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Im Alten Ägypten!

mat

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01.04.2005
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Im Alten Ägypten!

Diese wahre Geschichte spielte sich vor über 4500 Jahren im Alten Ägypten ab. Pepsi, ein armer Bauer, lebte damals einige Kilometer südlich vom Ort entfernt, wo der König Cheops sein monumentales Bauwerk errichten liess - die Pyramide von Gizeh! Pepsi war gerade den sandigen Hausflur am reinigen, als plötzlich königliche Schiffe am Ufer seines Dorfes hielten. Die Leute strömten zum Ort des Geschehens, so auch der junge Pepsi. Der königliche Gesandte stieg aus dem Boot, öffnete eine Papyrusrolle und begann vorzulesen: "Sehr verehrte Bürger des Alten Ägypten. König Cheops sucht noch einen Bauleiter für sein neuestes Projekt. Es handelt sich um eine Pyramide, aber rund, also quasi einen Zylinder, mit einer Spitze oben. Also kein Zylinder, sondern eher eine Art.., wie soll ich sagen..."
"Kegel?", rief da Pepsi.
"Ja! Genau so was meine ich."
"Ich machs."
"Gut."
"Wann geht's los?"
"Ich schicke dir die Pläne bis morgen. Der Zylinder..."
"Kegel!"
"Ja, der Kegel soll bis Ende August fertig sein. Der König möchte ihn gleich hier, 20 Meter vom Ufer des Nil."
"Alles klar."
"Gut."
"Einverstanden."
"Top!"
"Let's go! Hehe."
"Macht's gut!"

Der Gesandte begab sich zurück auf sein Boot, welches zwar lang, aber sehr schmal war. Es wackelte ein wenig hin und her, und der Mann taumelte unsicher und halb gebückt von einem Bein auf das andere, da sich sein Sitz ganz hinten befand. Es war ein sehr lustiger Anblick, und die Leute kicherten mit vorgehobener Hand. Auch Pepsi konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Am nächsten Morgen klopfte es heftig an der Türe von Pepsis Lehmziegelhütte. Seine Behausung war äusserst karg. Man kann die Innenausstattung wie folgt vorstellen: Es gab eine kleine Küche, einen Herd, der mit Feuer betrieben wurde, ein Sofa aus Stein sowie einen Teppich.
Pepsi wachte auf, als zum dritten Mal auf seine Türe eingeschlagen wurde:
"Zum heiligen Horus! Wer ist es?"
"Sind sie der neue Erbauer der königlichen Kugel?"
Pepsi erinnerte sich nun wieder an den gestrigen Tag und musste wieder über den tollpatschigen Gesandten schmunzeln. Schnell zog er sich nichts an und entgegnete: "Ganz recht, der bin ich, kommen Sie rein."
"Gemütlich haben Sie's hier", sagte der königliche Vertreter.
"Hier sind die Pläne des Baus, der König erwartet Sie in drei Stunden für die erste Unterredung im Palast."

Pepsi setzte sich auf sein Sofa und öffnete die lange Papyrusrolle. Was er darauf sah, übertraf seine kühnsten Vorstellungen: Es war ein Kegel, welcher 240 Meter hoch war. Im Abstand von fünf Metern waren ungefähr in der Mitte des Kegels runde Öffnungen eingezeichnet, und am Boden des Kegels waren sieben kleinere Zylinder skizziert. "Beim heiligen Nilpferd", sagte Pepsi.
"Ganz Recht. Es ist monumental. Also, bis nachher", sagte der Vertreter und verliess Pepsis Behausung durch die dafür vorgesehene Tür.
Pepsi wurde es ganz mulmpan. "Das kann ich niemals bauen. Was soll ich tun?" Da kam ihm ein rettender Einfall. Er knüllte das Papyrus zusammen, so klein es ging, und verspeiste es.

Nun meldete sich sein Darm. Für den Stuhlgang hatten die alten Ägypter bereits eine geniale Lösung bereit. Pepsi verliess seine Hütte, drehte zweimal nach rechts und kauerte in die Knie, um seinen Stuhlgang hinter seiner Hütte zu vollbringen. Als das Geschäft verrichtet war, blickte er auf das Häufchen Kot hinab. Er konnte es nicht glauben, denn dieses hatte die Form eines Skarabäen-Käfers, einerseits ein sicheres Zeichen, dass der König nach ihm verlangte, andererseits ein Glücksbringer. Sofort holte er ein altes Papyrus und wickelte das Häufchen sorgfältig darin ein und steckte es in seine Tasche. Dann machte er sich via Nil auf den Weg zum königlichen Palast.

Dort angekommen, sah er ein monumentales Gebäude, von mindesten 700 Ellen an Höhe. Er passierte den Pfad und stand vor der Treppe zum Palastgebäude. Die Wachen versperrten ihm den Weg und fragten mürrisch: "Was willst?"
"Der König verlangt mich. Ich soll für ihn etwas bauen."
"Na gut."
Pepsi betrat den Palast. Der König höchstpersönlich kam herbei.
"Pepsi, schön Sie zu sehen."
"Gleichfalls."
"Wie sieht's aus? Ein Tässchen Tee?"
"Lieber ein Bier, danke."
"Sehr wohl."
"Was führt Sie zu so später Stunde noch zu mir?"
"Wie meinen Sie das? Sie wollten mich sehen, oder? Wegen dem Kegel?"
"Wegen was? Ich weiss nicht, wovon Sie sprechen."
"Was wollen Sie?"
"Ich will die Wahrheit."
"Daran bin ich auch interessiert. Ich glaube, Ihr Gesandter steckt mit bösen Mächten unter einer Decke. Er will Sie vermutlich stürzen."
"Das wäre nicht das erste Mal, dieser undankbare Rotzlöffel."
"Ich habe eine Idee, wir stellen ihm eine Finte, um herauszufinden, ob er tatsächlich ein elender Verräter ist?"
"An was denken Sie?", fragte der König
"Moment, zuerst möchten ich Ihnen dies hier zeigen."

Pepsi nahm seinen Papyrus-Häufchen hervor und ging näher an den König heran.

"Wachen!", rief da der König, "Er will mich vergiften!"
Pepsi blickte erschrocken um sich. "Aber nein, ich..."
Da eilten bereits die Wachen herbei. Einer schlug Pepsi mit seinem Schlagstock nieder, zwei andere kamen dazu und traten ihn mit den Füssen, während er sich am Boden zusammenkauerte und die Hände schützend um seinen Kopf hielt.
"Es reicht!", schrie da der König. "Untersucht das Papyrus, das er fallen liess!"
Die Wachen packten den Papyrus aus und rümpften die Nase: "Herr König, es befindet sich Kot darin."

Die Gefahr schien vorläufig gebannt, die Wachen liessen von Pepsi ab. Dieser flehte den König an:
"Oh mein Gebieter, dies war ein Geschenk, ein heiliger Skarabäus!"
Doch Pepsi erkannte nun, dass es sich nur noch um ein verschmiertes Papyrus handelte.
Er entnahm reflexartig dem grösseren Wächter das Häufchen und begann hastig sowie unbeholfen wieder einen Käfer zu formen, er wollte doch dem König beweisen, dass es sich um einen Käfer handelte! Er schien ausser sich zu sein, weinte, während er auf erbärmliche Weise versuchte, ein Klumpen zu formen. Mehrmals musste er sich mit den verschmierten Hände die herunterkullernden Tränen wegputzen.

Der König hatte plötzlich Mitleid und näherte sich behutsam von hinten an Pepsi. Er legte seine Hände auf dessen Nacken und begann, Pepsi sanft zu massieren. "Weisst du, mein Sohn, ich war einst in einer ähnlichen Lage wie du."
"Wi... wirklich...?", schluchzte Pepsi.
"Nun ja, sagen wir, ich wollte auch einer enorm wichtigen Person weismachen, dass meine Kacke aus Gold ist. Im übertragenen Sinn natürlich."

Pepsi beruhigte sich. Der König blickte zu zwei Frauen, die hinter einer Säule die skurrile Situation in der Königshalle beobachteten. Nun sprach er zu den Frauen:
"Bringt ihn in den königlichen Harem und wascht diesen erbärmlichen Mann."

Nachdem Pepsi gewaschen war und zwei Weintrauben verspiesen hatte, kam der König erneut auf ihn zu. "Hör mal, Pepsi, ich glaube, du bist nicht der richtige für den Job. Mein Monument muss perfekt sein. Du bist ein super Typ, aber ich bin nicht sicher, ob du für diesen Auftrag nicht sogar zu gut bist, weisst du?"
"Was? Aber ich dachte..."
"Wachen! Bringt diesen Mann nach draussen. Ich habe genug gesehen."

