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Ich möchte nicht, daß Du vor mir stirbst

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07.08.2002
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Ich möchte nicht, daß Du vor mir stirbst

Seine Hände umklammern ihre, er hält sie fest, drückt sie ganz kräftig. Er küsst ihre Stirn, zieht sie an sich heran, ihre Wangen berühren sich.
Seine Tränen rinnen über ihre Wangen, vermischen sich, sterben auf ihren Lippen.

Beide würden den Kampf verlieren, gegen Metastasen, die in ihren Körpern wuchern, sich nicht um Glück und Gerechtigkeit scheren.

„Ich möchte nicht, daß Du vor mir stirbst“ flüstert er.
Sie schluckt, stockt, weint aber nicht. Kann es nicht, ihr Körper ist ausgetrocknet.
„Ich liebe Dich so sehr, ich möchte Dich nicht sterben sehen!“
„Und wenn wir zusammen…?“ Weiter kommt sie nicht, unmöglich den Gedanken ganz auszusprechen.

Es gibt keine Hoffnung, kein Gedanke der trösten kann.
Beiden bleibt nur noch wenig Zeit, ihm noch Tage, ihr nur noch Stunden.
Der nahe Tod ist unausweichlich. Nichts, absolut Nichts, keine Freude, kein Glück, das sie noch zu erwarten hätten. Kein Gedanke in ihnen, der ein Leben am leben hält.

„Ich möchte nicht, daß Du vor mir stirbst!“
„Ich habe Angst! Was machen wir? Ich möchte nicht, daß es dunkel wird, wir wollten doch heiraten? Wir dürfen doch noch gar nicht sterben, wenn wir so jung sind,...dürfen wir es doch nicht,...geht doch gar nicht!“, flüstert sie.
Ihre Fingernägel verkrallen sich in seinen Handflächen.
Er spürt es nicht.
„Ich möchte keine Angst vor dem Sterben mehr haben, diese Angst, sie macht uns wahnsinnig!“, sagt er.
Er schaut in ihre Augen, die das Unbegreifbare verraten, reicht das Glas und gesteht stockend: „ Ich habe schon getrunken…..in zwei Stunden...ich will doch nicht, daß Du vor mir gehst!“
Sie weint, das erste Mal seit Tagen, daß sie weint und sie trinkt.

Ihre Körper umklammern sich, halten sich.

„Wir werden nur schlafen, hörst Du? Nur schlafen, keine Angst mehr haben und dann woanders aufwachen. Ich liebe Dich, wir werden nur schlafen, wir beide“
„Ja, nur schlafen, ich liebe Dich“, flüstert sie.

 

Hallo Archetyp.

Deine Geschichte hat mir alles in allem recht gut gefallen. Du behandelst ein sehr schwieriges Thema ziemlich kurz und für die Kürze, die Du hier verwendest, hast Du auch gute Arbeit geleistet. Allerdings würde ich Dir raten, Deine Geschichte nochmal Korrektur zu lesen; Du hast einige Fehlerchen drin, die nicht sein müssen und auf die man Dich sicher noch genauer ansprechen wird. ;)

Gruß,
stephy

 

Danke, wenn man mich nicht auf Fehler aufmerksam macht, überlese ich sie immer wieder, auch die stilistischen!

Es war mal ein Versuch von mir. In Zukunft bleibe ich bei bei wahren Begebenheiten. Heute denke ich, daß ich niemals in der Lage sein werde, egal wie ich die Feder führe, Stimmung und Emotionen der beiden wiederzugeben.

Liebe Grüße Archetyp

 

Hi Archetyp,

die Kürze und Reduziertheit dieser Geschichte gefällt mir sehr gut.
Auch dein Stil mit der direkten Rede bringt die Erschütterung der Beiden über das Nicht-Ändern-Können ganz toll zum Ausdruck.
Mach noch die paar Fehler weg, dann aber dickes Lob.

Liebe Grüße - Aqualung

 

Morgen Archetyp,

schön gewählte Sprache, gut geschriebene Geschichte. Die Dialoge der Beiden gehen unter die Haut. Der Schluss ist irgendwie tröstlich und gleichzeitig so traurig. Erinnert mich entfernt an Romeo & Julia.

Was ist denn heute bloß los? Stolpere ständig über düstere Geschichten ... :(

Grüße!

 

Danke Liz und Aqualung,

diese Geschichte schreiben war wie Blitzschach.

So sehe ich es nach Tagen. Liz tröste Dich, sei nicht traurig, ich habe das, was ich schrieb nicht erlebt (oh? Soll man als Autor daraufhinweisen?)

Ich werde jetzt erstmal aufhören mit dem Schreiben und ganz ganz viele Geschichten lesen!!!

liebe grüsse ihr beiden

 

Hallo Archetyp,
habe auch bei dir mal reingelesen. Blitzschach ist manchmal ein gute Mittel,ganz bestimmt. Die Geschichte ist traurig und rührt mich an. Schreib noch mehr davon, Blitzschach kann da helfen, echt..
Merlinwolf

 

Hi Archetyp!

Sehr traurig, aber doch zugleich auch romantisch, wie die beiden sich nicht gegenseitig verlassen wollen.
Normalerweise mag ich solche Selbstmordgeschichten nicht, aber diese hier ist eine Ausnahme. Wenn es sich ohnehin nur mehr um wenige Tage handelt, die er noch leben könnte, besteht auch in meinen Augen kein Grund, warum sie diesen letzten Weg nicht gemeinsam gehen sollten. :)

Du hast einige Fehlerchen drin, die nicht sein müssen und auf die man Dich sicher noch genauer ansprechen wird.
So, da bin ich. :D

"Seine Tränen rennen über ihre Wangen" - klingt derb im Vergleich zum Rest Deiner Geschichte. Tränen rinnen ist doch schöner, hm?

"vor mir stirbst“ flüstert er." - stirbst", flüstert er.

"Beide haben nur noch wenige Tage, sie nur noch einige Stunden" - Wenn sie nur mehr wenige Stunden hat, hat sie keine Tage mehr, hieße also richtig: "Er hat nur noch wenige Tage, sie...." (+ Punkt am Satzende fehlt)

"absolut nichts, keine Freude, kein Glück, daß sie noch zu erwarten hätten."
- absolut Nichts,...., das sie...

„Ich möchte nicht, daß Du vor mir stirbst“ - Satzzeichen?

"geht doch gar nicht!“ flüstert sie." - nicht!", flüstert sie.

"kein Glück, daß sie noch zu erwarten hätten" - das

"Angst vor dem sterben" - Sterben

"wahnsinnig!“ sagt er leise." - wahnsinnig!", sagt er...

Alles liebe
Susi

 

ja merlin, wenn ich mal wieder in der stimmng bin,dann schreibe ich sowas nochmal, aber momentan, würd ich lieber irgendwas in Hinblick auf Stillstand, Stagnation-Resignation schreiben! Morgen dann wieder humorvolles, und übermorgen ne Satire, in vier tagen wieder der totale humor,...tja, und irgendwann mit viel glück wie ich das universum erobere.

Häferl!!

Ich gebe zu, daß ich nicht gerade kritikfähig bin, weil....naja wer mag es wenn einem gesagt wird die geschichte ist nicht so gut. Das muss ich doch erst lernen, hier. ABER.......gott seit dank, hast du Dir die Story angeschaut. In so einer (ich sag mal sensiblen story) da dürfen keine rechtschreibfehler sein. Das zerstört die Stimmung mehr als z. b. ne satire.
Du hast dir da ganz viel mühe gegben und ich bewundere es, wie du die fehler fandest. Hinter Zweien, bin ich immer noch nicht hintergekommen, irgendwas mit anführungszeichen.
Vielen Dank Susi, ich habe so gut wie möglich die fehlerchen, die ich nie gefunden hätte, rausgenommen.

Danke euch beiden (Arche)

 

Hallo Arche!

bin ich immer noch nicht hintergekommen, irgendwas mit anführungszeichen
Es sind die Beistriche, wenn der Satz nach der direkten Rede noch weiter geht:
"vor mir stirbst“ flüstert er." - stirbst", flüstert er.
Ebenso bei "macht uns wahnsinnig!“ sagt er." und "ich liebe Dich“ flüstert sie."

Alles liebe
Susi

 

Hi Arche, ich bin entsetzt, eine so traurige und einfülsame geschichte hätte ich von dir garnicht erwartet;) .
Ne mal im ernst, die Geschichte ist wirklich gut und zeigt, dass auch Spontangeschichten manchmal gelingen können.
Gruß Marot

 

Hallo Häferl, du bist einmalig.

Da sprechen wir vor 4 Wochen über Rechtschreibfehler, ich weise darauf hin, dass ich immer noch nicht alle fand. Tja..du musst dich dran erinnert haben.

Auch, das du dich um so viele andere storys kümmerst.
Es wird viel Zeit bei dir draufgehen, aber du musst es gerne machen, denn sonst würdest du ja leiden!

Ich jedenfall, zolle dir meinen ganzen Respekt dafür, meine Achtung, und meine Freude.

liebe grüsse stefan


Nicht, dass deine storys auf der strecke bleiben!!

Hei Marot, da hab ich dich also geschockt! Doch auch ich lass´ Tränen fließen, ja sie fließen!
Du hast mich ja auch schon mit ner wirklich guten satire geschockt.
Was bleibt anderes übrig als sich hier nur im Ansatz oberflächlich kennen zu lernen, Tja, leider nicht wahr!!

liebe grüsse stefan, vielen dank

 

Hallo Arche,

das ist eine sehr aussagekräftige Geschichte, in einer dem Thema angemessenen Sprache. Die Verzweiflung der beiden Menschen wird sehr deutlich, und das Resultat ist eine Selbsttötung aus gegenseitiger Liebe. Tragisch ist die Geschichte auch aus einem ganz anderen Grund: Auch ohne Metastasen in jungen Jahren werden wir alle einmal an der selben Schwelle stehen...
(Ich getraue mir es kaum zu sagen, aber ein wenig stört mich „sterben auf ihren Lippen“ , das ist mir zu poetisch im Vergleich zu dem `richtigen Tod´, um den es hier geht).

Tschüß... Siegbert

 

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