Was ist neu

Im Fernsehen

Mitglied
Beitritt
28.01.2004
Beiträge
5

Im Fernsehen

[first draft 639 words]

Ich spiele JLines, ein Spiel für kreative Pausen, in dem man nichts weiter tun muss als 5 Kugeln einer Farbe horizontal, vertikal oder diagonal zu positionieren, damit sie verschwinden, während nach jedem Zug weitere drei Kugeln auf der Spielfläche erscheinen. Der Rekord liegt bei 22444 Punkten und ich erreiche in meinem ersten Spiel 856 Punkte, im zweiten 1576, danach nur 458, danach wieder über 1000 und dann, während ich mit einem Freund über msn kommuniziere, wobei das Thema ein anstehendes Projekt ist, erreiche ich 2489 Punkte, was mich ungefähr vierzig Minuten an Zeit kostet, und dann spiele ich noch einmal, weil mir langweilig ist und erreiche nur 1046 Punkte, und dann reicht es mir und ich hacke das Spiel, in dem ich mir den Quellcode runterlade, ihn dekompiliere und mir die Stelle ansehe, in der der Highscore geschrieben wird. Verantwortlich für das Schreiben des Highscores ist eine Url, die ich in den Webbrowser eingebe und spezielle Paramter anhänge, auf Enter drücke und mich fortan mit 25367 Punkten auf Platz eins der Liste wiederfinde. Ein Drecksspiel!

Im Fernsehen läuft auch nur Dreck. Ich schalte hin und her und lande schliesslich bei den Nachrichten auf Sat1,wo Astrid Frohloff einen Bericht ankündigt, der mein Interesse weckt. Aber natürlich kommen erst andere Berichte, damit ich auch wirklich dranbleibe. Ich starte noch ein Spiel und erreiche 766 Punkte. Danach lege ich meinen Laptop beiseite, um nicht noch einmal in Versuchung zu kommen, den RESTART-Button zu drücken.
Inzwischen übergibt Astrid die Moderation an Gabi Papenburg, die ich häßlich finde. Im Hintergrund wird ein Bild eines Fußballspielers eingeblendet und die Nachricht läßt wieder ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend zurück.
Fußballspieler während des Spiels an Herzversagen gestorben.
Gebannt schau ich auf den Bildschirm, und die Papenburg hält auch gleich die Fresse und sie zeigen den Bericht. Und tatsächlich, sie zeigen, wie der Typ seine gelbe Karte bekommt, diese auch noch höhnisch belächelt und eine abwinkende Handbewegung in Richtung des Schiedsrichters macht und dann plötzlich so tut, als ginge es ihm nicht gut und letztendlich in sich zusammensackt und dann der Länge nach auf den Rücken knallt, wobei sein Kopf wie ein Ball auf den Rasen prallt. Er bleibt reglos liegen und sofort kommen die Mitspieler angerannt und versuchen zu helfen, der Bericht wird etwas verkürzt, man sieht dann bereits andere Hilfskräfte, wie sie versuchen, ihn wieder zu beleben. Aber der Mann ist tot, und sie zeigen immer wieder die Bilder, wie er auf dem Rasen tot umfällt.
Gott ist doch ein Riesenarsch.
Ich bin betroffen, als ich die Szenen sehe. Ich glaube, mein Mund steht offen, und die Papenburg gibt wieder an Astrid ab, die ich gerne mal ficken würde. Ich überlege, was ich jetzt tun könnte. Die Nachrichten sind zu Ende, ich gehe auf die Toilette, schaue mich einen Augenblick im Spiegel an und versuche zu lächeln, weil man mir immer sagt, ich würde immer so ernst schauen. Also lächele ich und zwinker mir mit dem Auge zu. Ich seh gut aus. Dann gehe ich in die Küche und schaue in den Kühlschrank, ob ich heute abend etwas zu essen habe. Aber ich habe noch keinen Hunger und gehe ins Schlafzimmer, wo ich mich noch einmal im Spiegel betrachte und mir wieder zuzwinker und lächle. Dann gehe ich wieder ins Wohnzimmer, lege mich auf die Couch, ziehe meinen Laptop auf den Schoss und spiele wieder eine Runde Jlines. Ich bin gerade bei 1668 Punkten und das Spielfeld sieht noch ziemlich aufgeräumt aus, als mir einfällt, dass ich Sina anrufen könnte.
Ich schnappe mir also mein Handy vom Tisch und rufe sie an und verabrede mich mit mir.
Danach schalte ich auf RTL und warte auf die Nachrichten. Sicherlich würden auch sie von dem Todesfall berichten und den dürfte ich auf keinen Fall verpassen. Bis dahin spiele ich weiter dieses Drecksspiel JLines!

 

Kurz, ich finde diesen Text alles andere als gut. Sprachlich ist er ebenso misslungen wie inhaltlich, denn es ist ja keine Geschichte im eigentlichen Sinne sondern mehr eine Art chronologisches Protokoll. Du versuchst anscheinend, den Prot als miesen Charakter darzustellen, der sich am Tod anderer aufgeilt, relativ vulgär kommentiert und nicht mit Sprache umgehen kann.
Beispiele für schlechten Stil:

Der Rekord liegt bei 22444 Punkten und ich erreiche in meinem ersten Spiel 856 Punkte, im zweiten 1576, danach nur 458, danach wieder über 1000 und dann, während ich mit einem Freund über msn kommuniziere, wobei das Thema ein anstehendes Projekt ist, erreiche ich 2489 Punkte, was mich ungefähr vierzig Minuten an Zeit kostet, und dann spiele ich noch einmal, weil mir langweilig ist und erreiche nur 1046 Punkte, und dann reicht es mir und ich hacke das Spiel, in dem ich mir den Quellcode runterlade, ihn dekompiliere und mir die Stelle ansehe, in der der Highscore geschrieben wird.
viel zu lang, eintönig, abschweifend

Auch ansonsten ist der viel zu lange Satzbau und die, wie schon gesagte, vulgäre und beleidigende Sprache nicht spannend, sondern langweilig.

Mit diesem Text tust du mMn niemanden einen gefallen. Du brauchst nicht stolz auf ihn sein, dazu ist er zu schlecht. Dem Leser stiehlst du wohl eher Zeit, wenn er sich die Mühe macht, ihn ganz zu lesen.

Fazit: schlechte Idee, schlechte Umsetzung

sorry
Arthuriel

 

ein kommentar, der sich mir gerade aufgedrängelt und unbedingt der Öffentlichkeit preisgegeben werden will, lautet: Sollte ich die Zahlwörter etwa ausschreiben ;)

nicht übelnehmen

 

Zum Gruss ken hart,

also deine Story scheint ein wenig fehl am Platze zu sein, oder? Das einzig spannende, war die Frage: Wie langweilig kann der Text wohl noch werden?
Kurz, totlangweilige KG!!

PS: Wenn sich jemand die Mühe macht eine Kritik zu deiner KG zu schreiben, solltest du etwas ernsthafter darauf eingehen.


ein kommentar, der sich mir gerade aufgedrängelt und unbedingt der Öffentlichkeit preisgegeben werden will, lautet: Sollte ich die Zahlwörter etwa ausschreiben

Ich meine, ist schon lustig, versteh mich nicht falsch aber..ach du weißt bestimmt worauf ich hinaus will:D

MFG Odin

 

...das ist allerdings korrekt, dass ich mich hier sehr wohl in der Kategorie geirrt habe. Der Text sollte langweilig sein, genauso die Handlungsweise des Protagonisten, dessen Dasein nur noch aus Monotonie,Langeweile besteht und der nur noch Gleichgültigkeit fühlt, der froh ist über jede noch so kleine Veränderung in seinem Leben, auch wenn es tragische Ereignisse sind, bei denen Menschen zu schade kommen, der aber im Grunde auch Angst hat, von der aber hier noch gar nicht die Rede war.
Irgendwo schrieb ich: "Aber die Bilder waren gut!"
Und die Gefühle waren für einen Moment andere, auch wenn er danach gleich wieder zur Tagesordnung übergeht und sich seinem langweiligen Leben hingibt.
Die Kurzgeschichte ist eigentlich keine in sich geschlossene Kurzgeschichte, wenn man in dem Sinne überhaupt noch von einer Kurzgeschichte sprechen kann. Dieser Typ wird noch mehr erleben, und manchmal wird man erschlagen von dieser Langeweile, während man im nächsten Moment ins andere Extrem stürzt.
Es geht mir im eigentlichen Sinn um diesen Kontrast.
Wem das interessiert, ...?

Gute Nacht!

 

Wem das interessiert, ...?
Mir würde der Kontrast an sich schon interessieren, jedoch finde ich die vorliegende Szene nicht besonders gut geeignet, diesen darzustellen, und von der benutzten Sprache möchte ich gar nicht erst wieder anfangen.

Eine Geschichte kann immer nur gut sein, wenn Inhalt und Umsetzung gut sind. Hier trifft beides nicht meinen Geschmack.

Außerdem nehme ich dir nichts übel, ich habe ja auch keinen Grund dazu. Jedoch solltest du dir überlegen, ob du hier mitmachen willst, wenn du Kritik nicht haben willst oder dich nicht mit ihr auseinandersetzt, was du ja dann in deinem zweiten Posting auch teilweise tust.

Arthuriel

 

Hallo Ken,

ich nehme mal an, der Text war so eine Art Stilprobe für dich. Es wird der Charakter einer Figur beschrieben, die in einem längeren Text aktiv werden soll. Die Beschreibung finde ich eigentlich ganz gut gelungen. Auf jeden Fall würde ich mich Arthuriel nicht unbedingt anschließen, dass sie sprachlich misslungen ist. Okay, die vulgäre Sprache stört. Aber Bukowski hat wahrscheinlich auch so angefangen.

Ein wichtiger Unterschied zwischen dir und Bukowski ist aber, dass er seine Geschichten mit einem ironischen und humorvollen Unterton geschrieben hat, den Ton hier finde ich eher zynisch.

Inhaltlich ist nichts zu beurteilen, weil die eigentliche Handlung erst noch kommen müsste.

Gruß
knagorny

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom