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Im fahlen Mondlicht

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26.01.2011
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Im fahlen Mondlicht

„Sei lieb, mein Schatz.“
Mama drückt mir einen Kuss auf die Wange und zieht meine Mütze zurecht.
Ich nicke bloß und nehme meinen Koffer.
„Und ruf an, ja?“
„Klar.“, antworte ich und versuche ein Lächeln.
Nervös tritt sie von einem Bein aufs andere und sieht mich fast verlegen an, wie ein kleines Kind, dass etwas Verbotenes getan hat. Sie weiß genau, dass ich nicht zu Tante Dagmar fahren will.
„Schon okay.“, meine ich. „Geht eben nicht anders.“
Meine Mutter seufzt. „Gut. Dann solltest du besser einsteigen.“
Noch einmal nimmt sie mich fest in den Arm. Zwei Wochen werde ich sie nicht sehen. Zwei Wochen werde ich in Norddeutschland verbringen, während meine Mutter geschäftlich in Portugal zu tun hat und mein Vater im Knast hockt.

Der Zug fährt langsamer. Ich habe fast die ganze Zeit lang geschlafen, nur am Ende nicht, da habe ich aus dem Fenster geschaut und sogar das Meer gesehen.
Als der Zug hält, schnappe ich mir meinen Koffer von der Gepäckablage und gehe nach draußen, wo mir der kalte Novemberwind ins Gesicht weht.
„Pia!“, ruft hinter mir eine Frauenstimme, und als ich mich umdrehe, kommt eine ältere Dame mit Hut und Mantel auf mich zu.
„Tante Dagmar?“, frage ich zögernd. Ich habe keine Ahnung, wie sie aussieht. Das letzte Mal habe ich sie immerhin im Alter von drei Jahren gesehen.
„Ja. Komm mit, der Wagen steht da hinten.“
Mit diesen Worten dreht sie sich auf dem Absatz um und eilt voraus, ich folge ihr hastig. Keine Umarmung, nicht einmal eine richtige Begrüßung oder ein nettes Wort.
Ich legte meinen Koffer auf die Rückbank und setzte mich auf den Beifahrersitz.
Dagmar lässt den Motor an und lenkt den klapprigen Wagen stadtauswärts, ohne ein Wort zu sagen. Wir sitzen da, schweigend, so eine geschätzte Viertelstunde lang. Da springt plötzlich etwas von hinten auf mich, sodass ich vor Schreck aufschreie.
„Kannst du nicht aufpassen?“, schreit Dagmar und schaut mich wütend an. „Fast hätte ich das Steuer verrissen.“
Ich beachte sie kaum, sondern fixiere die Katze, die es sich zu meinen Füßen bequem gemacht hat. „Wieso hast du Katzen im Auto?!“
„Was dagegen?“ fragt sie spitz. Ich habe nichts gegen Katzen, doch diese scheint nicht das freundlichste Geschöpf zu sein. Ich versuche, sie zu streicheln, aber sie faucht so laut, dass ich zusammenzucke.
„An die Katzen musst du dich gewöhnen, Nichte. Ich habe einige davon, und wenn du ihnen auch nur ein Haar krümmst, kannst du gleich wieder abhauen.“
Nichte! Wie das klingt. Ich schlucke, setze mich aufrecht hin und sage kühl: „Könntest du bitte etwas freundlicher mit mir sprechen? Ich weiß nicht, was ich gemacht habe.“
Sie schnaubt, während sie plötzlich anhält. Wir sind im Wald, mittendrin, neben uns ein kleines, halb verfallenes Holzhaus.
„Wir sind da.“, meint sie schnippisch und steigt aus, die Katze auf dem Arm. Als ich allein im Auto sitze, lasse ich mich erschöpft nach hinten sinken. Scheiße.

