Was ist neu

Ich

Mitglied
Beitritt
02.11.2001
Beiträge
730
Zuletzt bearbeitet:

Ich

Ich soll von mir erzählen, wurde mir geheißen. Ich soll ganz einfach über mich sprechen. Damit will ich nun beginnen. Das heißt, ich werde es versuchen. Wie dieser Versuch enden wird, kann ich nicht sagen. Ich kann auch nicht für die richtige Reihenfolge garantieren, in der ich nun über meine Dinge plaudere. Es wird also passieren, dass ich manchmal etwas aus der Reihe tanze. Vielleicht werde ich auch Zeiten verwechseln und auch die Hosen dabei verlieren, die ich zu den falschen Zeitpunkten trug. Es kann auch sein, dass ich Erlebnisse nur teilweise wiedergeben werde, weil diese mir eben nur noch teilweise erinnerlich sind. Ich hoffe aber doch, mich so beschreiben zu können, dass danach Irrtümer oder Zweifel über meine Person aus dem Weg geräumt sind. Wiewohl ich glaube, dass das Bemühen des nicht Zweifelns schwieriger in die Tat umzusetzen ist, als darüber nachzudenken und es auf ein Blatt Papier zu schreiben. Wiewohl ich auch glaube, dass ein paar Steinchen übrigbleiben werden. Vielleicht lohnt es sich, gerade über die paar nicht zu stolpern. Ich will versuchen. Ich will versuchen, die Splitter so zu fassen zu kriegen, wie sie in der Netzhaut meiner Erinnerung stecken. Nach den Eingriffen werden Löcher bleiben. Durch diese wird Licht fallen, oder noch mehr Dunkel von draußen. Das Draußen kann ich nicht beeinflussen. Alles ist abhängig vom Wetter vor der Türe. Ja, noch etwas. Ich bin kurzsichtig seit meinem vierzehnten Lebensjahr. Ich muss knapp davor stehen, um das zu sehen, das sich aus Entfernungen anbahnt. Aus Entfernungen aufbaut. Sich von Entfernungen nährt.
Entfernungen stellen andererseits kein Problem dar.

Ich orientiere mich an Gewohntem, pragmatisch bemüht, nicht meiner inneren Uhr Folge zu leisten. Daraus entsteht eine Orientierungslosigkeit, die sich in den Nächten, wenn ich an den Tresen diverser kleinbürgerlicher Bars kleben bleibe, bemerkbar macht. Ich saufe mir dort meine kleinen Träume groß und gedenke der ertrunkenen Erinnerungen.
Wie der mit der Ladezone. Es war heiß damals. Es war Juli. Sie lag auf der Motorhaube meines Wagens, hatte den Rock ausgezogen. Der sich abkühlende Motor knisterte unter ihren Beinen. Wir hatten eine Stange Salami und Dosenbier auf den Rücksitzen liegen. Der Wagen stand in der Ladezone eines Supermarktes. Es war vier Uhr früh. Die Sonne kroch irgendwo im Osten die Hänge hoch. Der Fahrer saß hinter dem Lenkrad seines Kühlwagens und ließ uns fertig machen. Das Radio lief. Es war guter, ehrlicher Sex. Wir waren danach mit schwingenden Hüften zum Frühstückskaffee nach oben getorkelt, hatten uns entschlossen, den Tag über blau zu machen, hatten noch ein paar Mal miteinander geschlafen. Wir hatten der Welt ein Stückchen Zeit abgetrotzt. Es blieb eine Freundschaft. Heute wuchern Jahre darüber. Wir standen zu dem, was wir in den Augen anderer falsch machten. Es war ein großer Beschiss, das alles. Im Grunde ist es das heute noch, nur anders herum betrachtet. Kurzum, ich habe immer gerne und intensiv gelebt. Ich habe keine Scheu vor eigenen Gefühlen, auch keine Scheu davor, sie zu zeigen.
Ich wünschte, ich wäre stärker.
Es richtig zu machen war und ist mein erklärtes Ziel. Damals, jetzt und in der Zukunft. Konflikten, die sich durch diese Zielstrebigkeit ergeben, versuche ich mit der Wahrheit zu begegnen. Richtig war für mich damals, nicht nein sagen zu können. Das ist heute anders geworden, weil die Wahrheit nicht mehr nur Versuch ist, sondern Verkörperung dessen wurde, was tatsächlich richtig ist. Auch Verneinung ist Wahrheit. Meine Wahrheit darin zu finden, ist ein Schlüsselerlebnis. Solche Erlebnisse mehren sich mit den Jahren. Es ist gut, davon zu merken. Wertigkeiten haben sich verschoben und viele Schlechtwetterwolken sind weitergewandert.
Manche Hänge liegen jetzt im Gold der Sonne. Ich musste nur den Berg verdrehen.

