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Ich hasse dich

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03.07.2003
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Ich hasse dich

Ich hasse dich

„Waren wir uns nicht einig gewesen, nichts von alledem anderen Leuten zu erzählen?“....

Ja, das waren wir. Denn mit kühlem Blick schaust du mich an. Nichts ist mehr so wie früher. Alles hat sich im Laufe der Jahre verändert und ich versichere dir; nichts hat sich zum Guten gewendet! Im Gegenteil. Im Laufe der Jahre wurde alles schlimmer und unerträglicher. Für mich, für dich und für alle anderen die unseren eigenartigen Lebensstil miterleben durften.

Wir lebten zwar zusammen und haben jeden Tag und jede Nacht gemeinsam unser eigenes Leben gelebt, doch nur unser eigenes, und nicht das von dem anderen. Wir waren viel zu sehr mit uns selber beschäftigt anstatt zu merken, dass es noch jemand anderes gibt. Jemand anderes, dem wir unsere Treue, Ehrlichkeit und Offenheit versprochen haben. Ja. Ich habe dir all das versprochen an jenen Tag an dem wir uns für eine gemeinsame Zukunft entscheiden haben. An jenen Tag, an den ich mich mit Stolz und Toleranz zurück erinnere. Meine Toleranz, für dich. Für dich und für deine Taten, Worte, Gesten und Träume. Ich habe dich geliebt. Ich habe dich immer geliebt. Selbst dann, als ich dich nicht mehr näher kennen lernen wollte. Deine dunklen Seiten, deine verletzlichen Seiten und deine unglaubliche Kraft, mich zu verletzen.

Aber du hast mich auch geliebt, das weiß ich. Du hast mich immer geliebt. Immer, auch wenn unsere Zeit abgelaufen schien. Ja, ja, und das war sie oft. Ich wollte weinen, schreien, fliehen. Doch nichts ist mir gelungen. Niemals, selbst nicht, als ich mich mit vollster Kraft gegen dich gewährt habe. Immer warst du stärker. Oh Liebster, wieso tatest du mir das an. „Waren wir uns nicht einig gewesen, nichts von alledem anderen Leuten zu erzählen?“ Waren das nicht deine Worte? Waren das nicht jene Worte die ich mir Tag für Tag von dir angehört habe. Worte, die ich nicht mehr hören konnte. Worte, dich mich dazu gezwungen hatten, zu fliehen. Aber ich konnte nicht fliehen. Nicht vor dir, nicht vor deiner Kraft und nicht vor deiner Liebe.

Oh ja, deine Liebe! Deine verfluchte Liebe mich zu demütigen, mich zu verletzen und nicht nur mit Wörtern zu verletzten. Du verfluchter Mistkerl! Wie lange musste ich dich mit mir gemeinsam aushalten? Sechs, sieben oder sogar acht Jahre? Acht Jahre voller Qual und Missbrauch meiner Gefühle und Missbrauch meiner Person?!
Oh ja, deine Liebe! Welche Liebe? Ich hasse deine Liebe und dich dazu! Nie werde ich vergessen war zwischen uns war. Denn nie erlebte ich dich so voller Wut und Dominanz.
Jetzt nicht mehr…

Denn jetzt liege ich hier und zum ersten Mal befriedigt und erleichtert. Hier liege ich nun, kaum zu glauben. Glücklich und erleichtert, zum ersten Mal! Neben dir. Neben dir und deinem toten Körper der nicht mehr atmet, nicht mehr flucht und nicht mehr schlägt.
Ja Liebster, so habe ich es gerne. So fühle ich mich wohl. Neben deinem toten Körper. Danke.

 
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Guten Morgen, Kandi.

Zuerst solltest du vielleicht ein paar Rächtsschreipfähler ausmerzen, die ich zwar recht komisch fand, von denen ich aber vermute, dass sie nicht zum Text gehören: Lebensstiel, Ich habe dich immer geleibt, als ich mich mit vollster Kraft gegen dich gewährt habe, Nie werde ich vergessen war zwischen uns war. Oder bist du so abgebrüht, dass das Absicht ist, dass das irgendwie die Pointe ist? Na, wahrscheinlich doch eher nicht.

Ich finde, den stärksten Satz in deiner Geschichte hast du gut versteckt, auch wenn er kursiv geschrieben ist:

„Waren wir uns nicht einig gewesen, nichts von alledem anderen Leuten zu erzählen?“

Ich würde mit diesem Satz anfangen. Damit ist die Spannung sofort da: Der Leser fragt sich, was das ist, worum es bei diesem Schweigegelübde geht. Er vermutet ein Geheimnis, wird neugierig, und liest weiter.

Bis zu der Stelle, wo dieser Satz kommt, ist die Story nämlich ziemlich fade. Entschuldige, aber ich habe den Eindruck, da jammert jemand. Und wer mag sowas schon gern lesen.

Im zweiten Teil wird allmählich klarer, dass die Ich-Erzählerin (es muss eine Frau sein, da es einmal "Mistkerl" heißt, und eine lesbische Beziehung nehm ich erstmal nicht an) von ihrem Freund oder Mann irgendwie gequält worden ist. Offenbar seelisch und körperlich. Ich habe den Eindruck, dass es eine sadomasochistische Sache sein könnte. Das Wort Dominanz lässt darauf schließen, und die Tatsache, dass sie nach dem Mord an ihm befriedigt ist. Bisher hat sie die Maso-Rolle gespielt, jetzt die Sado-Rolle, richtig? Ich nehme an, sie hat ihn getötet, als er so wütend und dominant wie niemals zuvor war?

Ganz sicher bin ich meiner Theorie nicht, wie du siehst. Vielleicht solltest du ein klein bisschen deutlicher werden? (Ich weiß, es ist immer schwer rauszufinden, ob man zu wenig oder zu viel sagt. Vielleicht sind andere nicht so begriffsstutzig wie ich.)

Und, wie gesagt, den stärksten Satz an den Anfang stellen und die ersten beiden Absätze überarbeiten. Wenn du mich fragst...

Grüße und schönen Abend,
dein Stefan

 

Hi Stefan,

danke für deine Kritik.
Die Rächtsschreipfähler die du mir aufgezählt hast, kann ich nicht alle ganz nachvollziehen.
*Lebensstiel* und *Ich habe dich immer geleibt* habe ich korrigiert. Aber was ist mit den anderen Fehlern? Sorry aber, was ist daran denn falsch?

Und was möchtest du damit sagen, dass ich so abgebrüht bin?

Wer kein gejammere, wie du so schön gesagt hast, lesen möchte, der lässt es eben sein. Vielleicht ist diese Geschichte auch aus "Gejammare" zusammengefasst, damit der Leser nur annäherungsweise weiß, was im Kopf der Frau vor geht.
Aber das ist ja Ansichtssache.

Danke dir für deine Antwort.

 

Hallo nochmal,

- als ich mich mit vollster Kraft gegen dich gewährt habe
Es muss wohl heißen: gewehrt

- Nie werde ich vergessen war zwischen uns war.
WAS zwischen uns war

Abgebrüht: Naja, ich hatte einen Moment lang überlegt, ob du die Rächzshreipfeler apsichtlich einbaust...

Gejammere: Sei mir nicht bös, dass ich das so hart ausgedrückt habe. Mir gehts nicht drum, dir das Schreiben zu vermiesen oder so...

Ich schreibe manchmal selber Jammer-Texte - wenn es mir schlecht geht, vor allem. Wenn ich sie anderen zum Lesen gebe, ist die Reaktion immer negativ. Deswegen versuche ich, so wenig wie möglich davon zu schreiben.

Grüße,
Stefan

 

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