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Ich

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29.06.2013
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Ich

„...like you’re less than, fu...”
Mit einem Mal höre ich auf zu singen. Ich drehe die Musik leiser und schaue von meinem Computer auf. Ich muss grinsen, als ich aus dem Fenster sehe. Es schüttet wie aus Eimern. Ein Donnergrollen hat meinen Gesang eben unterbrochen und nun ist ein weiterer Blitz zu erkennen, auf den ein brüllender Donner folgt. Überglücklich und erleichtert renne ich barfuß vor die Haustür. Den ganzen Tag war es drückend schwül und so unangenehm, dass man das Gewitter geradezu herbei gesehnt hat.
Nun stehe ich in einem dünnen Top und kurzer Hose auf dem Hof, drehe mich um mich selbst und renne lachend umher. Lächelnd und mit geschlossenen Augen halte ich mein Gesicht in den Regen. Dicke Tropfen treffen auf mein Gesicht und bahnen sich langsam einen Weg zu meinem Hals, über meinen Rücken, über die Arme bis zu meinen Füßen. Dort, wo mich der kalte Regen liebkost, entsteht eine Gänsehaut. Ich kann regelrecht spüren, wie das Wasser meine Wimperntusche mitnimmt und verlaufen lässt und alles Bedrückende, alle traurigen Gedanken und Gefühle von mir wäscht. In dem Moment bin ich einfach nur froh, dass ich heute alleine zu Hause bin. Wenn mein Vater jetzt da wäre, würde er mich bestimmt rein schicken, damit ich mich nicht erkälte. Doch das ist mir in dem Moment egal. Wie schön es sein kann, alleine zu sein. Allein... ALLEIN! Erschrocken reiße ich die Augen wieder auf. Ich habe die Kartoffeln alleine auf dem Herd stehen lassen! Panisch und klitschnass renne ich in das Haus zurück. Das Wasser ist übergekocht und zischt laut und wütend auf dem heißen Herd.
„Verdammt!”, fluche ich, renne hin, ziehe den Topf von der Platte und drehe sie aus. Erleichtert atme ich aus. Das hätte noch viel schlimmer kommen können. Während es draußen weiter schüttet und blitzt und donnert, beseitige ich das Schlimmste, indem ich die Herdplatte von dem Rest Wasser befreie, stelle die vergessene Musik ganz ab und gehe in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Auf meinem Weg laufe ich an einem Spiegel vorbei und bleibe für einen Moment stehen, um mich zu betrachten.
Das Mädchen in dem Spiegel grinst mich belustigt an. Vor mir steht ein begossener Pudel. Die Schminke ist nun endgültig weggespült. Die schulterlangen, braunen Haare kleben am Kopf, die mit Sommersprossen bedeckten Wangen sind leicht gerötet, die Kleider triefen und die Haut glitzert im Schein der Lampe durch tausende von kleinen Wassertropfen. Mein Spiegelbild lächelt noch breiter und die grünen Augen blitzen vor Freude auf.
So gefalle ich mir doch immer noch am besten.
Das bin ich.

 

Hallo lolli16,

herzlich Willkommen im Forum!
Der richtige Text für so einen regnerischen Samstag. Die Sprache deiner Protagonistin kommt wirklich authentisch rüber. Es war mir ein kurzweiliges Vergnügen. Ich hätte Lust, die Protagonistin noch länger zu begleiten, allerdings müsste dann schon etwas mehr passieren. Die Handlung wirkt etwas dünn. Für das Mädchen mag es ein interessanter Nachmittag gewesen sein, ein schöner Eintrag in ihrem Tagebuch, aber für mich: nur ein harmloses Kennenlernen.
Den Text hast du ziemlich fehlerfrei hinbekommen. Kompliment! Ist immer gar nicht so einfach, eigene Texte zu korrigieren. Das folgende bezieht sich eher auf den Stil, der mir eigentlich auch ganz gut gefiel, weil er dem pubertierenden Mädchen gerecht wird - trotzdem:

Durch das Fenster kann ich plötzlich einen Platzregen erkennen.
Das "plötzlich" gefällt mir an dieser Stelle nicht. Es gehört sowieso zu den Worten, die ich eher meide.
Vielleicht könnte man es so zusammenfassen: Ich muss grinsen, als ich aus dem Fenster sehe. Es schüttet wie aus Eimern.

