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Ich und meine Vitrine

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02.01.2014
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Ich und meine Vitrine

Jeden morgen wartet sie auf mich. Meine Vitrine. Ich steige aus dem Bett von der weicher gepolsterten Matratze landen meine Füße auf den kalten knatternden Füßleisten eines Altbaus.
Meine Nägel sind schwarz gemalt von gestern Abend. Ich schaue auf die Uhr, sie zeigt 7. Ich gehe zu meiner Vitrine, das ist das Einzige was ich tagtäglich routiniert mache.
Nein, keiner weiß von mir und meiner Lebensgroßenvitrine.
Sie ist von einem rotholzlack poliert und lässt sich öffnen. Auf Zehenspitzen wird mein Körper gestreckt und meine Finger suchen ruhig nach dem Schlüssel zur Vitrine, so wie jeden morgen. Ich stecke den Schlüssel in das Loch der Vitrine und öffne sie. Sie geht vor mir wie eine Blume auf, dabei ziehe ich mein nightgown mit einer Bewegung aus und umgarne den Bügel, der auf der Stange der Vitrine seinen Platz hat. Das Stühlchen unter dem tisch der Vitrine schiebe ich heraus und setze mich hin. Mein Blick ist an der untersten Schublade geheftet. Wegen dir, geliebte unterste Schuhblade kann ich sitzen denke ich. Den Schlüssel stecke ich in das letzte Loch, ziehe den Henkel zu mir und schaue dieses scheinende Stück Diamant an. Ich hole den sauber geputzten Revolver heraus, drehe an den Seiten. Ich rutsche mit dem Stühlchen nach vorne um mich besser im Spiegel mit dem Revolver in meiner Rechten betrachten zu können. An dem Spiegel sind Bilder von mir geklebt, eins als Baby mit meiner älteren Schwester das daneben von mir als Teenager. Ich schaue meinen nackten Körper an.
Beginne wie so oft bei meinem Bauchnabel und Von den
Dehnungsstreifen an meiner Brust, auf meine schlaffen Nippel
dann bis hin zu meinen zwei herausstehenden Wurzeln um meinem Hals. Ich neige meinen Kopf langsam nach links und blicke meinen langen Hals an. Setze die Öffnung des Revolvers an meinen Hals und führe ihn langsam nach oben, er stolpert über meinen Unterkieferwinkel über meine weiche Wange bis zu meiner Schläfe.
Ich spreche den Satz, den ich jetzt immer zu meinem Spiegelbild spreche:
„Willst du heute leben? Oder willst du heute sterben?“ Ich stelle diese Frage ernsthaft und
verlange eine ernsthafte Antwort zurück. „Will ich heute leben oder will ich heute sterben?“
Wie jeden Tag, fange ich an nachzudenken. Was passiert, wenn ich das mache? Wenn diese Kugel sich von meiner Haut, in mein Auge in mein Gehirn durchbohrt? Mein erster Gedanke ist, was ich noch alles machen will bevor ich morgen sterbe! Den morgen stelle ich mir die Frage wieder genauso ernsthaft wie heute und beantworte sie, ernsthaft und ehrlich.
Denke ich daran, morgen nicht mehr zu sein, verdreht sich mir der Magen.
Ich will wieder aufwachen, ich will morgen wieder bei dir sein, liebster Revolver.
„Willst du heute lieben und glücklich sein, die beste Version von dir selbst sein und deine höchste Leistung erbringen? Willst du das Leben mehr als den Tod? Ich sage Ja, weil mein Revolver immer an meiner Seite sein wird. Er wird mich nie verlassen. Die Arbeit die heute ansteht ruft nach mir. Mein süßer Arbeitskollege braucht meine körperliche Anwesenheit heute, um seinen Augen Freude zu bereiten. Ich kann noch nicht gehen, ich habe nicht mein Ziel noch nicht ausgelebt. (....)
Ich wurde zur fleißigsten und freundlichsten Kollegin ausgewählt. War schon immer. Alle bewundern mich. Ich sei immer gut gelaunt, freundlich, konzetriert etc. etc. Sie fragen mich aber nicht wie ich das alles unte reinem Hut bekomme... Sie fragen nicht weil ich es nicht sage. Wie ich es schaffe jeden Tag zu leben als wäre es mein Letzter.

 

Hallo Kissenschlacht

Dein zweiter Text überzeugt mich nicht sehr, da es lediglich die Beschreibung der Befindlichkeit der Protagonistin darstellt. Die Handlung ist unglaubwürdig und am Ende beinah absurd. Auch sind die die Fehlleistungen in Rechtschreibung und Grammatik nicht unerheblich. Ich weiss, Du willst Dein Deutsch verbessern, das geht aber nur, wenn Du Geschichten auch feilst und überprüfst, bis Du Dir sicher bist, dass sie bestmöglich aufgesetzt sind. Da der Text sehr kurz ist, verzichte ich auf eine Verschiebung in Korrektur-Center und gebe Dir nachstehend Hinweise zur Verbesserung. Künftig solltest Du die Texte zumindest durch ein Rechtschreibeprogramm laufen lassen.

Ich steige aus dem Bett von der weicher gepolsterten Matratze landen meine Füße auf den kalten knatternden Füßleisten eines Altbaus.

weichen / Fußleisten

Abgesehen davon, dass der Satz stilistisch nicht viel hergibt, eine Fußleiste ist die Holzumrandung der Wand entlang. Die Bodenbretter bezeichnet man als Dielen.

Ich gehe zu meiner Vitrine, das ist das Einzige[KOMMA] was ich tagtäglich routiniert mache.

Nein, keiner weiß von mir und meiner Lebensgroßenvitrine.

lebensgroße Vitrine

Auch bei korrekter Schreibung bleibt diese Formulierung unverständlich. Meinst Du etwa mannshohe Vitrine, also etwa so gross wie die Protagonistin selbst?

Sie ist von einem rotholzlack poliert und lässt sich öffnen.

Sie ist Rotholzlack poliert und lässt sich öffnen.

Auf Zehenspitzen wird mein Körper gestreckt und meine Finger suchen ruhig nach dem Schlüssel zur Vitrine, so wie jeden morgen.

Morgen

Sie geht vor mir wie eine Blume auf, dabei ziehe ich mein nightgown mit einer Bewegung aus und umgarne den Bügel, der auf der Stange der Vitrine seinen Platz hat.

Das Nightowne lässt sich mit Nachthemd verdeutschen. Völlig missverständlich ist das „umgarnen“ in diesem Zusammenhang. Sinngemäss könnte es lauten: … und nehme den Bügel,

Das Stühlchen unter dem tisch der Vitrine schiebe ich heraus und setze mich hin.

Dies ist ein zu obskures Bild, eine Vitrine mit Tisch und Stühlchen darunter. Ich kann nur annähernd vermuten, was du da meinst. Dann lautet es: Die Fußbank unter der Vitrine ziehe ich hervor und setze mich darauf.

Ich rutsche mit dem Stühlchen nach vorne[KOMMA] um mich besser im Spiegel mit dem Revolver in meiner Rechten betrachten zu können.

Beginne wie so oft bei meinem Bauchnabel und Von den [keine Zeilenschaltung]
Dehnungsstreifen an meiner Brust, auf meine schlaffen Nippel [KOMMA] [keine Zeilenschaltung]dann bis hin zu meinen zwei herausstehenden Wurzeln um meinem Hals.

Auch in diesem Satz machst Du es den Lesern schwer, die Aussage zu erfassen. Schlaffe Brüste, OK, aber schlaffe Nippel?, ein solches Kuriosum habe ich noch nie gesehen. Dann herausstehende Wurzeln um den Hals. Zunehmend meine ich Visionen des Malers Hieronymus Bosch in diesem Text zu erkennen.
Vielleicht kommt folgende Formulierung Deiner Vorstellung näher: Beginne wie so oft bei meinem Bauchnabel und den Dehnungsstreifen am Körper. Mein Blick wandert von den schlaffen Brüsten, den festen Nippeln zum Hals, an dem die Haut von zwei Sehnen gespannt wie ein Faltenwurf hervortritt.

Ich spreche den Satz, den ich jetzt immer zu meinem Spiegelbild spreche:

Das "jetzt" kannst Du löschen, da das „immer“ besagt, dass sie dies jeweils so macht.

Ich stelle diese Frage ernsthaft und [keine Zeilenschaltung]
verlange eine ernsthafte Antwort zurück.

Wie jeden Tag,[kein Komma] fange ich an nachzudenken.

Mein erster Gedanke ist, was ich noch alles machen will[KOMMA] bevor ich morgen sterbe!

Die Arbeit[KOMMA] die heute ansteht ruft nach mir.

Ich kann noch nicht gehen, ich habe nicht mein Ziel noch nicht ausgelebt. (....)

Das fettmarkierte „nicht“ kannst Du löschen, es ist überflüssig ebenso wie die in Klammern gesetzten Auslassungszeichen. Anstelle von "Ziel" ist "Leben" angezeigt, denn um dieses geht es.

War schon immer.

Unvollständiger Satz. Folglich: War schon immer so.

Ich sei immer gut gelaunt, freundlich, konzetriert etc. etc.

konzentriert / ein „etc.“ genügt Vollaus.

Sie fragen mich aber nicht wie ich das alles unte reinem Hut bekomme... Sie fragen nicht[KOMMA] weil ich es nicht sage.

unter einem / Vor Auslassungszeichen ein Leerzeichen setzen.

Wenn Du besser Deutsch lernen willst, solltest Du mehr lesen und das Kommentieren von anderen Geschichten wäre dann für Dich ein geeignetes Übungsstück.

Noch viel Freude beim Lesen und Kommentieren hier.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

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