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Immer diese Fremdwörter

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15.07.2003
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Immer diese Fremdwörter

Es war Muttertag. Acht Uhr dreissig, als das Telefon klingelte. Laut und unerbittlich fünf, sechs, sieben, acht mal ...oh, es hat sich einer erbarmt und erlöst mich von der Qual selbst aufstehen zu müssen. In dieser Herrgottsfrühe wagt es nur eine anzurufen. Meine Mutter. An der Art wie mein Mann sprach, hörte ich, daß ich mich nicht getäuscht hatte. Sie wollte uns Bescheid sagen, daß sie und mein Vater von meiner Tante in Heusenstamm zum Essen eingeladen wurden und bis zum späten Nachmittag nicht zu erreichen wären. Da meine Eltern fast nie in ein Lokal oder in ein Restaurant gehen, ist dies wirklich ein Ereignis. Das weiß ich sehr wohl zu würdigen. Wenn nämlich beide in Berlin bei uns zu Besuch sind und wir sie unter Protest, trotzdem "ausführen" (es ist ja alles so sündhaft teuer) dann verbirgt sich so manche Überraschung. Auf die Frage des Kellners was sie trinken wollen, heißt es immer mit Nachdruck: "Wir wollen nichts trinken, nur essen". Ich muß gestehen beim ersten mal war ich auch etwas schockiert, inzwischen freue ich mich jedes mal auf das Mienenspiel in dem Gesicht der Kellner.

Als artige Tochter wartete ich nun bis zum späten Nachmittag, um ihr endlich zum Muttertag zu gratulieren. Begeistert erzählte sie mir wie schön es war. " Stell dir mal vor, ein riesiges Buffet war aufgebaut und man konnte bis vier Uhr essen so viel man wollte". Ach, sagte ich, "da hat die Tante euch zum Brunch eingeladen?!"
"Wie heißt das"? schrie meine Mutter plötzlich ins Telefon.
"Brunch Mama".
"Eva, sag das Wort nochmals".
"Mama, es heißt Brunch".
"Ja genau" flötete es erleichtert durch den Hörer.
"Also jetzt kann ich Dir erzählen was deiner Tante Theres passiert ist" schrie sie wieder triumphiered.
"Stell dir vor, Theres hat in dem Restaurant angerufen um einen Tisch für zwölf Uhr zu bestellen.
Der Kellner fragte ob es zum Brunch sei. Da sagte sie zu ihm: Nein sowas trinken wir nicht. Der Kellner fragte nochmals ob der Tisch zum Brunch bestellt wird. Daraufhin sagte sie wütend: Hören Sie mein Herr, ich weiß gar nicht was das ist, aber eines sag ich Ihnen, sowas haben wir noch nie getrunken und wir wollen es auch nicht trinken!.

 

Irgendwie wirkt der Text durcheinander und unvollständig auf mich. Beim Lesen bin ich nicht von dem Gedanken losgekommen, ein wirres Puzzlespiel vor mir zu haben. Mal vollzieht sich die Handlung und die Verknüpfung ans nächste Thema zu schnell, mal schleppend.
Die Tatsache, dass du dich damit begnügt hast, dich lediglich auf ein einziges Wort zu fixieren und dieses dadurch ausgeleiert hast, ließ dem Text auch keine besonderen Sympathiepunkte zukommen.

Eine variierende Fremdwörterauswahl und kürzere Verwirrungsspielchen hätten der Geschichte eventuell eine humoristischere Note verleihen können.
Korrekturlesen müsste man den Text ebenfalls noch.

 

hi, Hendek. Erstmals "Danke" für den netten Willkommensgruß.Danke, daß Du meine Kurzgeschichte so schnell gelesen hast. Welcher Teil meiner Geschichte ist bitteschön schleppend?

 

Welcher Teil meiner Geschichte ist bitteschön schleppend?
Das ist nicht immer konkret definierbar.
Größtenteils sind die Telefongespräche in den beiden Abschnitten betroffen.

Dies ist natürlich nur mein persönlicher Eindruck und muss von niemandem geteilt werden.

 

naja die Pointe kam nicht so wirklich witzig rüber.
Aber ansonsten eigentlich ganz gut erzählt+
mfg
Fanny

 

Hallo Fanny,
ich freue mich sehr, daß Du meine Geschichte gelesen hast.Du hast recht, die Pointe liest sich nicht besonders.Diese Geschichte hat sich aber genauso abgespielt und im Nachhinein wollte ich sie dann doch nicht ändern.Danke vielmals.
lieben Gruß
Sima

 

erstmal herzlich willkommen auf KG.de! :)
nun zu deiner geschichte: sie ist leider nicht witzig, spannend oder sonst was. wie hendek schon sagte manchmal schleppend, widerum manchmal langweilig und verwirrend.

MfG :)

 

Hallo Goethe,
vielen Dank für den Willkommensgruß.Dein Urteil ist so niederschmetternd, daß ich es bestimmt nie wieder wagen werde etwas zu schreiben. Trotzdem Danke, daß Du die Geschichte gelesen hast.
Gruß Sima.

 

Hallo Sima,

also - bloß nicht wegen einem schlechten Start mit Veröffentlichungen aufhören! Du kannst Dialoge schreiben, Dein Text ist ordentlich durchgeführt, ohne Fehler- da könnte mancher Autor froh sein, dies alles hinzukriegen.
Trotzdem- ich war auch von der Geschichte enttäuscht, nach dem Titel hatte ich ein Feuerwerk an Fremdwort- Doppeldeutigkeiten und Problemen erwartet. Selbst wenn man Punch – Brunch als gleichlautend betrachtet, es paßt nicht ganz zu der Szene `Tischbestellung´ (vielleicht hätte der Kellner fragen sollen, ob sie den Tisch gleich mitnehmen will, er ihn einpacken soll.
Es wird oft unterschätzt, wie schwer die Humor- Sparte für einen Autoren ist, nicht aufgeben, üben.

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

Tag, Sima.
Soooo schlimm ist es nur wirklich nicht;Deine Geschichte ist halt eher ein Fragment, als eine Geschichte - die Idee einer Geschichte, mit der Du es vielleicht zu eilig hattest.
Lass Dir Zeit beim Schreiben, finde eine Struktur, pointiere etwas besser. Leicht gesagt, hm?
Wenn Du weiter und weiter Schreibst, findest Du deinen Stil.
Wenn Du aufgeben möchtest, hättest Du nicht anfangen sollen.
Hier wird halt eine fertige Geschichte beurteilt, und deine ist nicht schlecht: sie ist eben noch nicht ausgereift.

j.

 

Hallo Sima und erstmal willkommen auf KG.de

Auch ich finde die Geschichte nicht so schlecht, wie Goehte es hier darstellt. Richtig lustig fand ich sie zwar auch nicht, aber auf jeden Fall ausbaufähig. Leider erzählst du ein wenig zu fragmentarisch, zu viele kurze Sequenzen, die du im einzelnen vielleicht mehr ausführen solltest.

Den Anfang finde ich zB gar nicht schlecht. Das schreckliche Gefühl, morgens von einem Telefon geweckt zu werden, nur weil Muttern kurz sagen wollte, daß sie jetzt nicht zuhause ist. Der Gag kam schon gut rüber. Ebenso wie die leider sehr kurze Schilderung des Essens ("wir trinken nichts").
Wenn du den Text an dieser Stelle ein wenig mehr ausbauen und das damalige Essen mehr schildern würdest, kannst du da sicher was rausholen. Aus der Idee kann man schon was machen.

Das Telefongespräch am Ende fand ich im Ansatz auch nicht schlecht. Attribute wie "flötete erleichtert" machen diese Stelle lebendig. Leider hast du hier nur den selben Gag (die Unkenntniss von Brunch) mehrmals wiederholt. Das führt dazu, daß am Ende die Pointe bei mir schlicht nicht mehr gegriffen hat. Auf jeden Fall würde ich dir den Tip geben, den letzten Part der Mutter deutlich zu kürzen. Der Schlußgag ist doch, daß die Tante keinen Brunch trinkt. Leider steht das bei dir am Ende zweimal direkt hintereinander.

es hat sich einer erbarmt und erlöst mich von der Qual selbst aufstehen zu müssen. In dieser Herrgottsfrühe wagt es nur eine anzurufen.
Hier ist die Wiederholung von "einer/eine" ein wenig störend. Ich würde vorschlagen, vielleicht zu schreiben "erbarmt sich jemand" und dann "wagt es nur eine Person anzurufen", das kommt sonst ein wenig zu flapsig rüber. Ist aber nur ein Vorschlag.

Insgesamt solltest du wegen einer Geschichte, die negative Kritiken bekommen hat, auf keinen Fall die Flinte ins Korn werfen. Humor ist eine verdammt schwere Sache, zumal er Geschmackssache ist. Was dem einen nicht mal ein Schmunzeln entlockt, kann beim anderen zu Lachkrämpfen führen. Einfach weiterversuchen.

 

Hallo Woltochinon, hallo Jack Torrance und hallo gnoebel.

Es geht mir schon viel besser. Danke. Das was ihr mir geschrieben habt nenne ich "gute(negative) Kritik" Damit kann ich auch umgehen.Ihr habt es mir erklärt.
Hendek und Goethe hatten wahrscheinlich keine Zeit oder keine Lust es näher zu erklären.Oder aber sie haben übersehen, daß dies mein erster Beitrag war.

Jack Torrance, Dein Satz "Wenn Du aufgeben möchtest,hättest Du nicht anfangen sollen " find ich Klasse.

Es stimmt, manches hätte ich intensiver oder ausführlicher schildern sollen.


""Beim nächsten M..al wird alles anders""

lieben Gruß an alle drei von Sima.

 

um langweilig zu sein, ist das geschichterl viel zu kurz. und auf keinen fall darfst du aufhören hier zu veröffentlichen.

lg p.

 

Hi Sima,

finde auch, dass du auf jeden Fall Talent hast, lass dich also nicht entmutigen. Für eine richtige Story braucht's aber noch mehr, also weiter geht's!

Der Peter

 

Hallo journey2heaven, hallo Peter,

Danke für die Aufmunterung.Beim nächsten mal werde ich mir richtig viel Mühe geben.

liebe Grüße Sima.

 

hi Sima!
jeder fängt mal an. Und gerade der Anfang war echt nicht schlecht.
Auch bei mir hat der Schlußgag nicht mehr so richtig gegriffen.
Das wäre Dir bestimmt selbst sofort aufgefallen, wenn es sich für Dich um eine Phantasiegeschichte handeln würde, oder wenn sie von jemand anderem stammen würde.

Schwierig hat es eigentlich jeder, der über sich oder über reale Ereignisse schreibt. Das ist - gerade für Ungeübte - hartes Brot.
Versuch Dich doch mal an Ausgedachtem. Erzählen und Formulieren kannst Du eigentlich schon gut.

Wenn man "echte" Geschichten aufschreibt, muß man gelegentlich dran rumschrauben, damit sie auch auf andere so wirken.

Wie wäre es gewesen, wenn Du die Fremdwort-Erklärung an die Mutter weggelassen hättest ( also nur den Satz gebracht hättest: "Also dann hat sie Euch zum Brunch eingeladen" - "Ach, jetzt fang Du nicht auch noch damit an!" ) und dann nur berichtet hättest, daß die Tante einen Tisch reservieren wollte, und der Kellner dauernd gefragt hat, ob sie zum Brunch kämen und die Tante immer sagte, sie würden sowas nicht trinken.

ist nur ein Vorschlag meinerseits und ich will jetzt ganz bestimmt nicht behaupten, Du solltest diesen Text hier umschreiben. Aber vielleicht hilft Dir so eine Kritik ja für den nächsten Text weiter.

Lieben Gruß,

Frauke

 

Hallo Frauke,
danke, daß Du so nette Worte für mich gefunden hast.
Dein Vorschlag die Fremdwort-Erklärung wegzulassen finde ich auch besser. Inzwischen bin ich auch überzeugt daß die Überschrift " Immer diese Fremdwörter" zu vielversprechend war ( es kam ja auch nur ein ganz kleiner Gag).
Natürlich hilft mir Deine Kritik und ich bin Dir auch dankbar dafür.
liebe Grüße Sima.

 

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