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Ich will dich nicht aufhalten

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19.09.2003
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Ich will dich nicht aufhalten

Beim aussteigen aus dem Bus hab ich ihn gesehen. Er war schon im begriff Loszugehen, verharrte aber, als er mich sah. Seine Hände waren in den Hosentaschen, wie immer. Sein Gesicht öffnet sich erst, um dann in eine Glücksgrimasse überzugehen.
'Hey, …, schon lange nicht mehr gesehen.'
Wir haben den gleichen Weg. Verlegenes nebeneinander hergehen, wie zwei verliebte, die sich ihre Liebe noch nicht gestanden haben. Wir sind nicht verliebt, wir waren beste Freunde. Bloss keine Stille jetzt.
'Weisst du noch damals?'
Ja, ich weiss noch, und ja, mir geht es auch gut. Erzählen, um zu verbergen. Haustüre, endlich. Er mit den Händen bohrend in den Taschen.
'Ich will dich nicht aufhalten. Wenn du schon was vorhast…'
Ich will und darf das jetzt nicht so einfach aufgeben. Also zu mir.
'Hungrig?'
'Wein?'
Erinnerung an vollgefressene Tiere, die sich träge in eine Ecke des Käfigs gelegt haben. Wann sollte jemand gehen, wenn er schon lange weg ist? Viel Wein und schlecht gewähltes Fehrnsehprogramm helfen ihm diese Frage zu beantworten.
Heute sag ich ihm nicht, er soll mich doch einfach anrufen, heute nicht. Heute hab ich nicht mal mehr ihn überzeugt.

 

hi Silberbesteck!

willkommen auf KG.de! jetz hast Du die KG ja gepostet. Also seh ichsie mir auch an!

Beim aussteigen aus dem Bus hab ich ihn gesehen. Er war schon im begriff Loszugehen
Aussteigen und Begriff - großschreiben!
Verlegenes nebeneinander hergehen,
eigentlich müßte es auch Nebeneinanderhergehen heißen. Großgeschrieben...
zwei verliebte,
Verliebte
Wir sind nicht verliebt, wir waren beste Freunde.
hier ist ein Zeitfehler. Den ersten Absatz schreibst Du im Imperfekt, dann "haben den gleichen Weg" im Präsens, dann "sind nicht" - aber - "wir waren" das paßt eben alles nicht. Entscheide Dich für eine Zeit und ziehe es durch.

Ich habe überhaupt nichts gegen eine Stakkato-Stil oder elyptische Sätze... aber hier gefällt es mir nicht so. Es muß halt passen. Hier hätte ich mehr "Erzählen" gewollt, nicht "mitteilen"

Deine Erzählung ist im Ganzen ja recht nett, aber ihr fehlt noch eine Komponente. Sie muß den Leser mehr ansprechen. Die widerstreitenden Gefühle mitteilen, in diesem Fall auch die Personen mit Leben füllen, den Leser entführen, in die Situation Deiner Figuren.

Ich denke, für einen ersten Versuch schon ganz ok, aber es braucht halt Arbeit, Kurzgeschichten spannend zu erzählen.

Lieben Gruß,

Frauke

 

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