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Ich

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20.06.2003
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Ich

Ich war gerade 17 Jahre alt und nahm das erste mal
bewusst Wahr, dass ich Selbstgespräche führte.
Ich stellte mir Fragen, die ich selbst beantwortete.
"Was ist das für ein Wagen?"
"Es ist ein Ford Galaxy!"
Ich finde den ganz geil!"
"Ich nicht...!"

"Hey man, die hat ja geile Titten!"
"Aber´n Scheiß Gesicht!"
"Was willst Du mit dem Gesicht?"

Ich diskutierte mit mir selbst, um gleichzeitig zu zustimmen oder zu kritisieren.

"...es kann doch nicht sein, dass man Kennedy damals so einfach abknallen konnte!"
"Du hast schon recht, aber wir werden wohl nie erfahren, was damals wirklich geschah!"
"Ist doch echt beschissen. Verfickte CIA, verficktes FBI, verfickte Regierung, verficktes Amerika!"
"Was kann denn Amerika dafür?"
"Die sind doch alle aus dem Land, deswegen verficktes Amerika...!

Trotz dieser Tatsache empfand ich mein Leben als Normal und ausgeglichen.Nie stellte ich mir die Frage, warum ich diese Gespräche mit mir führte.Ich nahm es einfach hin.

Irgendwann jedoch geschahen Dinge, die ich nicht mehr kontrollieren konnte. Es waren mittlerweile vier Jahre vergangen und die Situation in der ich mich befand wurde extremer und unübersichtlicher.
Ich schaute beispielsweise in den Spiegel und bemerkte, wie ich mir selbst zuzwinkerte und meine Mundwinkel sich ohne jeglichen Grund zu einem Lächeln formten. Eine Hand bewegte sich ohne jegliche Kontrolle. Ein Fuß hinkte hinterher.
Nie blieben diese Dinge dauerhaft, sie geschahen immer mal zwischendurch.

Später begann ich mein Äusseres zu ändern und ließ mir einen Stoppelbart wachsen, die Haare färben und ließ mir ein Piercing an einer verdammt schmerzvollen Stellen pieksen.
Ich pflegte mich nicht, wie ich es sonst tat und kleidete mich unmenschlich häßlich.

Ich sprach nun regelmäßig mit mir und es entwickelten sich Gespräche die agressiver und intensiver wurden.
Ich schrie mich an und musste mich selbst beruhigen,
so auch an einem Tag an dem diese Diskussion den bisherigen Höhepunkt bildete:
"Mach Dir keine Sorgen, es wird alles wieder gut.
Irgendwann ist das alles vorbei und Du wirst ein normales Leben führen."
Ich antwortete:"Wie soll das gehen, wenn Du ständig bei mir bist? Du kommst wann Du willst, Du gehst wann Du willst und Du sagst Dinge die mich verletzen und mich erniedrigen.Ich zweifel an meinem Verstand und weiß nicht wie das alles enden soll!"
"Glaube mir, irgendwann wirst Du in den Spiegel schauen und lächeln. Lächeln, weil Du glücklich bist!"
Ich wurde agressiv und schrie:
"Ich kann nicht glücklich sein, solange Du mich begleitest. Ich habe wegen Dir alles verloren was ich hatte. Meine Familie hat mich raus geschmissen, ich habe keine Freunde.Ich habe nichts!"
Ich weinte, war völlig geschafft und verzweifelt.
Im nächsten Moment klatschte ich mir mit einer Hand an die Wange und schrie:"Hör auf zu heulen Du verficktes Stück!! Lass das Gejammer und sei nicht so hysterisch. Du solltest Dich mal hören...Du verletzt mich uuuhhh.....Meine Familie hat mich rausgeschmissen......alles Bullshit, Du bist selbst Schuld an der ganze Scheiße. Du warst schon immer zu blöd, dein sowieso beschissenes Leben etwas angenehmer zu gestalten.Du bist nichts weiter als ein Stück
Hühnerscheiße!"
"Es tut mir leid, sei nicht böse.
Es war nicht so gemeint, bitte ....!"
Voller Furcht vor mir selbst, ließ ich mich einschüchtern und verkroch mich unter meine Decke und versuchte zu Schlafen.
In jener Zeit entwickelte sich auch meine Vorliebe
für Koks und Whisky.
Ich zog unmengen an Koks in mich hinein und schlürfte Whisky ohne Ende und immer mehr bestimmten diese beiden Dinge mein Leben und meinen Alltag.
Mein Problem wurde jedoch immer größer und zog immer weitere Kreise.Ich beschimpfte Menschen ohne Grund, wurde agressiv und schlug mich mit stärkeren Männern bei denen ich immer den kürzeren zog.
Ich bestellte zwischendurch auch Nutten in meine Wohnung, die ich die ganze Nacht fickte, anbrüllte, anspuckte und schlug. Zwischendurch zogen wir eine Line. Glauben Sie mir, es gibt Menschen die für Drogen einiges machen. Daher kamen mir nur Junkies ins Bett. Sie waren meist ungepflegt und abstoßend, doch Sie taten alles was ich wollte. Das war die Hauptsache.
Nach einigen weiteren Gesprächen dieser Art, war ich so sehr verzweifelt das ich an Selbstmord dachte und mir Gedanken darüber machte, wie ich ihn zelebrieren könnte.
Eines Abends war es dann soweit.
Ich legte mich in die Badewanne und ließ das Wasser einlaufen,ich war völlig ruhig und fühlte mich sicher.
Ich hatte kurz vorher eine Line gezogen und trank eine halbe Flasche Whisky.
Der heisse Dampf des Wassers breitete sich im Badezimmer aus und gab mir ein gutes Gefühl.
Wie sagte ich zu mir:
Irgendwann wirst Du in den Spiegel schauen und Lächeln!
Ich nahm die Rasierklinge und führte sie an meine Pulsader......


Wenn ich heute daran denke, bin ich froh, dass die fette Nachbarin immer so neugierig war.
Sie war es auch die mir berichtete, was ich nach meinem Erwachen als erstes gesagt haben soll:
"Endlich !!! Jetzt bin ich......ICH !

Heute ist alles anders.
Ich erkunde die Welt mit offenen Augen und freue
mich über dieses Geschenk, daß mir eine Lange Zeit verwehrt blieb. Ein ganzes Leben.
Es gibt nur eine Sache, die mich beschäftigt.
Es gibt nur eine Antwort, nach der ich noch Suche.
Ich frage mich
......Verdammt, wie habe ich das alles nur geschaft ?

Zeitungsbericht 1975
"Junge Mutter entbindet völlig entstelltes Baby mit Vier Ohren,Drei Augen und einem zweiten Mund.
Das dritte und vierte Ohr befinden
sich auf dem Hinterkopf, das dritte Auge auf der Brust des kleinen Jungen und der zweite Mund auf dem rechten Oberarm. Es wird davon ausgegangen, dass es sich ursprünglich um zwei Föten gehandelt hat, die im Laufe der Zeit zusammenschmolzen.
Die Ärzte werden versuchen die überflüssigen Organe operativ zu entfernen............"

 

Hi Godfather.

Tja was soll ich dazu sagen, für Horror etwas schwach, auch fehlt mir irgendwie ein Ende. Fals der Zeitungsbericht das Ende sein soll, kapier ich es nicht.
Ansonsten weckst du gerade am Anfang der Geschichte schon Interesse, das dann aber leider sehr schnell abflacht. Ich weiß nicht genau, aber ein bisschen mehr Text hätte vielleicht ganz gut getan.

Gruß Ironhorse

 

Das Ende:

Die zwei Föten verschmolzen zu einem und beide lebten im Körper des Protagonisten.
Wobei der schwächere der beiden die Kontrolle über den anderen nahm.
Die Selbstgespräche führte der Protagonist im Grunde nicht mit sich selbst, sondern mit seiner zweiten Persönlichkeit.
Die schwächere Persönlichkeit war zu schwach um von Beginn an das bestimmende Idividuum zu sein.
Er stellte Fragen, ließ sich Dinge erklären und so weiter und wurde dadurch "trainiert", um am Ende selbst im Vordergrund zu stehen.

 

Hi Godfather,


hmmmm.....es tut mir leid das so direkt heraus sagen zu müssen, aber deine Geschichte ist stellenweise schon derart naiv schlecht geschrieben, dass ich schmunzeln musste.
Dabei erweckst du anfangs richtiges Interesse, denn die Idee mit den Selbstgesprächen fand ich klasse, aber danach wirst du absolut platt und diesen Zeitungsartikel am Ende (der mich spontan an einige grottige Filme aus den achtzigern erinnerte) hättest du dir besser sparen sollen.
Hier mal ein paar Beispiele die besonders auffallen :

Ich stellte mir Fragen, die ich selbst beantwortete.

Wer auch sonst in diesem Fall?

Ich war circa 21 Jahre alt und
zunächst

Der Absatz an dieser Stelle ist überflüssig und war vermutlich auch nicht beabsichtigt.

Es war eine Handlung die ich definitiv nicht gewollt habe.

nicht gewollt hatte

Ich wunderte mich, handelt jedoch nicht und nahm es hin.

handeltE . Des weiteren ist dieser Satz sehr holprig formuliert.

Ich begann zu trinken und nahm Drogen.
Auch mein Körper spielte verrückt.
Eine Hand bewegte sich von selbst, ein Fuß hinkte hinterher, ein Finger rührte sich.

Ebenfalls sehr unglücklich und einfallslos formuliert. Warum nicht etwas ausgeschmückter? Beispiel :
Es war auch die Zeit, in der meine Drogeneskapaden ihren anfang nahmen und ich soff wie ein Loch.
Mein Körper spielte zwischenzeitlich komplett verrückt. Eine Hand zappelte ziellos umher, ein Fuß hinkte beim Laufen hinterher, meine Finger spielten Luftgitarre.
Irgendwie sowas in der Art.

Langsam machte sich in mir Angst breit, doch sie wurde immer wieder durch irgendwelche Handlungen nieder gerungen.

Durch was für Handlungen?

Ich bewohnte ein Hotel, da meine Mutter nach weiteren Eskapaden, mich aus der Wohnung schmiss.

Grammatikalische Katastrophe. Am besten neu schreiben.

Die Nutte war alt, häßlich und ein Junkie. Ich fand Sie abstoßend und ekelhaft.

häSSlich. Das mit dem Junkie klingt aufgesetzt, und dass er sie abstoßend fand, sollte sich durch den vorangegangenen Satz ausreichend erklärt haben. Es sei denn er hat irgendwelche Vorlieben die du nicht erwähnt hast *g*

Am nächsten Morgen war die Nutte und mein ganzes Geld verschwunden.

Klingt ungewollt witzig, finde ich. Kann nicht genau sagen weshalb.

"Junge Mutter entbindet Baby mit Vier Ohren,
Drei Augen und einem zweiten Mund.
Das Baby ist völlig enstellt.

Wäre ich nicht drauf gekommen :D

Das dritte und vierte Ohr befinden
sich auf dem Hinterkopf, das dritte Auge auf der Brust des kleinen Jungen und der zweite Mund auf dem rechten Oberarm.
Es wird davon ausgegangen, dass es sich ursprünglich um zwei Föten gehandelt hat, die im Laufe der Zeit zusammenschmolzen.
Die Ärzte werden versuchen die überflüssigen Organe operativ zu entfernen............"

Kaum zu glauben, zu welchen chirurgischen Höchstleistungen die Ärzte bereits 1975 im stande waren.
Dieser letzte Teil drängt sich einem beim lesen derart unangenehm auf, dass er einfach nur lächerlich wirkt.

Außerdem hast du noch sehr viele Zeichensetzungsfehler gemacht.
Für einen so kurzen Text, wirkt die Gesamtheit schlicht zu lieblos.
Du solltest das Ganze noch einmal gründlich überarbeiten.

Greetz

Cerberus

 

Hi!
Die Idee zu der Geschichte finde ich sehr gut, aber leider hapert es wirklich an der Umsetzung. Alles geht irgendwie zu schnell, man hat keine Zeit, sich zu gruseln, weil du irgendwie im Stil einer Nacherzählung schreibst. Versuch doch einfach mal, alles ein wenig mehr auszuschmücken und genauer zu beschreiben.

 

Hi Godfather,

ja, die Grundidee gefällt mir auch. Hätte man sehr viel mehr draus machen können.

Mich würde interessieren, wie lange du an der Story geschrieben hast - also vom ersten Buchstaben bis zur allerletzen Korrektur vor dem Posten.
Auf mich macht sie jedenfalls einen sehr hastig entworfenen Eindruck. Keine Charakterisierung, keine greifbare Atmosphäre...

Die schwächere Persönlichkeit war zu schwach um von Beginn an das bestimmende Idividuum zu sein.
Er stellte Fragen, ließ sich Dinge erklären und so weiter und wurde dadurch "trainiert", um am Ende selbst im Vordergrund zu stehen.

Da ist genug Musik drin, du mußt sie nur halt spielen. Was für Fragen stellt der "Zwilling"? In welchen Situationen lernt er? WAS lernt er - Kaffee trinken, Plätzchen backen, oder hat der Prot. nicht vielleicht ein paar dunkle Seiten, die er seinem Zwilling quasi lehrt?


Detailanmerkungen:

Ich war circa 21 Jahre alt

Hm... ich weiß eigentlich genau, wie alt ich bin. Geschickter hätte ich gefunden (da du ja im Absatz vorher das Alter mit 17 angibst):
"Vier Jahre später geschahen dann jedoch Dinge..."
Sowas in der Art halt.

Ich schaute in den Spiegel und bemerkte, wie ich mir selbst zuzwinkerte.

Ist doch nicht seltsam, mach ich jeden Tag. :D

Langsam machte sich in mir Angst breit, doch sie wurde immer wieder durch irgendwelche Handlungen nieder gerungen. Es schien, als würde ich gegen diese Angst kämpfen.

Solche Formulierungen sind der Tod jeder Spannung. Was soll ich mir als Leser darunter vorstellen? Wie gestaltet sich dieser Kampf? Ich hab null Ahnung, was du da meinst... es wirkt, als hättest du keine Lust oder Zeit gehabt, die Emotionen herauszuarbeiten (und gerade diese sind doch bei dem Grundthema von herausragender Bedeutung).

Alles in allem finde ich, daß die Story noch sehr ausbaufähig und überarbeitungsbedürftig ist. So, wie sie hier steht, wirkt sie nicht wie etwas, in das du viel Herzblut investiert hast.

THX
Somebody

 

Hi!
Der Anfang ist sehr viel besser, kommt jetzt fast satirisch herüber und gefällt mir wirklich gut! Was mich ein wenig stört ist das Happy End, weil es dadurch nicht mehr ganz so gruselig ist. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache. Die kurzen Gesprächsausschnitte am Anfang sind jedenfalls gerade, weil sie so banal sind absolut klasse!

 

Hi,

ein Happy End ist es ja eigentlich nicht.
Mit dem Schluß, ( ich erkunde die Welt mit offenen Augen.....)meinte ich eigentlich, daß das zweite Ich die Kontrolle völlig übernommen hat und eigentlichen Protagonisten verdrängt hat.

 

Von der Grundidee her erinnert mich die Geschichte an Stephen King's "Stark - The Dark Half", wenn auch die Handlung eine völlig andere ist.

Aber es war gut zu lesen, zumindest nach der Veränderung, und hat mir gefallen.

Aragorn

 

Habe STARK auch irgendwann mal gelesen, hatte aber nicht an das Buch gedacht, als ich "ICH" schrieb.
Freut mich, dass "ICH" Dir gefällt.
Danke für die Reaktion.

 

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