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Ich liebe Dich
Hallo mein Schatz,
es ist lange her, daß wir uns zuletzt sahen. Mein Herz ist schwer und ich muß Dir diese Zeilen Schreiben. Jetzt sitze ich hier und träume zum Fenster hinaus, es ist ein verregneter Tag, der Himmel weint und die Wolken hängen tief.
Weißt Du noch, als wir uns das erste mal trafen? Wie ich damals auf Dich zuging, dachte ich wahrhaftig, ich begegne einem Engel. Mit Deinen klaren blauen Augen hast Du mich angesehen und in diesem Moment wußte ich, daß ich noch nie geliebt hatte. Noch nie war ich jemandem wie Dir begegnet. Ich liebe Dich.
Weißt Du noch, wie wir im Wald spazieren gingen? Es wehte ein kalter Herbstwind, der uns das nasse Laub der Bäume ins Gesicht blies. Wir hielten uns eng aneinander, die Arme fest eingehakt. Obwohl es so kalt war, konnte ich Deine Wärme spüren. Mit Dir zusammen, war es nicht einfach nur ein verregneter Tag im Herbst, mit dir war es der schönste Herbst, den ich je erlebt hatte.
Weißt Du noch, als wir abends zusammen saßen? Die drei kleinen Kerzen auf dem Tisch, die einen leichten Vanilleduft verbreiteten. Es war ganz still, wir saßen eng zusammen gekuschelt und sahen zur Gartentür hinaus. Wir sahen zu, wie die Nacht den Tag besiegte. Die Wolken waren fort und es war ein klarer Himmel zu sehen. Mit Dir zusammen leuchteten die Sterne immer ein wenig heller. Mit Dir war die Nacht nicht dunkel. Ich spürte Dich bei mir und es war der schönste Abend meines Lebens.
Jetzt bist Du schon lange fort und Du fehlst mir. Der Klang Deiner Stimme hallt noch in den Räumen. Wenn ich die Augen schließe, kann ich Dich noch hören. Es war immer so schön, Dir beim sprechen zuzuhören. Du bist nicht mehr da, aber wenn ich spazieren gehe, gehst Du neben mir. Ich unterhalte mich dann immer mit Dir, Du bist still, aber auch wenn Du nichts sagst, ist es schön mit Dir. Wenn ich abends allein bei meinen Kerzen sitze, sitzt Du neben mir. Du sagst nichts, aber wenn ich Dich ansehe lächelst Du mich an, wie nur Du es kannst. Manchmal höre ich Dich nebenan lachen, schnell schaue ich immer nach, aber Du bist nicht mehr da. Wenn ich am morgen den Frühstückstisch für uns decke, höre ich Dich im Bad singen. Ich setze mich immer neben der Tür auf den Boden. Es ist so schön, wenn Du singst. Der Kaffee ist fertig und ich warte auf Dich, aber Du kommst nicht mehr aus dem Badezimmer. Jeden Mittag koche ich eines Deiner Lieblingsessen. Aber Du kommst nicht mehr zum Essen, ich warte immer, aber bevor alles kalt wird, esse ich Deinen Teil auch auf. Abends esse ich schon lange nichts mehr, weil ich immer warte, bis Du nach hause kommst. Du weißt ja, alleine mag ich nicht zu abend essen. Ich sitze am Tisch und warte auf Dich. Manchmal kann ich Dich kommen hören, ich höre Dich schon rufen wenn Du die Türe öffnest. Ich springe immer auf und will Dich mit meiner Umarmung begrüßen. Aber wenn ich an der Türe bin, bist Du wieder fort. Wenn ich abends ins Bett gehe, mache ich das Licht nicht aus, damit Du Dir nichts anstößt, wenn Du dann auch ins Bett kommst. So wie früher, Du kommst immer erst nach mir ins Bett. Im Bad lasse ich jeden abend die Türe einen Spalt offen, damit ich Dich besser hören kann. Ich bemühe mich, aber bevor Du ins Bett kommst schlafe ich vorher immer ein. Und am morgen, wenn ich aufwache, bist Du schon wieder fort und hast vergessen das Licht abzuschalten.
Alles, was vorher noch einen Sinn hatte, hat nun, wo Du fort bist, keinen mehr. Ich sitze hier und starre aus dem Fenster. Du bist fort und hast mich mitgenommen. Mein Leben ist mit Dir mitgegangen... und ich frage mich, ob es jemals zurückkommt.
Ich liebe Dich