Als ich im Zimmer sitze, kann ich kaum noch klar denken. Auf meinem Bett liegen drei Katzen, eine weitere streicht mir um die Beine. Dagegen hätte ich ja auch gar nichts, wenn sie nicht alle pechschwarz wären. Nicht, dass ich abergläubisch wäre, aber vier schwarze Katzen und geschätzte zwanzig unten im Erdgeschoss eines verfallenen Hauses jagten mir dann doch einen Schauer über den Rücken.
Ich nehme mein Handy und wähle die Nummer meiner Mutter.
„Vergiss es, Pia. Kein Empfang.“
Ich fahre erschrocken herum, wo meine Tante im Türrahmen steht. Bilde ich es mir ein, oder sehe ich ein gehässiges Grinsen über ihr knochigen, blassen Wangen huschen?
Beim Abendessen fühle ich mich unwohl. Alles, was ich will, ist daheim sein. Aber das geht nun einmal nicht, also löffle ich weiterhin brav meine Suppe, ohne aufzusehen.
Ich merke auf einmal, dass sie nicht isst, sondern mich anstarrt.
„Alles okay?“, will ich wissen. Ich hasse es, angestarrt zu werden.
„Du siehst ihm ähnlich.“, murmelt sie, dann spuckt sie die Worte förmlich aus, „Du siehst genauso aus wie er.“
Ich schlucke meine Suppe hinunter. „Wem?“
„Deinem Vater. Oh, wie ich ihn für all das hasse, was er getan hat, ein abscheulicher Mensch ist er, eine Kreatur, ein egoistischer ... “
„Halt den Mund!“, rufe ich. Mehr nicht.
„Dein Vater ist ein Mörder, Pia.“
„Nein, das ist er nicht.“ Meine Stimme ist fest und klar. „Und irgendwann werdet ihr alle sehen, dass er es nie getan hat. Er hat Jonas nicht umgebracht!“
„Jonas. Wie süß. Und so unschuldig. Wenn er es nicht war, wer dann?“
Sie beugt sich zu mir vor, sodass ich ihre goldenen Plomben sehen kann und ihre eisblauen Augen nur wenige Zentimeter von den meinen entfernt sind. Sie durchsticht mich förmlich mir ihrem Blick, aber ich halte Stand.
„Er hat Jonas immer gern gehabt, er hat sich immer um ihn gekümmert. Er war wie mein Bruder, nicht nur irgendein Nachbarsjunge. Er gehörte zur Familie.“
„Du kennst deinen Vater nicht.“, knurrt die Frau. Ihre Stimme macht mir Angst, doch zugleich verdoppelt sie meine Wut.
„Aber du kennst ihn wohl?!“, will ich wissen.
„Ich bin seine Schwester. Wenn ich ihn nicht kenne, wer dann?“
„Er hat mein wahres Beileid, einen Menschen wie dich zur Schwester zu haben.“, schnaube ich. „Ich will nach Hause fahren, morgen.“
Meinen letzten Satz ignoriert Dagmar vollkommen. Sie fährt fort.
„Dein Vater hat Schande über mich gebracht.“ Während sie spricht, beobachtet sie mich scharf, doch ich versuche, mich zusammenzureißen. „Über uns alle! Wäre er doch damals aus dem Koma nie mehr aufgewacht, dann hätte man ihn vergessen und niemals hätte jemand aus der Familie noch über seine Untat gesprochen. Dieser Mann ist es nicht wert, zu leben, er soll in der Hölle verkommen wie ein - “
Ich springe auf, so schnell, dass der Stuhl umkippt. „Halt endlich die Klappe!", brülle ich, „Mein Vater hat keine Schuld!"
"Oh, du hast keine Ahnung", knurrt sie mich an. "Er hat den Tod verdient."
"Du hast den Tod verdient!", schreie ich ihr ins Gesicht, "Niemand sonst, Dagmar!"
Sie starrt mich an. Und in ihrem Blick liegt etwas, was ich nicht richtig deuten kann. Fast wirkt ihr Blick triumphierend, und das macht mir in gewisser Weise ungeheure Angst. Sie lächelt plötzlich, als hätte ich soeben etwas gesagt, was sie zu hören gehofft hatte. „Du wünscht also, ich sei Tod.“
Mein Atem geht stoßweise, so aufgeregt bin ich. „Oh ja, das wünsche ich."
Das habe ich noch niemandem gesagt, niemandem. Aber ich weiß, dass Dagmar es verdient hat.
Ich mache kehrt und stürme die Treppe herauf, Tränen rinnen mir über die Wangen. Mein Vater ist unschuldig, das weiß ich genau.
Als ich in dieser Nacht im Bett liege, kann ich nicht schlafen. Der Wind heult um das Haus, ich höre das klappern der rostigen Fensterläden. In meinem Zimmer schleichen noch immer einige Katzen umher, ich habe es nicht geschafft, sie zu verscheuchen.
Ich habe Angst. Meine Tante hat mir Angst gemacht. Dieses Haus macht mir Angst. Die Katzen. Ich schließe die Augen, doch immer wenn ich es tue, sehe ich ihr Lächeln vor mir – das kalte, wartende Lächeln. Ihren Blick, mit dem sie mich gefragt hat, ob ich ihren Tod herbeiwünsche. Ich nehme mein Handy und schalte die Musik ein. Es ist schlechte Qualität und ich habe keine schönen Lieder, aber ich ertrage diese gespenstische Stille nicht. Dann, irgendwann, geht das Handy aus. Einfach so. Ich schüttele es, drücke Tasten, doch es macht nichts mehr. Am Akku kann es nicht liegen, der war voll gewesen. Seufzend lege ich es neben mein Kopfkissen, das beruhigt mich ein bisschen. Auch wenn ich hier im Notfall keinen Empfang hätte.

