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Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen

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25.05.2018
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Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen

Ich bin verliebt, aber weiß nicht, wie man liebt. Ich weiß, wie man trinkt, das hat mir meine Mutter beigebracht. Also trinke ich.
Scheiß Hausparty. Die Musik ist scheiße und viel zu laut, ich verstehe kein Wort von dem, was Jenny mir erzählt. Ich kann nicht stillsitzen, Benjamins Blicke schwirren mir vom anderen Ende des Raumes entgegen und jucken wie Mückenstiche. Wodka ist ein wunderbares Mittel gegen Juckreiz, hat meine Mutter immer gesagt, aber Zigaretten sind auch nicht schlecht, schon deshalb, weil man hier drinnen nicht rauchen darf und ich dafür vor die Tür muss. Glücklicherweise raucht Benjamin nämlich nicht, und soweit ich weiß, kann er auch nicht durch Wände gucken.
"Gleich wieder da", sage ich zu Jenny, könnte aber genauso gut "Ich fahr in' Puff nach Barcelona" sagen, weil man in diesem Scheißloch eh nichts versteht.
Ich überlege heimzugehen. Da bin ich wenigstens sicher. Da hab ich meine Bücher und meine Musik und vor allem kann ich schlafen, schlafen, immer wieder schlafen, wenn es zu viel wird, das Leben. Ich glaube, ich schlafe mehr, als dass ich wach bin, vor allem, seit die Sache mit Benjamin begonnen hat, die Sache mit der Liebe.
Ich versteh das nicht. Warum passiert mir so was? Ich will mich nicht verlieben. Ich komme kaum mit dem Wocheneinkauf klar, ich male mir in der Schlange aus, dass das Bargeld nicht reicht und ich mit der Karte zahlen muss und vor Aufregung die PIN vergesse und ohnmächtig werde und … Nein, ich will mich nicht verlieben, ich will …
"Hey."
"Scheiße."
"Was?"
Scheiße. Benjamin steht neben mir, mit seinem Benjaminblick, und guckt mich an. Ziemlich ungläubig, wenn ich das richtig deute.
"Hast du gerade Scheiße gesagt?"
Scheiße. Hab ich das laut gesagt? Scheiße scheiße scheiße!
"Was? Nein, ich … Was … Zigarette?"
Oh Gott. Ich will heim. Wahrscheinlich werd ich gleich ohnmächtig.
"Nee, danke, ich rauch nicht. Wollt nur mal bisschen Luft schnappen … Ich bin übrigens Benni."
Cut.
Ernsthaft? Mein Gott, was eine Scheiße! Lass mich raten. Ihr kommt ins Gespräch, findet schnell Gemeinsamkeiten, "Benni" ist charmant und lockt das Mauerblümchen aus der Reserve, ein See tut sich auf, ihr steigt in ein Schwanen-Tretboot, schippert aufs Wasser hinaus, dem Mond entgegen, "Benni" legt den Arm um die holde Maid, Sterne funkeln, der erste Kuss, vielleicht ein bisschen Petting, und wenn sie nicht gestorben sind, dann ficken sie noch heute, bla bla bla. Schäm dich, Sina, so einen Müll zusammenzuschreiben. Bleib bei der Wahrheit. Es ist Freitagabend und du sitzt zuhause, wie eigentlich jeden Freitagabend und eigentlich auch jeden Samstagabend und eigentlich überhaupt jeden Abend in der Woche.
Idee.
Rewind.
Also: Hausparty, Zigarettenflucht, Auftritt Prinz Benjamin.
"Hast du gerade Scheiße gesagt?"
"Was? Nein, ich … Was … Zigarette?"
Benjamin antwortet nicht, er guckt einfach nur, eigentlich ist es mehr Starren als Gucken, und dann ist da dieses Piepen, piep, piep, piep, und erst jetzt entdecke ich die Antenne zwischen seinen buschigen Haaren. Ha! Ein Roboter-Ninja, ich wusste es! Ich reiße mir mein Party-Outfit vom Leib, zum Vorschein kommt mein Kampfdress, hiii-jaaah, ein gezielter Handkantenschlag und das Mistvieh ist out of order. Nicht mit mir, ihr verdammten Roboter-Ninjas, nicht mit mir!

Ach du scheiße. Jetzt bin ich vollkommen durchgeknallt. Wo kam das denn her? Roboter-Ninjas? Meine Mutter hatte also doch recht, das Alleinsein macht mich langsam verrückt. Aber was soll ich tun? Mich aufdrängen? Soll ich alleine ins Kino gehen und warten, bis sich irgendwer neben mich setzt, hey, ich bin Sina, lass uns Freunde sein, ich brauch dringend Gesellschaft, sonst werde ich wahrscheinlich bald wahnsinnig, vielleicht bin ich's auch schon, so genau weiß ich das nicht, aber du kannst es ja jetzt nach und nach herausfinden. Ach, und vergiss bitte nicht, mir rechtzeitig Bescheid zu geben, nicht, dass du irgendwann mit einem Messer im Hals aufwachst. Klingt doch nach einem tollen Plan, oder?
Nein. So wird das nichts. Ich werde einfach weiter lesen und Musik hören und schlafen, schlafen und immer wieder schlafen, mir in meinen Träumen ein normales Leben zusammenträumen und hin und wieder darüber schreiben. Und vor allem weiter darauf hoffen, dass sich irgendwas ganz Grundlegendes ändert, bevor mir die Lust vergeht.
Moment.
Vielleicht ist die ganze Prinzensache gar nicht so schlecht.
Also:
Ein riesiger Saal. Die Decken so hoch, dass … ja, dass man meinen könnte, hier wohnen Riesen, wenn nicht gerade pompöse Bälle wie dieser hier veranstaltet werden. Pompös, pompös, alles hier ist pompös, die Wandtäfeleien sind pompös und die unzähligen Kronleuchter, die so hoch hängen, dass selbst der Riesenelektroniker auf eine Leiter steigen müsste, um die Glühbirnen auszutauschen. Moment Mal … Gibt's hier schon Glühbirnen? Ist ja auch egal. Jedenfalls bin ich natürlich die pompöseste von allen, Prinzessin Sina. Wobei, noch bin ich gar keine Prinzessin, mehr so wie … Aschenputtel, die sich nur für diesen Abend aus ihrem Verlies gewagt hat und mit ihrer jungfräulichen Ausstrahlung allen den Kopf verdreht. Und heiß ist es hier, das glaubt man gar nicht, den ganzen aufgebrezelten Tanten zerläuft die viel zu dick aufgetragene, weiße Märchenschminke in der Fresse, pardon, im Gesicht, und entblößt die Kraterlandschaften, die darunter liegen. Nur ich strahle weiter mit den Kronleuchtern um die Wette. Besonders stilvoll, mit meinem französisch anmutenden Fächer und meinem aufgeblasenen Märchenkleid, das mir einen Nicki-Minaj-Mörderarsch verpasst. Nicki-Minaj-Mörderarsch … Geil.
Ich bin also die einzige Perle in diesem Meer aus vergammelten Algen und natürlich bemerkt das auch der Prinz, der schon den ganzen Abend gelangweilt auf seinem Thron sitzt, er wirft mir Blicke zu, ich mache ein bisschen auf unantastbar, halte die Nase viel zu hoch und unterhalte mich mit irgendeinem hohen Tier, keine Ahnung, vielleicht mit dem Papst, der sich die Sause natürlich nicht entgehen lassen will und extra aus dem Vatikan angereist ist, ganz papstlike natürlich, auf einem fliegenden Teppich. Er erzählt irgendwas von Kondomen und wie schlecht sie sind und ich denk mir so bla bla bla und ich möchte diesen Teppich nicht kaufen und linse immer mal wieder zum Prinzen rüber und merke schon, wie es da unten zu kitzeln beginnt, als wäre meine Muschi eine Prinzenfickwünschelrute oder so.
Und der Papst quatscht weiter von der Homo-Ehe und reicht mir den heiligen Gral, mit irgendeiner Plörre drin, die schmeckt wie der Tetrapak-Wein von Rewe, und ich komme erst in einem goldenen Himmelbett langsam wieder zu mir, der Papst neben mir, splitterfasernackt, nur seinen bekloppten Papsthut hat er aufbehalten, und er raucht 'ne Kippe und ich höre ihn gerade noch durch den Nebel der KO-Tropfen, die er mir eingeflößt hat "Und, wie war's, Baby?" fragen, als das Piepen wieder anfängt, piep, piep, piep, und plötzlich kommen sie durch die Fenster und aus den Schränken und unter dem Bett hervor, die verdammten Roboter-Ninjas, und ich verteile wieder Handkantenschläge, Rücken an Rücken mit dem Papst, doch es sind zu viele, wir haben keine Chance, piep, piep, piep, piep, piep, piep …
Der Wecker, natürlich. Kein Prinz, kein Papst, keine Roboter-Ninjas, nur ein neuer Scheißtag in einer Scheißwoche in einem Scheißmonat in einem Scheißjahr in einem Scheißleben. Fuck. My. Life.

