Hallo @Nathan Gustafson ,
auch von mir ein ganz herzliches Willkommen! Ich schaue mal auf ein paar Anmerkungen vorbei.
Ein bisschen Mühe sollte man investieren, wenn man etwas von sich in die Welt entlässt. Schlussendlich wünscht man sich doch wenigstens ein bisschen Lob für sein Tun.
Grüße - Detlev
Deine abschließenden Sätze halte ich allerdings für höchst anmaßend.
Naja, ne ... Dein Text hat 21 Zeilen und zwei davon haben falsche Zeilenumbrüche mitten im Satz, die da - auch unter irgendeinem kreativ-künstlerischen Aspekt - nicht hingehören. Da ist es doch nachvollziehbar, wenn jemand sagt, es läse sich, als ob es jemand mit der Sorgfalt nicht so genau genommen hätte.
Ich meine diese beiden Stellen:
Mutter. Den Kopf gesenkt, aber trotzdem strahlen deine intelligenten Augen mich an. Neben dir ein Rüpel. Nach dir ist er eingestiegen und trotz freier Bänke
ging er zu dir. Höflich, wie du bist, machst du im Platz und bist gefangen zwischen Fenster und
Ich lasse mich zwei Reihen hinter dir nieder. Ungehobelt tritt ein Jugendlicher gegen meinen Sitz. Die Frau neben mir dreht
sich zum Fenster und setzt Kopfhörer auf. Nicht angeschlossen. Ich bin genau wie Mann neben dir.
Aber erst mal zum Anfang:
Ein Bus ist eine tolle Sache. Technisch faszinierend; aber all die Menschen, die er an ihre Ziele bringt, noch viel mehr.
Ein Bus ist - die Menschen ist klingt so als Ellipse angeschlossen schräg, weil es einmal Singular und einmal Plural ist und zudem hängst du das 'technisch faszinierend' an die Menschen, nicht die Busse, der ganze Satz ist verquer. Vorschlag, nur zu diesem Problem:
Busse sind eine tolle Sache, technisch faszinierend. Aber all die Menschen noch viel mehr (oder besser
: Aber all die Menschen sind noch faszinierender. Weil das die Vergleiche stärker gegenüberstellt und die Menschen von der Technik trennt - es sind ja keine Roboter
).
Jetzt kann man sich noch fragen, ob das
aber da korrekt ist - du hast ja überhaupt keinen Widerspruch, sondern eine Ergänzung bzw. einen Vergleich / Parallele: also eher ein
und.
Dann stolpere ich über 'technisch faszinierend', weil das semantisch keinen Sinn ergibt. Du meinst:
faszinierende Technik.
Also, schlag mich, aber meiner Erfahrung nach klingt so kein sauber, ordentlich ausgearbeiteter und gründlich editierter Text. Das sind drei Problemfelder allein im ersten Satz. So ganz kann ich das auch nicht unter 'Wald & Bäume' buchen, es hat mit fehlender Präzision zu tun.
Ich würde auch überdenken, ob du dir mit den exzessiv verwendeten Zeilenumbrüchen einen Gefallen tust. Zeilenumbrüche und Absätze strukturieren und schaffen Sinneinheiten. Wenn du deine Aussagen alle Nase lang isolierst, die Sätze aber kein besonderes Gewicht haben (also: Wahnsinnsbeobachtungen, die man so noch nie gelesen hat, ungewöhnlich-individuelle Perspektiven oder einfach einen tollen Ryhthmus ... etc.), dann klingen sie durch die Isolation nicht gehaltvoller. Sondern im Gegenteil: sie treten in ihrer - ich sag mal - relativen Beliebigkeit, Phrasenhaftigkeit und auch vielleicht gewollter oder ungewollter Klischeehaftigkeit noch stärker hervor. Ist das im Sinne deines Textes?
Ich rate zu mehr Fließtext, das liest sich mehr wie eine Geschichte, die sich - im günstigsten Fall - vor dem inneren Auge abspielt. Das gilt umso mehr, als dass er eigentlich keine Geschichte darstellt, sondern eine Reihe Wertungen, Statements. Momentan imA ein Text, der sich - auf ungünstige Weise - nicht von seiner Texthaftigkeit lösen kann.
Ich hoffe sehr, du kannst mit meinen Anmerkungen etwas anfangen. Nichts davon ist unfreundlich gemeint, sondern als Anporn. Textarbeit, nix Persönliches.
Herzlichst,
Katla