Ein Schrei.
Und gleich darauf ein dumpfer Schlag, auf den viele andere Folgen.
Stille.
Erstarrt und kerzengerade sitze ich im Bett.
Ich taste nach dem Lichtschalter, doch das Licht geht nicht an.
Verzweifelt knipse ich den Schalter an und wieder aus, aber es tut sich nichts.
Ich stehe auf und gehe im Dunkeln zum Schreibtisch, auf dem eine Taschenlampe steht. Dann öffne ich die Zimmertür. Alles finster.
„Tante Dagmar?“ rufe ich in die Finsternis. „Hallo? Alles in Ordnung?“
Kein Wort. Kein Geräusch. Mein Herz klopft mir bis zum Hals. Am liebsten hätte ich mich ins Bett verkrochen, aber ich musste nachsehen, was da los war. Vielleicht war meine Tante gestürzt und bewusstlos, brauchte einen Arzt. Ich nehme die Taschenlampe in die Faust und gehe an der Wand entlang zur Treppe. Leuchtende Katzenaugen sehen mich an. Bilde ich es mir ein, dass sie bedrohlich fauchen und alle nur mich fixieren?
Ich schüttele den Kopf, und die schaurigen Gedanken loszuwerden, die mir durch den Kopf jagen. Ich habe wohl zu viele Horrorfilme geschaut.
Als ich die Treppe hinabsteige, knarren die Stufen bei jedem Schritt. Noch immer heult der Wind ums Haus. „Dagmar?“ frage ich verzweifelt in die Stille hinein, doch wieder keine Antwort.
Ich habe immer mehr Angst. Soll ich umkehren? Nein, jetzt nicht mehr.
Ich habe das Erdgeschoss erreicht und stehe in der Diele, vor mir die große Eichentür, die zum riesigen Esszimmer führt. Hinter mir öffnet sich eine andere Tür und ich schreie auf. Eine Katze! Können Dagmars Katzen Türen öffnen?!
Ich umklammere die Taschenlampe fester und wende mich wieder der Eichentür zu, wobei ich die halb offen stehende Tür hinter mir jedoch nicht aus den Augen lassen kann. Ich stoße die Tür zum Esszimmer auf. Dunkelheit, man sieht rein gar nichts, nicht einmal die Hand vor Augen.
„Tante Dagmar?“ frage ich. Meine Stimme zittert vor Angst. Ich leuchte mit der Taschenlampe auf den Fußboden. Der riesige Tisch ist umgefallen, alle Stühle mit ihm. Ich leuchte höher.
In diesem Moment glaube ich, mir bleibt das Herz stehen, als ich in ihre kalten Augen Blicke. Tote Augen. Der Schrei, den ich nun ausstoße, ist lauter und panischer als alle zuvor.

Ich liege am Boden, sehe nichts mehr. Ich fange fast an zu weinen, aber ich nehme mich zusammen. Ich war zurückgewichen und gestolpert, die Taschenlampe war ausgegangen und liegt nun irgendwo am Fußboden herum. Nein, nein, es kann nicht sein, es kann nicht sein. Doch ich weiß, was ich gesehen habe, ihren blassen Körper, wie er da hing, über dem Tisch, den Strick um den Hals und die Augen weit aufgerissen. Am Kronleuchter hat sie es getan. Am Kronleuchter hat sie sich erhängt.
Panisch taste ich nach der Taschenlampe, aber ich finde sie nicht. Also taste ich mich weiter, in Richtung Diele, einfach weg von meiner erhängten Tante. Meine Bewegungen sind hektisch, so sehr, dass ich irgendetwas auf den Boden werfe. Es zerspringt in lauter Scherben.
Ich fühle die Türklinke unter meine Fingern, drücke sie auf und stürze in die Diele. Hinter mir schließe ich die Tür ganz fest und lehne mich keuchend dagegen. Meine Tante. Erhängt. Tod. Selbstmord. Oder habe ich mich getäuscht?! Nachsehen will ich kein zweites Mal.
Aber wohin jetzt?!
Meine Tante muss doch ein Telefon haben, oder etwa nicht? Ich denke fieberhaft nach. Da fällt es mir ein: ich habe eines gesehen, ja. Auf dem Beistelltisch im Esszimmer. Aber da werde ich nicht hingehen, ich werde diesen Raum nicht wieder betreten, unter keinen Umständen.
Plötzlich fällt mir unser Gespräch beim Abendessen ein. Ich habe ihr den Tod herbeigewünscht. Heißt das, dass ich ... Nein! Es ist nicht meine Schuld, es konnte gar nicht meine Schuld sein. Es durfte nicht so sein.
Ich versuche einen klaren Kopf zu bekommen. Warten. Warten, bis es hell wird, das wird das beste sein. Zu etwas anderem habe ich keinen Mut und keine Kraft.
Völlig ohne Licht irre ich die Treppenstufen nach oben, werde schneller, wenn ich daran denke, dass hinter mir völlige Dunkelheit herrscht und nur einige Meter weiter die Leiche von Dagmar im Esszimmer hängt. Ich falle fast hin, so hastig laufe ich hinauf, doch dann habe ich es geschafft. Ich drücke die Tür zu meinem Zimmer auf, in das fahles Mondlicht fällt.
Auf dem Bett sitzt meine Tante und starrt mich an.
Der Strick hat einen Abdruck auf ihrem Hals hinterlassen.

