Was ist neu

Im Auftrag Elstfunds

(Vor)lese-Alter
(Vor)lesealter: 16
Mitglied
Beitritt
12.06.2018
Beiträge
5
Zuletzt bearbeitet:

Im Auftrag Elstfunds

Es war ein typisch milder Tag für Finkenauer Verhältnisse, wo in den Tiefen eines Waldes ein junger Mann durch knarrende Wurzeln und raschelnde Blätter marschierte. Einen veralteten Wanderweg entlang, kaum noch zu erkennen, da die Flora den breiten Pfad zu einer dünnen Linie verengt hatte. Ab einer Stelle lagen Spuren auf dem Pfad "Nicht lange her, seitdem zuletzt jemand hier durchgekommen ist" denn die vermeintliche Linie wurde abrupt breiter zu Ferons füßen. Zertretenes Laub, sowie Gras und verbogenes Gestrüpp kamen von links und schlossen sich dem bisherigen Weg an. Der Mann blieb stehen, um in den Himmel zu schauen. Als er seinen Kopf langsam wieder neigte, sah er etwas von der Seite her glitzern, einen Tümpel. Feron ging näher ran, kniete sich hin und betrachtete kurz sein Spiegelbild im sumpfigen Wasser. Dann erzitterte der Wald unter einer mächtigen Windböe, die Wolken zogen auf, es wurde wieder dunkler und er mahnte sich selbst: "Verdammter Träumer, denk an deinen Auftrag. Du musst das Mädchen zurückholen"

Die Siedlung Elstfund, gegründet wurde diese angeblich, weil jemand mal einen Schatz an etwa dieser Stelle gefunden hatte, da er eine Elster fand, die akribisch auf dem Feld auf etwas herumgepickt hatte. Was ein Schatz das war, weiß aber niemand genau, das Geld, dass durch dessen Verkauf erzielt wurde, reichte jedoch für die Gründung eines Dörfchens und noch ein paar Dingen mehr. Am Abend des gestrigen Tages machte Feron sich in der Taverne Elsterglück breit, jedoch nicht um sich zu besaufen, sondern um sich umzusehen und Gerüchte anzuhören. Dafür ist die Taverne ein guter Ort gewesen, gut genug, um zu wissen, dass sich in diesem Dreckskaff mitten in Saaf, praktisch nichts Nennenswertes abspielte, wäre da nicht dieser Vorfall sechs Tage vor Ferons Ankunft gewesen. Leanns Bande war in Elstfund reinstürmt, sie brachen ins Haus des zweiten Stadtrats ein, brachten den zweiten Stadtrat Herrn Rotstein um, entführten seine Tochter und ließen anschließend sein Haus lichterloh in Flammen aufgehen. Diese eine Sache, hatte Frau Rotstein Feron erzählt, als er die deprimierte und sturzbetrunkene Frau auf die Schulter nahm. Feron bezahlte ihr guten Herzens, die nächste Wochenmiete in der Herberge und machte sich sofort auf dem Weg zum Stadtrat, um sich den Auftrag in Schriftform aushändigen zu lassen.

Der Wald lichtete sich und Feron versteckte sich raschelnd im Gebüsch. Vor ihm war nun eine kleine Wiese zu sehen, Banditen lagerten dort. Eine erloschene Feuerstelle, zwei Zelte und sechs Banditen waren zu sehen, daneben lagen Fässer und ein alter Schmelzofen. Im Hintergrund, erhob sich die Erde zu einem Berg mit einem Eingang, dieser bestand aus einem Holzrahmen mit Doppeltür. Feron zog seinen Rucksack aus, welcher wie seine Rüstung, aus gehärtetem Leder bestand und kramte eine mehr als faustgroße Bombe heraus. Der Rucksack hatte im Leder eingebrannte Runen, die den Stauraum erhöhten und das Gewicht reduzierten. Der Söldner hielt noch einen Moment inne, der Wind blies zu stark, um genau zu treffen. Die Blätter wirbelten umher und Feron sah sich gezwungen, noch eine Weile die Banditen zu mustern. Sie trugen graue Rüstungen aus einem Material, dass noch nicht all zu lang auf dem Markt ist, Plastik. Es bekommt schnell Kratzer, aber ist nicht so leicht durchzustechen wie Leder, jedoch nicht so qualitativ und Widerstandsfähig, wie gehärtetes Leder. Sie waren ganz darin eingekleidet, von den Helmen bis zu den Stiefeln. Von hieraus konnte Feron nur wenig verstehen, von dem was sie sagten. Sie verstanden sich wahrscheinlich selbst kaum unter den Plastikhelmen. Das muss der Grund, sein weshalb sie so wild gestikulierten. Der Wind ließ nun nach. Ein Augenblick der Windstille und Feron nutzte die Gelegenheit aus, schnippte mit den Fingern, aus denen nun ein Paar Funken herausströmten und wollte die Bombe grade anzünden, als einer der Banditen hektisch aufsprang, seinen Helm auszog und rief: "Das ist doch Schwachsinn! Dieser dämliche Helm! Ich kann den nicht länger tragen. Ist mir jetzt egal was der Chef gesagt hat." So warf er den Helm mit voller Wucht auf dem Boden, wo er jedoch so ungünstig an einem Ast abprallte, dass er auf den Kopf seines Besitzers zurücksteuerte und ihn unfähig machte. Feron verkniff sich das Lachen und zog ein runenbesticktes gelbes Halstuch aus seinem Kragen. Er streifte es über die Nase, solange die anderen Banditen nicht mehr konnten vor Lachen. Der Söldner rannte über die Wiese auf sie zu. Sie bemerken ihn erst, als er direkt vor ihnen stand.
"He, wer ist das denn?" rief einer der Banditen. Die anderen hörten auf zu lachen und waren paralysiert vor Verwunderung. Der Feron lächelte nur, dies konnte man aber wegen des Halstuches nur an seinen Augen sehen. Er konzentrierte sich nun auf seine rechte Hand, die Fingerspitzen fingen an weiß zu leuchten und er entfesselte ein Rune auf dem Boden. Eine Druckwelle entstand, die die Banditen, die Blätter und herumliegende Gegenstände zwei Meter davonfliegen lies. Die Asche der Feuerstelle wurde ebenfalls stark aufgewirbelt und lag nun in der Luft. Somit lagen Fünf Leichen, wild verteilt und mit merkwürdigsten Verrenkungen, auf der Ebene. Der einzige Überlebende der Banditen stand auf und präsentierte sich in seiner aufrechten Echsenform. Er zischte und sprang, mit einem Satz, auf den Söldner zu. Feron parierte seinen Angriff mit einem Schwert. Da der Echsen-Fabae seinen Helm bei seiner Verwandlung bereits ausgezogen hatte, konnte Feron den Moment nutzen und eine Rune auf sein Gesicht platzieren, diese brannte sich in seine Haut ein, sodass die Echse sich an den Kopf hielt, in die Knie ging und vor Schmerz anfing kräftig zu fauchen. Mit einer weiteren Handbewegung von Feron, die Schlieren in der Luft erzeugte, erschien eine weitere Rune auf dem Gesicht des Banditen. Die Augen der Echsenkreatur verdrehten sich so, dass man nur noch die Lederhaut sehen konnte, zudem ließ er seine Kinnlade aufklappen und sackte auf dem Boden zusammen. Feron warf sein Schwert beiseite und holte ein Fläschchen hervor, welches wiederum ins Glas eingeschmolzene Runen besaß. Der Söldner löste den Korken des Fläschchens und zeigte mit der Öffnung zum Banditen hin. Feron sprach "Lösen" und die zweite Rune des Echsen-Fabae löste sich wie ein Glühwürmchenschwarm auf. Die Seele der Echse, die wie weißes Feuer aussah, stieg nun aus seinem Rachen hervor und flog in Ferons Fläschchen. Der Runenmagier ging zu seinem Schwert, hielt seine Hand an die Klinge und es erschien daraufhin eine Rune auf dem Schwert, als wäre diese eben frisch eingeschmiedet worden. Dabei schrumpfte die Seele im Glas bis ins Unkenntliche, sie wurde ganz verbraucht. Feron steckte das Schwert mit der Spitze in die Feuerstelle und ließ es dort stehen. Er lief zur Doppeltür und öffnete sie. Es war keine schöne Tür, sie wurde eilig aus Brettern und Nägeln zusammengeschustert und klapperte dementsprechend. "Eines noch"
Feron ging zurück und enthauptete die Banditen, steckte die Schädel jeweils in Jutebeutel und diese in seinen Rucksack. Danach verbrannte er die Leichen, damit keine Leichenfresser auftauchen.

Als er dann die Mine betrat roch es nach Feuchtigkeit und Gestein, die Fackeln an den Wänden brannten. Er konnte den Gang vor sich sehen, aber auch eine Holztür zu seiner Rechten. "Wann Canema gibst du mir mehr von deiner Kraft?" fragte er seine Göttin, seinem Stern, den Hundestern. Seine Nase und seine Augen verwandelte sich in die eines Hundes, woraufhin er einen tiefen Luftzug durch die Nase nahm, konzentrierte sich dabei auf den Weg vor ihm und witterte Fledermäuse, Nagetiere, aber keine weiteren Personen. Ferons Gesicht wurde wieder menschlich. Nun schritt er zu der Holztür, wollte die Klinke betätigen und bemerkte, dass die Tür verschlossen war. Erb sah sich das Schloss an, es wurde von einer Metallplatte, mit einem Schlitz verdeckt, von der diverse Kabel ausgingen. Der Söldner ging in die Hocke, kramte einen Dietrich hervor und hielt ihn vor das Schloss. Der Dietrich fuhr mehrere, zweiachsige Stäbe aus seiner Spitze heraus, diese begannen zu glühen, bewegten sich wie Spinnenbeine und durchtrennten dabei die Kabel. Schwarzer Qualm entstand, der unangenehm nach verschmortem Plastik roch. Ein Kabel, welches etwas dicker war als die anderen platzte auf und verspritzte heiße, schwarze Schmiere über den Dietrich und Ferons Hand. "Auu". Der Dietrich schmolz an und ging kaputt. Verärgert ließ Feron diesen fallen und pustete auf seine verbrannte Hand. Er legte seine rechten Hand auf den linken Handrücken und sein Zeige- und Mittelfinger fingen an weiß zu leuchten, er bewegte die Finger kreuz und quer und blitzschnell in einem Muster. Dann war die Heilrune fertig und entfielt ihre Kraft. Die Tür ließ sich nun öffnen, doch er erkannte nur ein paar Umrisse, von einem Tisch und von Regalen, da der Raum im Dunkeln lag. Feron nahm sich daraufhin eine Fackel aus dem Vorraum, um sich das Zimmer genauer anzugucken. Seitlich gab es einen Schalter, den er betätigte. Ein Leuchtkristall, der sich an der Decke befand, leuchtete weiß auf. Mit einer lustlosen Wurf schmiss Feron die Fackel wieder zurück, in den Eingangsbereich. Der Boden war hier aus Holz, die Regale voller Bücher und hinter dem Schreibtisch befand sich ein Bett mit Strohmatratze. Auf dem Tisch befand sich nur ein Stifthalter mit einem Metallstift, außerdem hatte der Tisch zwei Schubladen. In der einen war nichts drin, aber in der anderen lag ein dunkelgrüner Zettel mit Metallrand, welcher so dünn und biegsam war wie ein handelsübliches Blatt Papier. Des weiteren fanden sich murmelgroße Metallkugeln in der Schublade. Feron legte das Blatt auf den Tisch und nahm die einzige Metallmurmel, welche einen blau leuchtenden Streifen aufwies, zur Hand. Er legte die Kugel auf das Blatt, diese verschmolz damit und es erschienen grün leuchtende Buchstaben darauf.

»An den Anführer der Mardergilde,

Ales lief nach plan
Dank der Bewachungsplene und der Schlüselkarte von inen,
war es leicht einzubrechen und das zu klauen was Sie haben wolten.
Wir mussten bloß den Hausbesizer töten, weil er zu viel genervt hat.
Geldanlagen und seine Tochter haben wir auch mitgenomen.
Aber was is... «

Die Tür flog, auf der Banditenanführer, in roter Rüstung und ein weiterer Gefolgsmann, in grau, platzten rein. Sie schossen mit Pistolen auf den Söldner ein. Er spuckte Blut und die Wunden fingen Feuer, da die Geschosse feuerverzaubert waren. Feron brach zusammen, knallte mit dem Kopf auf die Tischkante, sackte zu Boden und zerfiel zu Asche.
"Gut geschossen Boss"
"Dieser Sack hat all unsere Männer getötet, hader verdient."
"Streng genommen alle außer uns und Mervyn"
"Ja, der Scheißer ist uns durch die Lappen gegangen. Der musste ja abhauen, weil er sich ein neues Leben aufbauen wollte, der Arsch"
"Sollen ihn die Wölfe kriegen, sobald die Nacht hereinbricht"
Vor der Mine fing die Rune des Schwertes an gelb zu leuchten. Nach kurzer Zeit verblich das Leuchten und die Rune war weg. Ein grell weißes Licht erschien über dem Schwert und formte sich zu einer menschlichen Gestalt, bis Feron dastand.
"Und wieder einmal den Tod überlistet, aber ich habe keine weitere Seele dabei, die stark genug ist um erneut eine Rune zur Wiederauferstehung zu schaffen. Warum war ich auch so leichtsinnig?" er seufzte.

Erneut griff Feron zu einer Bombe, stellte sich vor den Eingang und rief:
"Hey ich bin wieder da ihr Dämel!", zog sein verziertes Halstuch über, zündete die Bombe, mit den Fingern und warf sie auf die Banditen, die angestürmt kamen. Die Explosion, die sich wie eine Mehlsack anhörte, verteilte im ganzen Stollen grünen, undurchschaubaren Rauch. Kleine Tiere und die Banditen raffte er hin. Der Söldner untersuchte die Taschen der Banditen, darin fand er aber nur wenige Münzen, einen Familienring und außerdem ein Schmuddelbuch, welches er gleich wieder zurücksteckte. "Bettgeschichten von Retania", "Nein das tue ich mir nicht an" Als nächstes kniete er sich hin nahm seinen Doch zur Hand, enthauptete die Banditen, steckte die Häupter in Jutebeutel, welche er mit Seilen zuband und steckte diese wiederum in seinen Rucksack. Nun kehrte Feron zurück zu dem Dokument, welches er nicht zu Ende lesen konnte und fuhr fort.

