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Im Augenblick der Erleuchtung

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26.08.2002
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Im Augenblick der Erleuchtung

Ich traf Roli-Wi-Na-Undi, den Erleuchteten, in einem Zugabteil Richtung Frankfurt nahe Quakenbrück; ich erfuhr gleich, dass er erleuchtet war (im Gegensatz zu mir), weil er zu mir sagte: „Sehen Sie, es gibt Erleuchtete und Nicht-Erleuchtete, und man sieht Ihnen an, dass Sie es noch nicht sind.“
Er sei früher Vertreter für Suppengeschirr und andere Porzellanwaren gewesen, zehn Jahre lang, und dann sei er ausgewählt worden.
„Von wem?“, fragte ich.
„Es ist menschlich, zu fragen, jedoch göttlich, zu antworten“, sagte er.
„Und wohin geht die Zugfahrt?“, fragte ich.
Roli-Wi-Na-Undi lächelte mich an, als wäre ich ein kleines Kind. Er wolle mit einem Flugzeug nach Bangladesh, erzählte er, von Frankfurt aus, aber im Grunde genommen reise er nicht, um anzukommen, sondern um unterwegs zu sein – denn der Weg sei das Ziel.
Immer noch begriff ich es nicht. Ich fragte, warum er dann ein Flugzeug nehme. Schließlich brächten einen diese Teufelsdinger schon recht schnell ans Ziel – was in seinem Fall ja dann ein Nachteil sei. Warum nicht also zu Fuß nach Bangladesh? So erst käme der Reisende, der reist, um zu reisen, in den kompletten Genuss?
„Weil alles eins ist“, sagte er, „Das Reisen zu Fuß oder in einem Flugzeug – ist das Gleiche. Das Wichtigste, was Sie wissen müssen, ist, dass es keine Unterschiede gibt, dass alle Unterscheidung Illusion ist.“

Dann sei demnach auch der Unterschied zwischen erleuchtet und nicht erleuchtet gar nicht in Wirklichkeit echt?, fragte ich. Und der Weg sei das Ziel, aber gleichzeitig auch der Weg einfach nur, so wie das Ziel sozusagen sowohl der Weg als auch das Ziel sei, und... ähm... dann sei das Ziel beides, wie der Weg auch, Ziel und Weg, und vielleicht das Ziel der Weg, der der Weg sei vom Ziel? Weil der Weg ja der Weg sein müsse, sonst könne er nicht das Ziel sein, weil er gewissermaßen dann das Ziel sei... oder?
Das verstünde ich erst, sagte Roli-Wi-Na-Undi, wenn ich mich dem optimalen Zustand der Nicht-Bewusstheit nähern würde - wenn das Nicht-Denken einträte, das bloße Sein, was man durch jahrelanges meditatives Training erreichen könne...-

„Oder durch das operative Entfernen beider Großhirnhälften“, sagte ich.
Jedoch, Roli-Wi-Na-Undi ließ sich mitnichten irritieren: „Alles Übel und alles Leiden dieser Welt“, sagte er zu mir, „rührt daher, dass Menschen Unterschiede machen. Sich vergleichen – und wenn sie sich vergleichen, so finden sie jemand, der besser ist als sie und sind unglücklich, denn der Vergleich bringt Leid; das ist zum Beispiel auch der Grund, warum ich glücklicher und zufriedener bin als Sie und mehr Geld verdiene, wie man sehen kann.“
Jetzt spürte ich schon was. Endlich hatte ich jemanden gefunden, der mir die Welt erklärte, von Satz zu Satz begriff ich mehr!
„Vergleichen, urteilen, erwarten taugt nichts“, sagte er. Im Gegenteil, davon kämen die Probleme. Wenn ich friere, beispielsweise, sollte ich nicht erwarten, nicht zu frieren, weil Frieren und Nichtfrieren das Gleiche seien, und weil ich nur fröre, weil ich nicht frieren wolle, aber wenn ich frieren wolle, fröre ich nicht mehr, weil ich dann in Harmonie mit der Kälte sei. „Nur Sie, die Software, sind der Fehler! Darum sage ich wie der weise Wobi-Ko-Wa-Mobi es sagte: Wenn du ein Problem hast, dann höre einfach auf es zu haben!“, triumphierte er.

Genial! Die Weisheit (und alles) glitt in mich wie ein Küchenmesser in die Butter: „Wenn du den Hundekackehaufen siehst, und willst den Hundekackehaufen nicht sehen, sieh den Hundekackehaufen nicht“, rief ich, und: „Rot ist Rot, außer wenn es nicht Rot ist oder Blau oder - Donnerstag! Wenn du Zahnweh hast, habe kein Zahnweh und du hast kein Zahnweh! Wer nicht grün im Gesicht ist, ist nicht grün im Gesicht, außer bei grüner Gesichtsfarbe oder wenn es Februar ist und deine Schuhgröße kleiner als 42! Und wenn du eine Schwiegermutter hast, habe sie nicht, und weg ist sie, außer wenn es sieben Uhr fünfzig ist in Entenhausen und vor genau drei Monaten dein Opa in den Partysalat kotzte, während das Universum eins war mit ihm und gleichzeitig auf keinen Fall eine Politesse mit Durchfall einen Bußgeldbescheid ausstellte (außer die Temperatur [in Fahrenheit] am Hindukusch geteilt durch ihre Kleidergröße ergibt eine gerade Zahl)! Und das Gleiche bei Erwartungen, Gefühlen, die alle die individuellen Ursachen des Leids sind! Weg mit ihnen! Denn Gefühle sind unecht!“