Dicke, kühle Tropfen treffen auf mein Gesicht und bahnen sich langsam einen Weg zu meinem Hals, über meinen Rücken, über die Arme bis zu meinen Füßen.
Das hat bei mir die Stimmung kaputt gemacht. Das Bild haut einfach nicht hin. Wenn es aus Eimern schüttet, wird sie doch nicht nur im Gesicht getroffen, sondern am ganzen Körper.

einen Moment stehen um mich zu betrachten.
, um

So gefalle ich mir doch immer noch am besten.
Das bin ich.
Ein süßes Ende. Ja, die Charakterzeichnung ist dir gut gelungen. Wenn du bei deiner nächsten Gesichte noch einen interessanteren Plot kreierst, etwas, was den Leser fesselt, womit er sich einfach auseinandersetzen muss, dann kann da wirklich was richtig gutes draus werden. Dein erster Text war ein netter, kurzer Einstieg.
Viel Spaß hier :) Lese und kommentiere ein paar Gesichten. Das ist auch eine prima Übung.

Grüße

Dani

 

Servus lolli16

Hacke schrieb:
Den Text hast du ziemlich fehlerfrei hinbekommen.

einen Moment stehen um mich zu betrachten.

, um

Dass Hacke angesichts eines einzigen klitzekleinen, verdammten Kommafehlers deinen Text lapidar und emotionslos als „ziemlich fehlerfrei“ bezeichnet, spricht eigentlich für ihn, weil er perfekte Rechtschreibung offenbar als selbstverständlich ansieht. Ich allerdings bin nicht nur um einiges älter, sondern, was Orthografie betrifft, auch um einiges leidenschaftlicher als Hacke und begreife die Tatsache, hier im Forum einmal einen wahrhaft fehlerfreien (Debüt)-Text lesen zu dürfen, als schieres Wunder. Kein Witz. Und beinahe wünsche ich mir, dass die Zahl in deinem Nick für dein Alter steht, je jünger du nämlich bist, umso enthusiastischer fiele mein Lob für deinen Umgang mit der geschriebenen Sprache aus.
Ja, du hast ganz offensichtlich Freude an der Sprache, du behandelst sie sozusagen mit Hochachtung und Umsicht, und sowas spürt man dann natürlich auch als Leser und freut sich darüber.
Na gut, deine Geschichte ist natürlich schon sehr kurz und hat auch keine rasend aufregende Handlung, aber immerhin hat sie eine Handlung und auf gewisse Weise kommt sogar ein bisschen Spannung auf. Und mir als Leser vermittelt sie einfach ein wirklich angenehmes Gefühl, ich kann mich richtig mitfreuen mit der Lebensfreude deiner Erzählerin. Also dir und deinem Sprachgefühl trau ich es allemal zu, dass was Lesenswertes rauskommt, solltest du dich einmal an ein etwas komplexeres Sujet wagen. Da bin ich wirklich gespannt.

Ein paar Einwände hab ich trotzdem:

Durch das Fenster kann ich plötzlich einen Platzregen erkennen.
Den Satz hat ja schon Hacke kritisiert. Mir gefällt der auch nicht so recht. Weder das „plötzlich“, noch das „ich kann erkennen“. Da soll ja die freudige Überraschung der Erzählerin vermittelt werden und die heftige Unmittelbarkeit des Regens, aber durch diese träge Formulierung wirkt die Erzählerin viel zu distanziert, beinahe gelangweilt, das solltest du irgendwie, ja unmittelbarer halt, schreiben.

dass man das Gewitter geradezu herbei ersehnt hat.
Entweder: … geradezu ersehnt hat.
Oder: … geradezu herbei gesehnt hat.

Ein lautes Donnergrollen hat meinen Gesang eben unterbrochen und nun ist ein weiterer greller Blitz zu erkennen, auf den ein brüllender Donner folgt. [ … ] Dicke, kühle Tropfen treffen auf mein Gesicht [ … ] wo mich der kalte Regen sanft liebkost,
Überleg dir doch mal, ob all diese zusätzlichen Adjektive wirklich notwendig sind, ob das betreffende Substantiv bzw. Verb weniger aussagekräftig wäre, stünde es alleine.
Ein Donnergrollen z.B. kann auch durchaus leise sein, also kann man natürlich „laut“ dazu schreiben, ein Blitz hingegen ist immer grell, und die Tropfen während eines Gewitters brauchen eigentlich auch keine nähere Beschreibung.
Tropfen treffen auf mein Gesicht. So klingt das doch viel unmittelbarer, viel direkter, da brauch ich als Leser keine zusätzlichen Erklärungen mehr, ich bin selber oft genug im Regen gestanden, und hab währenddessen selten überlegt, ob die Tropfen nun dick, groß, kühl, nass, whatever sind. Geiler Regen einfach.
Und was ist eine Liebkosung, wenn nicht sanft?
Versuch mal, dir diesen Absatz unter Weglassung aller Adjektive laut vorzulesen, und achte darauf, wie der dann klingt, ob dir da irgendwas fehlt, probier das mal.

Das komplette Wasser ist übergekocht
Ein unhübsches Wort, hier unpassend und obendrein komplett überflüssig.

Topf von der Platte und drehe sie aus. Erleichtert atme ich aus.
Hier fällt dir vielleicht auch noch eine schönere Lösung ein.

Das Mädchen in dem Spiegel grinst mich belustigt an. Vor mir steht ein begossener Pudel. Die Schminke ist nun endgültig weggespült. Die schulterlangen, braunen Haare kleben an ihrem Kopf,
Ja, das leidige Problem mit dem Genus des Mädchens, hier noch verschärft durch den zusätzlichen maskulinen Pudel. Es klingt halt einfach falsch, und solange die blöden Schriftspracheregeln den gesellschaftlichen Realitäten hinterherhinken, müssen wir halt tricksen. Lass das Possessivpronomen vor Kopf einfach weg (… kleben am Kopf), und das Problem löst sich in Luft auf.
Leider passt aber auch das Bild des begossenen Pudels nicht recht.
Der Begriff pudelnass leitet sich zwar von dem Hund ab, den man im 17. Jahrhundert für die Jagd auf Wasservögel abrichtete und als Pudelhund bezeichnete (Im Niederdeutschen bedeutet Pudel: Pfütze, Pfuhl, Morast, "sich pudeln" meint im Dialekt: sich im Wasser hin und her bewegen), und der erbärmliche Anblick des nassen und frierenden Pudels hat zum Sprachbild vom begossenen Pudel geführt, aber mittlerweile steht die Redewendung vom begossenen Pudel als Synonym für: dumm dastehen, beschämt sein.
Und genau das tut deine Erzählerin in dem Moment ja nicht, sie ist zwar nass, aber gleichzeitig förmlich sprühend vor Lebensfreude. Denk noch mal drüber nach.


Aber ansonsten ein wirklich sehr sympathischer Text, lolli.

offshore

 

Hallo Lolli 16,

dein Erlebnis beim Gewitter erinnerte mich an einen Reinigungsvorgang, der beinahe religiösen Charakter wie eine Taufe hat: Der Mensch, "verschmutzt" vom Alltag (Kartoffeln), findet nach der Reinigung zu sich selbst (Spiegel). Für eine Geschichte ein schöner Höhepunkt. Als interessierter Leser würde ich nur gerne wissen, was vorher geschah.
Was hat das Ich am PC gemacht? Warum hat es gesungen?
Warum stellt es das Alleinsein so positiv heraus? Welche Erfahrungen mit Zusammensein hat es?
So gibt es viele Fragen, die ich als Leser stelle und deren Beantwortung Deine Geschichte mit Handlung anreichern könnte. Ein schöner Anfang ist gemacht: brava. An die Arbeit!
Herzlichst
Wilhelm

 

Hallo Hacke, ernst offshore und Wilhelm Berliner,
erst mal vielen Dank dafür, dass ihr euch die Zeit genommen habt, meine Kurzgeschichte zu lesen und sie zu bearbeiten. Ich freue mich unheimlich darüber, was ihr geschrieben habt. Natürlich einerseits über die guten Dinge, andererseits aber auch über die Tipps und Ideen, wie man diese Geschichte verbessern könnte.

Also erst mal an Hacke:
Das mit der kurzen Handlung verstehe ich voll und ganz. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich euch diesen Text zeigen soll oder nicht, doch ich dachte mir, irgendeinen Anfang brauche ich ja. Es war ein kleiner Versuch, um zu sehen, wie meine Texte, meine Sprache und meine Ideen bei anderen ankommen und ob es sich lohnt, weiter zu machen. Ich werde mir den Ratschlag jedoch auf jeden Fall zu Herzen nehmen und mir mehr Gedanken um die Geschehnisse und den Inhalt der nächsten Kurzgeschichten machen.

Zitat:
Dicke, kühle Tropfen treffen auf mein Gesicht und bahnen sich langsam einen Weg zu meinem Hals, über meinen Rücken, über die Arme bis zu meinen Füßen.

Das hat bei mir die Stimmung kaputt gemacht. Das Bild haut einfach nicht hin. Wenn es aus Eimern schüttet, wird sie doch nicht nur im Gesicht getroffen, sondern am ganzen Körper.

Stimmt, da hast du Recht. Daran habe ich in dem Moment echt nicht gedacht. Ich wollte eigentlich nur etwas mehr auf Einzelheiten eingehen. Aber das könnte man wirklich mal ändern.

Vielen Dank. :)

Und nun an ernst offshore:

Ja, du hast ganz offensichtlich Freude an der Sprache, du behandelst sie sozusagen mit Hochachtung und Umsicht, und sowas spürt man dann natürlich auch als Leser und freut sich darüber.

Vielen, vielen Dank für diese schönen Worte. Du glaubst gar nicht, wie sehr mich das Freut. Es rührt mich unheimlich, dass ich es geschafft habe, anderen zu vermitteln, wie schön doch diese Sprache sein kann. Zu der Länge und dem Inhalt habe ich ja eben schon was gesagt. Ich werde mir das nächste Mal etwas mehr ausdenken. ;)

Entweder: … geradezu ersehnt hat.
Oder: … geradezu herbei gesehnt hat.

Dankeschön. Darüber habe ich lange nachgedacht und einfach nicht mehr herausbekommen, wie es richtig heißt. Ich werde es mir merken.

Versuch mal, dir diesen Absatz unter Weglassung aller Adjektive laut vorzulesen, und achte darauf, wie der dann klingt, ob dir da irgendwas fehlt, probier das mal.

Okay, damit hast du auch Recht, es klingt wirklich gut, ohne.

Auch für die ganzen anderen Tipps vielen Dank. Es freut mich, dass auch du dir so viel Zeit dafür genommen hast, diese Kurzgeschichte zu bearbeiten. Es hat mir auf jeden Fall weiter geholfen.


Und nun noch an Wilhelm:

Ich finde es erstaunlich, wie andere Menschen meine Geschichte interpretieren. Ich habe zum Beispiel an nichts Religiöses gedacht, als ich dies schrieb und bin deshalb umso begeisteter, welche Sichtweisen es geben kann. Ich nehme mir deine Worte zu Herzen und versuche nächstes Mal mehr auf den Charakter einzugehen.
Auch dir ein dickes Dankeschön.

LG lolli

 

hallo Lolli
und willkommen auf kg.de :)

zu deinem Einstieg wurde ja schon einiges gesagt. Im großen und Ganzen kann ich mich da anschließen. Dieser Happen hier macht auf jeden Fall neugierig auf mehr :)
Nur noch etwas Allgemeines:

Auch für die ganzen anderen Tipps vielen Dank. Es freut mich, dass auch du dir so viel Zeit dafür genommen hast, diese Kurzgeschichte zu bearbeiten. Es hat mir auf jeden Fall weiter geholfen.
Wir verstehen uns hier so ein bisschen als Schreibwerkstatt, das heißt, dass Tipps und Anregungen durchaus umgesetzt werden dürfen/sollten. Sollten natürlich nur, wenn du selbst davon überzeugt bist.
Meine Empfehlung also, editiere diesen Text ruhig und setze de Tipps, die für dich stimmig sind, gleich um und warte damit nicht bis zu deinem nächsten Text. Vielleicht melden sich ja noch weitere Stimmen und sagen dann etwas zu der Veränderung, oder dieselben Kommentatoren sehen über die überarbeitete Version noch mal rüber. In jedem Fall zeigt das Bereitschaft zur Textarbeit. ;)
Nicht als Weisung verstehen, sondern nur als Tipp.

So oder so noch viel Freude hier auf kg.de :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Dort, wo mich der kalte Regen liebkost, entsteht eine Gänsehaut -
wiewohl’s eine schöne Formulierung ist, sieht ein Hundehalter die Situation sicherlich etwas anders, gleichwohl erst mal ein

Hallo lolli & ein
herzliches Willkommen auch von mir!

Es ist tatsächlich eine kleine Sensation hier an Bord, dass ich einem jungen Menschen nicht anrate, den Deutschlehrer zu verklagen, denn Phantasie allein wird niemandem später zu einer Anstellung verhelfen (als ehemaliger Ausbildungsleiter weiß ich, wo fehlerbehaftete Bewerbungen landen … Du wirst aber gleich sehn, dass die Welt eh ungerecht ist, aber keine Bange, alles halb so wild. Ich bin alles andere als pingelig – hoff ich doch!). Dennoch hab ich zwo, drei Anmerkungen zu Deiner Miniatur, die ich, um's vorweg zu sagen, gern gelesen hab:

Die Auslassungspunkte wären da zuerst zu nennen, wie hier

„...like you’re less than, fu...”
und dann noch einmal hier
Allein... ALLEIN!
Es gibt da zwo Sorten Auslassungspunkte, die Platzhalter für Unterschiedliches sind:
Die eine Sorte zeigt an, dass ein Buchstabe oder eine Silbe zum vorhergehenden Wort fehle, die andere, dass wenigstens ein ausgewachsenes Wort fehlt (und sei’s noch so winzig!). Diese Sorte wird getrennt vom vorhergehenden bzw. nachgestellten Wort geschrieben –
das wäre also hier mindestens das einleitende „…like …“; beim „fu…“ ist’s dagegen korrekt, insofern ein „fun“ gemeint sein wird, zumindest gemeint sein kann.

Bei „Allein…“ hingegen bin ich mir nicht sicher – meintestu (= „meintest Du“, s. o.) eigentlich ein „alleine“, wär’s korrekt, wobei das nachfolgende „ALLEIN!“ eher dagegen spräche, wie ich finde.

Hier erscheint mir des „allein“ ein wenig inflationär verwendet, halt, eher entbehrlich

Ich habe die Kartoffeln alleine auf dem Herd stehen lassen!

Hier nun will mir das Attribut „weiterer“ nicht gefallen, setzt es doch einen andern, nicht erwähnten Blitz voraus (natürlich wird das zuvor erwähnte „Donnergrollen“ mit einem „weiteren“ Blitz zu verknüpfen sein, weiß ich ja, aber Flugzeuge donnern auch schon mal ohne Blitz heran)
… und nun ist ein weiterer Blitz zu erkennen …
Genügte nicht ein „… und nun ist ein Blitz zu erkennen …?

Hier nun hapert’s mit der Logik – sehn wir mal von ab, dass ein Eimer, der ausgeschüttet wird, überwiegend als Wasserschwall sich über die Icherzählerin ergießen würde, dass erst ganz zum Schluss das „Tropfen“ anfinge, was dann wirklich „langsam“ vor sich ginge)

Dicke Tropfen treffen auf mein Gesicht und bahnen sich langsam einen Weg zu meinem Hals, über meinen Rücken, über die Arme bis zu meinen Füßen.
Dicke Tropfen treffen auf mein Gesicht …
Sehn wir vom zuvor genannten Vorbehalt ab ist der Teil soweit, so gut, und dass die Tropfen zum Hals finden (von oben nach unten) ist sogar natürlich, was aber vom Gesicht her gesehen nur für die Vorderseite gilt, aber für die drei andern Seiten (rechts, links, hinten) ist in der Formulierung
… und bahnen sich langsam einen Weg zu meinem Hals, über meinen Rücken, über die Arme …
eher missglückt, denn wie sie vom Gesicht über’n Hals zum Rücken („Rück“seite) und dann die Arme finden, denn das besagt die Formulierung, bleibt offen. Dass sie auch übers Gesicht zu den Füßen finden ist wiederum (von oben nach unten, selbst von der Nasenspitze aus) natürlich. Aber wir wissen ja, was Du sagen willst - sinngemäß: Ein Schwall Wasser ergießt sich über die Erzählerin von Kopf bis Fuß, von oben bis unten, klatscht gegens Gesicht, fließt über Haar und Schulter usw. immer nur abwärts.

Wie dem auch sei: Mir hat Deine kleine Beschreibung für einen Anfang gefallen, sagt der

Friedel,
der gleich wieder durch den Regen stapft ...

 

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