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- 12.11.2001
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Ich will leben!
Ich will leben!
Sie fühlt sich gut, als sie endlich im Zug sitzt, der sie in die Freiheit führen soll. Der heftige Streit mit ihrer Mutter war zuviel für sie. Sie hat schon genug Probleme, ihr Freund hat sie verlassen, in der schule läuft alles schief und zuhause fühlt sie sich seit langem nicht mehr wohl. Jetzt hat sie es geschafft, sie ist abgehauen, um die Suche nach ihrem eigenen Leben zu beginnen.Mia hat keine bestimmten Ziele, sie will nur all das erleben, was sie bis jetzt nicht konnte. Vielleicht wird sie einmal berühmt, oder sie gründet einfach eine glückliche Familie....Jäh wird sie aus ihrenm Tagestraum gerissen, denn der Zug haltet mit einem heftigen Ruck an. Kurzentschlossen steigt sie aus und fängt an, die Stadt zu erkunden in der sie angekommen ist. Nach wenigen Stunden verliebt sie sich in diese lebendige Grossstadt mit ihren vielen gemütlichen Plätzchen und entschliesst sich, hier zu bleiben. Glücklicherweise findet sie noch vor dem Eindunkeln eine alte Baubaracke, in der sie ihre erste Nacht als Strasenkind verbringt. Es ist ein heimeliger alter Waggon, der schon fast so ausssieht, als wäre er bewohnt. Doch dieser Gedanke legt sie schnell zur Seite und macht es sich bequem. Mit einem glücklichen Seufzer dreht sie sich zur Seite und schläft augenblicklich ein. Mitten in der Nacht wird sie von einem hellen Lichtstrahl und lauten Stimmen aus dem Schlaf gerissen.Die Bewohner des Waggons sind nachhause gekommen. Langsam öffnett sie ihre Augen und schaut in vier finstere Gesichter, die sie nichts gutes ahnen liessen. Zitternd vor Angst drückt sie sich an die Wand und macht sich Vorwürfe, dass sie hier einfach eingeschlafen ist. Doch die andern sind genau so erschrocken ab ihr, wie sie ab ihnen und die Lage entspannt sich schnell. Es wird noch eine lange Nacht, denn Mia muss ihre ganze Lebensgeschichte erzählen und mit jedem Wort das über ihre Lippen kommt, wird sie ein wenig verdraulicher behandelt. Die kleine Gruppe, Ben der Anführer, Tim, Myrco und Joy, wohnen hier schon seit einer Weile. Sie haben in diesen Jahren gelernt, dass sie niemandem auf Anhieb vertrauen sollen. Eigentlich sind alle schnell dazu bereit mia aufzunehmen, doch Ben wehrt sich dagegen. Er will keine Neue bei sich, für die er womöglich noch sorgen muss, wenn sie nicht zurechtkommt. Mia packt ihre Sachen und verlässt den Bauwaggon, sie will niemandem zur Last fallen, lieber versucht sie es auf eigene Faust. Doch sie wird von Joy aufgehalten und zurück in den Waggon gezogen.“ Er meint es nicht so, er hat einfach nur Angst, dass uns allen wegen deiner Unerfahrenheit etwas zustossen könnte, aber das biegen wir schon zurecht!“ Mia bedankt sich mit einem müden, aber erleichterten Lächeln und verspricht alles zu machen was von ihr verlangt wird. Die Tage vergehen und sie lernt jeden Tag eine neue wichtige Regel, die man auf der Strasse befolgen muss. Sie lernt auf die besten Arten zu klauen, sie lernt sich zu verdeidigen und mit der Zeit steht sie den anderen nicht mehr in vielem nach. Doch so, wie sie es sich vorgestellt hat, ist das Leben aber nicht, jeder Tag ist ein neuer Kampf. Die Angst und die Unsicherheit verfolgt sie Tag und Nacht. Um ihre Probleme in den Griff zu bekommen fäng sie an zu kiffen und sinkt imer tiefer. Am Morgen steht sie auf und ist den ganzen Tag auf der Suche nach Stoff. Mia fängt an ihre Gefühle nicht mehr wahr zu nehmen, das Leben läuft an ihr vorbei. Sie macht sich keine Gedanken mehr, bis an dem Tag als es passiert! Es ist ein kühler Herbsttag und Mia ist mit Joy auf dem Heimweg, als sie plötzlich ein leises stöhnen hören. Sie verfolen dieses Geräusch bis in eine dunkle Ecke, in der ein Mensch liegt. Mia versucht die Person zu erkennen und stösst einen lauten Schrei aus, ihr Herz fängt an zu rasen und kein Ton kommt mehr aus ihr heraus. Auch Joy hat inzwischen mitbekommenn um wen es sich handelt und auch sie durchfährt der grässliche Anblick. Es ist Ben!!! In seinem Arm steckt noch eine leere Spritze. Seine Augen sind weit aufgerissen undsein Körper zittert. „ Es tut mir leid, danke für alles! Endet bitte nicht so wie ich, macht etwas aus eurem Leben!“, das sind seine letzten Worte bevor er seine Augen schliesst und sein Körper zur Ruhe kommt.