Was der König nicht wusste, Pepsi hatte alles nur geträumt. Und so kam es, dass am Ende Ausserirdische die Pyramide für den König bauen mussten, da er keinen Mann im Lande fand, der dieser Aufgabe gewachsen gewesen wäre.

ENDE

 

zusammen mit dem liebenswürdigen Norther

 

Hi, mat!

Ich beginne mal mit dem Fazit:
Viel Historie, weniger Humor, im Vergleich. Aber insgesamt doch erfreulich.
Der Kacke-Skarabäus ist grenzwertig, aber das ist Geschmackssache. Also mich hätte der fast rausgeworfen.
Lustig find ich das Vermischen mit neuzeitlichen Gebräuchen und Dingen.
"Pepsi, schön Sie zu sehen."
"Gleichfalls."
"Wie sieht's aus? Ein Tässchen Tee?"
"Lieber ein Bier, danke."

Vielleicht hätte man damit nicht so sparen sollen.

Top war mir dieses:
"Alles klar."
"Gut."
"Einverstanden."
"Top!"
"Let's go! Hehe."
"Macht's gut!"

Kleinkram, der mir grad auffiel:
Pepsi, ein armer Bauer[Komma] lebte damals einige Kilometer südlich vom Ort entfernt, wo …

als plötzlich königliche Schiffe am Ufer seines Dorfes hielten. :susp:... :D


Man kann sie die Innenausstattung wie folgt vorstellen:
Man kann die Innenausstattung wie folgt vorstellen:

Pepsi wachte auf, als zum Dritten mal auf seine Türe eingeschlagen wurde:
Ja, im Denkansatz nicht verkehrt, jedoch andersherum richtiger: zum dritten Mal …

"Sind sie der neue Erbauer der königlichen Kugel?"
Kommt da kein Kommentar wie, nein, ich bin der neue Erbauer des königlichen Kegels?

Im Abstand von fünf Metern waren ungefähr in der Mitte des Kegels runde Öffnungen eingezeichnet, und am Boden des Kegels waren sieben kleinere Zylinder skizziert.
Ist das was Bestimmtes? Das ist doch was, das man kennt, oder? Ich komm nicht drauf. :confused:

Die Wachen packten das Papyrus aus und rümpften die Nase:
Die Wachen packten den Papyrus aus

"Bringt ihn in das königliche Harem und wascht diesen erbärmlichen Mann."
"Bringt ihn in den königlichen Harem

Was der [König] nicht wusste
Mann! Das hat mir bei der Tiergartengeschichte gefehlt!

So, das völlig überraschende Ende wird hier nicht verraten, weil sonst die Überraschung weg wäre.

Lieben Gruß

Asterix

 

Hallo Asterix

Schön hast Du Geschichte gelesen, und somit Danke fürs Kommentieren. Zum Glück hat dich der Skarabäus nicht definitiv rausgehauen! :lol:

Durchaus hätten die Dialoge noch etwas weitergeführt werden..hast recht, jetzt im Nachhinein. Hätte noch etwas lebendiger und witziger sein können.

Mir hats auch Spass gemacht, in diesem geschichtlichen Kontext zu schreiben und mit Neuem zu vermischen.

Was war da mit diesem Satz:

als plötzlich königliche Schiffe am Ufer seines Dorfes hielten. ...

Danke für die weiteren Korrekturhinweise, sind vorgenommen.

Grussi

mat

 

Hi!

Du, ich weiß es auch nicht genau. Nur so ein Gefühl:
Am Ufer seines Dorfes.
Kann ein Dorf ein Ufer haben? Einen Hafen, ja.
Ich glaube, das hängt mit der Urbanität zusammen. Alles, was irgendwie eine bauliche Struktur hat, Hafen, Strandpromenade usw. kann zu einer Stadt gehören. Ein Ufer jedoch ist Natur und gehört somit naturgemäß der Natur, also dem Fluss, dem See, dem Meer.

Tja, wir brauchen uns da jetzt keinen Kopp machen. Kann man ja so als Wortverdrehung stehen lassen. Wie die Finte [stellen], da bin ich nicht hängen geblieben, weil ich das sofort als Streich eingestuft habe. :D

Lieben Gruß!

 

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