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15.12.2003
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"Ihre Bestellung, bitte!"
"Hm, was will ich denn. 1,75 Mindestgröße; Haarfarbe und Augenfarbe egal, aber den Gänsehaut-Faktor im Blick; keinen langhaarische Bombelescher, wie man in Hessen so schön sagt; keinen Hungerhaken, der einem schon beim 'First Contact' schwerste Verletzungen zuführt, also normal. Ist das normal? - Egal. Humor und Charme soll er haben, aber das ist im Grunde eh das Gleiche. Keinen Dummschwätzer, er sollte schon meinen, was er sagt. Also jemand mit Rückgrat, der weiß, wo es langgeht und nicht alle zwei Minuten seine Meinung ändert. Insgesamt muß er natürlich attraktiv sein, andere Frauen dürfen ruhig neidisch werden. Ein Knackarsch wäre schön. Tanzen sollte er auch können, wenigstens ein bißchen. Galant muss er sein und mir seine Jacke anbieten, wenn ich friere. Er muß ..."
"Sonst noch was?" Ich hatte mich zwar gerade in Stimmung geredet, übrigens auch ein wichtiger Punkt, das mit der Kommunikation, aber bitte.
"Na, so im Groben, war’s das, aber er sollte auf keinen Fall zu der wortkargen Truppe gehören und ..."
"Gut, gut" wieder unterbricht sie mich - wie unhöflich "das war dann also die Luxus-Sonderausgabe, Special Edition tiefergelegt mit allen Extras. Liefertermin 23. August 2014."
"Bitte?! 2014?! Das ist ja noch über 10 Jahre bis dahin!"
"Junge Frau", antwortet die Dame hinterm Tresen leicht genervt "was sie wollen, ist der Aston Martin unter den Männern, der ist schwierig zu bekommen, andere Mütter haben auch Töchter. Aber wir haben im Preis ein 10-Jahres-Abo Schokolade inbegriffen."
"Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann!" platze ich trotzig heraus. Oh Gott, soweit ist es also schon mit mir gekommen, mein Leben ist ein Schlager, schlimmer noch, ein 60er Jahre Schlager!
"Ach so, sie haben es eilig, sind ein Notfall, müssen bevorzugt behandelt werden. Wieso sagen sie das nicht gleich?" Freudig strahlend nicke ich sie an, endlich hat sie es begriffen. "Drehen sie sich mal um, das sind alles Notfälle, keine wird hier jünger vom Rumstehen!" Tatsächlich stehen hinter mir wartende Frauen jeden Alters und ein Ende der Schlange ist nicht abzusehen. Ich glaube ich werde ohnmächtig! "Aber wenn sie wirklich so dringend einen Mann wollen ..." Hoffnung flammt auf. "...kann ich Ihnen den einen oder anderen Gebrauchten anbieten. Nicht mehr so jung, nicht mehr so frisch, der Lack ist an einigen Stellen auch schon ab, abgenutzt eben, aber im Grunde noch gut in Schuß. Und mit etwas Liebe und Hingabe wird’s vielleicht sogar noch ein Sammlerstück."
"Liebe? Hingabe? Sammlerstück? Ich nehme die Schokolade!!!"

 

Hallo PoisonIvy,

die Abkürzung für Frankfurt schenke ich mir jetzt einfach mal. Unter Nachbarn können wir darauf bestimmt verzichten ;)
Witzige Idee, einen Mann zu leasen. Oder zu kaufen. Kommt ja nicht so ganz rüber, ob die Prot. den Mann leasen oder kaufen will. Allzu neu ist diese Idee zwar nicht, aber das hat mich nicht gestört, denn der Stil der Dialoge kam erfrischend rüber.
Nur die Formatierung könntest Du etwas besser gestalten. Dieser geballte Block wirkt etwas abschreckend. Nimm Rücksicht auf alte Männer wie mich und schalte ab und an die Zeilenschaltung ein - dann wird deutlicher, wer gerade redet. Lesefreundlicher wird es dadurch auch :)

Den Hinweis auf Trude Herr würde ich streichen. Wer Trude Herr kennt, wird das Zitat mit der Schokolade erkennen, wer Trude Herr nicht kennt, wird mit Deinem Hinweis auch nix anfangen können. In dieser Passage meine ich, eine Unsicherheit seitens der Autorin zu erkennen. Nicht nur, dass Du auf Trude Herr verweist, Du erklärst auch noch, dass es sich um ein Schlagerzitat handelt, genauer sogar um einen Schlager aus den Sechzigern. Meiner Meinung würde das ganze flotter wirken (und somit zum Stil der Geschichte passen), wenn Du es ungefähr wie folgt formulierst

"Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann!" platze ich trotzig heraus. Oh Gott, mein Leben ist ein Schlager
Oder
"Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann!" platze ich trotzig heraus. Soweit ist es schon mit mir gekommen. Ich zitiere Schlager aus den Sechzigern.

Fazit: Flott erzählte Geschichte. Hat Spaß gemacht. :thumbsup:

Viele Grüße
George

 

Vielen Dank für die konstruktive Kritik, die ich bereits umgesetzt habe. Freut mich, daß die Geschichte gefallen hat!

 

Moin PoisonIvyFfm,

Erstmal willkommen auf KG.de

Deine Geschichte hat mir leider nicht so gut gefallen. Flüssig geschrieben ist sie, aber mir fehlten einfach die Pointen.
Der ganze Text plätschert mMn ziemlich dahin. Eine Frau will einen Mann haben, beschreibt ihn artig und muß feststellen, daß es diesen Mann nicht gibt. Mir fehlte irgendwie ein Höhepunkt. Die Schlußpointe ist allerdings ganz nett (sie hat keine Lust, Liebe und Hingabe zu investieren, sondern will gleich die Perfektion). Was in dem Zusammenhang aber mMn nicht so gut gepaßt hat, war das Schlagerzitat. Wirkt irgendwie recht konstruiert und paßt nicht so recht in den Text.

Die Idee gefällt mir aber und ich bin sicher, du könntest da noch mehr herausholen. Zum Beispiel am Anfang: Was wollen Frauen eigentlich für einen Mann? Da könntest du wirklich mehr draus machen, als "nur" Klischees vom Idealbild zu wiederholen (groß, schlank, humorvoll etc - nebenbei, wenn ich noch nen Knackarsch hätte, wäre ich auch ein Aston Martin ;))
Vielleicht etwas in der Art "groß soll er sein - aber nicht zu groß. Und humorvoll, aber nicht mehr als ich... naja ein wenig vielleicht. Er soll seine Meinung vertreten, aber wehe, er streitet mit mir". Laß sie sich also zB widersprechen un dzeige auf die Art, daß es den perfekten Mann nicht geben kann. Nur so ein Vorschlag.

Insgesamt ein Text, dem eine gute Idee zugrunde liegt, die mMn aber nicht ausgereizt wurde.

 

gnoebel schrieb:
Vielleicht etwas in der Art "groß soll er sein - aber nicht zu groß. Und humorvoll, aber nicht mehr als ich... naja ein wenig vielleicht. Er soll seine Meinung vertreten, aber wehe, er streitet mit mir".

Hey, gnoebel, wie kommste denn auf eine solche Idee? Ich hoffe, Poison setzt sie nicht in die Tat um. Dann käme doch nur eine halbgare Geschichte heraus. Ein wenig hiervon, ein wenig davon. Nix halbes und nix ganzes. Nö, nö. :D

Ich find die Geschichte gut, so wie sie ist. Denn gerade durch die Überzeichnung werden die "Idealvorstellungen" ad absurdum geführt. Was zum einen viel witziger ist, als ein "sowohl als auch" und zum anderen die einzige Rettung für Männer wie mich, bei deren Anblick niemand neidisch wird ;)

@ Poison
Nachträglich auch von mir noch ein "Herzliches Willkommen". Hatte ich doch tatsächlich vergessen :rolleyes:

Gruß
George

 

Ja, die Geschichte ist echt nicht schlecht. Aber wirklich lachen musste ich nicht, wie bei den meisten herkömmlichen Witzen. Trotzdem schön geschrieben, auch grammatikalisch absolute spitzenklasse. Inhaltlich eher nifelig bis schlecht. Für mich.

Gruss

Norther

 

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