Roli-Wi-Na-Undi wirkte zufrieden. „Das sind die Regeln des Lebens“, sagte er. „Alles ist weder gut noch schlecht, sondern leer!“ -
„Genau wie wenn meine Blase leer ist, nach dem Pinkeln, aber sie ist leer und voll!“, rief ich. -
„Alles ist eins, jegliche Trennung ist eine Illusion des Verstands“, sagte er. -
„Weg mit ihm, mit dem Verstand!“, rief ich. -
„Das Leben und ich sind eins“, sagte er. -
„Das stimmt! Und ich bin eins mit ihm und es ist eins mit dem Universum! Und das Universum ist eins mit ...“ (ich suchte nach dem richtigen Wort) ... mit... Hodensackentzündung ... und Hodensackentzündung ist eins mit dem Lustigen Musikantenstadl, und... und...“, ich war außer mir, denn es erklärte so vieles, auch Politisches!
So hatte ich das Bombardieren von Städten in anderen Ländern bislang erstens für einen Angriff gehalten und zweitens für eine Militäraktion. Ganz falsch! Ganz falsch! Denn zu erstens erklärte unser ehemaliger grüner Außenminister Fischer uns auch mal, dass wir uns in Wirklichkeit verteidigen (und zwar halt ausnahmsweise, indem wir angreifen); und zweitens sei es nichts anderes als Real-Pazifismus, die Bösen zu bombardieren. Das Bombardieren ausländischer Städte sei also in Wirklichkeit eine militär-pazifistische Verteidigung durch Angriff.
Erleuchtet! Das ist - Erleuchtung! Bush und Hussein waren damals: beide erleuchtet!
„Der Kampf gegen den Terrorismus ist eins mit Terrorismus!“, rief ich entrückt und fiel Roli-Wi-Na-Undi um den Hals. „Weil alles Wurst ist!“, rief ich. „Alles ist Wurst und auch nicht!“

Und dann war es so weit: Roli-Wi-Na-Undi offenbarte mir seine Kernerkenntnis: „Manche Dinge sind gut für mich und andere nicht“, sagte er. - „Genau!“, schrie ich, mit Schaum vor dem Mund, „Und es gibt Dinge, die aus Wackelpudding sind und andere nicht! Und die aus Wackelpudding sind und nicht aus Wackelpudding! Und wenn sie nicht aus Wackelpudding sind, sind sie aus was anderem, was aber vielleicht doch Wackelpudding ist, weil alles Wackelpudding ist oder nicht! Und wir sind was und sind nichts und nichts ist was!“, ich tobte im Abteil, und Roli-Wi-Na-Undi rief jetzt irgendwie eilig nach den Schaffnern, während sich nun endgültig und für immer die Minute der Erleuchtung ereignete (die keine Minute war): „Und wenn die Wuffe in der Neuffe mit dem Wabel wockelt“, plärrte ich, „mufft es möpfig in der Mumpfe! Und die Mumpfe wockt mit dem Zwackel in der Deuse, wenn die Wadde in der Klunze klöfft! Und ich zwänge euch, was nicht muffelige Zwunge ist, außer Wofel, ist nicht Zwunge, außer sie ist Zwunge oder Zweufe in der Glusse, falls wogelige Wanse tränsig treufelt! Und die Mumpfe ist - die Mumpfe! Und die Woffe ist die Woffe und keine Woffe und ...“ Dann hatten sie mich, ich glaube zu dritt, und überwältigten mich. Ich schlug noch rum, aber das ging vorbei - und war mir egal, und auch was mir danach passierte auf der Station und sonst, weil ich eins war mit dem Wort und das Wort mit mir: Ich hatte jetzt die Welt verstanden, alles würde ich fortan verstehen, sogar die Nachrichtensendungen im Fernsehen, die politischen Konzepte der SPD und die deutsche Steuergesetzgebung, und das war das Ende. Aus. Vorbei.


(Der Weg - ist der Weg).

 

Hallo FlicFlac,

um meiner Laune zu helfen habe ich schon früh am Morgen deine Geschichte gelesen. Und, ich muss sagen, ein paar Schmunzelnmomente hatte ich, aber eben nur ein paar.
Je weiter man liest desto verwirrender wird das Ganze. Ich glaube, weniger, pointierter wäre mehr. Dann kommt da noch Politik ins Spiel, ein ganz heißes Pflaster!
Ein "Linker " würde darüber lachen oder zustimmen, ein Kosovo-Albaner, vermute ich, eher nicht.
Fazit, den Anfang fand ich gut: Das mit dem Weg oder zwei Gehirnhälften entfernen (quasi Nirwana gratis!) Aber dann, wird immer verwirrter, die Spur verliert sich, man denkt nach und der Humor geht flöten. Dazu noch solche Themen wie Krieg, d.h. Tod, Vertreibung und Elend komisch machen zu wollen, indem man einen Standpunkt aufgreift?
Ich weiß nicht …
So, soviel zu meiner Meinung!

