf den anderen in sich zusammen, seine Gesichtszüge entspannten sich, er senkte den Kopf, ließ die Schultern nach vorne fallen. Er setzte sich vor das Auto auf den Boden und steckte sich eine Zigarette an. Sehen konnte sie ihn nicht, sie nahm nur wahr, wie die Qualmwolken neben dem Kotflügel langsam und bedächtig aufstiegen.
Barbara zitterte am ganzen Leib, ihr war unsagbar kalt. Sie wurde von Weinkrämpfen geschüttelt. Immer wieder durchsuchte sie die Hosentaschen nach einem Taschentuch, wischte sich die Tränen mit dem Ärmel ab. Sie wartete, beobachtete, heulte. Wartete, heulte. Wie lange? Vielleicht zwei Stunden, oder drei? Dann waren die Rauchwolken verschwunden. War sie zwischendurch weggetreten? Sie konnte sich nicht erinnern, starrte auf die Stelle, wo er sitzen musste. War er eingeschlafen? Oder hatte er keine Zigaretten mehr? Saß er regungslos da, bis sie dachte, er sei weg?
Angespannt starrte sie durch die Scheibe, öffnete leise das Fenster einen Spalt und lauschte, ob sie seinen Atem hören konnte oder ein Rascheln seiner Kleidung. Nichts. Wieder wartete sie, aber es änderte sich nichts.
Mit klopfendem Herzen öffnete sie vorsichtig die Autotür, zuckte bei dem Geräusch zusammen, horchte erneut, bereit, die Tür sofort wieder zuzuschlagen, aber nichts regte sich. So leise wie möglich stieg sie aus, reckte den Kopf, um vor das Auto zu sehen. Er war weg.
Voller Angst, dass er aus irgendeiner Ecke auftauchen könnte, schlich sie die Kellertreppe hoch, schnappte den Schlüsselbund vom Brett, rannte aus der Haustür vor das Garagentor, schob die Mülleimer zur Seite, öffnete, sprang ins Auto und drehte den Schlüssel um.
Sie war frei.
Eine Stunde jagte sie ziellos über die Landstraßen. Immer wieder hielt sie am Straßenrand, weil sie von Weinkrämpfen geschüttelt wurde. Zu dieser Zeit waren die Straßen leer. Wo hätte sie sich hinwenden können? Zu ihren Eltern reichte der Sprit nicht. Traudl stellte nachts die Klingel ab. Die Adresse des Frauenhauses kannte sie nicht. Sie hatte kein Geld für ein Hotel. Also wohin? Es gab keinen Platz auf der Welt, wo sie sich hätte verstecken können. Sorgenvoll warf sie einen Blick auf die Tankuhr. Der Sprit ging zur Neige. Sie fror, war todmüde, fühlte sich vollkommen leer. Es war sowieso alles egal. Ob sie nun lebte oder nicht, was machte das für einen Unterschied?
Sie gab auf und kehrte zurück.
Die Garage stand noch offen, sie stellte das Auto ab und wartete. Das Haus war totenstill. Vorsichtig stieg sie aus und lauschte in den Flur, ging leise die Treppe nach oben. Christian war nirgends zu finden. Vermutlich lag er in irgendeiner Ecke. Barbara schlich ins Schlafzimmer und schloss die Tür ab. Es war fünf Uhr, als sie endlich im Bett lag.
Am späten Vormittag kam sie ins Esszimmer, sah Christian mit verquollenen Augen an. Ohne eine Regung, ohne ein Wort.
Er betrachtete sie gleichgültig, nahm einen Schluck aus seiner Tasse, holte tief Luft, antwortete ungefragt. »Okay, tut mir leid. Ich war besoffen und hab noch ein paar Tabletten eingeworfen. Da bin ich wohl ein bisschen ausgerastet.«
Sie starrte ihn minutenlang schweigend an, schloss die Augen, um seine Worte sacken zu lassen. »Ein bisschen ausgerastet?« Und noch mal leise: »Ein ... bisschen ... ausgerastet?«
Er zuckte mit den Schultern. »Bist ja auch selber schuld. Was treibst du dich auch nachts rum.«
Barbara holte sich wortlos einen Kaffee und nahm ihn mit ins Büro.
Als sie wenig später aus der Garage trat, stand ihre Nachbarin auf der anderen Straßenseite und grinste. »Und, Frau Brockmann, alles okay soweit?«
Dumme Sau!, dachte Barbara, nickte und ging wortlos weiter.