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Ich
Ich war gerade 17 Jahre alt und nahm das erste mal
bewusst Wahr, dass ich Selbstgespräche führte.
Ich stellte mir Fragen, die ich selbst beantwortete.
"Was ist das für ein Wagen?"
"Es ist ein Ford Galaxy!"
Ich finde den ganz geil!"
"Ich nicht...!"
"Hey man, die hat ja geile Titten!"
"Aber´n Scheiß Gesicht!"
"Was willst Du mit dem Gesicht?"
Ich diskutierte mit mir selbst, um gleichzeitig zu zustimmen oder zu kritisieren.
"...es kann doch nicht sein, dass man Kennedy damals so einfach abknallen konnte!"
"Du hast schon recht, aber wir werden wohl nie erfahren, was damals wirklich geschah!"
"Ist doch echt beschissen. Verfickte CIA, verficktes FBI, verfickte Regierung, verficktes Amerika!"
"Was kann denn Amerika dafür?"
"Die sind doch alle aus dem Land, deswegen verficktes Amerika...!
Trotz dieser Tatsache empfand ich mein Leben als Normal und ausgeglichen.Nie stellte ich mir die Frage, warum ich diese Gespräche mit mir führte.Ich nahm es einfach hin.
Irgendwann jedoch geschahen Dinge, die ich nicht mehr kontrollieren konnte. Es waren mittlerweile vier Jahre vergangen und die Situation in der ich mich befand wurde extremer und unübersichtlicher.
Ich schaute beispielsweise in den Spiegel und bemerkte, wie ich mir selbst zuzwinkerte und meine Mundwinkel sich ohne jeglichen Grund zu einem Lächeln formten. Eine Hand bewegte sich ohne jegliche Kontrolle. Ein Fuß hinkte hinterher.
Nie blieben diese Dinge dauerhaft, sie geschahen immer mal zwischendurch.
Später begann ich mein Äusseres zu ändern und ließ mir einen Stoppelbart wachsen, die Haare färben und ließ mir ein Piercing an einer verdammt schmerzvollen Stellen pieksen.
Ich pflegte mich nicht, wie ich es sonst tat und kleidete mich unmenschlich häßlich.
Ich sprach nun regelmäßig mit mir und es entwickelten sich Gespräche die agressiver und intensiver wurden.
Ich schrie mich an und musste mich selbst beruhigen,
so auch an einem Tag an dem diese Diskussion den bisherigen Höhepunkt bildete:
"Mach Dir keine Sorgen, es wird alles wieder gut.
Irgendwann ist das alles vorbei und Du wirst ein normales Leben führen."
Ich antwortete:"Wie soll das gehen, wenn Du ständig bei mir bist? Du kommst wann Du willst, Du gehst wann Du willst und Du sagst Dinge die mich verletzen und mich erniedrigen.Ich zweifel an meinem Verstand und weiß nicht wie das alles enden soll!"
"Glaube mir, irgendwann wirst Du in den Spiegel schauen und lächeln. Lächeln, weil Du glücklich bist!"
Ich wurde agressiv und schrie:
"Ich kann nicht glücklich sein, solange Du mich begleitest. Ich habe wegen Dir alles verloren was ich hatte. Meine Familie hat mich raus geschmissen, ich habe keine Freunde.Ich habe nichts!"
Ich weinte, war völlig geschafft und verzweifelt.
Im nächsten Moment klatschte ich mir mit einer Hand an die Wange und schrie:"Hör auf zu heulen Du verficktes Stück!! Lass das Gejammer und sei nicht so hysterisch. Du solltest Dich mal hören...Du verletzt mich uuuhhh.....Meine Familie hat mich rausgeschmissen......alles Bullshit, Du bist selbst Schuld an der ganze Scheiße. Du warst schon immer zu blöd, dein sowieso beschissenes Leben etwas angenehmer zu gestalten.Du bist nichts weiter als ein Stück
Hühnerscheiße!"
"Es tut mir leid, sei nicht böse.
Es war nicht so gemeint, bitte ....!"
Voller Furcht vor mir selbst, ließ ich mich einschüchtern und verkroch mich unter meine Decke und versuchte zu Schlafen.
In jener Zeit entwickelte sich auch meine Vorliebe
für Koks und Whisky.
Ich zog unmengen an Koks in mich hinein und schlürfte Whisky ohne Ende und immer mehr bestimmten diese beiden Dinge mein Leben und meinen Alltag.
Mein Problem wurde jedoch immer größer und zog immer weitere Kreise.Ich beschimpfte Menschen ohne Grund, wurde agressiv und schlug mich mit stärkeren Männern bei denen ich immer den kürzeren zog.
Ich bestellte zwischendurch auch Nutten in meine Wohnung, die ich die ganze Nacht fickte, anbrüllte, anspuckte und schlug. Zwischendurch zogen wir eine Line. Glauben Sie mir, es gibt Menschen die für Drogen einiges machen. Daher kamen mir nur Junkies ins Bett. Sie waren meist ungepflegt und abstoßend, doch Sie taten alles was ich wollte. Das war die Hauptsache.
Nach einigen weiteren Gesprächen dieser Art, war ich so sehr verzweifelt das ich an Selbstmord dachte und mir Gedanken darüber machte, wie ich ihn zelebrieren könnte.
Eines Abends war es dann soweit.
Ich legte mich in die Badewanne und ließ das Wasser einlaufen,ich war völlig ruhig und fühlte mich sicher.
Ich hatte kurz vorher eine Line gezogen und trank eine halbe Flasche Whisky.
Der heisse Dampf des Wassers breitete sich im Badezimmer aus und gab mir ein gutes Gefühl.
Wie sagte ich zu mir:
Irgendwann wirst Du in den Spiegel schauen und Lächeln!
Ich nahm die Rasierklinge und führte sie an meine Pulsader......
Wenn ich heute daran denke, bin ich froh, dass die fette Nachbarin immer so neugierig war.
Sie war es auch die mir berichtete, was ich nach meinem Erwachen als erstes gesagt haben soll:
"Endlich !!! Jetzt bin ich......ICH !
Heute ist alles anders.
Ich erkunde die Welt mit offenen Augen und freue
mich über dieses Geschenk, daß mir eine Lange Zeit verwehrt blieb. Ein ganzes Leben.
Es gibt nur eine Sache, die mich beschäftigt.
Es gibt nur eine Antwort, nach der ich noch Suche.
Ich frage mich
......Verdammt, wie habe ich das alles nur geschaft ?
Zeitungsbericht 1975
"Junge Mutter entbindet völlig entstelltes Baby mit Vier Ohren,Drei Augen und einem zweiten Mund.
Das dritte und vierte Ohr befinden
sich auf dem Hinterkopf, das dritte Auge auf der Brust des kleinen Jungen und der zweite Mund auf dem rechten Oberarm. Es wird davon ausgegangen, dass es sich ursprünglich um zwei Föten gehandelt hat, die im Laufe der Zeit zusammenschmolzen.
Die Ärzte werden versuchen die überflüssigen Organe operativ zu entfernen............"