Dir noch alles Gute und schöne Feiertage!
Grüße
Ruess

 

Hallo @FlicFlac

Er sei früher Vertreter für Suppengeschirr und andere Porzellanwaren gewesen, zehn Jahre lang, und dann sei er ausgewählt worden.
Anstelle ausgewählt hätte ich wohl auserwählt geschrieben, es erscheint mir treffender.

Dann sei demnach auch der Unterschied zwischen erleuchtet und nicht erleuchtet gar nicht in Wirklichkeit echt?, fragte ich.
Kann man schon so schreiben, liest sich aber nicht so ganz rund. Vielleicht ein Vorschlag von mir: Dann sei demnach auch der Unterschied zwischen erleuchtet und nicht erleuchtet gar nicht echt, so in Wirklichkeit?, fragte ich. Wieso wechselst Du in diesem Abschnitt von der zuvor direkten Rede in die indirekte? Das habe ich nicht ganz gepeilt.

Und der Weg sei das Ziel, aber gleichzeitig auch der Weg einfach nur, so wie das Ziel sozusagen sowohl der Weg als auch das Ziel sei, und... ähm... dann sei das Ziel beides, wie der Weg auch, Ziel und Weg, und vielleicht das Ziel der Weg, der der Weg sei vom Ziel? Weil der Weg ja der Weg sein müsse, sonst könne er nicht das Ziel sein, weil er gewissermaßen dann das Ziel sei... oder?
Da verstehe ich nur Bahnhof und kann den (wirren) Gedankengängen nicht folgen. Aber das war wohl genau deine Intention. Später gibt es auch noch ein paar Mal solche Abschnitte.

Wenn du ein Problem hast, dann höre einfach auf es zu haben!
Hey, wenn es doch nur so einfach wäre! :D

Insgesamt gerne gelesen. Humorig ist der Text auch, der "Tag" triffts, habe mich soweit gut unterhalten gefühlt. Allerdings wird es mir ab einem gewissen Punkt zu wirr und ich habe nix mehr verstanden. Da habe ich einfach auf Durchzug geschaltet, denn flüssig ist der Text auf jeden Fall. Bin nirgends gestolpert. Das Ende fand ich gut! Nette, morgendliche Unterhaltung.

Viele Grüße,
d-m

 

Danke für die Kommentare!
Zunächst, das muss ich erwähnen, ist das ein "alter" Text von mir, 2001 oder 2002.
Ich hatt den hier nicht eingestellt, weil ich meinte, dass der als Lesetext im Grunde nicht gut funktioniert.

Ich hab den allerdings (damals) n paar mal auf der Bühne vorgelesen. Weil, grad den lautmalerischen Quark (am Ende) enthusiastisch vorzulesen, das pure Vergnügen war, und, da lob ich mich mal selber, auch für das Publikum. Das Ding hat also Freude gemacht.
Doch, wie gesagt, ich vermutete schon, dass des ohne die 'Performance' nicht unbedingt "kommt" - wie einige ja sagten, da liest man sich dann so 'drüber'! Verstehe des!

Dann kommt da noch Politik ins Spiel, ein ganz heißes Pflaster!
Ehrllich gesprochen, damals war die "Kriegssituation" aktuell - und es war schon gewollt auf die Widersprüchlichkeit der damaligen Aussagen hinzuweisen:
dass wir uns in Wirklichkeit verteidigen (und zwar halt ausnahmsweise, indem wir angreifen); und zweitens sei es nichts anderes als Real-Pazifismus, die Bösen zu bombardieren. Das Bombardieren ausländischer Städte sei also in Wirklichkeit eine militär-pazifistische Verteidigung durch Angriff.
Also: einen Angriff als Verteidigung zu "verkaufen" und eine Militäraktion als "pazifistisch".
Da lag es mir nahe, die verwendeten "Begrifflichkeiten" in ihrer Widersprüchlichkeit nebeneinander zu stellen und mit dem Gebrabbel einer "Pseudo-Spiritualität" zu verknüpfen; also, sozusagen zu zeigen, man kann Wörter verwenden und sie gleichzeitig völlig "sinn-entleeren" - Umdefinitionen; weiß nicht ob ich das jetzt so klar ausdrücken konnte.


Sobald man widersprüchliche Aussagen in logisch-konsistente Aussagen überführen will, scheitert man. Sonst hätte ja kein Widerspruch vorgelegen.
Bin mir nicht sicher dich zu verstehen; im Grunde wollt ich wohl so was Ähnliches?

Ich fände es besser, wenn der P - in einem anderen Setting - stets versucht, das umzusetzen, was ihm der Guru mit einfachen kryptischen Sätzen "diktiert", und dann deswegen den Verstand verliert oder völlig verzweifelt.
Eine gute Idee - dann ürd das ein anderer Text - aber - nicht uninteressant.

Einmal ist keinmal. Aber wenn einmal keinmal ist, dann sind zweimal einmal, also ebenfalls keinmal. Und dreimal sind dann zweimal, also einmal, also ebenfalls keinmal. Und tausendmal sind dann neunhundertneunundneunzigmal, also achthundertneunundneunzigmal ... also einmal, folglich wieder keinmal. So ist jedesmal am Ende keinmal oder mit anderen Worten: Alles ist nichts, wie offensichtlich schon der Volksmund weiss.
Genau. Phrasen, Wörter, Blabla - grad von Politikern benutzt - und keinerlei Inhalt, nur hohle Floskel.
Doch mit dem Anschein, dass die Worte den Inhalt hätten, den sie transportieren.
Das Unbewusste hört ja mit, hört "Verteidigung", hört "Frieden".


Anstelle ausgewählt hätte ich wohl auserwählt geschrieben, es erscheint mir treffender.
Tatsächlich hab ich das auch schon gesehen, fand's jedoch witzig, das nicht so zu machen; "ausgewählt" klang so, als würd man aus m Katalog was aussuchen. Auserwählt ist eher spirituell/religiös. Und hier wollte ich den Eindruck, als wäre es wie bei einem Verkauf/Einkauf im Laden.
Kann aber ändern. Muss es überlegen.

Da verstehe ich nur Bahnhof und kann den (wirren) Gedankengängen nicht folgen. Aber das war wohl genau deine Intention.
Ja, war es. Es ist auch "Bahnhof". Wie oben erwähnt, das 'performt' kam gut rüber, als Lesetext aber wohl nicht, ist da auch zu lang wahrscheinlich; verstehe die Schwierigkeit.

Allerdings wird es mir ab einem gewissen Punkt zu wirr und ich habe nix mehr verstanden. Da habe ich einfach auf Durchzug geschaltet, denn flüssig ist der Text auf jeden Fall. Bin nirgends gestolpert. Das Ende fand ich gut! Nette, morgendliche Unterhaltung.
Hier auch, der Witz beim Vortragen lag ja im sinnlosen "Bla", das aber gut klang.

 

Hallo @FlicFlac,
ich habe deinen Text mehrmals gelesen, musste schmunzeln und kann ihn mir gut auf einer Bühne vorstellen.

Dieses Überraschungsmoment (am Anfang scheint es um sinnleere Lebensweisheiten zu gehen, dann kommt die Praxis des Schönredens) kann ein Lachen entlocken, wegen dem inhaltlichen Sprung aber auch irritieren. In der Komik bleibt es für mich aber bei einem überraschten Lacher und bewegt sich nicht in die Richtung politisches Kabarett oder so. Dafür müsste das Thema stärker hervorgehoben werden. In beiden Fällen geht es zwar um schwer greifbares Gerede, für mich persönlich unterscheiden sich die Punkte aber zu sehr, um sie in einem Rutsch abzuhandeln. Ein "Erleuchteter" sagt eigentlich nichts. Ein "Politiker" sagt eigentlich etwas anderes (das kann auch mal nichts sein, aber darum geht es in deinem Beispiel ja nicht; dafür gibt es dann andere gute Beispiele). Wer schon etwas mit dem angedeuteten Thema anfangen kann, wird von deinem Text zu einem (entrüsteten oder wie auch immer gestalteten) Lacher animiert, für den Rest bleibt das wahrscheinlich zu kurz; der Text ist ja dann auch schon fast vorbei.

Nach meiner ganz persönlichen Meinung steckt gerade in dem Schönreden viel Spannendes. Wenn man das ausweiten würde, hätte der Text für mich mehr Gehalt, aber dann wäre er auch ganz schön anders. Vielleicht könnte man auch mal versuchen, die politischen Beispiele zu ändern, hin zu inhaltsleeren Aussagen. Aber das muss man natürlich nicht.

Ich hoffe, du kannst mit meinen Gedanken etwas anfangen. Ich habe beim Lesen jedenfalls nicht gestockt, bin zwar gegen Ende über die Worte geflogen, aber das passt ja für das Stück; das Lesen hat mir jedenfalls Spaß gemacht!

Liebe Grüße

M.

 
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@Moog Vielen Dank dir für deine Anmerkungen!

ich habe deinen Text mehrmals gelesen, musste schmunzeln und kann ihn mir gut auf einer Bühne vorstellen.
Das freut mich!

Dieses Überraschungsmoment (am Anfang scheint es um sinnleere Lebensweisheiten zu gehen, dann kommt die Praxis des Schönredens) kann ein Lachen entlocken, wegen dem inhaltlichen Sprung aber auch irritieren.
Das gefällt mir hin und wieder. Irritation - auch wenn ich selbst was lese.
Über etwas scheinbar Blödes lachen und mit einem Seitenhieb wird klar, das dieses abwegig "Blöde" tatsächlich gemacht wird, zu bestimmten Zwecken sogar Usus ist.
Sozusagen den ernsten Kern des Irrsinns 'beblitzlichten'. Klar bleibt da manchmal das Lachen kurz stecken.

in der Komik bleibt es für mich aber bei einem überraschten Lacher und bewegt sich nicht in die Richtung politisches Kabarett oder so.
Ich wollte keinen "politischen Text" damit machen. Ging schon um Unfug und das Nichtsgesage und Sichwidersprech in solchen Hülsensätzen. Der politische Satz dort als Seitenhieb, s. eins weiter oben.

Ein "Erleuchteter" sagt eigentlich nichts.
Weiß ich nicht; ein tatsächlich Erleuchteter sagt vielleicht schon was - jedem von ihnen stehen aber 100,000 Pseudo-Erleuchtete gegenüber, die einfach nachbrabbeln ohne irgendwas in der Tiefe zu ergründen: Nicht nur in Religion, Spiritualität - auch in der Politik; die sind hier gemeint.

Ein "Politiker" sagt eigentlich etwas anderes (das kann auch mal nichts sein, aber darum geht es in deinem Beispiel ja nicht
Ein Politiker sagt stets etwas; er nutzt allerdings bestimmte Worte, um zu suggerieren, er benutzt Triggersprech, um seine Absicht und den Inhalt zu verschleiern - zu tarnen - .
Er benutzt das Wort "Verteidigung" - das im Unterbewusstsein des Zuhörers starke Konnotationen hat - und erklärt dann die Strategie, mit der er anzugreifen plant.
"Verteidigung" ist lebensnotwendig und ist berechtigt - das ist die Konnotation des Wortes. Dass der Angriff im Irak damals mit "Verteidigung" so gut wie nichts zu tun hatte, wenn man das Wort ernst nimmt - wird verschwommen. Und dann sagte er tatsächlich noch - damals Fischer - der wäre "echter Pazifismus" (Real-Pazifismus!), der militärische Angriff. ich hab nur die Wörter direkt nebeneinander gestellt: militär-pazifistisch.

Wie auch immer man dazu steht, zu diesem Krieg - und zu den Motiven damals: Es war weder eine Verteidigung noch war es PAZIFISTSISCH. Mir geht es also um Sprache und wie man sie benutzt.

Im Übrigen geschieht dies laufend - Sprache wird zur Manipulation benutzt, teils mit ausgeprägter Paradoxie; direkte Ansprache des Unbewussten unter Umgehung des Verstands. Nicht nur in der Werbung, auch in der Politik und Wirtschaft. Aber des wär jetzt off-topic.


Ich habe beim Lesen jedenfalls nicht gestockt, bin zwar gegen Ende über die Worte geflogen, aber das passt ja für das Stück; das Lesen hat mir jedenfalls Spaß gemacht!
Danke dir!

 

Hallo @FlicFlac,

ich will nur kurz auf deine Antworten eingehen, um sicherzugehen, dass mein Kommentar verständlich ist.

Weiß ich nicht; ein tatsächlich Erleuchteter sagt vielleicht schon was -
Dein Text erzählt aber nicht von einem tatsächlich Erleuchteten, sondern (so wirkt es zumindest) von einem Pseudo-Erleuchteten und der sagt im Text (so kommt es jedenfalls rüber) eigentlich nichts. Als "Nachbrabbeln" habe ich das nicht wahrgenommen, da fehlt mir der Bezug auf eine ernsthaftere Quelle, aus der der "Erleuchtete" seine Aussagen hat (und vielleicht auch ein Hinweis darauf, dass der Erleuchtete selbst diese Aussagen nicht verstanden hat).

Ein Politiker sagt stets etwas; er nutzt...
Genau. Darauf wollte ich oben ja hinaus. Dass und wie das in Politik, Wirtschaft und Werbung geschieht, ist mir und wahrscheinlich dem überwiegenden Großteil der Leser und Leserinnen schon klar. Nur ist das inhaltlich etwas anderes als etwas nachzubrabbeln oder etwas inhaltsloses zu sagen. Dadurch bleibt dieser Nebensatz ein Neben-Gag.

Was ich mit meinem ersten Kommentar ausdrücken wollte: Du sprichst hier in meinen Augen zwei Themen an. Der Bruch zwischen ihnen kann kurz Aufmerksamkeit wecken, gleichzeitig fehlt dadurch aber der Zusammenhang im Text. Es gelingt dem Text in meiner Wahrnehmung nicht, alles in eine Reihe zu legen und die schönredenden Aussagen zum Krieg in den "erleuchteten" Wort-und-Verständnis-Wahnsinn einzubinden. Der Sprung, den du hier machst, wird nur von Lesern überbrückt, die einer Meinung mit dir sind. Den Rest lässt du fallen und das finde ich schade.
Im Vortrag mag diese Lücke nicht auffallen, weil man nicht dieselbe Zeit hat, den Inhalt nachzuvollziehen.

Liebe Grüße

M.

 
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@Moog Danke für deine Hinweise - ich hab verstanden, worauf du hinaus willst.

Dein Text erzählt aber nicht von einem tatsächlich Erleuchteten, sondern (so wirkt es zumindest) von einem Pseudo-Erleuchteten und der sagt im Text (so kommt es jedenfalls rüber) eigentlich nichts. Als "Nachbrabbeln" habe ich das nicht wahrgenommen, da fehlt mir der Bezug auf eine ernsthaftere Quelle, aus der der "Erleuchtete" seine Aussagen hat
Ja, der ist ein Pseudo, allerdings hat er seine Sätze nicht selbst erfunden. Die hört man so oder ähnlich öfter mal - alles ist eins/der Weg ist das Ziel/alles ist leer/vergleichen bringt Leid/etc. - es ist also Nachgebrabbel.
Gleichzeitig quatscht er bewusst, vergleicht selbst, differenziert, kürzt den Weg ab, etc. und zeigt, dass er nichts davon verstanden hat, somit ist es hohl.

Und: ja. Darin unterscheidet er sich von (den meisten, ich fürchte: nicht allen) Politikern, die das machen und wissen, was sie tun.