 
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Hey Lani,

und Willkommen hier!

Das ist witzig. Ich hatte echt ein so breites Grinsen während des Lesens auf dem Gesicht und dachte immer nur: Das ist so doof, dass es schon wieder gut ist. Zwischenzeitlich habe ich mich mal gefragt, wohin das führt, wie Du das auflöst, na gut, ein Traum, die billigste und schrottigste und einfallsloseste aller Möglichkeiten, aber gut, ich hatte Spaß bis dahin, so, oooookay.
Das ist jetzt natürlich keine Geschichte die man lange im Kopf behält, die unterhält, aber auch das will gut gemacht, und muss auch mal sein. Kann ja keiner immer nur tiefgründeln, da wird man ja auch Alge irgendwann.
Und da nix ist mit ruminterprtieren, hier noch paar Lieblinge meinerseits, damit es ein paar mehr Sätze mehr werden, denn verdient hat der Text es allemal, mit mehr als einem gefällt mir abgespeist zu werden.

Benjamins Blicke schwirren mir vom anderen Ende des Raumes entgegen und jucken wie Mückenstiche. Wodka ist ein wunderbares Mittel gegen Juckreiz, hat meine Mutter immer gesagt, ...

Hier setzte es ein, mein :D. Und Blicke wie Mückenstiche sind eine ziemlich geile Metapher.

Ernsthaft? Mein Gott, was eine Scheiße. Lass mich raten. Ihr kommt ins Gespräch, findet schnell Gemeinsamkeiten, "Benni" ist charmant und lockt das schüchterne Mauerblümchen aus der Reserve, ein See tut sich auf, ihr steigt in ein Schwanen-Tretboot, schippert aufs Wasser hinaus, dem Mond entegegen, "Benni" legt den Arm um die holde Maid, Sterne funkeln, der erste Kuss, vielleicht ein bisschen Petting, und wenn sie nicht gestorben sind, dann ficken sie noch heute, bla bla bla. Schäm dich, Sina, so einen Müll zusammenzuschreiben. Bleib bei der Wahrheit. Es ist Freitagabend und du sitzt zuhause, wie eigentlich jeden Freitagabend und eigentlich auch jeden Samstagabend und eigentlich überhaupt jeden Abend in der Woche.

Mein Lieblingsabschnitt. Feine Wendung und dieser Romantikkitsch ist so wunderbar plüschig, so rosa, so voller Staub - man erstickt förmlich drin. Dafür Daumen hoch von mir.

Soll ich alleine ins Kino gehen und warten, bis sich irgendwer neben mich setzt, hey, ich bin Sina, lass uns Freunde sein, ich brauch dringend Gesellschaft, sonst werde ich wahrscheinlich bald wahnsinnig, vielleicht bin ich's auch schon, so genau weiß ich das nicht, aber du kannst es ja jetzt nach und nach herausfinden.

So nice!

Und heiß ist es hier, das glaubt man gar nicht, den ganzen aufgebretzelten Tanten zerläuft die viel zu dick aufgetragene, weiße Märchenschminke in der Fresse, pardon, im Gesicht, und entblößt die Kraterlandschaften, die darunter liegen, nur ich strahle weiter mit den Kronleuchter um die Wette. Besonders stilvoll, mit meinem französisch anmutenden Fächer und meinem aufgeblasenen Märchenkleid, das mir einen Nicki-Minaj-Mörderarsch verpasst. Nicki-Minaj-Mörderarsch … Geil.
Ich bin also die einzige Perle in diesem Meer aus vergammelten Algen ...

Freude, Freude, Freude - Applaus und weiter

Prinzenfickwünschelrute

Herrlich!

Entzückte Grüße,
Fliege

 

Hi Lani,

Ich hatte großen Spaß mit deiner Geschichte ... deinen Geschichten? Naja, mit dem Text eben.