»...
Aber was ist jetzt los? Nimt Ir uns auf oder was zur Geisterwand müssen wir noch für euch tun? Sind wir jetzt gut genug für die Mardergilde? Jednfalls haben wir so einem Grobian seine Mine abgekauft und jedem von uns so eine tolle moderne Rüstung.

Leann Anführer der Saaffeld-Banditen«

Der Söldner verstaute die Schreibutensilien in seinem Beutel und wandte sich an die Bücher aus den Regalen, allesamt vergilbt, sie rochen nach vergangenen Zeiten, so wie alte Bücher nun mal riechen. Hauptsächlich waren es Aufzeichnungen der Arbeitstage der Mine, als sie noch florierte. Aufzeichnungen, die von einem Gerfried Miseel, seinem Sohn und dessen Sohn geführt wurden. "Tagein, tagaus immer nur Anwesenheit, Arbeitszeit, Leistung und Unfälle der Arbeiter notieren. Was ein tolles Leben." Ansonsten gab es nur noch ein paar Volkssagen und einen Liebesroman, sonst nichts. "Die Geschichte vom Bergmann und der blauen Rose. Wann habe ich dieses Buch zum letzten Mal gesehen? Nicht ganz kinderfreundlich aber meine Mutter hat mir davon vorgelesen" erinnerte Feron sich, mit schweifendem Blick.

Er sah sich weiter in der Mine um. Im hinterem Bereich befanden sich ein fast Lagerraum und eine provisorische Küche, dort hingen noch überall brennende Fackeln. In der Küche hingen Kaninchen und Enten, vom Vortag, über einer erloschenen Feuerstelle. Feron genehmigte sich einen Schenkel, doch die restliche auffindbare Nahrung, gammlige Essensreste und vertrocknete Früchte, waren nicht mehr zum Verzehr geeignet. Im Lagerraum gegenüber standen Holzkisten, manche mit Ausrüstung, manche mit Handelsware, hauptsächlich Eisenerz, aber die meisten Kisten waren leer.. Die meisten Kisten waren jedoch leer. Ein Käfig in Mannsgröße, stand offen und Fesseln lagen auf dem Boden, aber auch Blut, dieser stand in der linken Ecke des Lagers. "Ist Blanne etwa tot? Oder hat sie es geschafft zu fliehen? Nein sonst wäre sie ja schon zurückgekehrt. Vielleicht hat sie sich in den Tiefen der Mine verirrt?"

Ein Stück weiter gab es keine brennende Fackeln mehr, Feron zündete sie aufs Neue an als er an welchen vorbeilief. Begleitet wurde er von Schienen, hallenden Lauten und der feuchten Luft, die immer stickiger wurde. Tiefer und immer tiefer stieg er in den Tunnel, in die Dunkelheit, ins Ungewisse. Irgendwann kam er zu einer Stelle, an der es nicht mehr geradeaus weiterging. Vor ihm lag ein verschütteter Gang, links und rechts waren zwei andere Gänge. "Sieht so aus als hätte sich hier jemand durchgegraben." Feron untersuchte die Stelle genauer - "Der Gang muss schon ein paar Wochen alt sein und auf der aufgelockerte Erde sind keine Fußspuren. Der Raubzug fand vor einer knappen Woche statt, also kann Blanne nicht hier vorbeigekommen sein, eben so wenig wie irgendeiner von den Banditen." stellte er fest. Nun wendete er wieder seine Hundekräfte an und witterte etwas, dass er zuerst nicht glaubte, doch dieser umgegrabene Teil vom Tunnel machte deshalb mehr Sinn. Schweiß perlte seine Schläfe herab.
" Ich sollte besser verschwinden und das leise". Der Runenmagier verzauberte seine Stiefel, damit seine Schritte keine Geräusche mehr erzeugten und so zog sich schleunigst wieder in Richtung Stolleneingang zurück.
"Gut, dass es mich nicht schon vorher bemerkt hat, das hätte mich den Kopf kosten können."

Als Feron nun einen weiteren Schritt tun wollte, ging es nicht.
"Was? Bin ich etwa vergiftet worden?" wollte er sagen, doch sein Mund und seine Kehle blieben starr, genau wie der Rest seines Körpers, Augen und Atmung ausgenommen. Aus dem Büro spazierte nun eine Gestalt mit Rabenmaske, leichtfüßig und gut gestimmt. Vor Ferons Füßen kam sie zum Stehen und neigte ihren Kopf leicht zur Seite, während sie selbstgefällig summte und ihren Blick über sein Gesicht streifen ließ. Ihr Nacken war frei zeigte ihren dunklen Teint und ihre Augen glitzert hinter der Maske. "Na hallo! Da ist ja mein Vorarbeiter" sagte sie, dem Akzent nach eine Frau aus Jirohnamien, dem südlichsten Staat von Midttair. "Ich nahm mir die Freiheit und habe mir nun geholt, was die Marder gesucht, die Raben gesucht, viele andere zuvor gesucht, seit nicht allzu langer Zeit versteckt, nur um geklaut und zu guter letzt von dir verschmäht zu werden, hihi"
Sie hob nun das Buch, dass sie schon die ganze Zeit unter dem Arm hielt und präsentierte es Feron. Die Bettgeschichten von Retania. Der Söldner blickte nun sichtlich verwirrt.
"Was will jemand mit so einem Schmuddelbuch?" wollte er am liebsten fragen.
"Tja, ich weiß zwar nicht was du siehst, aber dieses wertvolle Artefakt wurde mit einem mächtigen Illusionszauber belegt. Ein Zauber, der einem ein Buch zeigt, dessen Titel einen verschrecken muss. In Wahrheit ist es aber ein Buch, dass schon von vielen Magiern begehrt wurde. Nur wenige sind überhaupt in der Lage es richtig zu deuten, geschweige denn überhaupt zu lesen. Doch es birgt große Macht" Ihre Stimme sank, während sie das Objekt ihrer Begierde musterte. "Dieses uralte Ding..." und dann nur noch Genuschel.

Feron bemerkte, dass der Zauber, der ihn festhielt nachließ, die Magierin war zu sehr damit beschäftigt zu schwärmen. Er nutzte diese Gelegenheit und sprang mit seinem Dolch auf sie zu. Verblüfft fiel sie nach hinten zu Boden und es breiteten sich grüne Vogelsflügel hinter ihr aus. Feron lag auf ihr, mit dem Dolch vor ihrer Kehle.
"Was mach ich jetzt mit dir?" fragte er sich.
Mit einem Armzucken setzte die Magierin einen Kugelblitz auf dem Boden ein, die Mine erbebte und die Situation wendete sich erneut. Sie flogen zur Seite, dabei entriss sie ihm den Dolch und hielt nun ihm die Klinge vor die Kehle.
"Überrascht?" fragte sie nun. Im nächsten Moment hörte man nur noch den Boden donnern.
"Verdammt jetzt hast du den Maulog auf uns aufmerksam gemacht"
sagte Feron mit sinkendem Mut.
"EIN MAULOG? Aber aber aber..." die Vogeldame setzte sich auf, nahm das mysteriöse Buch und ließ den Dolch zurück. Feron stürmte ihr hinterher und nahm seinen Dolch zurück. Hastig blickte er zurück und konnte den Maulog sehen, wie er die Wände einriss. Er sperrte sein riesiges Maul voller spitzer Zahnreihen auf. Die Kreatur sah aus wie ein riesiger, sechsbeiniger, geschuppter Maulwurf. Seine Schuppen, die nur von besonders mächtiger Magie durchdringt werden konnten, machten ihn umso gefährlicher. Die beiden stürzten aus der Mine und staunten nicht schlecht als sie zurückblickten. Der Maulog wurde von der Sonne versteinert und er verstopfte nun den Stolleneingang. Eine frühherbstliche Windböe kam auf und verwuschelte Ferons Haare, dann sah er wieder zu der Frau mit der Rabenmaske. Sie warf einen Blitz auf Feron, dieser wurde betäubt und lag nur noch da.
"Ich habe was ich wollte," sagte sie und flog davon "auf nimmer Wiedersehen!"
Doch der Söldner bekam nichts mehr davon mit, in seinem betäubtem Zustand.

Als Feron aufwachte war die Sonne bereits erloschen. Die Sterne leuchteten bellblau, in der sonstigen Dunkelheit. Sie boten einen Kontrast zum immer grünen Himmel vom Tage. Nachts bildeten die meisten Bäume eine Art grünes Fell aus, während sich ihre roten Blätter neigten, um auch das bisschen Licht der Nacht zu verwerten, dies ließ die Bäume plüschig aussehen. Doch nicht nur die Sterne leuchteten blau, auch gab es hier und da leuchtende Käfer oder Pilze, in verschiedenen Farben. Ein feuchtes Knurren machte sich breit und Feron setzte sich auf. "Krölfe." Er blickte auf drei von ihnen und zückte sein Schwert. Es handelte sich um vierbeinige Kreaturen, die Schleim, Speichel und Blut trieften und Teils mit dunklem Fell bedeckt waren, knochendünn mit großen, breiten Mäulern, Nadelzähnen und Augenhöhlen, denen ein weißes Leuchten innewohnte. Doch kamen nur sie zur Nacht raus, den Licht ließ sie zu Asche werden. Der Kopf ähnelte einem Krokodil aber auch einem Wolf, der Körper einer Nacktkatze, gekreuzt mit dem Rumpf einer Kröte. Klauen hatten sie, wie Leguane. Einer von ihnen griff den Söldner mit seiner Tentakelzunge an. Kaum in Bewegung gesetzt war sie schon abgetrennt. Die Kreatur gurgelte daraufhin fies und grüner Schleim quoll zwischen den Nadelzähnen hervor. Die beiden anderen rückten näher. Feron zeichnete eine Rune, auf die Handfläche der rechten Hand, welche einen Lichtkegel erzeugte, beschien die Krölfe und die Lichter in den Augen der Krölfe erloschen, dann zerfielen sie zu Asche. Der Söldner verstaute sein Schwert. Die Krölfe regenerierten zwar schnell, doch es blieb ihm genug Zeit, um eine Rune auf dem Boden zu platzieren. Aus den Überresten der Monster kamen nun insgesamt drei Irrlichter hervor, die in die Rune gezogen wurden und der Schriftzug verblasse daraufhin, wie ein Schwarm Glühwürmchen. Feron kramte eine Fackel aus seiner Tasche, zündete sie an und machte sich auf dem Weg zurück nach Elstfund.

Am nächsten Morgen fand der Söldner Frau Rotstein vor der Taverne, jedoch ohne ihr Lebenslicht. Sie lag dort zur Seite gekippt und mit einem Brief in der rechten Hand, neben ihr noch ein paar Flaschen Wein. Feron war der erste, der sie Gefunden hat. Er nahm ihr den Brief ab und als der Söldner ihn las stieg der grüne Phönix empor und kündigte den neuen Tag an. Die Tinte vom Text wies getrocknete Spuren von tränen auf.

"Mutter,

ich habe meinen Mann fürs Leben gefunden. Er war zwar einer der Banditen die unsere Familie zerstörten, jedoch kam er erst nach dem Vorfall hinzu und als sie mich gefangen hielten war er es, der mir die Tür aufgemacht hat und mit mir geflohen ist.
Mit ihm will ich nun ein neues Leben aufbauen. Es tut mir Leid Mutter aber wir werden uns wohl Leider nie wieder sehen, sonst wird Mervyn in Elstfund Verurteilt und gehängt.

Leb wohl Mama, deine geliebte Tochter Blanne."

Der Wirt von Elsterglück öffnete die Tür und war geschockt.
"Was bekommen meine Augen denn da zu sehen!"
"Ruhigblut Herr Wirt, ich bin grade eben erst angetroffen und habe Frau Rotstein so vorgefunden. Sie glauben mir doch, oder?"
"Na ja hätten sie ihr nicht die Miete gezahlt. Ich glaube dir mal."
"Hat Blanne diesen Brief überbracht?"
"Nein das war so ein Sperber, vielleicht einer von uns, aber er hat sich nicht in seiner Menschenform gezeigt."
"Interessant. Das heißt wohl ich hab meine Aufgabe verbockt, ich kam ohne die junge Frau Rotstein zurück und die Auftragsgeberin hat sich totgesoffen."
"Sieht wohl so aus"
"Wissen sie Herr..."
"Nenn mich einfach Pert"
"Also dann Pert, ich werde jetzt bei dem Stadtrat die Kopfgelder ein kassieren und mich dann ebenfalls hier besaufen"
"Doch nicht etwa auch bis zum Tode?"
"Nein natürlich nicht"
"Und um diese Uhrzeit?"
Dann ging Feron Fort, übergab die Köpfe dem Rat, trank in der Taverne ein paar und entschied sich am nächsten Tag dafür erneut auf zu brechen, in die nächste Stadt oder ins nächste Dorf und seinem Söldnerdasein nachzugehen."

 

Hallo @Arekkusu,

herzlich willkommen bei uns.

Du hast dir eine Welt ausgedacht. Das ist cool und du hast da bestimmt viel Arbeit reingesteckt, aber ich sage dir gleich. So ein Infoblock am Anfang geht gar nicht. Das macht man einfach nicht mehr. Deine Welt mit all ihren Wesen sollte dem Leser während der Handlung vermittelt werden. Ansonsten ist das reiner Infodump.

Ich überfliege den dicken Block also nur und steige in die Geschichte ein.