Nur ist das inhaltlich etwas anderes als etwas nachzubrabbeln oder etwas inhaltsloses zu sagen.
Richtig. Allerdings nur, wenn man den Absender anschaut. Für den Empfänger kommt was Ähnliches raus: Dass die Wörter und Sätze inhaltslos sind. Dass die Wörter und Sätze nicht "sind, was sie sind" - beliebig austauschbar/verwendet - nicht ihre Bedeutung haben.
Und dann kann der Pseudo wie der Politiker auch einfach sagen, dass die Wuffe mit dem Zwockel wockt.
Weil es scheißegal ist, was gesagt wird - es soll etwas heißen, es kann auch das Gegenteil bedeuten oder eben: gar nichts. Es ist nicht, was es ist.

Orwell hat das schön gesagt: Was tut das Wahrheitsministerium?


Du sprichst hier in meinen Augen zwei Themen an. Der Bruch zwischen ihnen kann kurz Aufmerksamkeit wecken, gleichzeitig fehlt dadurch aber der Zusammenhang im Text.
Ja und nein. Ja, weil unverstandenes Nachbrabbeln etwas anderes ist als bewusstes Einsatzen von Hohlphrasen.
Nein, weil am Ende Aussagen rauskommen, die keinen Inhalt haben bzw. nicht den Inhalt, den sie zu haben scheinen - und somit beliebiger Quark sind.

 

Der Anfang fand ich sehr interessant mit den Erleuchteten und Nicht Erleuchteten. Was meine Interessen zunächst weckte, leider verlor ich mit der Zeit die Lust weiter zu Lesen, da sie immer verwirrende und widersprüchliche Teile aufwiest worüber ich beim lesen stolperte und leider verhinderte das man der Geschichte gut folgen konnte. Wie gesagt der Anfang ist sehr gut und lässt Möglichkeiten offen die Geschichte auch in eine andere Richtung zubringe.

 
Zuletzt bearbeitet:

@Lea.H @Rob F @Henry K.
Danke für eure Kommentare :)


die Lust weiter zu Lesen, da sie immer verwirrende und widersprüchliche Teile aufwiest worüber ich beim lesen stolperte
Ja, schade - doch darum's geht's ja ;)

Ja, das wolltest du, aber nur bezogen auf den Ich-Erzähler, der Guru darf sich darauf nicht einlassen.
Tut er nicht, erklär ich später. Dies ist deine Interpretation, die zeigt, dass du noch keinen Kontakt mit so jemanden hattest :)

Es ist ja - meines Wissens, ich kann mich irren - so, dass zum Beispiel buddhistischen Novizen Rätsel aufgegeben werden, die sie lösen sollen. Diese Rätsel lassen sich aber nicht lösen, zumindest nicht logisch. Der Zweck ist also allein die Beschäftigung mit einem Rätsel, die ja durchaus einen sinnvollen Zweck erfüllen kann wie etwa Ablenkung oder was auch immer. Das heisst aber: Egal, welche "Lösung" für das Rätsel der Novize präsentiert, die ausbildende Instanz wird niemals sagen "richtig", denn es gibt eben kein richtig (und damit auch kein falsch).
Stimme zu. Wenn der "Meister" echt ist.

Der Guru in deiner Story geht ähnlich vor und gibt dem Erzähler Rätsel auf. Dann segnet er aber dessen "logische Lösung" ab, die er ihm zum Beispiel hier präsentiert:

drei Monaten dein Opa in den Partysalat kotzte, während das Universum eins war mit ihm und gleichzeitig auf keinen Fall eine Politesse mit Durchfall einen Bußgeldbescheid ausstellte (außer die Temperatur [in Fahrenheit] am Hindukusch geteilt durch ihre Kleidergröße ergibt eine gerade Zahl)! Und das Gleiche bei Erwartungen, Gefühlen, die alle die individuellen Ursachen des Leids sind! Weg mit ihnen! Denn Gefühle sind unecht!“

Roli-Wi-Na-Undi wirkte zufrieden. „Das sind die Regeln des Lebens“, sagte er. „Alles ist weder gut noch schlecht, sondern leer!“ -

Er segnet das nicht ab. Weil er es erstens gar nicht kann (er hat selbst kein Verständnis des Gesagten, und er den letzten Teil für immerhin weise klingend hält), weil es ihm aber zweitens scheißegal ist, was das Gegenüber sagt (das betrifft die ganzen Partysalatsachen), und er drittens keinerlei Interesse hat, dem anderen zuzuhören (es also auch nicht wirklich tut), sondern er nur seinen Senf verbreiten will um wichtig und überlegen zu sein - Roli geht an keiner Stelle des 'Dialogs' länger als 1 Sekunde auf das ein, was der Protagonist zuvor sagte. Er reagiert nur auf den Schluss. Und das auch nicht "in echt".

Hier verlässt du meiner Meinung nach a) die Sphäre des Denkens des Gurus und driftest mit dem Erzähler in die Verrücktheit ab (was ja von dir gewollt ist), lässt aber b) den Guru diese Verrücktheit legitimieren, womit dann die verrückten Inhalte auch am Guru hängen - so als wäre auch er verrückt. Er ist aber eben nicht verrückt. Darum ist das in sich nicht schlüssig. Verstehst du, was ich meine?
Das muss er auch nicht sein. Er beschäftigt sich gar nicht mit dem, was der Prota sagt; er wartet nur drauf, seine nächste Erkenntnis einzubringen.