Lass mich raten. Ihr kommt ins Gespräch, findet schnell Gemeinsamkeiten, "Benni" ist charmant und lockt das schüchterne Mauerblümchen aus der Reserve,

Das hab ich mir in der Tat gedacht. Du schreibst davor aber schon so gut, dass ich sogar bei so einer 0-8-15 Geschichte gerne bis zum Schluss dabei geblieben wäre. Und, unter uns, eigentlich hätte ich doch ganz gern gewusst was aus Benjamin und dem Mauerblümchen wird. Naja, die Handlung nimmt eine "etwas" unerwartete Wendung, nichts kam wie erwartet.

mit irgendeinem hohen Tier, keine Ahnung, vielleicht mit dem Papst, der sich die Sause natürlich nicht entgehen lassen will und extra aus dem Vatikan angereist ist, ganz papstlike natürlich, auf einem fliegenden Teppich.

:lol: :lol:

Das war's schon von mir. Gute Texte weiß ich noch nicht so richtig zu kommentieren. Schreib mal was schlechtes, Dann werd ich gerne ausführlicher.

Viele Grüße, Salomon

 
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Hej Lani,

danke für diesen herrlich beknackten Parforceritt durch die Untiefen eines jugendlichen Wochen(end)wahns.
Diesen
Teppich kaufe ich gerne und weine den Dollars keine Träne nach! Chapeau!
(Welch eine Wohltat nach der Wichserstory. :lol:)
Es geht mir wie beim Hören einer Single, wo die B-Seite besser ist als die A, und danach kommt dann noch die C,D und E und ich krieg keine Luft mehr. Ich mag deine beiläufigen Insight-Kommentare sehr, musste immer wieder grinsen.
Der einzige Wehrmutstropfen: Es ist alles nur geträumt ...

Textkram:

Zeichensetzungsfehler habe ich keine gefunden, auch das macht das Lesen in einem Rutsch zum Genuss.

Benjamins Blicke schwirren mir vom anderen Ende des Raumes entgegen und jucken wie Mückenstiche. Wodka ist ein wunderbares Mittel gegen Juckreiz
sagenhaft gutes Bild

Ernsthaft? Mein Gott, was eine Scheiße. Lass mich raten. Ihr kommt ins Gespräch, findet schnell Gemeinsamkeiten, "Benni" ist charmant und lockt das schüchterne Mauerblümchen aus der Reserve, ein See tut sich auf, ihr steigt in ein Schwanen-Tretboot, schippert aufs Wasser hinaus, dem Mond entegegen, "Benni" legt den Arm um die holde Maid, Sterne funkeln, der erste Kuss, vielleicht ein bisschen Petting, und wenn sie nicht gestorben sind, dann ficken sie noch heute, bla bla bla. Schäm dich, Sina, so einen Müll zusammenzuschreiben. Bleib bei der Wahrheit. Es ist Freitagabend und du sitzt zuhause, wie eigentlich jeden Freitagabend und eigentlich auch jeden Samstagabend und eigentlich überhaupt jeden Abend in der Woche.
Da wird die B-Seite aufgelegt und du hast mich weiterhin.
(entegegen => entgegen)

C-Seite:

Ein Roboter-Ninja, ich wusste es! Ich reiße mir mein Party-Outfit vom Leib, zum Vorschein kommt mein Kampfdress, hiii-jaaah, ein gezielter Handkantenschlag und das Mistvieh ist out of order.
Der Ausflug ins Comichafte, nice.
(out of order im deutschen gerne out-of-order)

D-Seite:
schön hingerotzt.

Soll ich alleine ins Kino gehen und warten, bis sich irgendwer neben mich setzt, hey, ich bin Sina, lass uns Freunde sein, ich brauch dringend Gesellschaft, sonst werde ich wahrscheinlich bald wahnsinnig, vielleicht bin ich's auch schon, so genau weiß ich das nicht, aber du kannst es ja jetzt nach und nach herausfinden.
Müsste da nicht ein Fragezeichen an den Schluss? Oder du löst es mit wörtlicher Rede auf. (Alleinesein => Alleinsein)

E-Seite:
my favorite, auch wegen dieser Stellen:

dass selbst der Riesenelektroniker auf eine Leiter steigen müsste, um die Glühbirnen auszutauschen
den ganzen aufgebretzelten Tanten zerläuft die viel zu dick aufgetragene, weiße Märchenschminke in der Fresse, pardon, im Gesicht
(aufgebretzelten => aufgebrezelten) (den Kronleuchter => dem Kronleuchter)
und meinem aufgeblasenen Märchenkleid, das mir einen Nicki-Minaj-Mörderarsch verpasst.
Ich bin also die einzige Perle in diesem Meer aus vergammelten Algen
und merke schon, wie es da unten zu kitzeln beginnt, als wäre meine Muschi eine Prinzenfickwünschelrute oder so
(splitternackt => splitterfasernackt?)

nur ein neuer Scheißtag in einer Scheißwoche in einem Scheißmonat in einem Scheißjahr in einem Scheißleben. Fuck. My. Life.
Das liest sich so wie ein Wurfanker, der das Boot sofort nach hinten reißt (und unter Wasser drückt). Natürlich passt das. Duktus, Lebensgefühl, stimmt alles. Dennoch hätte ich mir einen Schluss gewünscht, in dem the real Benjamin auftaucht und noch sein Fett wegkriegt.

Mit Traumauflösungen ist das so ne Sache: Du bist zwar gerade voll in der Story drin, aber ätsch, alles nur geträumt, eigentlich ist nix passiert. Das vergrault einem im Nachhinein so´n bissl das Leseerlebnis.

Deine Story hat Verve, Leichtigkeit und respektlosen Esprit, mehr davon. Definitives Like!
Hoffe, das Lob steigt dir nicht zu Kopf :naughty:


Peace, linktofink

 
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Hallo Fliege,

vielen Dank für das nette Willkommen, und für deinen Kommentar, ja, vor allem für deinen Kommentar, der mich wirklich glücklich gemacht hat :) Und es reicht mir vollkommen, dass du dich gut unterhalten gefühlt hast. Leider fällt mir sonst nicht viel ein, was ich sagen könnte, außer vielleicht: Bitte entschuldige die billige Traumauflösung. Kommt nicht wieder vor, versprochen!

Hallo Salomon,

auch über deinen Kommentar habe ich mich riesig gefreut :) Vielen Dank dafür!

"Und, unter uns, eigentlich hätte ich doch ganz gern gewusst was aus Benjamin und dem Mauerblümchen wird."

Benjamin ist der Roboter-Ninja-Armee beigetreten, nachdem er das mit dem Papst rausgefunden hat, und plant von dort aus seinen Rachefeldzug. Was aus dem Mauerblümchen wurde weiß ich leider nicht ...

Hallo linktofink,

"Welch eine Wohltat nach der Wichserstory."

toll, dass es diesmal geklappt hat :) Und welch eine Wohltat dein Kommentar ist, es ist wirklich toll zu sehen, welche Stellen dir gefallen und wie du sie wahrnimmst. Die Fehler habe ich mittlerweile überarbeitet, vielen Dank für die Hinweise. Und wie ich schon Fliege sagte: Keine Traumauflösungen mehr, Ehrenwort!

Nochmals vielen Dank euch allen für die Zeit, die ihr euch genommen habt, und für eure Eindrücke, das hilft mir sehr :thumbsup:

Liebe Grüße

 

Lani,

noch ein kleines, aber nicht unwichtiges Detail: Wenn du in deiner Antwort ein @ direkt vor den Namen setzt, bekommt dein Adressat eine Benachrichtigung, dass du ihn erwähnst, sonst nicht und Antworten können verschütt gehen.

Peace, linktofink

 

Hallo Lani,

als suchtest du anfangs den Tonfall, müsstest die Einfälle, Assoziationen bändigen, im zweiten Teil des Textes aber nimmt die Geschichte Fahrt auf, die Ideendichte steigert sich, absurder, wahnwitziger, überbordend fantastisch, sodass ich mir wünschte, die Fahrt ginge weiter, es gäbe eine weitere Wendung, die Roboter-Ninjas wären geschlagen, ein Roboterheer tauchte auch und der Papst läge mit DT im Bett oder wenigstens mit der Kanzlerin. Der Stil passt wunderbar zu dem, worüber du schreibst, sprachlich fein austariert.

Willkommen hier, ich freue mich sehr auf deine weiteren Texte. Wegen der Amüsementerwartung.

Textstellen:

Benjamins Blicke schwirren mir vom anderen Ende des Raumes entgegen und jucken wie Mückenstiche.
hübsches Bild

ein See tut sich auf, ihr steigt in ein Schwanen-Tretboot, schippert aufs Wasser hinaus, dem Mond entegegen, "Benni" legt den Arm um die holde Maid, Sterne funkeln, der erste Kuss, vielleicht ein bisschen Petting, und wenn sie nicht gestorben sind, dann ficken sie noch heute
:D

und dann ist da dieses Piepen, piep, piep, piep, und erst jetzt entdecke ich die Antenne zwischen seinen buschigen Haaren. Ha! Ein Roboter-Ninja,
:lol:

Ich werde einfach weiter lesen und Musik hören und schlafen, schlafen und immer wieder schlafen, mir in meinen Träumen ein normales Leben zusammenträumen und hin und wieder darüber schreiben.
jetzt wird es Ernst: sie erträumt sich ein aufregendes Leben, düstertragisch im Grunde

den ganzen aufgebretzelten Tanten zerläuft die viel zu dick aufgetragene, weiße Märchenschminke in der Fresse, pardon, im Gesicht, und entblößt die Kraterlandschaften, die darunter liegen, nur ich strahle weiter mit den Kronleuchter um die Wette.
mm, da könnte mehr kommen, genauere Beschreibungen

vielleicht mit dem Papst, der sich die Sause natürlich nicht entgehen lassen will und extra aus dem Vatikan angereist ist, ganz papstlike natürlich, auf einem fliegenden Teppich. Er erzählt irgendwas von Kondomen und wie schlecht sie sind und ich denk mir so blablabla und "Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen" und linse immer mal wieder zum Prinz rüber und merke schon, wie es da unten zu kitzeln beginnt, als wäre meine Muschi eine Prinzenfickwünschelrute oder so.
warum muss immer der Papst herhalten, den Dalai Lama fände ich mindetens genauso lustig oder irgendein Ayatollah, aber na ja, lustig ist das Bild schon; und die Prinzenfickrute eh

Viele Ich-liebe-die-Scheißtage-so-lange-es-Erdbeeren-regnet-Cocktails-parat-stehen-und-die-Sonne-über-dem-Pool-brennt-Grüße
Isegrims

 

Hallo Lani,

und herzlich willkommen hier.

Mensch, das sind ja Begeisterungsstürme unter deiner Geschichte. So kann es nicht weitergehen. :p

Spaß bei Seite. Ich sehe natürlich auch, was die anderen so toll an dieser Geschichte finden. Das lässt sich locker lesen, die witzigen und guten Stellen wurden erwähnt und es ist herrlich verrückt.

Aber wenn die Kommentare nicht so positiv gewesen wären, hätte ich wohl nicht zu Ende gelesen. Ich finde du machst es dir zu einfach. Nicht nur mit dem Traum, sondern auch mittendrin. So nach dem Motto: Achtung, ich habe lauter lustige Ideen, die passen nicht zusammen, aber egal, ich schütte sie mal hier hin ...

Vielleicht versteh ich das alles auch nicht ganz, oder gibt es gar nichts zu verstehen?

Cut. ... Schäm dich, Sina, so einen Müll zusammenzuschreiben.
Das heißt wir beobachten nicht Sina auf der Party, sondern Sina während einer kreativen Schaffensphase? Und das meine ich mit "einfach machen", denn das ist ja wie mit den Träumen, man muss sich an keine Regeln halten alles ist möglich und wenn man nicht mehr weiter weiß ... Cut.
Und das gefällt mir persönlich nicht. Bis zu dem Roboter-Ninja fande ich es lustig, aber dann wirfst du mich in ein vollkommen anderes Setting und dann denke ich mir ... och nö.

Deine Art zu schreiben gefällt mir, also würde ich mich freuen etwas von dir zu lesen, was vielleicht mehr eine Geschichte ist.

Viele Spaß hier und liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hallo Lani,

mir geht es ähnlich wir Nichtgeburtstagskind. Die Stelle mit dem Ninja hat mich rausgehauen, und den Rest hab ich nur noch überflogen. Grundsätzlich hat dein Stil aber viel Witz, ist schön rotzig und lakonisch und vor allem sehr authentisch. Waren mir nur zu viele Umschwünge, das war mir dann zu überladen.

Viele Grüße,
Chai

 

Hallo,

ich tue mich schwer mit dem Text. Lässt sich leicht lesen, ja. Ich denke an diese Kategorie Fräuleinwunder und auch Berlin-Roman und auch Bridget Jones. So rotzig und viel scheiße sagen und eigentlich nichts Existenzielles erzählen, alles hangelt irgendwie an der Oberfläche, und ein bißchen Muschi noch und ein bißchen flow, und dann passt das. Irgendwie.

Also, das ist ein reiner Effekt, dieser Text. Ich lerne die Erzählerin, die ja in Rollenprosa geschrieben ist, nirgendwo kennen. Das ist eben nicht authentisch, sondern es ist der Autor, der durch einen Kanal schreibt, der immer erkennbar bleibt, ich spüre als Leser die Gemachtheit des Textes sofort. Dieser rotzige Flow, fuck it all, der ist eben nach einem Absatz verbraucht und dann brauchst du Substanz, ansonsten steigt der Leser (zumindest ich) einfach aus, weil ich weiß: da kommt nichts mehr, noch ein paar mal scheiße und Muschi und das wars.

Ich persönlich finde das schade, weil da sicher auch ein erzählerisches Potential drin ist, was du aber an allen Ecken und Enden verschenkst.

Gruss, Jimmy

 

Hallo Isegrims,

vielen Dank für deinen Kommentar, schön, dass du dich in dem Chaos zurechtgefunden hast. Und ja, es fühlte sich beim Schreiben wirklich so an, wie du sagst, ich musste mich zuerst selbst auf den Ton einlassen, dann war ich drin, konnte mich leiten lassen und musste nur noch irgendwie den Blödsinn bremsen, der rausgesprudelt kam – das ist nur teilweise gelungen, aber ein großer Spaß war es auf alle Fälle.

Bei euch, Nichtgeburtstagskind, Chai und jimmysalaryman, ist der Funke offenbar nicht übergesprungen, und ich kann die Kritik gut nachvollziehen. Weniger Fickificki, Chaos und Blödsinn, mehr Substanz und Ordnung, das nehme ich aus euren Kommentaren mit und werde versuchen, es bei der nächsten Geschichte umzusetzen. Dass Sina selbst in all dem Unfug und der "Gemachtheit", wie jimmysalaryman es treffend nennt, komplett unterzugehen scheint, sogar unauthentisch wirkt, gefällt mir nämlich nicht. Deshalb auch euch vielen Dank für die Kommentare, es ist sehr interessant und hilfreich, verschiedene Ansprüche und Vorlieben kennenzulernen und daraus seine Lehren zu ziehen.

Liebe Grüße

 
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Hallo Lani ,

Ich muss der angebrachten Kritik ein wenig widersprechen. Es wurde ja um mehr Substanz gebeten. In meinen Augen hat der Text eine ganze Menge Substanz zu bieten. Ich weiß natürlich nicht, was du dir beim Schreiben gedacht hast und aus deinen Kommentaren entnehme ich, dass ich mich wahrscheinlich sogar irre. Nichtsdestotrotz fasse ich mal zusammen, wieso ich den Text gar nicht als witzig, sondern als ziemlich ernst aufgreife:

Der erste Absatz zaubert einem ein Lächeln auf die Lippen und je nach Alter wird man wahrscheinlich entweder nostalgisch oder kann sich identifizieren: Ach ja, wer kennt das nicht? Man steht auf einer Party, mutmaßlich ein wenig angeschickert, hat die normalen Probleme junger Leute und weiß gar nicht so recht, wohin mit seinem Leben. Kennt jeder, hat jeder gemacht. Dazu ein paar spitzzüngige Pointen,

Wodka ist ein wunderbares Mittel gegen Juckreiz, hat meine Mutter immer gesagt, aber Zigaretten sind auch nicht schlecht, schon deshalb, weil man hier drinnen nicht rauchen darf und ich dafür vor die Tür muss. Glücklicherweise raucht Benjamin nämlich nicht, und soweit ich weiß, kann er auch nicht durch Wände gucken.

"Gleich wieder da", sage ich zu Jenny, könnte aber genauso gut "Ich fahr in' Puff nach Barcelona" sagen, weil man in diesem Scheißloch eh nichts versteht

Ich komme kaum mit dem Wocheneinkauf klar, ich male mir in der Schlange aus, dass das Bargeld nicht reicht und ich mit der Karte zahlen muss und vor Aufregung die PIN vergesse und ohnmächtig werde

und wenn sie nicht gestorben sind, dann ficken sie noch heute

die den pseudophilosphischen Anfang

Ich bin verliebt, aber weiß nicht, wie man liebt

verulken und fertig ist der nette Schmunzler für Zwischendurch. Soweit so schön und gern gelesen. Die Roboter-Ninjas sind in meinen Augen bis hier ein wenig zu viel des Guten.

Im zweiten Absatz dann plötzlich der Cut. Die Hauptperson ist gar nicht auf so einer Party. Er geht also gar nicht den so normalen und allbekannten Problemen junger Leute nach. Im Gegenteil, die Hauptperson sitzt alleine zuhause und ist unglücklich. Die Person ist ein Außenseiter. Ein Außenseiter, der von genau dem so normalen Leben träumt, das die anderen und Benjamin ja alle haben. Und das geht schon eine ganze Weile so. Eine beunruhigend lange Weile, denn was passiert, wenn Sina dann die Lust vergeht, kann man sich ja ausmalen. Verrückt wird sie immerhin schon langsam.

Ach du scheiße. Jetzt bin ich vollkommen durchgeknallt. Wo kam das denn her? Roboter-Ninjas? Meine Mutter hatte also doch recht, das Alleinsein macht mich langsam verrückt. Aber was soll ich tun? Mich aufdrängen? Soll ich alleine ins Kino gehen und warten, bis sich irgendwer neben mich setzt, hey, ich bin Sina, lass uns Freunde sein, ich brauch dringend Gesellschaft, sonst werde ich wahrscheinlich bald wahnsinnig, vielleicht bin ich's auch schon, so genau weiß ich das nicht, aber du kannst es ja jetzt nach und nach herausfinden. Ach, und vergiss bitte nicht, mir rechtzeitig Bescheid zu geben, nicht, dass du irgendwann mit einem Messer im Hals aufwachst. Klingt doch nach einem tollen Plan, oder?
Nein. So wird das nichts. Ich werde einfach weiter lesen und Musik hören und schlafen, schlafen und immer wieder schlafen, mir in meinen Träumen ein normales Leben zusammenträumen und hin und wieder darüber schreiben. Und vor allem weiter darauf hoffen, dass sich irgendwas ganz Grundlegendes ändert, bevor mir die Lust vergeht.

Die Hauptperson ist psychisch also bereits angeschlagen und dann kommt diese unglaublich abstruse Szene mit dem Papst und dem fliegenden Teppich. Mittendrin auch noch ein wenig Nicky Minaj. Vor dem beschrieben Hintergrund ergibt sich daraus in meinen Augen folgendes:

Die Hauptperson ist unglaublich unzufrieden mit der Einsamkeit. Mit der Einsamkeit, dass sie immer noch keinen Partner hat -- denn das ist schließlich die einzige Parallele zwischen den beiden imaginierten Situationen.

und mit ihrer jungfräulichen Ausstrahlung

Im ersten Absatz redet sie sich mit Hilfe der ganzen Zynik noch ein, dass dieses so vermeintlich normale Leben gar nicht so wichtig ist und sie für eine Beziehung noch gar nicht bereit ist. Zuhause ist doch schön. Schlaf ist doch schön. Dann der Bruch und die Erkenntnis, dass sie sich selbst anlügt. Dass dieses so normale Jugendleben doch wichtig für sie ist und sie gerne mehr Gesellschaft haben will. Dass sie die Einsamkeit sogar schon in den Wahnsinn treibt. Darauf folgt die total wahnsinnige Szene, die zwar keineswegs dieses normale Leben darstellt, sich aber trotzdem um die Sonderbarkeit der Hauptperson, noch nie liiert gewesen zu sein, dreht.