 

Hallo Moonshine,

herzlich willkommen hier!

Deine Geschichte hat einen gelungenen Aufbau. Die Handlung beginnt im „normalen“ Leben. Dann folgt die Begegnung mit der schrulligen Tante. Der sich dabei entwickelnde Dialog gefällt mir, er ist knapp gehalten aber deftig. Man spürt, da bahnt sich Ärger an.
Hier allerdings find ich die Sätze zu lang und arg gestelzt:

„Halt endlich die Klappe!", brülle ich, „Weißt du was, du bist es nicht wert, zu leben! Du bist eine furchtbare Frau, du bist so ein gehässiger Mensch ... Du hast kein Recht, meinem Vater so zu beschimpfen!"
"Wer sagt mir denn, was ich darf und was nicht? Niemand! Niemand sagt es mir, und erst Recht nicht du. Du weißt doch nur, dass ich Recht habe. Dein Vater hat den Tod verdient."
„Du hast den Tod verdient, Dagmar, einzig allein du! Ich werde hier nicht länger bleiben als bis morgen!“

Sie bleibt ruhig sitzen und lächelt mich an, als hätte ich soeben etwas gesagt, was sie zu hören gehofft hatte. „Du wünscht also, ich sei Tod.“
Ausgerechnet, als die Stimmung explodiert, schreien sich die Beiden halbe Monologe zu. Das passt vom Tempo her nicht. Ich würd die Aussagen straffen, oder aufteilen und im schnelleren Wechsel aufeinanderprallen lassen – Attacke – Parade – Gegenangriff, aber kurz und bösartig.

„Tante Dagmar?“ rufe ich in die Finsternis. „Irene? Alles in Ordnung?“
Nebenbei: Wer ist Irene?

Jetzt beginnt der gruselige Teil.
Die Szene, in der sie die Treppe hinunter zum Esszimmer schleicht, ist recht plastisch. Dagegen hab ich hier …

Taschenlampe auf den Fußboden. Der riesige Tisch ist umgefallen, alle Stühle mit ihm. Ich leuchte höher.
In diesem Moment glaube ich, mir bleibt das Herz stehen. Der Schrei, den ich nun ausstoße, ist lauter und panischer als alle zuvor.
… das Gefühl, es fehlt etwas. Es fehlt der Anblick der Erhängten. Schön und gut, der Heldin bleibt ihr Herz stehen, aber was ist mit dem Leser? Der will sich doch auch gruseln!

Zum Schluss geht’s ins Übernatürliche. Der Höhepunkt.
Find ich gelungen, weil der Text genau an einer Stelle endet, die dem Leser über die Geschichte hinaus ein „nachgruseln“ beschert.

Gruß

Asterix

 

H Moonshine,
also wenn das deine erste Geschichte ist, dann bin ich beeindruckt. Ich bin selbst erst unteres Niveau. Trotzdem möchte ich etwas anmerken.

1.

Dagmar lässt den Motor an, ohne ein Wort zu sagen. Wir sitzen da, schweigend, so eine geschätzte Viertelstunde lang. Da springt plötzlich etwas von hinten auf mich, sodass ich vor Schreck aufschreie.
Als ich, dass das zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich mir, stehen die jetzt die ganze Zeit auf dem Parkplatz? Mir fehlt irgendwie ein Signalwort z.B. startet den Wagen oder was ähnliches.

2. „

Wir sind da.“, meint sie schnippisch und steigt aus, die Katze auf dem Arm. Als ich allein im Auto sitze, lasse ich mich erschöpft nach hinten sinken. Scheiße.

Als ich im Zimmer sitze, kann ...
Es scheint ein Stück zu fehlen.

3.

Ein Schrei.
Ein leises Gurgel oder ein erstickender Schrei, aber kein lauter Schrei oder?

4. Wie Asterix frage ich mich wer Irene ist. Ist bestimmt nur ein Schreibfehler oder?

5.

In diesem Moment glaube ich, mir bleibt das Herz stehen. Der Schrei, den ich nun ausstoße, ist lauter und panischer als alle zuvor.
Was ist denn da?
6. Am Ende fehlt mir noch ein unheimlicher Satz. Lass doch die Tante noch was sagen, also wäre mein Vorschlag.

Es kann sein, das ich wie ein kleiner Krümmelkacker ankomme, aber mehr konnte ich nicht finden. Es sind Kleinigkeiten.

Eine Frage stellt sich mir nur als Beobachter und ist in meinem Interesse an den menschlichen Gedanken begründet. Warum bringt sich die Tante um? Einfache Rache an Pia und dem Vater oder gibt es da noch einen tieferen Sinn?

Ansonsten sehr schöne Geschichte.
Bis bald
Riccardo

 

Hallo Moonshine,

mich hat dein Text an Lagerfeuergeschichten erinnert, die man sich früher auf irgendwelchen Fahrten erzählt hat, um sich gegenseitig Angst einzujagen.
Die SAche mit dem Vater ist ein netter Aufhänger, aber mir hat sich nicht erschlossen, was er letztlich gemacht hat und in welcher Verbindung das zur Tante steht, bzw weswegen sie sich daraufhin umbringt.

AN den Dialogen musst du noch feilen, da gebe ich Asterix absolut recht. Hier muss noch mehr Tempo rein, weniger dieses anmaunzen mit den ständigen DU du du
Und wo wir schon beim du sind, das fett gedruckter geht mal gar nciht. Betonung entweder aus der Aussage generieren oder eben kursiv. Fett, nein, das ist doch hier kein Comic ;)

Ansonsten finden sich noch einige stilistische Schwächen, die man noch ausbesser sollte.

Ich versuche, sie zu streicheln, doch sobald ich mich ihr mit meiner Hand nähere, holt sie aus und versucht fauchend, mich zu kratzen.
das zB ist ein Monster von Satz, der einfach nicht rutscht. Da muss umgestellt werden und am besten 2 Sätze draus basteln

von der Gepäckablage und gehe nach draußen, wo mir der kalte Novemberwind ins Gesicht weht.
das ist unkonkret. Weswegen sagst du nicht, sie steigt aus? Dann hat man auch ein klareres Bild vor Augen.

Ich hatte eine längere Liste, aber leider hat die der Äther gefressen. IN jedem Fall muss hier noch gefeilt werden, damit das Stück ohne längen schön flutscht.

eins noch:

„Tante Dagmar?“, frage ich zögernd. Ich habe keine Ahnung, wie sie aussieht. Das letzte Mal habe ich sie immerhin im Alter von drei Jahren gesehen.
eine sehr fürsorgliche Mutter, die nicht mal ein Foto für die Tochter hat, um sich zu vergewissern, dass sienicht mit jemand Fremden mitgeht ;)

willkommen auf kg.de :)

grüßlichst
weltenläufer

 
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Hallo Asterix,

erst einmal Danke für deine Antwort auf meine Geschichte. Ich freue mich, dass sie dir gefällt.

Das mit den zu langen Sätzen, als das Gepräch explodiert, ist mir jetzt im Nachhinein auch aufgefallen. Das werde ich noch ändern.

Das mit Irene ist ein Tippfehler. Da sollte eigentlich wieder "Dagmar" stehen, aber ursprünglich hieß die Tante Irene und ich hab an dieser Stelle vergessen, den Namen zu ändern. Werde ich ebenfalls noch machen ;D

Über die Taschenlampen-Stelle werd ich mir auch nochmal Gedanken machen und es wahrscheinlich umschreiben, wenn mir etwas einfällt.

Gruß
Moonshine

Hi Riccardo,

Ja, es ist meine erste Horrorgeschichte (aber die zweite Kurzgeschichte).

Zu deinen Anmerkungen:
Bei punkt 1,2 und 3 werde ich mir nochmal Gedanken machen ... Ich denke in einigen Punkten hast du Recht, das alles fällt einem aber erst im Nachhinein auf (:
Zu 4.: Ja, ein Tippfehler, wird geändert xD
Zu 5.: Da verstehe ich dich leider nicht ganz. Du hast gefragt, was denn da ist, aber wird das nicht im nächsten Abschnitt deutlich?
Zu 6.: Wenn mir was einfällt, baue ich noch einen Satz ein ;D

Danke für die nette Antwort, hab mich sehr gefreut dass meine Geschichte dir gefällt.

Bis bald,
Moonshine

Hallo Weltenläufer,

die Sache mit dem Vater erklär ich nochmal:
Er hat ANGEBLICH den Nachbarsjungen Jonas umgebracht. Während Pia von seiner Unschuld überzeugt ist, zieht Dagmar über ihren Bruder her. Es soll gar nicht aus dem Text hervorgehen, ob der Vter jetzt schuldig ist oder nicht, aber darum geht es ja auch gar nicht. Der Punkt ist, dass Dagmar ihren
Bruder (und auch dessen Frau und Tochter) hasst, da Pias Vater sozusagen den "Ruf der Familie" ruiniert hat.
Warum sie sich umbringt, habe ich auch nicht konkret reingeschrieben. Der Leser soll sich selber darüber Gedanken machen. Ich selber habe auch keine FESTE Auflösung für die Geschichte, aber hier eine Möglichkeit:
Dass es in der Geschichte in gewisser Weise um bernatürliche Dinge geht, ist ja offensichtlich. Die Tante hasst ihre Nichte wegen der angeblichen Tat ihres Bruders, wie oben schon bemerkt. Ich denke, in dem Text fällt nun auf, dass sie auf die Aussage Pias gewartet hat ("Du wünscht also, ich sei tod."). Sie wartet auf diese Aussage, da nur eine solche Aussage ihr erlaubt, zu sterben und als Untote unter den Menschen zu leben. Als Untote kann sie Pia und ihrer Familie Schaden zufügen (vielleicht tötet sie Pia und zwingt sie ebenfalls, ewig als Untote zu existieren, ums ich an deren Vater zu rächen?)

Ich weiß nicht, ob du verstehst, was ich sagen will, aber allgemein formuliert ist Pias Tante Dagmar keine gewöhnliche Frau, das steht fest.

Deine restlichen Anmerkungen lasse ich mir wohl nochmal durch den Kopf gehen und ändere wohl das ein oder andere ab.

Das mit dem Foto ... vielleicht hatte die Mutter ja kein Foto parat? xD
Oder Dagmar hat sich in den Jahren massiv verändert? ;)

Danke für deine Antwort,
Gruß
Moonshine

 

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LG
Asterix

 

Hey Moonshine,

insgesamt hat mir dein Text ganz gut gefallen. Du hast Ideen, die Geschichte ist logisch aufgebaut, die Dialoge in Ordnung und es kommt Spannung auf. Außerdem finde ich die Erzählstimme sehr passend für eine Jugednliche. Das klingt schon echt. Das Ende war auch gut. Also man merkt, dass du tatsächlich Spaß am schreiben hast. Einige Dinge hab ich dennoch angestrichen:

Keine Umarmung, nicht einmal eine richtige Begrüßung oder ein nettes Wort.
Das brauchst du eigentlich gar nicht schreiben, weil man es ím Satz vorher ja gezeigt bekommt.

Ich legte meinen Koffer auf die Rückbank und setzte mich auf den Beifahrersitz
Da biste in der Zeit verrutscht.
jagten
hier auch.

Bilde ich es mir ein, oder sehe ich ein gehässiges Grinsen über ihr knochigen, blassen Wangen huschen
ihre knochigen...

"Niemand sonst, Dagmar!"
Das würde ich weglassen

und das macht mir in gewisser Weise ungeheure Angst.
Das hört sich ungeschickt an. ungeheure Angst würde genügen und besser klingen und wirken.

Am liebsten hätte ich mich ins Bett verkrochen, aber ich musste nachsehen, was da los war. Vielleicht war meine Tante gestürzt und bewusstlos, brauchte einen Arzt.
falsche Zeit

Ich schüttele den Kopf, und die schaurigen Gedanken loszuwerden, die mir durch den Kopf jagen
, um die
schaurigen...

nicht einmal die Hand vor Augen.
das brauchst du nicht schreiben. Wenn man gar nichts sieht, dann auch nicht die Hand vor Augen

Immer weiter üben, dann kommt da bestimmt noch einiges von Dir

Herrlollek

 

heii herrlollek.

schön, wenn du die geschichte insgesamt gut fandest. ja, mit der zeit hab ich ab und an fehler reingebaut, werde ich ändern .. ansonsten danke auch für die restlichen ratschläge, ich werde einige annehmen und die geschichte ändern.

gruß
moonshine

 

Hi MoonShine!