Er müsste den Erzähler also hier korrigieren, ihm sagen, dass er falsch liegt, und ihm immer wieder neue, einfache, in sich geschlossene Widersprüche zum Auflösen präsentieren.
Das müsste er, wenn er ernsthaft an einem Gespräch interessiert wäre oder daran, dem Proto erkenntnismäßig weiterzuhelfen. Und wenn er die Tiefe dazu hätte. Das ist jedoch nicht der Fall. Ihm geht es nur um sich und seine weise Außenwirkung mit Phrasengelaber.

die immer verworreneren Gedanken zeigen m.E. sehr anschaulich und auf eine humorvolle Art, wie komplex das Leben und die ganzen Abhängigkeiten tatsächlich sind - oder wie wir sie sehen.
Allerdings. Ich hatte da mal n Text persifliert wo es um Begrüßungsregeln ging - konnte ich nicht als eigenständigen Text gelten lassen, aber hier passt es vielleicht (Ursprung war tatsächlich ein Artikel im Wirtschaftsteil der Frankfurter Rundschau):


Wie begrüße ich richtig?

Die Expertin für wichtige Wirtschaftsfragen, Frau Professorin Schnüllenreuth-Mockelberg, Bestsellerautorin des Populärtitels Ich werde gesehen, also bin ich, außerdem Verfasserin zahlreicher Steuergesetzestexte für den Bundestag, klärt Woche für Woche an dieser Stelle brenzlige Sachverhalte auf:

HERBST: Prokurist C. und Mitarbeiterin N. der Firma A besuchen zum ersten Mal Frau S. in der Firma B. Beim Betreten des Büros von Frau S. begrüßen Prokurist C. und Mitarbeiterin N. Frau S. mit einem freundlichen „Guten Tag“. Frau S. streckt Prokurist C. die Hand hin, um zunächst ihn und anschließend seine Mitarbeiterin N. zu begrüßen. Prokurist C. verweigert den Handschlag mit der Bemerkung „Ladys first“. Hat er da recht, Frau Schnüllenreuth-Mockelberg?

SCHNÜLLENREUTH-MOCKELBERG: Das ist nicht so einfach. Da spielen eine Menge Dinge zusammen, die alle für ein befriedigendes geschäftliches Ergebnis unabdinglich sind. Erst mal hat sich Frau S. korrekt verhalten, indem sie dem ranghöheren Prokuristen - wissenschaftlich gesprochen: dem Führungsbullen - die Hand reichte, gleichwie das Geschlecht ist. Sie hatte bei diesem Besuch den Gastgeberstatus inne, und damit unzweifelhaft das Entscheidungsrecht zum Handreichen (und zwar unabhängig davon, ob ihr Status unterhalb oder oberhalb seines Status liegt).

HERBST: Also nichts mehr mit ‚Ladys first’?

SCHNÜLLENREUTH-MOCKELBERG: Bei einem Geschäftsbesuch, bei dem die Rangordnung vorher bekannt ist, also auch, wer 'Führungsbulle' ist, bricht der Rang die Regel ‚Ladys first’, die vor allem im privaten Bereich verwendet wird, wo nicht von vornherein ersichtlich ist, wer welchen Beruf oder welche Position ausübt.

HERBST: Ein schlimmer Fehler wäre es also gewesen, wenn der Prokurist im umgekehrten Fall einem seiner zwei Gegenüber die Hand gereicht hätte?

SCHNÜLLENREUTH-MOCKELBERG: Das wäre eine Beleidigung durch Nichtbeachtung des Handreichungsentscheidungsrechts des 'Heimbullen' - oder der 'Heimkuh'; würde er dann noch trotz Kenntnis der gastgeberischen Rangordnung der falschen Person die Hand reichen - also dem untergeordneten Exemplar - hätte er gleich zwei Fehler begangen, *** außer er reicht der Frau die Hand, und sie ist gleichzeitig mindestens im vierten Monat schwanger, was die Fakten ändert - zumindest. wenn die Ausgangssituation umgekehrt wäre, also wenn der Prokurist als Führungsbulle das Handreichungsentscheidungsrecht innegehabt - und die Frau in ihrem schwangeren Zustand geehrt hätte durch die Bevorzugung. Aber das gilt nur, wenn die Schwangerschaft auch gleichzeitig sichtbar, die Schwangere nicht männlichen Geschlechts ist und der gleichzeitig auf der Firmenseite der Frau Teilnehmende höchstens zwei Stufen über ihr steht und weder er noch seine Söhne und/oder Töchter einen Bausparvertrag bei der Deutschen Bank haben - wodurch die Schwangeren-Regel gebrochen würde, außer der Handreichungsberechtigte steht gleichzeitig mehr als eine Stufe über dem obersten Gegenüber bei der anderen Firma (also mindestens drei Stufen über der schwangeren Frau) oder ist Chef der Deutschen Bank und kann es machen, wie er will.

HERBST: Danke für die Klärung dieser Fragen!

Erst ab hier *** beginnt inhaltlich die Persiflage!


Ich finde den Text insgesamt gelungen und musste ebenfalls an einigen Stellen schmunzeln. Einen Kritikpunkt habe ich eher in die Richtung, dass du die Idee des immer verwirrteren Protagonisten etwas zu sehr ausschlachtest. Irgendwann ist die Grundidee bekannt und ich habe zum Ende hin die Details nur noch überflogen.
Ja - dieses 'Problem' hatte ich schon antizipiert. Auf der Bühne klappte das sehr gut (durch die Darbietung), als Text zum Lesen wird's dann uninteressant, auch weil zu lang.

Ich traf Roli-Wi-Na-Undi, den Erleuchteten, in einem Zugabteil Richtung Frankfurt nahe Quakenbrück; ich erfuhr gleich, dass er erleuchtet war (im Gegensatz zu mir), weil er zu mir sagte: „Sehen Sie, es gibt Erleuchtete und Nicht-Erleuchtete, und man sieht Ihnen an, dass Sie es noch nicht sind.“
ggf. beim Satzbeginn variieren ;
"im Gegensatz zu mir" würde ich streichen ;
Der "Gegensatz" ist hier wichtig, weil er wenig später sagt, es bringe nur Leid, sich zu vergleichen - und genau das hier tut, aber zu seinen Gunsten (durch Abwertung des anderen) - er sagt ja nicht nur, dass er erleuchtet, sondern auch ganz wichtig, dass der andere dies NICHT sei. Er bringt also dem anderen das Leid vor die Haustür.

Die Satzzeichenkorrekturen nehme ich dankend, thanx für's Drüberschauen!

 

Als seinerzeit Wilfried auf seiner Flucht aus Ostafrika in Be-Erde auf einem schmalen Wanderweg ins Landesinnere aus einem runden, rotumrandeten Schild auf weißem Grund [’ge:vek] buchstabierte, dachte Wilfried [di: zint ba'na:nə] und ging seines Weges.
Er war weiser als jeder Guru und heiße er Roli-Wi-Na-Undi(rgend)wie.

Ich mag aber schwerlich glauben, dass ein Guru ob Maharaschi oder -laaangsaam den Altmeister Konfusius zitiert, wird doch jeder Indier ungern Peipingenter ...

Ich werd mal mit K. Schwitters plaudern

Het windje

 

Dazu noch solche Themen wie Krieg, d.h. Tod, Vertreibung und Elend komisch machen zu wollen, indem man einen Standpunkt aufgreift?
Ich weiß nicht …
Dir hatte ich noch nicht geantwortet, leider jetzt etwas spät!
Will ich das? Tue ich das? Tod - Vertreibung - Elend - komisch machen?

 
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Hallo FlicFlac,

bin seit langem wieder mal online und habe nun deine Frage entdeckt.
Naja, ich habe die Geschichte und Kommentare dazu noch einmal durchgelesen und muss sagen, dass ich wohl in diesem Punkt Unrecht hatte.

Mit besten Grüßen
Ruess

 

Muss mal wieder anfangen, zu geben. Die meisten Geschichten lese ich mit, aber im Alltag und eigenem Schreiben geht so manches unter.

Hey @FlicFlac

Die Geschichte mochte ich, obwohl der Text mMn noch grotesker hätte ausgestaltet werden können. Bisschen wie Comedy zeigst du eine Situation bei der sozusagen normaler Menschenverstand auf beseligtes Allesverstehen trifft, banale Weisheit auf handfeste Gedanken.

Klar, so ähnlich hat man das schon mal gelesen, aber der Humor-Tag täuscht auch nichts anderes vor, entsteht Lachen doch gern mal aus dem Abgleich mit dem, was man selbst so oder so ähnlich erlebt hat. Deshalb hinterfrage ich die Struktur auch nicht. Außerdem: Erleuchtung erleuchtet leuchtende Leuchten.

Paar Textstellen:

„Weil alles eins ist“, sagte er, „Das Reisen zu Fuß oder in einem Flugzeug – ist das Gleiche. Das Wichtigste, was Sie wissen müssen, ist, dass es keine Unterschiede gibt, dass alle Unterscheidung Illusion ist.“
na ja, wenn ich zu Fuß reise, beispielsweise von Frankfurt nach Beijing brauche ich nicht nur länger, sonder brauche auch passendes Schuhwerk und ein bisschen Kondition
Ich empfehle folgendes Werk:
Spaziergang nach Syrakus

„Vergleichen, urteilen, erwarten taugt nichts“, sagte er. Im Gegenteil, davon kämen die Probleme. Wenn ich friere, beispielsweise, sollte ich nicht erwarten, nicht zu frieren, weil Frieren und Nichtfrieren das Gleiche seien, und weil ich nur fröre, weil ich nicht frieren wolle, aber wenn ich frieren wolle, fröre ich nicht mehr, weil ich dann in Harmonie mit der Kälte sei.
und wenn man erfriert vor lauter Frieren, mm?
„Genau!“, schrie ich, mit Schaum vor dem Mund, „Und es gibt Dinge, die aus Wackelpudding sind und andere nicht! Und die aus Wackelpudding sind und nicht aus Wackelpudding! Und wenn sie nicht aus Wackelpudding sind, sind sie aus was anderem, was aber vielleicht doch Wackelpudding ist, weil alles Wackelpudding ist oder nicht!
schöne Beobachtung, die auch unsere Auffassung von Wirklichkeit und sicherer Wahrheit betrifft.
Ich hatte jetzt die Welt verstanden, alles würde ich fortan verstehen, sogar die Nachrichtensendungen im Fernsehen, die politischen Konzepte der SPD und die deutsche Steuergesetzgebung, und das war das Ende. Aus. Vorbei.
Ne, die Steuern, also die nicht, echt nicht!

Viele Grüße und einen guten Start ins neue Jahr
Isegrims

 

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