Für mich ist das eine ganze Menge Substanz und ein sehr gewaltiger Einblick in das Innenlebens deines Charakters, wenn auch subtil vermittelt. Find ich gut und sehr schön konstruiert. Kritikpunkte sind folgende:

1) Die Roboter-Ninjas finde ich ein wenig -- na ja -- trivial. Wenn man mir die Aufgabe gäbe, irgendetwas komisches und abwegiges zu sagen, wäre die erste Antwort wohl "Ninja-Roboters" oder so. Irgendwie ein wenig gewollt also.

2) Im ersten Absatz darfst du ruhig ein paar mehr Punkte setzen, durch die vielen Kommas wirken die Gedankengänge Sinas ein wenig gehetzt und "unstringent". Ein Stilmittel, das ich im letzten Absatz, wenn es diesen etwas irren Touch bekommt, cool finde. Aber hier hat es nichts verloren, schließlich wird der Leser ja noch ein wenig im Dunkeln gelassen.

3) Fuck.My.Life. finde ich als Abschluss etwas unwürdig. In meinen Augen ist eine ganze Menge Substanz in deinem Text, da sollte man nicht mit so einer jeden Tag benutzten und ausgelutschten Floskel enden.

Ansonsten sehr schöner Text. Vielleicht meinst du das alles gar nicht so, aber für mich liest es sich ziemlich deutlich so.

Grüße
RobotBoy

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo RobotBoy,

ich danke dir vielmals für deinen tollen Kommentar! :shy:

"Es wurde ja um mehr Substanz gebeten. In meinen Augen hat der Text eine ganze Menge Substanz zu bieten. Ich weiß natürlich nicht, was du dir beim Schreiben gedacht hast und aus deinen Kommentaren entnehme ich, dass ich mich wahrscheinlich sogar irre."

Nein, du irrst dich nicht, ich wollte Sina unbedingt zeigen, wie du sie gesehen hast, wollte ihre Sorgen und Probleme mit der Welt deutlich machen. Aber gleichzeitig auch nicht zu deutlich, sie flüchtet ja selbst ständig davor, sei es durch Alkohol, Zigaretten, Schlaf, Träume, Humor oder eben durchs Schreiben.

Aber natürlich verschwindet die Ernsthaftigkeit hinter einem Schwall aus absurdem Blödsinn, hinter Roboter-Ninjas und Ficki-Ficki-Sprache, und deshalb verflacht die Wirkung, denke ich. Die allerwenigsten lesen da einen "ernsten Text", mehr einen wirren Witz. Und das ist okay so.

Dass du aber trotzdem hinter die Fassade geblickt hast, bedeutet mir sehr, sehr viel. Es liest sich ja fast so, als wolltest du Sina verteidigen, wolltest zeigen, dass sie nicht nur Ulknudel, sondern auch Mensch ist. Es wirkt, als hätte sie dich berührt, selbst durch die, zugegeben, ziemlich dicke Schicht aus Unantastbarkeit. Und darauf würde ich gerne aufbauen beim nächsten Mal.

Noch zu deinen Kritikpunkten:

"1) Die Roboter-Ninjas finde ich ein wenig -- na ja -- trivial. Wenn man mir die Aufgabe gäbe, irgendetwas komisches und abwegiges zu sagen, wäre die erste Antwort wohl "Ninja-Roboters" oder so. Irgendwie ein wenig gewollt also."

Die Kritik kann ich verstehen, gewollt ist nicht gut, aber ich denke, Sina hatte hier den gleichen Gedanke wie du: Was ist komisch und abwegig. Vielleicht mache ich es mir ein bisschen einfach, wenn ich meine mangelnde Kreativität auf Sina schiebe, aber ich finde trivial an dieser Stelle okay.

"2) Im ersten Absatz darfst du ruhig ein paar mehr Punkte setzen, durch die vielen Kommas wirken die Gedankengänge Sinas ein wenig gehetzt und "unstringent". Ein Stilmittel, das ich im letzten Absatz, wenn es diesen etwas irren Touch bekommt, cool finde. Aber hier hat es nichts verloren, schließlich wird der Leser ja noch ein wenig im Dunkeln gelassen."

Auch das kann ich gut nachvollziehen und werde mal schauen, was ich überarbeiten kann.

") Fuck.My.Life. finde ich als Abschluss etwas unwürdig. In meinen Augen ist eine ganze Menge Substanz in deinem Text, da sollte man nicht mit so einer jeden Tag benutzten und ausgelutschten Floskel enden."

Und das kann ich sowieso nachvollziehen, eigentlich ist das sogar ein schreckliches Ende, wie überhaupt die (mehrmals bemängelte) Traumauflösung. Mal schauen, ob mir noch was passenderes einfällt.

Also, noch mal vielen Dank für deine Auseinandersetzung mit der Geschichte, das gibt mir Mut für die Zukunft, mich an etwas Tieferschürfendes zu wagen. :)

Liebe Grüße

 

Hi Lani,


ui, das what mir gefallen.
Die Geschichte ist toll geschrieben (ich mag diesen rotzigen Umgangssprachenton - ist schwer, sowas richtig hinzukriegen, ohne dass es aufgesetzt wirkt), hat ein paar wirklich tolle und lustige Ideen und gerade genug abgefahren um nicht einfach nur zusammenhanglos zu wirken. Und, das I-Tüpfelchen, sie ist in den richtigen Momenten traurig. Wenn Sina über ihre Geschichte reflektiert und man in sie hineinsehen kann, dann triffst du einen sehr schönen ernsten Tonfall, der einen passenden Kontrast zum Humor bietet.

Klar, an manchen Stellen merkt man, dass du hier viel rum-assoziert hast (Ninja-Roboter, Papst, fliegender Teppich - halt alles rein, was geht), aber in meinen Augen übertreibst du damit zum Glück nicht, sondern triffst genau die richtige Balance, um mich bei der Stange zu halten.

"Hey."
"Scheiße."
"Was?"
Scheiße. Benjamin steht neben mir, mit seinem Benjaminblick, und guckt mich an. Ziemlich ungläubig, wenn ich das richtig deute.
"Hast du gerade Scheiße gesagt?"
Manchmal sind die kürzesten Dialoge die tollsten.
Cut.
Ernsthaft? Mein Gott, was eine Scheiße. Lass mich raten. Ihr kommt ins Gespräch, findet schnell Gemeinsamkeiten, "Benni" ist charmant und lockt das schüchterne Mauerblümchen aus der Reserve
Zwei Dinge. Nein, drei:
Eins: Cooler Perspektivwechsel.
Zwei: Später hast du "rewind" genutzt, um wieder reinzukommen. Wie wäre es hier mit "stop" statt "cut"?
Drei: Verwirrender Perspektivwechsel. Eben haben wir die Gedanken des Mauerblümchens in der Ich-Perspektive erlebt. Dann spricht die Erzählerin als Ich sich selbst als Du an, um dann das Mauerblümchen und Benni als Ihr zu bezeichnen. Da könnte es etwas mehr Klarheit vertragen vielleicht.
Ein Roboter-Ninja,
Jaaaaa! Wie lange warte ich schon darauf, dass endlich jemand eine Geschichte über Roboterninjas schreibt...
Roboter-Ninjas? Meine Mutter hatte also doch recht, das Alleinsein macht mich langsam verrückt.
Schade... ;)
und entblößt die Kraterlandschaften, die darunter liegen, nur ich strahle weiter mit den Kronleuchtern um die Wette.
Da würde ich vor "nur ich" nen Punkt machen.
er wirft mir Blicke zu, ich mach ein bisschen auf unantastbar,
"mache". Klingt besser, find ich. Trotz Umgangssprache.
nur ein neuer Scheißtag in einer Scheißwoche in einem Scheißmonat in einem Scheißjahr in einem Scheißleben. Fuck. My. Life.
Schade. Die Geschichte hat mir echt gefallen, aber das Ende ist fad. Traum ist so ziemlich die lahmste Auflösung, die man wählen könnte, und das hat der Text nicht verdient.
Du hattest vorher die Metaebene mit dem Autoren angedeutet. Vielleicht kann man daraus was machen. "Ich kämpfe gegen Roboter-Ninjas, Rücken an Rücken mit dem Papst. Die sind albern, also schließe ich den Laptop und gehe auf den Balkon, eine Rauchen. Vielleicht treffe ich Benni". Oder so. Kriegst du sicher besser hin. Vielleicht hast du ja Lust, da nochmal was dran zu machen.

 

Hallo gnoebel,

das kommt wohl davon, wenn man plötzlich viel zu viele Einfälle hat und sie am liebsten auf der Stelle teilen möchte - da wartet man sehnsüchtig auf eine Rückmeldung zu seiner neuen Geschichte, knabbert sich die Finger wund ... und dann wird der "alte" Teppich wieder rausgeholt.

Das macht mich aber nicht weniger glücklich :) Vor allem, weil sie dir offenbar gefallen hat.

ich mag diesen rotzigen Umgangssprachenton - ist schwer, sowas richtig hinzukriegen, ohne dass es aufgesetzt wirkt

Das freut mich und zeigt mir, wie unterschiedlich die Meinungen sein können. Von einem anderen Kommentator wurde nämlich genau das bemängelt - dass es aufgesetzt wirkt. Ich kann beide Sichtweisen nachvollziehen, deine ist aus meiner Sicht natürlich die wünschenswertere.

gerade genug abgefahren um nicht einfach nur zusammenhanglos zu wirken

Auch das höre ich gerne :) Ebenso, dass dir der Kontrast zwischen Ernst und Humbug gefallen hat.

Später hast du "rewind" genutzt, um wieder reinzukommen. Wie wäre es hier mit "stop" statt "cut"?

Guter, weil logischer Einwand, das lasse ich mir noch mal durch den Kopf gehen. Ich befürchte nur, dass das eher alltägliche "Stop" vielleicht nicht die gleiche Wirkung entfaltet ... Aber mal schauen.

Da würde ich vor "nur ich" nen Punkt machen.

Übernommen :thumbsup:

"mache". Klingt besser, find ich. Trotz Umgangssprache.

Das ebenso

Schade. Die Geschichte hat mir echt gefallen, aber das Ende ist fad. Traum ist so ziemlich die lahmste Auflösung, die man wählen könnte, und das hat der Text nicht verdient.
Du hattest vorher die Metaebene mit dem Autoren angedeutet. Vielleicht kann man daraus was machen. "Ich kämpfe gegen Roboter-Ninjas, Rücken an Rücken mit dem Papst. Die sind albern, also schließe ich den Laptop und gehe auf den Balkon, eine Rauchen. Vielleicht treffe ich Benni". Oder so. Kriegst du sicher besser hin. Vielleicht hast du ja Lust, da nochmal was dran zu machen.

Ja, da bist du nicht der einzige, der das so sieht. Und ich bin auch alles andere als zufrieden mit dem Ende, werde mir da bei Gelegenheit auf jeden Fall noch was einfallen lassen, damit ich den ollen Teppich dann irgendwann in Frieden ruhen lassen kann :)

Vielen, vielen Dank für deine Rückmeldung, gnoebel, hat mich wirklich sehr gefreut, dass du deinen Spaß hattest!

Liebe Grüße,

Lani

 

Hi Lani,

ja, also ... mir hat das schon auch gefallen, wobei ich sagen muss, der Text verliert ein wenig an Fahrt. Klar, viel Effekt, viel Provokation und durch den Auswurf an Worten und einfach mal schreiben lassen und einen Fick darauf geben, kann cool sein, ist es auch, aber nicht die ganze Geschichte hindurch. So als Stimmungscollage funktioniert das schon, aber für mehr ... ja, da hätte ich mir mehr Konfrontation mit der Außenwelt gewünscht, Konflikt, sonst denke ich mir beim Lesen halt: Ja, cool ... okay und was kommt jetzt noch? Dann erwische ich mich schon beim Überfliegen. Noch was überraschendes? Eher nicht. Weil das Potential ist ja da, gerade die Geschichte mit der trinkenden Mutter und der Abschottung, aber das verebbt alles im Sand und hängt dann so im Raum herum und man will es anstupsen und fragen: Hey, lebt da noch was? Da gibt's doch noch mehr ... mehr aktiv zu erzählen. Mehr Themen innerhalb, die es zu entdecken gibt.

[...]lockt das schüchterne Mauerblümchen aus der Reserve,[...]

Könnte man weglassen, impliziert ja schon das Mauerblümchen.


Wünsch dir noch 'nen schönen Sonntag.

Besten Gruß
PipMorris

 
Zuletzt bearbeitet:

"Der Traum wartet heimlich auf das Erwachen",
heißt es bei Benjamin,

der nun gar nix mit dem Benjamin in Deinem Text aus aneinandergereihten Assoziationen zu tun hat, von denen der Satz

Benjamin steht neben mir, mit seinem Benjaminblick, und guckt mich an.
schon fast der interessanteste ist, weil der "Benjaminblick" vom Ende des Textes her wie ein strafender "Benimmblick" wirkt. Nun ja, unter der Prämisse und kleinbürgerlichen Formel und Floskel, Humor wäre, wenn man trotzdem lachte, kann man diese Geschichte - verstanden als das, was das Wort meint als substantivierte Partizipbildung zum Verb "geschehen"- und geschehe es allein unter einer Schädel- oder Bettdecke.

Min J, wirstu Dich fragen, warum tut er sich das dann an, dieser verfickte Klugscheißer?!,

Lani,

weil in den Erstlingen (ich weiß schon, dass esDein zwotes hier eingestelltes Werk ist) alles schon verborgen ist, was nachher den Autor ausmachen wird, noch unbehauen und ungehobelt, was erst mit der Reibung mit dem Kommentator ausmacht - und da ist die Zusammenfügung des Benjaminblicks kein schlechter Start, denn an sich wird mir hier allzu viel Geschiss mitsamt ficke-facke-Hühnerkacke betrieben.

Trivialeres - und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!

Ernsthaft? Mein Gott, was eine Scheiße.
Die Antwort auf die Frage klingt mir nach mehr als einer bloßen Aussage ... Warum kein "!"¿

Ich werde einfach weiter lesen und Musik hören ...
Ein Wort "weiterlesen"

Dann schnappt die Geschlechterfalle zu

Wobei, noch bin ich gar keine Prinzessin, mehr so wie … Aschenputtel, die sich nur für diesen Abend aus ihrem Verlies gewagt hat und mit ihrer jungfräulichen Ausstrahlung allen den Kopf verdreht.
Aschenputtel wie die nahe Verwnadte Aschenbrödel gehören dem höchstrichterlich befundenen dritten Geschlecht an, was in der Grammatik sich neutral äußert. "Das" Aschenputtel, also
... wie … Aschenputtel, [das] sich nur für diesen Abend aus [seinem] Verlies gewagt hat und mit [seiner] jungfräulichen Ausstrahlung allen den Kopf verdreht.

und einmal die Fälle-Falle
... und linse immer mal wieder zum Prinz[en] rüber und ...

Hier wählstu die Abkürzung des US-Staates "amohalkO"-Tropfen
... durch den Nebel der KO-Tropfen, die er ...
, besser: "K. o.-Tropfen"

Na, schau'n mer ma', wat draus wird!

Bis gleich!

Friedel

 

Hallo PipMorris,

schön, dass du vorbeischaust :)

Bevor ich auf deinen Kommentar eingehe: Ich habe deine Geschichte über Mary und die Giraffen gelesen und war begeistert. Schade, dass du so wenig Rückmeldung dafür bekommen hast. Wenn ich es schaffe, meine Begeisterung in Worte zu fassen, lasse ich dir noch einen Kommentar da.

Ich gehe mal nicht im Detail auf deinen Kommentar ein, sondern nur auf den Haupttenor: Ganz cool, aber zu wenig. Ja, kann ich nachvollziehen, denn im Grunde war es ja tatsächlich nicht mehr als ein

Auswurf an Worten

, ein stream of consciousness. Da ich das aber nicht so ausgeschildert habe, muss ich auch mit der Kritik klarkommen, dass das zu wenig ist.
Mittlerweile habe ich auf diese Kritik reagiert, nicht bei dieser Geschichte hier, aber bei den beiden, die danach kamen. Falls du Interesse hast, kannst du da ja mal reinlesen ...

Könnte man weglassen, impliziert ja schon das Mauerblümchen.

Habe ich übernommen, danke :thumbsup:

Natürlich habe ich nicht überlesen, dass du die Geschichte nicht komplett scheiße fandest - das freut mich. Vielen Dank für deinen Kommentar :)

Hallo Friedrichard,

dein Kommentar hingegen liest sich schon eher so, als fändest du das Gelesene komplett scheiße, oder zumindest

ficke-facke-Hühnerkacke

und dafür entschuldige ich mich. Für deine Verbesserungsvorschläge hingegen bedanke ich mich:

Die Antwort auf die Frage klingt mir nach mehr als einer bloßen Aussage ... Warum kein "!"¿

Gute Frage, warum eigentlich nicht¿ Jetzt ist es jedenfalls so :thumbsup:

Ein Wort "weiterlesen"

Aber sie möchte ja nicht weiterlesen, sie möchte weiter(hin) lesen - dann wäre das korrekt, nehme ich an.

Dass Frau Aschenputtel ein "Das" sein soll, das mag mir einfach nicht gefallen, deshalb widersetze ich mich hier den Regeln der Grammatik, glaube ich, in die

Fälle-Falle

möchte ich allerdings nur ungerne geraten und verwandele den Prinz deshalb kurzerhand zum Prinzen.

Die

K. o.-Tropfen

finde ich allerdings ganz grässlich, um ehrlich zu sein, deshalb widersetze ich mich auch hier. Auch auf die Gefahr hin, deinen Unmut auf mich zu ziehen.
Wenn ich richtig gezählt habe, steht es jetzt 3:2 - also danke ich dir bis hier hin für die spannende Partie, wie ich sehe, gehen wir ja auf einem anderen Platz noch in die Nachspielzeit ...

Bis dahin liebe Grüße und vielen Dank noch mal,

Lani

 

... und dafür entschuldige ich mich. Für deine Verbesserungsvorschläge hingegen bedanke ich mich:

Och nee,

liebe Lani,

da käme ich ja gar nicht mehr aus dem Entschuldigung-Suchen raus. Nee, da brauchstu Dich nicht entschuldigen und an sich gibt's da auch nix zu danken.

Aber sie möchte ja nicht weiterlesen, sie möchte weiter(hin) lesen - dann wäre das korrekt, nehme ich an.
Richtig, dann ist es korrekt. Aber das war für mich Halbblindschleiche schwierig zu erkennen ...

Dass Frau Aschenputtel ein "Das" sein soll, das mag mir einfach nicht gefallen, deshalb widersetze ich mich hier den Regeln der Grammatik,
Na, da sind wir Geschwister eines Geistes ... und das sieht selbst die Grammatik ein, dass Frau A. fem. ist und selbst als Stief-Tochter ...

Ich spüre, wir werden uns verstehn und nur wenn man um die Regel weiß, macht der Bruch richtig Spaß ...

Bis bald

Friedel

 

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