Hat mir echt gut gefallen! Vor allem eine tolle Handlung :) Und auch die böse alte Tante ist super beschrieben - hat was gruseliges...

Sie durchsticht mich förmlich mir ihrem Blick, aber ich halte Stand.
mit...
„Du wünscht also, ich sei Tod.“
tot
Der Wind heult um das Haus, ich höre das klappern der rostigen Fensterläden.
Klappern ->Nominalisierung... :schiel:
In diesem Moment glaube ich, mir bleibt das Herz stehen, als ich in ihre kalten Augen Blicke.
blicke
„Wir sind da.“, meint sie schnippisch und steigt aus, die Katze auf dem Arm. Als ich allein im Auto sitze, lasse ich mich erschöpft nach hinten sinken. Scheiße.
Ich weiß zwar nicht warum, aber der Satz gefällt mir wahnsinnig gut - kommt so richtig authentisch rüber! :D
Also echt sehr gern gelesen!

LG, Lolli

 

Hallo MoonShine

Deine Geschichte las ich leicht und flüssig, auch hat sie mir vom Inhalt her gefallen.
Dennoch löste sie mir als Leser auch zwiespältige Gefühle aus. Von der Art her, wie du den/die Prot. beschreibst, nehme ich an es ist eine Jugendliche. Ihr Bild hast du jedoch nur vage gezeichnet, eigentlich erfuhr ich zu ihrer Wesensart nichts Wesentliches. Etwa dass sie auf ihrem Handy Musik geladen hat, die ihr nicht sonderlich gefiel. Ihre Persönlichkeit weist keine prägnanten Muster auf, dadurch wirkt sie etwas wie ein Mauerblümchen. Auch ihr Verhalten erschliesst sich mir nicht so ganz, als sie den Schrei hört. Also mir wäre es sehr mulmig zumute in dieser Situation. Ein Schrei, Polter und Finsternis in einem fremden Haus weitab von andern Menschen. Dies ist eine Situation, die unbedingt mehr hergibt.

Als sie die erhängte Tante erblickt, erschrickt sie zwar und zieht sich zurück. Ich habe da etwas Mühe mir vorzustellen, dass jemand einen Schrei ausstösst, der sich erhängt. Bei einem Sprung von einer Brücke ja, aber mit einer Schlinge um den Hals. Ich denke, ein Schrei würde da ersticken. An Stelle der Prot. hätte ich da auch eher gedacht, sie sei erhängt worden. Ich fürchtete mich, es sei noch jemand zugegen der eine böse Absicht hegt.

Der Schluss hat dann eine Prise Witz, wie die Tante da auf dem Bett sitzt, aber es scheint mir nicht stimmig. Hatte die Prot. das Gesehene fantasiert, oder ist das Ganze ein Spuk? Die Lücke, die hier entsteht, ist zu gross, als das ich es als Leser einfach so füllen kann.

Ein Punkt, der mir noch wesentlich erscheint, ich verspürte kein Kribbeln, der ein ungutes Gefühl anzeigen würde. Es ist zwar keine anmächelige Stimmung bei der Tante, aber doch noch zu wenig gruselig.

Vielleicht kannst du in den aufgezeigten Punkten noch etwas nachlegen, der Prot. mehr Gefühle und der Stimmung mehr Brisanz geben. Ich denke damit könnte die Geschichte sehr gewinnen.

Folgenden Stellen waren mir Stolpersteine:

Als ich allein im Auto sitze, lasse ich mich erschöpft nach hinten sinken. Scheiße.

Als ich im Zimmer sitze, kann ich kaum noch klar denken.


Als ich, gleich nacheinander, wenn auch durch den Absatz getrennt, brachte mich aus dem Lesefluss.

Ich mache kehrt und stürme die Treppe herauf, Tränen rinnen mir über die Wangen.

hinauf, schiene mir hier eleganter.

Meine Bewegungen sind hektisch, so sehr, dass ich irgendetwas auf den Boden werfe.

Ein ungewolltes Missgeschick, also eher: stosse.

Dennoch, gern gelesen.

Gruss

Anakreon

 

Hallo Lolli!

Vielen Dank für deinen Kommentar. Echt schön, wenn dir die Geschichte gefallen hat - und der Satz :D
Ich habe mich sehr gefreut!

Die Fehler, die du gefunden hast, werde ich baldmöglichst ändern.

Liebe Grüße,
MoonShine

Hallo Anakreon!

Danke auch für deinen Kommentar. Auch hier ist es schön zu lesen, dass meine Geschichte auf Anklang gestoßen hat, wenn auch mit ein paar Verbesserungsvorschlägen. Die Stolpersteine sind mir erst gar nicht aufgefallen - ich werde sie wohl noch aus dem Weg räumen ;D
Ansonsten habe ich aber vor, die Geschichte im Großen und Ganzen zu lassen, wie sie ist, da es auch schon eine ganze Weile her ist, dass ich sie geschrieben habe und nach so langer Zeit nichts Großes mehr ändern will (auch wenn du natürlich in einigen Punkten Recht hast). Sollten noch weitere Geschichten von mir folgen, werde ich aber gern auf deine Anmerkungen zurückgreifen (:

Ebenfalls viele liebe Grüße,
MoonShine

PS: Ich muss mich bei Euch beiden entschuldigen, dass ich so lang nicht geschrieben habe, aber ich war eine ganze Weile nicht auf KG.de eingeloggt.

 

Hallo MoonShine!

Die Geschichte arbeitet stark mit Spannung erzeugenden Elementen, und es gelingt ihr auch, Spannung zu erzeugen, aber das war´s leider auch schon. Es gibt keinen inneren Zusammenhalt, keine innere Logik in der Geschichte. Deine Erklärung:

Dass es in der Geschichte in gewisser Weise um bernatürliche Dinge geht, ist ja offensichtlich. Die Tante hasst ihre Nichte wegen der angeblichen Tat ihres Bruders, wie oben schon bemerkt. Ich denke, in dem Text fällt nun auf, dass sie auf die Aussage Pias gewartet hat ("Du wünscht also, ich sei tod."). Sie wartet auf diese Aussage, da nur eine solche Aussage ihr erlaubt, zu sterben und als Untote unter den Menschen zu leben. Als Untote kann sie Pia und ihrer Familie Schaden zufügen (vielleicht tötet sie Pia und zwingt sie ebenfalls, ewig als Untote zu existieren, ums ich an deren Vater zu rächen?)
Mir bleiben da zu viele Fragen offen: Der Vater ist in Haft wegen Mord an einem Nachbarjunge, die Mutter fährt frisch fröhlich auf Geschäftsreise nach Portugal und schickt ihre Tochter zu einer komischen Tante, die den Vater schon immer gehasst hat. Du schaffst hier auf Teufel komm raus ein Setting, damit die Geschichte so ablaufen kann, wie sie abläuft, aber das wirkt alles derart an den Haaren herbei gezogen!
Man könnte natürlich einen Zusammenhang herstellen, dass die Tante meint, die Tochter wäre auch eine Mörderin wie der Vater, und wartet deswegen darauf, dass Pia sagt: ich wünschte, du wärst tot (so wird das übrigens geschrieben!). Aber nur mit viel gutem Willen.
Der Dialog zwischen Pia und Tante läuft in etwa so ab: Dein Vater ist der Böse! Und Pia: Nein, du bist die Böse. Und dann wieder die Tante: Nein, du bist eigentlich die Böse, weil du mir den Tod wünscht. Ähm ja, das ist sehr dünn.

Und dann ist es ja letztlich so: Die Tante bringt sich um, nur damit sie als Untote die Nichte ängstigen kann und sich an ihr rächen, wie du schreibst. Toller Plan, wo man sich selbst zuerst umbringt, um sich dann als Schreckgespenst auf das Bett der Nichte setzen zu können. Das ist alles so unmotiviert. Warum rächt sie sich nicht gleich an ihrem Bruder?

Man kann dem Leser nicht einfach irgendwelche Tatsachen vor den Latz knallen. Eine Geschichte muss in sich glaubwürdig sein, man hat hier nicht den Eindruck, dass die einzelnen Teile der Geschichte einen sinnvollen Zusammenhang haben, als Handlungsabfolge schon, aber nicht in Hinblick auf die Motivation der Beteiligten.

Gruß
Andrea

 

Hey Andrea!
Schade, dass ich dich mit der Story nicht überzeugen konnte. Trotzdem danke, dass du dir für die Kritik zeitgenommen hast. Ändern werde ich jetzt nichts mehr, dazu ist die Geschichte zu "alt". Ich werd sie ruhen lassen und mich an neuem probieren.
LG MoonShine

 

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