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Im Wald der Ewigkeit

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10.09.2010
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Im Wald der Ewigkeit

Im Wald der Ewigkeit


Sie wusste nicht, wie sie hierher gekommen war. Sie befand sich inmitten eines riesigen Waldes, dicht um dicht voller gewaltiger Bäume. Der Mond schien und sein fahles Licht schimmerte durch ihre Blätter. Sie trug ein weißes Nachthemd, das sich sanft im Wind bewegte und ihre glatten, langen Beine umschmeichelte. Inmitten schier unendlich vieler Bäume, durch deren Kronen der Wind rauschte, stand sie ratlos und hatte keine Ahnung, wo sie war und was sie tun sollte. Sie schaute nach oben zum Mond. Irgendwie schien es ihr, als ob sein Licht in eine bestimmte Richtung zeigte.

„Was tue ich hier?“, murmelte sie vor sich hin. Sie hatte ein komisches Kribbeln in ihrer Magengegend, konnte aber nicht genau sagen, warum. Sie beschloss, dem Licht des Mondes zu folgen.
„Vielleicht zeigt er mir, wohin ich gehen muss, obwohl ich immer noch keinen Schimmer habe, wo ich bin und was ich hier soll.“, dachte sie.

Und so tastete sie sich mit ihren nackten Füßen durch das Gras unter ihr, während sie ab und zu nach dem Mond schaute, der groß und rund über ihr am Himmel stand. Wie ihr auffiel, hatte er einen grünlichen Schimmer.
„Seltsam“, dachte sie.
Nachdem sie sich so eine Weile vorwärts bewegt hatte, sah sie durch die Bäume etwas hindurchschimmern. Etwas funkelte.
„Was kann das nur sein?“, murmelte sie.
Sie lief darauf zu. Sie kam auf eine Lichtung mit einem kleinen See, in dem sich das Mondlicht spiegelte.

Sie trat näher und betrachtete ihr Spiegelbild. Der See war vollkommen ruhig. Nicht das geringste Kräuseln war vorhanden.

Sie beugte sich herunter und hielt ihre Hand ins Wasser. Es war angenehm kühl. Der Wind rauschte in den Bäumen. Die Luft roch würzig. So stand sie einige Zeit und wusste nicht so recht weiter. Als sie nach dem Mond schaute, stellte sie fest, dass sein Licht nicht mehr in eine bestimmte Richtung zeigte.

Plötzlich spürte sie einen Lufthauch hinter sich. Sie drehte sich um. Da schälte sich aus der Dunkelheit etwas hervor. Zuerst war ein grüner Umhang zu sehen. Dann stand eine Frau mit leuchtenden grünen Augen und langen blonden Haaren vor ihr. „Wer bist du“, fragte sie erstaunt. „Ich bin die Natur“, erhielt sie zur Antwort. „Was?“ „Du hast richtig gehört. Ich bin die Natur.“ „Und wo bin ich hier?“ „Im Wald der Ewigkeit“, erwiderte die Natur. „Und warum bin ich hier?“ „Weil du die Dinge erkennst, die hinter der sichtbaren Realität liegen. Du siehst Dinge, die andere nicht sehen.“ „Und weiter?“, fragte das Mädchen. „Du bist hier, um Dinge zu erfahren, die dein Bewusstsein erweitern und dein Verständnis für die tiefgreifendsten Zusammenhänge verfeinern. Du sollst erfahren, wie die Dinge wirklich sind.“

„Bitte setze dich doch“, forderte die Natur sie auf. Daraufhin ließ sie sich ins Gras sinken. „Und jetzt höre einfach zu und lasse mich reden.“

„Ich bin die Natur, ich bin das Leben, ich bin das Licht, die Liebe und die Wärme. Ich durchdringe jedes Gramm der belebten Materie. Ich fühle durch jedes Lebewesen hindurch. Ich bin dem Menschen näher als Gott, denn ich bin natürlich. Ich bin nicht Geist, ich bin Seele. Ich bin die höchste Ausdrucksform jeglicher Existenz. Ich bin das Zentrum des Seins. In mich mündet alles ein, und aus mir geht alles hervor. Ich bin der Sexualtrieb, der jedes Lebewesen beseelt und die stärkste Energie im Universum ist.
Betest du mich an, dann betest du das Leben an.

Über dein Unterbewusstsein und deine Träume bist du mit mir verbunden. Deine Seele ist in mich eingebettet. Gott ist reines nicht denkendes bewusstes Sein. Er nimmt die Welt in Form von Gefühlsdifferenzen war, genau wie ich. Aus ihm bin ich hervorgegangen. Gott wiederum ist in die Ewigkeit eingebettet.“

„Und warum bin ausgerechnet ich hier und niemand anderes?“, fragte das Mädchen.
„Weil nur du diese Zusammenhänge emotional erfassen und verstehen kannst. Nur du wirst auch dieses Wissen zu nutzen verstehen. Wissen und Verständnis sind immer höher einzuschätzen als alle materiellen Dinge. Sie sind schlichtweg unbezahlbar. Und du weißt, was zu tun ist. Gehe in die Welt hinaus und teile den Menschen mit, was du wahrnimmst und was du fühlst.“

„Meinst du damit, dass ich eine religiöse Bewegung gründen und das, was du mir gesagt hast, den Menschen übermitteln soll?“

„Ja, das meine ich“, entgegnete die Natur.“

„Aber ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Ich habe zwar schon seit langem eine starke Ahnung in mir, dass mit mir etwas Besonderes passieren wird, aber ich war mir trotzdem nie ganz sicher. Oft war ich am Zweifeln und habe geglaubt, dass ich verrückt bin und mir nur etwas einrede. Und schon gar nicht habe ich daran geglaubt, eine neue religiöse Bewegung ins Leben rufen zu können.“

„Du wirst es schaffen. Das verspreche ich dir. Habe Geduld. Du wirst zum richtigen Zeitpunkt das richtige tun, ohne dass dir das immer bewusst sein wird. Ich sorge schon dafür, dass du zum richtigen Zeitpunkt in der Lage sein wirst, das Notwendige zu tun. Glaube einfach an mich und horche in dich hinein. Und achte auch auf deine Träume. Lüfte ihr Geheimnis und du bist einen großen Schritt weiter.“

„Ich werde es versuchen“, seufzte sie.

„Gut, und nun werde ich dich erst einmal wieder verlassen. Selbstverständlich bin ich auch weiterhin bei dir. Du wirst meine Gegenwart spüren. Ich wünsche dir alles gute, und verliere niemals deinen Glauben, das ist das wichtigste.“ Und noch etwas:

„Dieser Wald hier ist der Wald der Ewigkeit. Er ist das Zentrum des Seins und ein Ort der Ruhe und Meditation. Du kannst in deinen Vorstellungen und Träumen jederzeit hierher kommen und wirst mich wieder sehen. Und nun tue, was getan werden muss.“

Daraufhin löste sich die Verkörperung der Natur auf und entschwand im Nichts. Sie spürte, dass sich ihr Geist vernebelte und sie ihr Bewusstsein verlor.
Als sie erwachte, spürte sie, dass etwas sehr Bedeutungsvolles geschehen war. Sie erinnerte sich an ihre Begegnung mit der Natur. Nun war sie sich ihrer sicher, dass sie den Weg, der ihr von der Natur vorgezeichnet war, auch gehen würde. Sie würde eine neue religiöse Bewegung gründen und den Menschen mitteilen, was die Natur ihr vermittelt hatte.

 
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Hi Eddie,

da man hier ja seine Meinung immer frei und ohne Hemmungen sagen soll, tue ich das jetzt auch mal.
Aber ich verspreche dir, dass ich das wirklich nicht böse oder persönlich meine. "Just business" qusi.^^

Im Ganzen hat mir die Geschichte nicht gefallen.

Warum?
Nun, da gibt es mehrere Sachen und am Besten ich fang erstmal grob an und dann kommen wir zu den kleinen Dingen.

Zunächst ein Mal, gefällt mir die komplette Geschichte, wenn man sie denn so nenen kann, nicht. Es ist nämlich nur eine recht spärliche Handlung vorhanden, die auch nicht besonders interessant bzw. sinnig ist. Die Idee dahinter, bietet jedoch ein gewisses Potential, das leider nicht genutzt wurde.
Wenn man sich die Geschichte durchliest, dann hatte ich zumindest am Ende den Eindruck, dass das der Auftakt zu etwas größerem sein könnte.

So, nun nehmen wir mal die Geschichte etwas genauer auseinander:

Sie wusste nicht, wie sie hierher gekommen war. Sie befand sich in einem riesigen Wald, dicht um dicht voller gewaltiger Bäume. Der Mond schien und sein fahles Licht schimmerte durch die Bäume. Sie trug ein weißes Nachthemd. Sie lief einen Weg entlang, von dem sie nicht wusste, wohin er führte. Sie schaute nach oben zum Mond. Irgendwie schien es ihr, als ob sein Licht in eine bestimmte Richtung zeigte.

Sie lief weiter. Irgendwie war hier alles mystisch angehaucht. Sie spürte ein erregendes Kribbeln. Wo war sie hier nur ?

Nach einer weiteren Weile sah sie durch die Bäume etwas hindurchschimmern. Etwas funkelte. Sie lief darauf zu. Es war eine Lichtung mit einem See, in dem sich das Mondlicht spiegelte.

Sie trat näher und betrachtete ihr Spiegelbild. Der See war vollkommen ruhig. Nicht das geringste Kräuseln war vorhanden.

Sie beugte sich herunter und hielt ihre Hand ins Wasser. Es war angenehm kühl. Der Wind rauschte in den Bäumen. Die Luft roch würzig.


Ließt sich wie eine schlechte Zusammenfassung, weil der Satz fast immer gleich aufgebaut ist. "Sie, Sie Sie, Sie". Wer ist "Sie" überhaupt? Die ganze Figur hat keinen Charakter in meinen Augen. Man baut keine Beziehung zu ihr auf, weil man gar nicht erfährt, was sie denkt oder fühlt.
Hier würde ich auf jeden Fall so ansetzen, dass du (auch bei folgenden Geschichten) darauf achtest, dass du nicht immer mit dem gleichen Wort anfängst bzw. sich gleiche Wörter nicht zu oft hintereinander wiederholen.
Hier wird ein Synonymwörterbuch hilfreich sein. Diese gibt es ganz einfach auch im Internet. Ansonsten solltest du mehr auf die Person eingehen und ihr auch mal "in den Kopf schauen". Gerade der Anfang ist es auch, der die Geschichte sehr schnell uninteressant werden lässt.

So, next one:
Hier brauche ich keine Zitate, weil der Rest der Geschichte eigentlich nur noch aus einem Dialog besteht und sich meine Kritik dort überall wiederfinden lässt.

Ich finde, dass "Sie" in dem Dialog nicht wirklich gespannt, veränstigt oder besonders interessiert rüberkommt.
Beim Lesen hatte ich in meinem Kopf ein Mädchen, dass dort sitzt und alles gelangweilt über sich ergehen lässt: "Aha, toll, du bistn Waldgeist" "Hmm, jo" "Und weiter?" "Was hab ich jetzt damit zu tun?"
Das liegt aber, glaube ich, hauptsächlich an der bereits oben genannten Kritik, dass "Sie" ohne Emotionen oder Gedanken geschildert wird und daher "Dimensionslos" wird. Verstehst du, was ich damit meine?

Was ich, während des gesamten Dialoges, jedoch ziemlich gut fand (das war auch eigentlich das Einzige an der Geschichte), dass ist die Sprache der Natur. Wenn ich mir eine personifizierte Natur vorstelle, dann würde sie auch so hochgestochen reden.

Ob das immer logisch oder nachvollziehbar war, was sie gesagt hat, dass lasse ich jetzt mal dahingestellt. Habe mir da jetzt keine genauen Gedanken gemacht und darüber ließe sich sicher auch lange streiten.

Ich finde auch ihre Äußerung:

Gehe in die Welt hinaus und teile den Menschen mit, was du wahrnimmst und was du fühlst
ziemlich wage und unspezifiziert und nach der letzten Zeile hab ich mich gefragt "Was war jetzt nochmal ihre Aufgabe? Was sollte sie jetzt wem mitteilen?"

Also wie gesagt: Alles in allem hat es mir nicht gefallen. Einzig die Sprache der Natur war wirklich gelungen. Die Idee dahinter ist sicher gut und könnte ein Einstieg für etwas größeres sein. Vielleicht kein direkter Einstieg, aber so als 2. oder 3. Kapitel.

Viele Grüße und ich hoffe du nimmst es nicht zu persönlich =)
Floy89

 

Hi Eddie78
und willkommen auf KG.de.

Irgendwie war hier alles mystisch angehaucht.

Um genau zu sein, hat der Satz überhaupt keine Aussage.
"Irgendwie" ist schon schlecht, denn das siehst nur Du in Deinem Kopf, der Leser aber nicht. Und was soll "mystisch" sein? Nicht, dass ich das Wort nicht verstünde, es geht darum, dass ich das "Mystische" in der Landschaft, die Du beschreibst, auch sehen will. Also, beschreibe mir, was daran mystisch ist, wie sieht mystisch aus?

Sie wusste nicht, wie sie hierher gekommen war. Sie befand sich in einem riesigen Wald, dicht um dicht voller gewaltiger Bäume. Der Mond schien und sein fahles Licht schimmerte durch die Bäume. Sie trug ein weißes Nachthemd. Sielief einen Weg entlang, von dem sie nicht wusste, wohin er führte. Sie schaute nach oben zum Mond. Irgendwie schien es ihr, als ob sein Licht in eine bestimmte Richtung zeigte.

Im Großen und Ganzen kann ich Floy zustimmen. Vor allem das ständige "sie" und die sonstigen Wortwiederholungen, die den Lesefluss bremsen, haben mich gestört. Aber vor allem, dass das Mädchen nicht näher beschrieben wird, weil ihre Gefühle und Gedanken nicht erwähnt werden. So bleibt sie für mich eine leere Hülle, die ich nach dem Lesen des Textes mit einem Achselzucken vergesse.

Was dem Text auch fehlt, ist ein Konflikt, denn der macht Geschichten erst interessant und hält Leser bei der Stange. Das Mädchen (das übrigens keinen Namen hat) ringt nicht mit seinen Gefühlen, ist nicht hin- und hergerissen oder es wird zu wenig gezeigt.

Nun war sie sich ihrer sicher, dass sie den Weg, der ihr von der Natur vorgezeichnet war, auch gehen würde. Sie würde den Menschen mitteilen, was sie ihnen nahe bringen sollte.

Sie hinterfrägt nicht, was die Natur ihr sagt, sie nimmt es hin und weiß am Ende ganz genau, was zu tun ist :confused:?

Das ist für mich nicht nachvollziehbar, denn ich als Leser weiß überhaupt nichts. Ich wüsste auch an dem Mädchen ihrer Stelle nach dem Aufwachen nicht, was ich tun müsste. Ich hätte keinen blassen Schimmer.

Der Ansatz und die Idee zu einer Fantasy-Geschichte sind da und aus dem Thema ließe sich bestimmt mit etwas Mühe eine richtige Geschichte schreiben. Auf jeden Fall braucht der Text mehr Handlung, mehr detaillierte Beschreibung sowohl der Umgebung als auch des Mädchens selbst als auch der Aufgabe, die die Natur ihr stellt.

Außerdem würde mich als Leser am Ende noch die Umsetzung dieser Aufgabe interessieren. Da gäbe es also noch einiges an Potential, das Du ausschöpfen könntest. Viel Spass dabei.

Liebe Grüße
Giraffe :)

 

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