Es war ein typisch milder Tag in einem Wald von Finkenau im Lande Virimm. Die Vögel, sofern es welche waren, zwitscherten. Die Luft war angenehm feucht und roch hie und da nach spätsommerlichen Blumen und Beeren.
Das klingt ja spannend, da will ich sofort wissen wie es weiter geht! Nicht.
Überlege was du gerne lesen möchtest. Etwas besonderes, außergewöhnlich, etwas das du nicht erlebst, wenn du im Wald spazieren gehst. Die Sätze können also auch weg.

Starten wir mal mit dem Mann, wie alt der ist erstmal egal, das hört sich ja sonst an wie ein Lebenslauf.

marschierte einen veralteten Wanderweg entlang, kaum noch zu erkennen, da die Witterung dem Weg zu schaffen gemacht hatte. Spuren lagen auf dem Pfad "Nicht lange her, seitdem zuletzt jemand hier durchgekommen ist" dachte sich der Mann.
Ich würde mich freuen, wenn du mir beschreiben würdest wie dieser Weg aussieht. Wachsen dort Wurzeln? Oder Gras? Ist alles voller Laub?

Doch ist die Vegetation in dieser Welt nicht grün, sondern rot, auch kennen ihre Bewohner den Himmel nicht so wie wir es tun, sie kennen das Wort "himmelblau" nicht, bloß die Bezeichnung "himmelgrün". Tatsächlich ist der Himmel hier am Tage immer grün. Wie man Farben hier sieht, unterscheidet sich jedoch nicht von der unsrigen Welt.
Das ist leider schon wieder Infodump.

Der Mann blieb stehen, um in den Himmel zu schauen. Als er seinen Kopf langsam wieder neigte, sah er etwas von der Seite her glitzern, einen Tümpel.
Hat der Mann denn keinen Namen? Er bleibt mir so fremd.

Er ging näher ran, kniete sich hin und betrachtete kurz sein Spiegelbild im sumpfigen Wasser. Das Gesicht eines Söldners, ein vernarbtes Kinn, eine vernarbte linke Wange, tiefliegende braune Augen, die schon das ein oder andere gesehen haben, mittellange, hellbraune Haare.
Neeeiiiin. Bitte nicht. Nicht das Aussehen beschreiben indem der Prota in einen Spiegel schaut. Das geht leider gar nicht. Ist das Aussehen an dieser Stelle wichitg? Wenn nicht, dann lass es doch erstmal weg.

Feron sah erneut in die Höhe, die Wolken zogen erneut auf, es wurde wieder dunkler und er mahnte sich selbs
Wer ist Feron? Ach, der Mann. Warum nennst du ihn nicht vorher so?

Ich breche jetzt hier mal ab. Es tut mir sehr leid, aber hier fehlt leider noch alles, was man für eine gute Kurzgeschichte braucht. Du machst eigentlich alle Fehler, die in unzähligen Ratgebern rauf- und runtergebetet werden. Wir helfen hier gerne weiter, aber ich finde es nur fair, wenn sich die Autoren vorher schon mal mit der Materie beschäftigt haben und das merkt man hier leider nicht.
Ich glaube, dir macht es Spaß, Welten und die Geschichten darin zu erfinden und das machst du vielleicht auch gut. Aber im Moment hindert mich die Verpackung noch, einen genaueren Blick darauf zu werfen.

Mein Rat: Schau dich hier im Forum um, lies Geschichten und vor allem die Kommentare. Da lernt man sehr viel. Und lies ein paar Schreibratgeber.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hallo, @Arekkusu

Wir hatten ja schon einmal das Vergnügen (glaube ich, aber ich fürchte, die Geschichte ist nicht mehr da, erinnere mich aber noch lebhaft an die Verschmelzung von Magie und Science Fiction und hoffe, ich verwechsele Dich nicht :herz:).

Ich habe mir jetzt eine Weile Gedanken darüber gemacht, wie ich das, was mir bezüglich dieser Geschichte hier durch den Kopf geht, am besten formuliere ... Zum Beispiel, dass Du wirklich dringend eine sorgfältige Korrektur vor dem Hochladen durchführen solltest, denn die Zeichensetzungsfehler springen mir von Anfang an ins Auge und erschweren das Lesen teilweise sehr:

Die Welt von Fekturia, im ersten Zeitalter wurde sie von den heute Fekturi genannten, Kreaturen bevölkert.

Komma weg vor "Kreaturen", was halt auch bedeutet, dass "Die Welt von Fekturia" ziemlich einsam rumsteht, aber ich denke, das ist ein bisschen wie in einer Doku. Ich gucke gerade "Unbekanntes Afrika", und das beginnt ja auch zum Beispiel mit: "Die Savanne: eine der fruchtbarsten Regionen der Erde ..." Also vielleicht passt der Satz so besser:

Die Welt von Fekturia: Im ersten Zeitalter wurde sie von Kreaturen bevölkert, heute Fekturi genannt.

Aber dann denke ich mir wieder, dass es keinen Sinn ergibt, dass ich mich daran aufhänge, denn ich möchte @Nichtgeburtstagskind zustimmen:

Du hast dir eine Welt ausgedacht. Das ist cool und du hast da bestimmt viel Arbeit reingesteckt

Und wenn ich NGKs Kommentar richtig gedeutet habe, habe ich weiter gelesen als sie, dennoch stimme ich ziemlich vollumfänglich zu und möchte deshalb nur eine Sache sagen, von der ich hoffe, dass sie Dir hilft. Bei dieser Geschichte und bei allen (Fantasy-)Projekten, die Du Dir noch vornimmst. Ich versuche, nur dann pauschale Aussagen zu treffen, wenn ich mir sicher bin, und ich habe hierüber eine Weile nachgedacht. Also bin ich mir nun sicher, und das Eine möchte ich sagen:

Als (Fantasy-)Autor/in weißt Du mehr über Deine Geschichte als die Leser/innen.

Das solltest Du als Faustregel im Hinterkopf behalten, wenn Du (Fantasy)-Geschichten schreibst. Ich setze das Genre in Klammern, weil ich glaube, dass das hier mit dem Weltenbau ein Spezialfall ist, wo es ganz besonders zutrifft. Aber ich denke, auch in anderen Genres wird Dir das wiederbegegnen.

Ich denke, wenn Du feststellen solltest, dass Deine Leser/innen genauso viel über die Geschichte wissen wie Du, dann hast Du einen von zwei Fehlern gemacht: 1) Du hast Dir über den Weltenbau nicht genügend Gedanken gemacht, und jetzt stehst Du gemeinsam mit der Leserschaft vor einer Ödnis an Plot-Holes. 2) Du warst so begeistert von Deinen vielen Ideen, dass Du sie den Leser/inne/n um die Ohren gehauen hast, völlig unabhängig davon, ob das die Geschichte voranbringt oder ihren Fluss aufhält.

Und wahrscheinlich hast Du im zweiten Falle Leserinnen wie NGK und mich, die sagen: Hör auf. Hör auf. Wir wollen wissen, was jetzt in der Geschichte passiert, nicht, was vor tausenden von Jahren mal irgendwer vielleicht gemacht hat und wie der dabei aussah und was der gedacht hat und wie seine Spezies ausgestorben ist ... Wir fangen doch auch nicht jede Alltagsgeschichte bei den Dinosauriern an. Das wäre echt lahm.

Deshalb: Ich verstehe, dass das Weltenausdenken total cool ist. Und hör auch nicht auf damit! Aber wenn Du für ein Publikum schreiben willst, musst Du akzeptieren, dass es immer Details geben wird, die Du dem Publikum vorenthalten musst, damit Deine Story nicht erlahmt. So traurig es auch ist, weil das ja eigentlich voll der coole Kram ist. :cry: Wenn Du dann eine tolle Geschichte abgeliefert hast, werden Dich irgendwelche Nerds wahrscheinlich nach den detailliertesten und abwegigsten Hintergründen fragen. Dann kannst Du immer noch Pottermore im Arek-Style abliefern. Aber davor: Schreib eine gute Geschichte. Und freu Dich darüber, mehr zu wissen über das, was im Hintergrund oder in der Vergangenheit passiert.

Für den Fall, dass Du jetzt denkst: Aaaber manchmal sind Leser/innen viel besser in der Deutung und wissen deshalb mehr als der/die Autor/in, und das ist dann ja vielleicht sogar gut! Kann sein. Aber es geht mir hier nicht um die Deutung, sondern um die Hintergründe. Zum Beispiel Weltenbau und Hintergrundgeschichten von Charakteren. Was völlig anderes. Und etwas, das ich beim Schreiben so einzusetzen versuche, dass es die Geschichte voranbringt, Stichwort Handlung: Die Dinge befinden sich in ständiger Bewegung. Erklärbärabsätze halten jede Bewegung erst einmal an. Hintergründe sollten sich organisch in die Bewegung einfügen, ohne sie zu stoppen. Wenn das nicht möglich ist, ist das oft auch ein Zeichen dafür, dass es nicht nötig ist. ;)

In diesem Sinne: Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen. Einfach immer weiterstrampeln. Es lohnt sich bestimmt bei so viel Fantasie und Detailverliebtheit! Make it work!

Fantastische Grüße,
Maria

 

Liebe Maria,

ich habe mich sehr über deine Antwort gefreut, auch über die Antwort von Nichtgeburtstagskind (falls er/sie das hier überhaupt noch liest).
Ich versuche stets jeden Rat zu beherzigen und an meiner noch nicht so lang bestehenden "Karriere" als Autor zu arbeiten. Vielen Dank an euch, für den Support!

eLGe Arrekusu

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom