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Im Himmel gibt es keine Gewitter
Wie ein Einbrecher pirsche ich mich an das Haus heran. Ich reibe mir die Hände, die noch kalt sind von der Autofahrt. Oder ist es von meiner Aufregung? Nur durch Zufall habe ich das kleine Schild im Wohnzimmerfenster entdeckt, als ich auf dem Weg zu meinen Verwandten am Elternhaus vorbeifuhr. Der Plan hat mich sofort elektrisiert, es bitzelt in meinen Fingern: Du musst das Haus zurückkaufen, es ist dein Heim, dein Nest! Zehn lange Jahre war es schon in fremdem, unwürdigem Besitz. Mein Herz springt, ich sehe mich ein Gerüst errichten und frischen Putz an die Hauswand werfen, wie es damals Vater gemacht hat.
Im kühlen Schatten des leer stehenden Nachbarhauses arbeite ich mich den schmalen Zwischengang hinauf. Unkraut sprießt kniehoch zwischen den Ritzen der Steinplatten. Der Blick auf unseren alten Misthaufen versetzt mir fast einen Schlag: Sie ist von einer dichten Schicht Brennnesseln überwuchert, selbst die Betoneinfassung ist kaum noch zu erkennen. Im Zwischenraum zwischen Gang und Hauswand ranken brusthoch Silberdisteln. Eine Mischung aus Abscheu und Wut ergreift mich. Unter Schweiß und Tränen hatten meine Eltern dieses Haus hergerichtet, wie konnten es diese Barbaren nur so verkommen lassen? Ich überwinde das Reststück des überwucherten Wegs, die Spitzen der Gräser kitzeln unangenehm zwischen meinen Schenkeln. Auf der Terrasse liegen immer noch die gesprenkelten Platten aus Marmorbruch. Am Anbau, der früher mal als Fahrradschuppen diente, erkenne ich die alten Klinkersteine. Der Griff an der verwitterten Holztür kommt mir beim Anfassen fast entgegen. Wenigstens ist sie nicht abgeschlossen. Meine Räder, der Stolz meiner Jugend, sind aus dem Schuppen verschwunden. Dort, wo einmal der Hinterausgang gewesen war, fühle ich das kühle Metall einer Klinke. Die Tür klemmt, ist aber nicht verschlossen. Helles Licht empfängt mich, als ich das Innere des Haus betrete. Die Türen aus Eichenholz haben sie durch ein Billigprodukt aus dem Baumarkt ersetzt. Sie werden als erstes rausfliegen, sobald ich das Haus gekauft habe. Im Hausflur erkenne ich die wuchtigen Stufen aus Kirschholz auf der Treppe zum ersten Stock. Beim Hochsteigen lausche ich ihrem Knarren. Sie verrieten mich, wenn ich als Jugendlicher spät nach Haus kam und am Schlafzimmer der Eltern vorbeischlich. Beim Eintreten in das Wohngeschoss bin ich überrascht, wie hell und geräumig das Esszimmer inzwischen geworden ist. Ich kenne es nur mit schwerem Eichmöbel und lichtschluckenden Gardinen. Ein dunkelgrüner Vorhang trennte es vom angrenzenden Wohnzimmer ab. In einer Nische stand ein beigebrauner Ofen, den man mit Öl beheizte. Ich erinnere mich an ein Foto, das Vater mit seiner Polaroid machte, als ich vielleicht drei Jahre alt war: neben mir der Ofen, hinter mir das Regal mit den dunklen Zinnkrügen, die Mutter täglich abstaubte.
Durch die Balkontür fällt das grelle Licht der Morgensonne herein. Ich studiere den schmalen Zwischenraum hinter der Balkontür und entdecke die Scharniere, an denen früher eine Tür angebracht war. Im Sommer wurde sie ausgehängt und im Winter mit einem Kältefeind verstärkt. Auch der Haken, an dem der alte Staubsauger, ein „Vorwerk Kobold“ hing, ist noch der gleiche. Ich erinnere mich an ein springendes grünes Männchen auf seinem Kopf. „Noch so ein unruhiger Zipfel wie du“, sagte mein Vater einmal.
Ich sehe meinen Vater, einen untersetzten Mann mit Glatze, etwa Mitte vierzig, noch vor mir: Mit aufgestützten Armen liegt er bäuchlings auf dem Boden, seine Arbeitskleider hat er noch nicht abgelegt. Er saugt am Rest seiner Zigarette und spricht beim Ausatmen zum wiederholten Mal mit seinem sonoren Bariton: „Einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig.“ Er drückt die Zigarette im Aschenbecher aus, wo sich inzwischen ein kleiner Berg von Kippen auftürmt. Ich selbst kauere am anderen Ende des Zimmers, fürchte mich vor der Dunkelheit und dem, was draußen gerade geschieht.
Mein Vater dreht seinen Kopf ins Zimmer, in dem es völlig dunkel geworden ist. „Willst du’s nicht mit anschauen?“ Er rückt beiseite, um mir Platz zu machen. Erst jetzt sehe ich, dass sich auch der Himmel stark verfinstert hat, als würde über den Wiesen vorzeitig die Nacht hereinbrechen. Nur in der Ferne ist noch ein schwacher Schein vom Abendlicht zu erkennen. Der Fichtenwald hebt sich kaum noch von dem dunkelgrauen Hintergrund ab und verschmilzt mit ihm zu einem schmutzigen Grau.
„Schon wieder hat’s geblitzt“, flüstert Vater. Ich sehe in der Ferne Lichtblitze aufflackern, wild und bedrohlich. Für einen kurzen Augenblick leuchten die Umrisse des Staubsaugers in der schmalen Aussparung auf. Bestimmt sind draußen im Wald jetzt auch Kobolde unterwegs und treiben dort ihr Unwesen. Für einen kurzen Moment glaube ich sogar, ihr schrilles Lachen zu hören. Wieder zuckt es am Himmel, und ich sehe im flackernden Licht den spärlichen Haarkranz des Vaters aufleuchten, wie eine Taschenlampe, die Morsezeichen gibt. Ich versuche, mein Lachen zu unterdrücken, denn der Vater mag es nicht, wenn man sich über seine Glatze lustig macht. „Mein Gott, bist du noch klein“, sagt er und saugt wieder an seiner Zigarette. Diesmal schließt er seine Zählung am Ende mit einem bestätigenden „Aha“ ab. Ich höre ein dumpfes Dröhnen, das den Boden unter mir vibrieren lässt, und drücke mich näher an den Vater heran. In seinem Atem rieche ich die bekannte Mischung aus Tabak und Bier.
„Das war der Donner.“ Er blickt mich geheimnisvoll an. Wieder dröhnt es, erst dumpf anschwellend, dann höre ich einen mächtigen Schlag, der das Glas in der Balkontür erzittern lässt. Doch es ist nicht vorbei: Ich vernehme ein Grollen, ein Ächzen, das sich über den ganzen Himmel spannt und gar nicht mehr aufhören will. Ich versuche, aus den Zügen des Vaters die Bedeutung dessen zu lesen und drücke mich fester an ihn. Er pfeift anerkennend. „Wie schwere Fässer, die auf einem Dachboden rollen.“
Ich muss an die Geräusche denken, die ich auf der Kegelbahn gehört habe: das schwere Knarren der Eisenkugeln auf den Holzplanken; das Poltern, wenn die Kegel abgeräumt werden. Wie von Geisterhand lagen die Kugeln plötzlich wieder neben uns. Nach dem Besuch fragte ich ihn, wo die Menschen gewesen sind, die uns die Kugeln zurückgebracht haben. Das sei eine automatische Kegelbahn, antwortete er lachend, und ich stand auf der Leitung. Ich will Vater von den Geräuschen an der Kegelbahn erzählen, doch der tippt mit seinem Finger auf den gespitzten Mund. „Wenn jetzt einer da draußen auf dem Feld ist …“, deutet er an. Ich überlege, wer jetzt bei einem solchen Wetter unterwegs sein soll. Mir fallen nur Kobolde ein, die jetzt durch die Wälder jagen. Aber Blitz und Donner konnten denen bestimmt nichts anhaben. „… was dann?“, frage ich mit angehaltenem Atem. „Dann ist alles zu spät“, antwortet er ernst.
Mir schießt ein Gedanke durch den Kopf: Mein Onkel, der Landwirt, ist vorhin mit dem Traktor und dem Ladewagen aus dem Dorf hinausgefahren. Ich habe mich noch gewundert, warum er es so eilig hatte. Ich erzähle es dem Vater. „Der wollte noch sein Heu trocken nach Hause bringen“, antwortet er knapp. Ob der Onkel jetzt noch draußen auf dem Feld ist? Wieder zuckt ein Blitz, und Vater beginnt zu zählen. Kaum hat er „dreiundzwanzig“ zu Ende gesprochen, donnert es. Ich halte mir schützend die Ohren zu. Als ich meine Hände wieder löse, höre ich ihn sagen, dass das Gewitter nun direkt auf uns zukommt. „Wenn einer von denen einschlägt, ist rings um die Einschlagstelle alles verkohlt.“ Ich versuche mir das vorzustellen und muss an den Onkel denken. Vielleicht wurde er vom Gewitter auf dem Feld überrascht und hat den Rückweg nicht mehr geschafft. Womöglich geschah es irgendwo da draußen, wo wir jetzt gerade hinschauen. Meine Augen suchen die Wiesen nach dem Onkel ab, doch sie sind viel zu weit entfernt. Warum versucht denn keiner, ihm zu helfen? Vielleicht war er schon lange verkohlt, so dass jede Hilfe zu spät kam. Doch warum blieb Vater nur so ungerührt, mochte er den Onkel etwa nicht leiden? Ich erinnere mich an den letzten Sonntagsspaziergang mit meinen Eltern, als die Kühe auf den Weiden standen. Bestimmt waren die jetzt auch tot, verbrannt und verkohlt. Ich frage Vater mit zitternder Stimme, wo jetzt die Kühe sind. „Sicher im Stall“, antwortet der Vater. „Tiere merken, wenn ein Gewitter kommt und gehen ins Trockene.“ „Und Menschen nicht?“, frage ich und wundere mich über den Onkel, der als Landwirt doch die Gefahr eines Gewitters einschätzen sollte. „Erzähl ich dir, wenn du groß bist“, antwortet der Vater und saugt an seiner Zigarette.
Wieder zuckt ein Blitz, Vater beginnt zu zählen. Diesmal kommt es aber zu keinem, „Aha“, denn im Esszimmer geht plötzlich das Licht an. Ich fühle mich unsanft in die alte Welt zurückgestoßen. Ich drehe mich um und sehe meine Mutter ins Zimmer treten. Unter ihren rechten Arm hat sie einen Wäschekorb geklemmt, der bis zum Rand mit Wäsche gefüllt ist. Oben drauf liegen das Bügeleisen und die braune Decke, die sie immer zum Bügeln benutzt. Erst jetzt scheint sie zu merken, dass noch jemand im Zimmer ist. „Ach, hier seid ihr“, sagt sie überrascht und stellt den schweren Wäschekorb auf den Tisch. Sie breitet die Bügeldecke auf dem Tisch aus und schaltet das Radio ein. Vater dreht sich um und zischt, sie solle das später machen. „Und schalt gefälligst Radio und Licht aus!“
Die Mutter schaltet das Radio aus, doch das Licht hat sie angelassen. Ich beobachte, wie sie beide Arme in ihre Hüften stemmt. Ihre Augen sind zusammengekniffen, wie immer, wenn sie auf jemanden böse ist. „So, so“, sagt sie mit gepresster Stimme. „Der Herr Vater gibt also seinem Sohn die Ehre und möchte nicht gestört werden.“ Ich habe den Impuls, aufzustehen und Mutter zu fragen, ob ich ihr beim Bügeln helfen kann. Doch bevor ich mich aufrichten kann, spüre ich einen Druck auf meinem Rücken.
„Mach mal nicht so‘n Umtrieb!“, herrscht mich Vater an und drückt seine Kippe im Aschenbecher aus. „Entweder bleib hier und gib Ruhe oder geh raus!“ Er. Ich fühle mich zwischen meinem schlechten Gewissen und meiner Schaulust hin und her gerissen. Mit Erleichterung stelle ich fest, dass das Licht im Zimmer plötzlich ausgeht. Vater zählt bis fünfundzwanzig. Wir hören einen Donnerschlag, der alle vorangegangenen in den Schatten stellt und die Fensterscheiben zum Zittern bringt. Es folgt ein dumpfer Nachhall, dann ein Geräusch wie von ächzenden Balken. Spätestens jetzt, denke ich, muss auch das letzte Leben dort draußen erloschen sein.
„Hab ich dir schon von den Marksteinversetzern erzählt?“, fragt Vater. Ich schüttle, noch vom letzten Donner beeindruckt, meinen Kopf. „Die sind nämlich bei diesem Wetter unterwegs“, sagt er. Ich höre, wie die Mutter einen schweren Eichenstuhl unter dem Esszimmertisch vorzieht und sich hinter uns setzt. „Und warum sind die jetzt unterwegs?“ „Damit sie nicht erwischt werden“, antwortet Vater knapp. „Und warum machen die das?“ „Um Unfrieden unter den Menschen zu schaffen.“ Mir geht ein Licht auf: Es waren also die Marksteinversetzer, die Mutter so böse machen.
„Erzähl deinem Sohn mal nicht so ‘nen Scheiß!“, höre ich ihre Stimme von hinten. Vater seufzt leise und guckt weiter nach draußen. Diesmal zählt er bis sechsundzwanzig. „Warum hast du diesmal bis sechsundzwanzig gezählt?“, frage ich. Vater tippt mit dem Zeigefinger auf die gespitzten Lippen.
„Du musst dir schon die Mühe machen, es deinem Sohn zu erklären, sonst kapiert er‘s nicht“, sagt Mutter streng. „Mach du‘s doch, du weißt doch sonst immer alles!“ Mutter räuspert sich und setzt zum Erklären an: „Also zuerst kommt immer der Blitz. Das ist, weil das Licht viel schneller ist als der Schall. Der legt nämlich 340 Meter pro Sekunde zurück, bis er an unserem Ohr angekommen ist. Wenn der Donner nach drei Sekunden auf den Blitz folgt, heißt das, das Gewitter ist noch etwa einen Kilometer von uns entfernt. Weil drei Sekunden etwa einen Kilometer ergeben.“ Ich drehe mich um und schaue sie verständnislos an.
„Wir haben doch gestern das Zählen geübt“, sagt sie, und ich höre einen Vorwurf raus. „Also nochmal: Wenn der Blitz kommt, musst du solange zählen, bis es donnert.“ Ich sehe einen Blitz aufflackern und zähle: „Eins, zwei, drei, ...“ „Nein“, unterbricht sie mich. „Einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig musst du zählen. Eins, zwei drei geht viel zu schnell.“ Zum Beweis macht sie es mir vor. „Und willst du auch wissen, wie man feststellt, ob ein Gewitter näher kommt oder ob es sich entfernt?“, fragt sie nach einer Pause. Und gibt sich gleich die Antwort selbst: „Du musst zweimal zählen. Beim ersten Mal, wenn das Gewitter anfängt, beim zweiten Mal, wenn es in vollem Gang ist. Zählst du beim zweiten Mal kürzer als beim ersten, kommt das Gewitter zu dir her …“ Ich zucke zusammen, als es wieder donnert und frage mich, ob das Gewitter nun direkt auf zu uns kommt. Und was dann? Und warum bleiben alle so gelassen?
„Lass mal deine Belehrungen“, sagt mein Vater gereizt und schaut weiter nach draußen. „Und wenn es gleichzeitig blitzt und donnert, ist das Gewitter direkt über dir“, setzt meine Mutter fort.
Da höre ich, wie ein Sturm gegen die Bäume anbrandet. Es surrt in der Luft, Blitze zucken, noch heftiger als zuvor. Neben mir höre ich Vaters Knochen auf dem Holzboden aufschlagen. Sein gedrungener Körper richtet sich plötzlich auf, wie ein drohender Fels steht er da.
„Verdammt noch mal, was hab ich dir gerade gesagt?“ Seine Augen zucken, auf seiner Stirn klafft ein tiefer Spalt. Mutter fährt ebenfalls hoch, ihre Hände sind zu kleinen Fäusten geballt, ihre Augenbrauen steil nach oben gezogen. In ihren Augenschlitzen spiegeln sich wild aufflackernde Blitze. „Wage es nur“, faucht sie.
Wie immer halte ich mir die Ohren zu und presse die Augen zusammen. Vor mir sehe ich die verkohlten Leichen der Bauern und der Kühe auf dem Feld. Für sie war nun alles zu Ende. Und was dann, frage ich mich, wenn alles zu Ende war? Ob es auch im Himmel Gewitter gibt? Bestimmt gibt es im Himmel keine Gewitter. Sonst wäre es nicht der Himmel. Ich denke an meine Tante, die gerade ihren Mann auf dem Feld verloren hat. Was werde ich zu ihrem Trost sagen? Erleichtert fällt mir ein, was ich ihr sagen kann: dass es im Himmel keine Gewitter gibt. Gleich morgen, wenn ich auf ihrem Hof die Milch abhole, werde ich es ihr sagen.
Ich schlage meine Augen auf. Die einfallenden Sonnenstrahlen schmerzen wie winzig kleine Nadelstiche. Aus dem milchigen Lichtbrei setzt sich erst allmählich wieder ein Bild zusammen: das einstöckige Nachbarhaus, die Wiesen und Felder am Dorfrand, ein Stück dahinter die Zacken des Waldes. Früher sah alles viel größer, weiter, erhabener aus. Ich spüre mein Herz stolpern, aber nicht mehr vor Aufregung wie vorhin. Mir ist eng in der Brust, ich öffne das Esszimmerfenster, und kühle Luft strömt in meine Lungenflügel. Ich erinnere mich, wie Vater vor vielen Jahren an dieser Giebelwand ein Gerüst errichtet hat. Ich sehe ihn noch vor mir, wie er die Stangen mit Stricken vertäute. Der beleibte Mann turnte leichtfüßig auf den Brettern, wippte auffordernd und sagte so etwas wie „bombenfest“. Dann sehe ich mich plötzlich selbst auf dem Gerüst: einen ausgezehrten, alternden Mann. Mit vagen Schritten stolpert er auf den Brettern herum. Was macht, was sucht er da, frage ich mich. Mehr als zehn Jahre sind seine Eltern schon tot. Ich dachte, er hätte all das hinter sich gelassen, als er vor vielen Jahren ausgezogen ist? Wie man sich doch täuschen kann. Ich blicke hinunter den Gang und erkenne im wuchernden Unkraut die Umrisse der Rabatte und des alten Misthaufens. Lass es sprießen, sage ich mir, soll ein anderer das Gerüst bauen. Die Anspannung weicht schlagartig aus meinen Muskeln.
Wenig später sehe ich den erleuchteten Giebel aus dem Rückspiegel verschwinden.