Als ich damals die Wassermelone mit den weißen Streifen auf dem Markt in Genua gekauft hatte, hatte ich an meinen Bruder gedacht und dass er sich freuen würde, wenn ich sie ihm mitbrächte. Als ich, zu Hause angekommen, Wassermelonen mit dem selben Streifenmuster in den Obststeigen liegen sah, habe ich mit dem Fingernagel Genua in die feste Schale seiner Melone geritzt. So habe ich ihm ein bisschen was von weit weg mitgebracht. Das süße Fleisch der Ferne hat köstlich geschmeckt. Er konnte die Kerne am weitesten spucken. Der Garten war voll mit unserem Lachen. Ich scheue keine Mühen, um jemandem, den ich liebe, Freude zu bereiten.
Wenn ich jemanden nicht liebe, ist das Interesse, diesem eine Freude zu machen, geringer. Der Versuch, die Liebe nach dem Prinzip der Gießkanne zu verstreuen, muss scheitern. Bei allem Respekt. Das hat aber nichts mit fehlendem Respekt zu tun. Auch begangene und noch kommende Fehler verdienen es, mit Respekt behandelt zu werden, weil immer Mut dahintersteckt. Ich denke, dass Respekt nicht verdient werden muss und nicht zu verschenken ist. Respekt ist unabdingbar und die Basis, auf der Häuser gebaut werden können. Ich respektiere also. Die Toleranz ist schwerer zu handhaben, weil es dazu des größeren Mutes bedarf, diese aber nichts desto trotz oder gerade deshalb auch lernbar ist.
Als die halbverwesten Körper toter Wasserbüffel unweit des Ufers den Ganges hinabtrieben und ich die Kinder beobachtete, die sich mit ihren kleinen Fingern in den Wellen des Flusses die Zähne putzten, begann ich zu ahnen, wie Toleranz aussehen müsste. Toleranz muss gelebt sein. Alles andere wäre im Widerspruch zu einer Liebe, die aus dem Respekt heraus ihren Nährstoff zum mutigen Sein erhält. Ich bin jetzt erst so weit, aber es ist gut, da zu sein.

Ich habe immer geglaubt.
Dann geschah etwas Seltsames. Ich Mensch kam darauf, dass Menschen lügen können. Und schlimmer noch, ich entdeckte, dass Freunde Menschen sind, sich Menschen auch zu meinen Freunden zählen. Es ist bitter zu merken, wie ein vertrautes Kartenhaus zusammenbricht. Die Trümmer erschlagen nicht, die daraus resultierenden Schmerzen sind nachhaltiger. Doch eben durch ihre Nachhaltigkeit wird der Versuch permanent, diese loszuwerden. Das erfordert Ablenkung durch kreatives Handeln, Distanz durch Denken. Ich stelle bei mir Kreativität fest. Darum kenne ich keine Angst vor einstürzenden Kartenhäusern. Die Erforschung dieser kreativen Grenzen betreibe ich konsequent. Es ist wie die Überquerung stiller tiefer Wasser. Es ist ein Vorwärtskommen, hervorgerufen durch die Besinnung auf mich selbst. Endlich, denke ich manchmal. Endlich ist es auch so weit. Wie lange manche Wege sein können.
So ist das mit mir.
Ich bin nichts Außergewöhnliches. Nichts, das nicht schon einmal da gewesen wäre, nichts, das nicht wieder passieren würde. Und doch, denke ich, ist da was Einzigartiges, etwas, das so, wie es ist, einsam und alleine für sich steht. Es scheint sich bei diesem Etwas um mich zu handeln, um das eine Ich, das nur in meinem Besitz steht, nicht übertragbar, nicht verwechselbar im großen Spiel eines Lebens, das immer gefährlicher zu werden scheint.
Trotzdem. Angekommen.
Ich war auch der Fahrer des Kühlwagens, war auch in den Streifen auf der Wassermelone, war im Körper des halbverwesten Wasserbüffels, bin das Kartenhaus, das sich immer wieder aufrafft und auf wackelige Beine stellt.
Ich bin.

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Aqualung!

Nun werde ich mich knebeln. Wenngleich es mich innerlich drängt, vieles sagen zu wollen! :sealed: ;)
-----

Es ist ein sehr schöner Text, wirklich. Es gibt Passagen in dieser "Lebensbetrachtung" die sich wunderbar gelesen haben.

Ganz besonders berührend fand ich die Erzählung von der Wassermelone. Das Herhorheben des Einzigartigen unter dem reichlichen gleichartigen Angebot und das Wiederfinden in einem seiner Teilstücke fand ich toll, gefühlvoll und dennoch in der Einfachheit von intensiver Klarheit.

Auch jene Stelle zu Beginn, wo der Mensch meint porös zu werden beim Erzählen und noch nicht abschätzen kann, ob Licht oder Dunkelheit eindringt aus dem Außen hat mir sehr gut gefallen.


Busserl an dich und lieben Gruß - Eva

 

Danke, Eva, dass du den Text gelesen hast und ihn auch stellenweise gut fandest. Das mit dem Knebeln verstehe ich zwar nicht, aber das macht ja auch das Leben aus, dass nicht alles verstanden werden muß.
Beim Schreiben habe ich gemerkt, dass der Text viel länger hätte ausfallen können. Lebensbetrachtungen haben keinen Anfang und kein Ende - richtig betrachtet.

Liebe Grüße an dich - Aqua

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Aqua!

Da Du mir ja schon gesagt hast, daß Du was Neues ausprobieren willst, hab ich Deine Geschichte sehr interessiert gelesen. :)
Nur weiß ich nicht so recht, was ich dazu sagen soll. Ich muß sie wohl noch ein paarmal lesen... ;)

Daß Du nun begonnen hast, über Dich zu schreiben, halte ich jedenfalls für einen guten Entschluß, auch wenn ich das Motiv "wurde mir geheißen" nicht für die beste Voraussetzung dafür halte. Aber das ist natürlich Deine Sache, ich will Dir da nicht dreinreden.
Die Gefahr dabei ist nur, daß es krampfhaft wirken kann, wenn es nicht wirklich ganz aus eigenem Antrieb heraus – mit ganzem Herzen – erfolgt. Etwa die Einleitung - sie wirkt auf mich krampfhaft erklärend, was ja eigentlich gar nicht notwendig wäre. Du könntest genausogut zum Beispiel damit beginnen, daß Du (bzw. Dein Protagonist) Steine aus einem Bach klaubst und dann von diesen zu den Steinchen in der Erinnerung übergehst. Aber statt einem derartigen Einstieg steht da, weil es Dir so geheißen wurde ... Irgendwie ist das nicht besonders originell und will einfach nicht so richtig einfahren.

Aber ich will mich nicht an diesem einen Punkt festbeißen. Es gibt da im ersten Absatz auch Formulierungen, die mir sehr gut gefallen und die ich für ein sehr interessantes Detail in Deiner Geschichte halte:

Wiewohl ich auch glaube, dass ein paar Steinchen übrigbleiben werden. Vielleicht lohnt es sich, gerade über die paar nicht zu stolpern.
Nach den Eingriffen werden Löcher bleiben. Durch diese wird Licht fallen, oder noch mehr Dunkel von draußen.
...
Während ich diese beiden Zitate links und rechts mit „quote“ versehen habe, ist mir eine Frage durch den Kopf gegangen: Wäre Deine Geschichte anders weitergewachsen, wenn Du einen anderen Anfang, zum Beispiel den mit dem Bach, gewählt hättest? Hätte Dich das vielleicht zu einem „Das, was bisher von den Steinen verdeckt lag, wird frei ...“ geführt? Hätte dann das Schwarz-Weiß („Licht“-„Dunkel“) auch funktioniert? Würde mich sehr interessieren, was Du von dem Vergleich hältst. ;)


Das Draußen kann ich nicht beeinflussen. Alles ist abhängig vom Wetter vor der Türe.
– Sagt man bei uns nicht: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Einstellung dazu“? ;)

Ich bin kurzsichtig seit meinem vierzehnten Lebensjahr. Ich muss knapp davor stehen, um das zu sehen, das sich aus Entfernungen anbahnt. Aus Entfernungen aufbaut. Sich von Entfernungen nährt.
Entfernungen stellen andererseits kein Problem dar.
– Näher betrachtet sehen die Dinge auch dann meist anders aus, wenn man nicht kurzsichtig ist. Manchmal schöner, manchmal grausamer. Wenn man alles nur aus der Entfernung betrachtet, ist das Grausame weniger grausam – aber auch das Schöne weniger intensiv. Aus der Nähe kann man das Schöne besser genießen und dadurch auch das Grausame leichter ertragen.
Du kannst zum Beispiel ein Yin und Yang kleiner oder größer zeichnen – es wird ein Yin und Yang bleiben, die Verhältnisse bleiben die gleichen.

Ich orientiere mich an Gewohntem, pragmatisch bemüht, nicht meiner inneren Uhr Folge zu leisten.
Daraus entsteht eine Orientierungslosigkeit,
– Darf das als Kritik am Ignorieren der inneren Uhr gewertet werden? ;)

„Ich saufe mir dort meine kleinen Träume groß und gedenke den ertrunkenen Erinnerungen.
Wie der mit der Ladezone.“
– Daß sich „Wie der“ auf die Träume bezieht, kommt nicht ganz klar heraus. Eventuell würde ich die Träume und die Erinnerungen vertauschen, sodaß die Träume am Ende des Satzes stehen, dann ist das mit der Ladezone klarer.

Beim Absatz mit der Ladezone bin ich außerdem noch am Rätseln. Okay, Dein Protagonist steht auf Ehrlichkeit und intensives Erleben, sieht es aber jetzt anders als früher... – Ist er vielleicht draufgekommen, daß nach außen gespielte Offenheit (Sex vorm Fahrer des Kühlwagens) nicht gleichbedeutend ist mit Ehrlichkeit zu sich selbst und anderen gegenüber? Ist nur mal so ein Gedanke...

weil die Wahrheit nicht mehr nur Versuch ist, sondern Verkörperung dessen wurde, was tatsächlich richtig ist.
Hier komme ich einfach nicht von dem Gedanken weg, daß das was mit Deinen düsteren Kriegsgeschichten zu tun hat – die jetzt nicht mehr unbedingt nur Fiktion sind. Aber ich gehe davon aus, daß ich meilenweit daneben liege... :D


Auf zur Wassermelone – hier hab ich das Gefühl, das trifft auch ein neulich besprochenes Thema, das ich jetzt nicht erläutere – Du weißt, was ich meine? Wir können ja demnächst mal über die Geschichte reden, ich mag jetzt eigentlich gar nicht mehr schreiben, so ohne direktem Feedback...
Aber wie auch immer – der Gedanke ist auf jeden Fall schön und man kann als Leser ja alles mögliche hineininterpretieren. ;)

Etwas würde ich hier ändern:
„Als ich zu Hause angekommen, Wassermelonen mit dem ...“
- ... angekommen war und Wassermelonen ...

Drei Fehler hab ich noch gefunden, aber ich poste sie Dir nur, wenn Du sagst, daß Du sie auch willst. Sonst beschwerst Du Dich dann wieder drüber. – Mir ist das nämlich eigentlich egal, es ist Deine Geschichte und von mir aus kannst Du die Fehler auch drin lassen. Wenn Du meinst, sie macht sich so besser... :D

Alles liebe,
Susi

 

Liebe Susi,

ich möchte dir danke sagen dafür, dass du dich mit diesem Text sehr detailliert auseinandergesetzt hast.
Der Titel ,Ich' ist zwar eindeutig, doch vielleicht stecken in diesem Text ja unter anderem Gedanken, die auch Andere schon mal hatten.
Der Beginn ist locker gesetzt, finde ich. Das mit den Steinen im Bach wären nicht meine Worte, Susi, schon gar nicht die Art, wie ich diesen Text sehe. Daher lasse ich alles mE so stehen.
Natürlich wäre der Text ein anderer geworden, wenn ich den Beginn anders gestaltet hätte. Eva hat da was richtig vermerkt: Der Text ist eine Lebensbetrachtung, ein Segment, ein Ausschnitt. Er hätte anders beginnen, aber auch anders enden können. Er wäre fast auch länger geworden. Er hätte zehn Seiten haben können.
Aber er steht nunmal so hier. Felsenfest.

Ich habe nicht vom ,Schlechten Wetter' geschrieben, Susi. Nur von der Abhängigkeit von diesem. Das ist also grundsätzlich was anderes und von mir anders gemeint. Was man bei uns so sagt, ist für mich als Autor überdies nicht relevant. Wenn es das wäre, wäre ich angepasst. Das wiederrum will ich nicht.
Das von dir gebrachte Beispiel von Yin und Yang zu den Entfernungen finde ich sehr passend. Die Verhältnisse bleiben diesselben, ja.

Kritik am Ignorieren der inneren Uhr ist richtig.
Genau das habe ich damit gemeint.
,Wie der' bezieht sich auf eine der Erinnerungen, nicht auf die Träume.
Mit den grauslichen, düsteren Kriegsgeschichten liegst du tatsächlich daneben. Kein Gedanke darüber ist in diesem Text.

Bei ,zu Hause angekommen' habe ich einen Beistrich eingefügt. Jetzt ist der Satz runder zu lesen.

Auf die drei Fehler bin ich gespannt, Susi.
Schieb' sie mir rüber, wegen meiner seligen Träume danach, bitte.

Liebe Grüße an dich, Orthogräfin - Aqua

 

Hallo Aqua!

Ein bisschen reden wir aneinander vorbei - insbesondere beim Wetter, da hast Du mich völlig falsch verstanden.
Aber wir werden das schon ausdiskutieren und dann weiß jeder, wies der andere gemeint hat. ;)

Die Fehler wollte ich Dir noch nachliefern:

"hatten noch ein paar mal miteinander geschlafen"
- ein paar Mal

"Wir standen zu dem, was wir in den Augen Anderer falsch machten."
- in den Augen anderer

"Ich scheue keine Mühen, um jemanden, den ich liebe, Freude zu bereiten."
- jemandem

,Wie der' bezieht sich auf eine der Erinnerungen, nicht auf die Träume.
Dann müßte es meiner Meinung nach heißen "Wie die ...", denn es bezieht sich auf eine der Erinnerungen.

Alles liebe,
Susi

 

Nicht schlecht, Frau Specht!
Danke für das Aufarbeiten meiner Fehler, Susi.
Die Berichtigung wird ohne Umschweife in den Text aufgenommen.
Übrigens glaube ich nicht, dass wir aneinander vorbeireden. Du liest meine Texte wahrscheinlich kritischer, vielleicht auch emotioneller. Das ist gar nicht schlecht. Es spricht für mein Schreiben und ich lerne dabei dazu. Deine Kritik ist allemal mit Ehre für den Autor verbunden.

Liebe Grüße retour - Aqua

 

Hallo Aqua!

Bruchstücke, was Dir in den Sinn kam, die Auswahl der Teile, die Du dem Leser Zeigst, auch das verrät schon etwas. Ein irgendwie ehrlicher Text, der nichts schönredet, sondern auch selbstkritisch scheint.

„Daraus entsteht eine Orientierungslosigkeit, die sich in den Nächten, wenn ich an den Tresen diverser kleinbürgerlicher Bars kleben bleibe, bemerkbar macht. Ich saufe mir dort meine kleinen Träume groß und gedenke den ertrunkenen Erinnerungen.“

Gut durchdachte Wortkonstruktionen sind das, die den Text so einfach und ruhig wirken lassen.

Auch meine Lieblingsstelle ist die mit der Wassermelone aus Genua, das ist eine Lebensfreude, liebevolle Details und Erinnerungen.

Sehr guter Text Aqua. Ich könnte mir vorstellen, dass Du ihn auch so, genauso wie er dasteht, erzählst. Mit den selben Bruchstücken, den selben Gedanken.

Wie Susi auch empfinde ich den Anfang „wurde mir geheißen“ auch als etwas… fremd? Aber ansonsten: ein toller Text.

Liebe Grüße
Anne

 

Schönen guten Morgen, Mäuschen,

danke, dass du in den Text hineingeschnüffelt hast.
Der Text entstand durch eine Bitte, verbunden mit einem Versprechen. Daher scheint der Beginn etwas befremdend. Wie du schon sagtest, es sind Ausschnitte, die, zu einer anderen Zeit geschrieben, anderes zum Inhalt gehabt hätten. Ich musste nicht viel nachdenken dabei. Ich hätte es dir im Cafe Anita genau so erzählt.
Vielleicht sollte man sowas auch lieber erzählen als aufschreiben. Naja.

Liebe Grüße an dich - Aqua

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin Aqua.
Ich fang mal mit den Anregungen an.
Abs.1:
"... um das zu sehen, WAS sich aus Entfernungen anbahnt..."
Abs.2:
"... gedenke DER Ertrunkenen..."
"Der SICH LANGSAM abkühlende Motor..."
Abs.4, letzte Zeile:
"das sich immer wieder aufrafft, und SICH ERNEUT auf wacklige..."

Das klänge besser, denke ich.

Nun aber zum fälligen Lob.
Es stecken in deiner Geschichte die tieferen Gedankenschichten eines sich selbst und die Umwelt reflektierenden Menschen.
Gut herausgearbeitet mit schöner Sprache.
Genial finde ich den Satz:
"Manche Hänge liegen jetzt im Gold der Sonne. Ich musste nur den Berg verdrehen."
Auch der Satzinhalt, dass Fehler Mut beinhalten, ist in seiner Wahrheit nachhaltig.

Diese Geschichte bleibt hängen.
:thumbsup:Lieber Gruß: Lord

 

Hallo Lord,

vielen Dank für deine Änderungsvorschläge. Zwei habe ich übernommen. Es liest sich tatsächlich nun runder.
Zu deiner Kritik möchte ich dir ein Danke sagen. Ja, der Text hat auch was mit ein klein wenig Selbstreflektion zu tun. Ich habe mir dabei keine Vorgaben gesetzt. Er hätte anders beginnen und anders enden können. Er ist ein gedanklicher Auszug, ein Umherschweifen, ein Aufpicken verschiedener Erinnerungen mit anschließenden Deutungsversuchen.

Liebe Grüße - Aqua

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom