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Immer wenn der Regen fällt!
„Es tut mir leid, Linda.“ Meine Mutter schaute mich traurig und mitfühlend an, doch in mir kochte es. Ich war so wütend und doch so traurig. Wie konnte Markus mir das antun? Er hatte mir versprochen keine Illegalen Sachen mehr und jetzt musste er den Preis dafür zahlen.„Wir suchen noch nach den Tätern, aber die Spuren sind sehr vage.“ Erklärte einer der zwei Polizisten und stand etwas unsicher in unserem Wohnzimmer. Ich hatte meine Hände zu Fäusten zusammengeballt und versuchte meine Tränen zu unterdrücken, aber es klappte nicht. Dicke Tränen kullerten mein Gesicht entlang und ich spürte wie mich innerlich etwas zerriss. Mein Herz brach in tausend Teile. Warum? Warum musste er sterben? War das wirklich nötig?
„Wie ist es passiert?“ fragte ich mit wackliger Stimme.
„Wir gehen davon aus das er von hinten erschossen wurde, als er sich umgedreht hat um die Dealer den Rücken zu kehren.“ Antwortete mir einer der Polizisten. „Es tut uns leid, aber wir müssen wieder los. Wenn Sie noch Fragen haben, kommen Sie einfach auf die Wache.“ Läutete der Polizist den Abschied ein. Ich nickte nur stumm und meine Mutter brachte die beiden Polizisten zur Tür. Als sie wiederkam, war ich schon längst durch die Terrassentür entwischt.
Weinend und voller Schmerz rannte ich durch die dunklen Straßen meiner Stadt. Es regnete und die Kälte durchdrang meine dünnen Klamotten. Ich fror aber ich rannte trotzdem weiter. Meine erste große Liebe wurde mir genommen. Einfach so. Wie sollte ich den Schmerz überleben? Wie? Es fühlte sich einfach schrecklich an und innerlich fühlte ich mich so kaputt und traurig. Meine Lungen brannten. Mein Herzschlag wurde immer schneller und der Schweiß ran mir an der Stirn entlang. Der Regen prasselte auf mich ein und meine nassen Haare klebten mir im Gesicht. Warum wurde sowas getan? Warum wurde MIR sowas angetan? Schluchzend rannte ich die Straße runter, stolperte und fiel hin. Ich heulte vor Schmerz auf und drehte mich um. Meine Arme waren leicht aufgeschürft und mein Knie hatte eine dicke Wunde. Es blutete. Meine Arme bluteten und mein Knie. Wütend über mir selber stand ich wieder auf und lief weiter. Mein Knie konnte ich nicht mehr so sehr belasten also humpelte ich etwas weiter. Es regnete immer noch. Der Regen schien meinen heißen Kopf etwas abzukühlen und ich versuchte mich zu beruhigen, aber der Schmerz innerlich so wie körperlich tat einfach so schrecklich weh. Was gab es für Wege? Was war jetzt noch wichtig? Und noch viel wichtiger? Würde ich jemals aus diesem tiefen Loch herausfinden?